Netzästhetik: Partizipation und Transmedialität im Kontext der Multimedialen Dramaturgie


Hausarbeit, 2008

18 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Gliederung

1. Partizipation im Kontext der MM-Dramaturgie Vernetzungsatmosphäre auf der sozialen Ebene
1.1 Kontrolliert-partizipative Projektnetze
1.1.1 Beispiel partizipative Projektnetze
1.2 Mitschreibeprojekte
1.2.1 Beispiel Mitschreibeprojekte
1.3 Partizipative Kommunikationsumgebungen
1.3.1 Beispiel Partizipative Kommunikationsumgebungen
1.4 Infrastruktur bildende Projektnetze
1.4.1 Beispiel Infrastruktur bildende Projektnetze
1.5 Kritische Würdigung und Status Quo
1.6 Einordnung Wikipedia

2. Transmedialität im Kontext der MM-Dramaturgie
2.1 Einordnung in den Oberbegriff Intermedialität
2.2 Spezielle Untersuchung Weblogs im Hinblick auf Transmedialität
2.2.1 Beispiel Webblog „BILDblog“
2.3 Transmedialität am Beispiel der Werbung
2.3.1 Beispiel aus der Werbung

Anhang

Verwendete Literatur

1. Partizipation im Kontext der MM-Dramaturgie

Der erste Teil der Betrachtungen zur Netzästhetik bezieht sich auf den Oberpunkt der Partizipation im Kontext der MM-Dramaturgie.

Es wird die Vernetzungsatmosphäre auf sozialer Ebene des Internets betrachtet. Laut Frau Heibach ist die Vernetzungsatmosphäre des Internets ein wesentlicher, ja konstitutiver Aspekt des Internets.

„Die Vernetzungssphäre ist diejenige, die als wirklich konstitutiv für das Internet zu betrachten ist[...]“ 1

Dieses Zitat unterstreicht die Einzigartigkeit des Internets in Bezug auf die Möglichkeiten der Partizipation, welche durch die Vernetzungsatmosphäre des Internets bereit gestellt wird. Frau Heibach führt als einfachste Form der Beteiligung im Internet die Einladungen zu Feedback und Diskussion an.

„Die einfachste Form, die Beteiligung herausfordert, sind die auf kaum einer künstlerischen Webseite fehlenden Einladungen zu Feedback und Diskussion.“2

Um diese einfache Form der Beteiligung zu erzeugen stehen diverse Möglichkeiten zur Verfügung.

Hier sind die sog. Gästebücher, Foren und Feedback-Formulare zu nennen. All diese genannten Möglichkeiten zeichnen sich durch ihre Einfachheit aus. Beinahe jede Website bietet eines dieser einfachen Instrumente zur Kommunikation und Beteiligung an.

Im Folgenden werden Projekte im Internet in Anlehnung an Frau Heibachs Werk „Literatur im Internet: Theorie und Praxis einer kooperativen Ästhetik“ in vier Kategorien unterschieden.

Unterscheidung von Internetprojekten anhand ihrer Partizipationsmöglichkeiten nach Heibach3:

1. Kontrolliert-partizipative Projektnetze
2. Mitschreibeprojekte
3. Partizipative Kommunikationsumgebungen
4. Infrastruktur bildende Projekte

Bei dieser Einteilung ist der Grad der Partizipation von Punkt eins nach Punkt vier steigend. Das heißt, während der Grad der Beteiligung bei kontrolliert partizipativen Projektnetzen noch relativ gering ist , ist der hohe Grad der Partizipation für Infrastruktur bildende Projekte geradezu zwingend.

Die Gründe hierfür werden in den nachfolgenden Ausführungen noch deutlich.

Die Einordnung der verschiedenen Projekte in diese Kategorien gestaltet sich von Fall zu Fall unterschiedlich schwierig. In machen Fällen sind die Übergänge fließend.

Betrachten wir nun die genannten Projekteinteilungen genauer.

1.1 Kontrolliert-partizipative Projektnetze

Grundsätzlich werden „kontrolliert-partizipative Projektnetze“ von einer Person oder Gruppe zu einem Themenprojekt initiiert.

Kontrolliert deswegen, weil die Initiierende Person oder Gruppe eine administrative Rolle als Moderator oder als Redaktion einnimmt.

„Kontrolliert sind diese Projekte deswegen, weil die Initiatoren dabei die Position einer Redaktion einnehmen [...]“ 4

Die durch zahlreiche Autoren beigesteuerten Beiträge werden, dann in eine Netzstruktur überführt. Welche Beiträge in diese Netzstruktur aufgenommen werden wird jeweils von der Gruppe oder Person entschieden die das „Kontrolliert partizipative Projektnetz“ initiiert haben.

„Kontrolliert-partizipative Projektnetze sind Projekte, zu denen jeder Autor eigene Beiträge beisteuern kann. Diese Beiträge werden dann hierarchisch oder durch Netzstruktur miteinander verknüpft. Sie werden zum Teil des Projekts, können aber auch für sich alleine stehen.“5

1.1.1 Beispiel Partizipative Projektnetze

Ein schon etwas älteres Beispiel für ein „Kontrolliert partizipatives Projektnetz“ ist die Erinnerungsuhr von Guido Grigants.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Quelle http://www.dreiundzwanzigvierzig.de/index.html

Diese Erinnerungsuhr kann als kollektives Gedächtnis verstanden werden. Über einen festgelegten Zeitraum, unterschieden in sog. Phasen, können Internet-Benutzer ihre Erinnerungen an den Seitenbetreiber schicken. Wichtig ist, dass sich diese Erinnerung auf einen bestimmten Zeitpunkt bezieht. Im Laufe dieses Projekts werden dann zu verschiedenen Zeitpunkten der Vergangenheit des relevanten Zeitraums Erinnerungen gesammelt. Die verschiedenen Geschichten und Emotionen der Internet-Benutzer ergeben dann eine Art Chronik. Die Dramaturgie entsteht durch die vielen verschiedenen Sichtweisen der Mitschreiber.

Kontrolliert partizipativ insoweit, als das der Initiator der Erinnerungsuhr entscheidet welche Beiträge aufgenommen werden und welche nicht.

Weitere Formen partizipativer Projektnetze sind das „Generationenprojekt“6 und „Textropolis“7.

Das Generationenprojekt funktioniert ähnlich wie die Erinnerungsuhr, nur werden hier die Erinnerungen einer Jahreszahl zugeordnet. Begonnen mit 1918 werden Erinnerungen der Nutzer bis zum Jahr 2000 gesammelt. Es kommt vor, dass in manchen Jahren viele Texte verfasst werden, für andere Jahre gar keine. Dieses Projekt ist mittlerweile zehn Jahre alt.

Textropolis versteht sich als literarische Landkarte. Internet-Benutzer können Texte zugehörig zu Orten einstellen. Der Besucher der Website kann sich dann die Texte nach Bundesländern und Orten geordnet ansehen. Auf diesem Weg entsteht eine literarische Landkarte Deutschlands.

[...]


1 Christiane Heibach - Literatur im Internet: Theorie und Praxis einer kooperativen Ästhetik - S. 301.

2 Christiane Heibach - Literatur im Internet: Theorie und Praxis einer kooperativen Ästhetik - S. 319.

3 Vgl. Christiane Heibach - Literatur im Internet: Theorie und Praxis einer kooperativen Ästhetik - S. 320ff.

4 Christiane Heibach - Literatur im Internet: Theorie und Praxis einer kooperativen Ästhetik - S. 320.

5 Vgl. Matthias Franz - Literatur im Internet: Literatur im Netz, Computerliteratur, Netzliteratur

6 http://www.generationenprojekt.de/

7 http://www.netz-kasten.de/textropolis/

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Netzästhetik: Partizipation und Transmedialität im Kontext der Multimedialen Dramaturgie
Hochschule
Hochschule der Medien Stuttgart
Veranstaltung
Multimediale Dramaturgie
Note
1,7
Autor
Jahr
2008
Seiten
18
Katalognummer
V137958
ISBN (eBook)
9783640464814
ISBN (Buch)
9783640461967
Dateigröße
895 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Netzästethetik, Transmedialität, Multimediale Dramaturgie, Partizipation
Arbeit zitieren
B.Eng. Jan Dittrich (Autor:in), 2008, Netzästhetik: Partizipation und Transmedialität im Kontext der Multimedialen Dramaturgie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137958

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