Novak, Helga - Schlittenfahren


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

3 Seiten


Leseprobe


1.Inhaltsangabe

In der Kurzgeschichte ,,Schlittenfahren beschäftigt sich die Schriftstellerin Helga M. Novak mit der fehlenden Liebe, die ein Vater gegenüber seinen beiden Söhnen aufbringt.

Ein älterer und ein jüngerer Junge sind an einem Wintertag damit beschäftigt in dem Garten ihres Eigenheimes, durch den ein Bach fließt, Schlitten zu fahren. Allerdings kommt es zwischen den beiden öfter zu kleinen, bei Geschwistern üblichen, Streitereien, bei denen sie sich auch gegenseitig anbrüllen. Daraufhin stürzt der Vater aus dem Haus und droht den Kindern, dass derjenige, der brüllt reinkommen müsse. Aber es bleibt bei den Drohungen und dieselbe Aktion spielt sich immer wieder ab. Bis der ältere der beiden zu schreien anfängt, dass Andreas in den Bach gefallen sei. Daraufhin reagiert der Vater, indem er schreit, wer brülle müsse reinkommen.

2. Erschließung des Textes

Erzählelmente

Die Kurzgeschichte, in der die Konfliktsituation zwischen Vater und Kindern dargestellt wird, behandelt ein durchaus aktuelles Thema in unserer heutigen Gesellschaft. Ihr Aufbau ist chronologisch und alle drei darin handelnden Personen, der Vater und die zwei Jungen, entsprechen sich im Maß an ihrer Wichtigkeit. Die Geschichte spielt sich an einem Wintertag im Garten ihres Eigenheims ab, durch den ein Bach fließt. Dieser wird dem jüngeren Sohn später auch zum Verhängnis.

Handlungsaufbau und Verhaltensweisen der handelnden Personen

Über den Aufbau des Textes lässt sich sagen, dass er sich aus einer Einleitung und einem sich immer wieder wiederholenden sogenannten Antidialog zusammensetzt. Ein Schluss ist nicht vorhanden. Der überraschende und meiner Meinung auch erschreckende Effekt in dieser Geschichte liegt darin, dass der Vater überhaupt nicht auf den Hilferuf seines Sohnes reagiert. Er scheint sich schon soweit von seinen Kindern distanziert zu haben, dass es ihm vollkommen egal zu sein scheint, ob sich jetzt sein Sohn in einer Notlage befindet oder nicht. Diese Gleichgültigkeit lässt sich darauf zurückzuführen, dass er eigentlich seine Kinder überhaupt nicht liebt und somit auch nicht an ihrem Wohlbefinden interessiert ist. Dennoch denke ich, dass wenn man einen Menschen nicht liebt, man ihm trotz dem hilft, wenn er sich in einer Notsituation befindet. Möglicherweise hat er selbst auch noch private Probleme und ist mit der ganzen Situation einfach heillos überfordert. Ihm scheint es nur wichtig zu sein, dass seine Sprösslinge im Garten beschäftigt sind und er sich somit nicht um sie kümmern muss. Seine Rüpelhaftigkeit und eigentlich auch Unbeholfenheit, mit der er versucht seine Kinder dazu zu bringen den Geräuschpegel zu senken, lässt darauf schließen, dass er sich noch nie mit der Erziehung seiner Kinder befasst hat, sei es aus Unlust, Zeitmangel oder weil er einfach die konservative Meinung vertritt, dass Haushalt und der Erziehung in den Aufgabenbereich der Frau fällt. Es überrascht allerdings schon in einer gewissen Weise, dass der Vater eine solch große Gleichgültigkeit gegenüber seinen Kindern an den Tag legt. Die Kinder jedoch suchen eigentlich die Nähe ihres Vaters. Denn er ist die Ansprechperson, als der jüngere in den Bach gefallen ist. Es lässt sich feststellen, dass die Kinder die Drohungen ihres Vaters aber eigentlich keineswegs ernstnehmen, sonst würden sie nicht demonstrativ mit ihrem Geschrei fortfahren. Dies wäre nicht so, wenn der Vater nicht so häufig die Drohung ausgesprochen und sie realisiert hätte.

Sprachliche Gestaltung

Bei der wörtlichen Rede fällt vor allen Dingen die Barschheit auf, mit der sie ausgesprochen wird. Sie stellt eigentlich nur einen Befehl beziehungsweise eine Drohung dar. Der Vater meint dennoch seine Drohungen nicht ernst, denn wie die Situation im Text erscheint, kann es keinesfalls in seinem Interesse liegen, die Kinder bei sich im Haus zu haben. Helga Novak verzichtet auch auf jegliche Gänsefüßchen, Redeankündigungen und Umschreibungen. Damit will sie die Kühle der Beziehung, die zwischen den Personen herrscht erneut hervorheben. Der Text besteht aus einer durchgehenden Parataxe (nur einmal kommt ein Nebensatz vor).

Zudem ist die Parataxe noch asyndetisch aneinandergereiht, was wiederum die Innigkeit und Liebe die in dem Verhältnis fehlen verstärken.

Der im Text verwendete Wortschatz ist sehr einfach. Es kommen keinerlei Fremdwörter darin vor. Die Schlagwörter der Geschichte sind:

Haus, Garten, Schlitten, Tür, Kinder, Mann und Bach. Das Wort Bach tritt zwar nur einmal im ersten Absatz auf und der Leser weiß im ersten Moment eigentlich gar nicht, wieso dieser Begriff auftaucht, doch stellt sich im letzten Absatz heraus, welche Rolle das Gewässer spielt.

Intention der Erz ä hlung

Meiner Meinung nach kommt die Autorin in dem Text auf ein allgemein bekanntes Problem unserer Gesellschaft zu sprechen.

Kinder werden nämlich meistens von den Erwachsenen nicht ernst genommen und haben einen nicht sehr hohen Stellenwert, weil sie eben noch nicht erwachsen sind. Dies lässt sich in dem gebräuchlichen Satz, dass Kinder still zu sein haben, wenn Erwachsene reden. Sicher ist es korrekt, dass Kinder noch nicht über die Weisheit Erwachsener verfügen und somit ihre Wortmeldungen vielleicht deswegen nicht gerade wichtig sind und vielleicht auch einmal das Thema verfehlen, so sollte man doch den Kinder ein Gefühl geben, akzeptiert und durchaus auch als vollwertigen Menschen angesehen zu werden. Helga Novak spricht auch das Problem an, dass viele Eltern eigentlich mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert sind. Sie haben zwar Kinder, wissen aber eigentlich nicht wie sie mit ihnen umgehen sollen. Wenn dann auch noch hinzukommt, dass sie selbst irgendwelche Probleme haben und die Kinder sich vielleicht in eine andere Richtung entwickeln, wie sie eigentlich gehofft haben, entsteht eine derartige Gefühlskälte, wie sie im Text beschrieben ist.

Ende der Leseprobe aus 3 Seiten

Details

Titel
Novak, Helga - Schlittenfahren
Autor
Jahr
2000
Seiten
3
Katalognummer
V98338
ISBN (eBook)
9783638967891
Dateigröße
376 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Schlittenfahren, Novak
Arbeit zitieren
Alexandra Unverdorben (Autor:in), 2000, Novak, Helga - Schlittenfahren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98338

Kommentare

  • Gast am 12.11.2007

    paar fehler.

    Fehler:
    1. Der Vater schreit nie, er sagt es immer nur
    2.nur der ältere sohn/tochter brüllt, Andreas sagt nichts, er weint nur

    SEHR WICHTIG! !

  • Gast am 6.11.2006

    in jedem fall merkwürdig.

    also ich denke ,dass dein beitrag sicher nicht ernst gemeint war ,wenn doch dann solltest du dir ernsthaft gedanken über dein textverständnis machen ( net bös gemeint)

  • Gast am 18.4.2002

    hey alex.

    hey du! hab dich grad durch zufall gefunden! dank meinem bruder, der sucht grad was über bach. und warum kommen wir dann zu deinem referat???
    liebe grüße
    kadda

  • Matt Pierce am 5.4.2001

    Auf keinen Fall zu empfehlen!.

    Leider kann ich die Interpretation von Alexandra Unverdorben zu Helga Novaks "Schlittenfahren" nicht weiter empfehlen! Ich weiß nicht, wer sich hinter diesem Pseudonym verbirgt, aber eine so oberflächliche und stellenweise sachlich falsche Auseinandersetzung mit dem Text würde auch ich nicht mit meinem echten Namen unterschreiben.
    Ich werde Anfang Mai meine (in der Schule geschriebene) Interpretation dieser Kurzgeschichte veröffentlichen, die von einer qualifizierten Fachkraft mit 14 Notenpunkten (= sehr gut) bewertet wurde.

    Matt Pierce

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Titel: Novak, Helga - Schlittenfahren



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