Queen


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

5 Seiten, Note: 1-


Leseprobe


Autor: Florian Drathen

Queen

Keine Frage: Die englische Rockgruppe Queen gehörte zeitlebens ihres Bestehens zu den absoluten Königen im internationalen Musikgeschäft: Im Verlaufe ihrer gut 20jährigen Karriere konnten die Engländer Hit-Single an Hit-Single reihen. Und hätte der Aids-Tod des Frontmannes und Sängers Freddie Mercury am 25. November 1991 dem Schaffen von Queen nicht ein jähes Ende bereitet, so würde die Band wohl noch mit Anstand ins nächste Jahrtausend hinüberretten. Doch ohne den eindeutigen Band-Mittelpunkt und Paradiesvogel Mercury könnte die Gruppe in der Tat kaum noch Sinn machen. Bei wenigen anderen Rockbands gilt der Ausspruch man mag sie nicht dermaßen. Gegner sahen Queen nämlich schon immer als überaus schwülstige Perfektionisten, die keinen technischen Trick ausließen und während all den Jahren im Studio- und Tournee-Aufwand gleichsam zu ersticken drohten. Die Anhänger dagegen genossen die pompöse Materialschlacht sichtlich und verehrten die Band als wirkliche Hardrock-Königin. Zudem bewunderten sie die Queenäsche Fähigkeit, sich elegant musikalischen Trends, wie beispielsweise zu Beginn der achtziger Jahre dem Funk, zu nähern. Queen gingen im Jahr 1970 aus der erfolglosen Band Smile hervor. Freddie Mercury, als Frederick Bulsara im Jahr 1946 auf Sansibar geboren, begann seine ersten vokalistischen Versuche bei der Band Wreckage. Der studierte Designer unterhielt dann mit dem Schlagzeuger Roger Taylor zusammen eine kleine Boutique am Londoner Kensington Market. Taylor, beeinflusst von Dylan und the Who, gründete 1968 zusammen mit dem Gitarristen Brian May und dem Sänger Tim Staffell das Trio Smile, das 1969 lediglich die Single Earth/Step On M veröffentlichte. Mit Mercury als neuem Frontmann wurde daraus im Jahr 1970 schließlich Queen geboren. Nach sechsmonatiger Suche konnte die Band durch den Amateur-Bassisten John Deacon vervollständigt werden, das Quartett war komplett. Am 1. Dezember 1972 unterzeichnete die Band ihren Plattenvertrag, der zunächst zum LP- Erstlingswerk Oueen führte. Die Presse vermutete einerseits einen neuen Hoffnungsschimmer am Hardrock-Himmel, stempelte die Gruppe aber andererseits als Ersatz Ledzepplin ab. Der rasante Aufstieg des Quartetts begann dann im März 1974 mit dem pompösen Kunstrock- Song Seven Seas Of Rhye und der dazugehörigen LP Queen II. Kaum zu glauben: Eine einzige LP als Lehrzeit genügte der Band, um den Grundstein zu legen zum Aufstieg in die exklusive Superstar-Elite. Die Schwermetall-Attitüden des Erstlings waren einer mächtigen Klangwelt gewichen, die zumeist von Mercury oder May komponiert wurde und kamen beim Publikum gewaltig an. Der homophile Schönling Freddie Mercury bildete als zwielichtiger Verführer das unumstrittene Zentrum eines monströsen Unternehmens in Sachen Kunst, Kitsch und Perfektion. Das Unternehmen Queen unterwarf sich von allem Anfang an bedingungslos und präzis kalkulierend den Markt-Anforderungen und galt deshalb als ebenso teure, wie gewinnträchtige Produktions-Gemeinschaft. Gitarrenlastiger Heavy-Rock, immer wieder durchbrochen von subtilen Satzgesängen und farbenprächtigen Harmonie-Zitaten aus der Kunstmusik, bestimmte fortan die Zukunft der Band. Ungeachtet aller, zumeist eher schlechten Kritiken, wurden aus den nachfolgenden Werken allesamt Millionen Seller. Mit einem geradezu unheimlichen Aufwand wurden auch die Tourneen betrieben. Nachdem Queen als Vorprogramm mehrfach Mott The Hoople an die Wand gespielt hatten, gingen sie im Herbst 1974 zum ersten Mal als Headliner auf Reisen. Ganz im Gegensatz zu den Meisten anderen Bands galt die Devise Klotzen statt Kleckern, so wurde die Band bei ihren Konzerten, die Mercury in ständig wechselnder Kostümierung mit einer Stimme wie ein Orchester dirigierte, von Trockeneis, Licht-Effekten im Übermaß, Blitzen, Rauchbomben und massiven Phonstärken begleitet. Er war es vor allem, der sich in Macho-Posen und extrovertiertem Glamourrock-Gehabe gefiel und wegen seiner Ausnahmestellung in der Band oft mit Mick Jagger verglichen wurde, ohne dessen Ausstrahlung je zu erreichen. Trotzdem: Die durchwegs ausgefeilte Regie und Dramaturgie, der reizvolle Kontrast zwischen den androgynen, oftmals homoerotischen Posen von Mercury und der metallisch-harten Extravaganz von Brian May's Gitarre, die schwülstig-üppige Arrangierkunst und der stellenweise klassische Sound überstanden lange Zeit jede neue Rock-Mode. Unbeeindruckt von oftmals schlechten Kritiken arbeiteten Queen gekonnt und niveauvoll mit einfühlsamen Balladen, symphonischem Pathos und packenden, dynamischen Rocksongs. Die Queen- Maschinerie war unaufhaltsam ins Rollen gekommen, obwohl ein erster US-Ausflug infolge einer Leberinfektion von Brian May abgebrochen werden musste. Dafür landete im Oktober 1974 die Single Killer Queen auf dem ersten Platz der britischen Charts, während sich das dritte Album Sheer Heart Attack nur einen Rang darunter platzierte. Und als der verpatzte Amerikastart im Frühjahr 1975 nachgeholt werden konnte, setzte auch dort ihr Triumphzug ein. Alle vier Musiker hatten neben viel Bauch auch viel Kopf, sie waren ausgewiesen in akademischen Berufen. Zwei hatten gar Doktortitel: May in Astronomie, Taylor in Biologie. Deacon konnte ein Diplom in Elektronik vorweisen und sogar Mercury durfte auf eine Auszeichnung für Grafik und Design stolz sein. Derlei Kopflastigkeit verlangte richtiggehend nach intellektuellen Spielereien, wie sie die Band auf dem 1975 erschienen Album A Night At The Opera zelebrierte. Aus dieser Zeit resultierten Mega-Hits wie Bohemian Rhapsody, You're My Best Friend, Somebody To Love und We Are The Champions, noch heute schlichtweg die Hymne aller internationaler Fußballstadien.

Beim nächsten Album A Day In The Races hatte sich die überkandidelte Band tatsächlich schon meilenweit von ihrem ursprünglichen Rock-Ansatz entfernt. 1976 bedankte sich die Band bei ihren Fans mit einem "Gratis-Konzert", zu welchem 150000 Menschen in den Londoner Hyde Park pilgerten.1977 präsentierten Queen mit ihrem neuen Album News of the world wieder einen etwas erdigeren Rockstil. Zwar blieb der latente Hang zu überspitzten und teilweise gar gekünstelt-aufgepeppten Arrangements unüberhörbar, doch dafür besannen sich Queen wieder auf durchwegs knappes, griffiges Song-Material. Das Nachfolgewerk Jazz lieferte den Hit Bicycle Races, gefolgt vom überaus erfolgreichen, in Europa mitgeschnittenen, Live-Doppelalbums Live Killers. 1980 ging es mit The Game ganz zur Sache: Die LP lieferte insgesamt vier Hitsingles Crazy Little Thing Called Love, Save Me, PIay The Game und insbesondere Another One Bites The Dust, ein Nummer Eins-Hit in den USA. Es gelang der Band mit diesem Song, geschickt den Zeitgeist einzufangen: Er triefte nur so von vollem, purem Funk, knallhart und schnörkellos gespielt. Gäbe es ein größeres Kompliment für diese Annäherung an schwarze Musik, als dass Another One Bites The Dust von unzähligen Rappern gesampelt wurde?

1981 wurde dann wiederum zu einem gigantischen Rekordjahr für Queen. Weltweit füllten sie die größten Rock-Arenen, allein in Sao Paulo kamen 130 000 Fans. Under Pressure, die Gemeinschafts-Single mit David Bowie, stürmte die Hitparaden und die Langspielplatte Hot Space enthielt Umsatzrenner wie Body Language, Las Palabras De Amor und Back Chat. Wiederum spielten Queen sehr schwarze Musik, was von den Fans durchaus geschätzt wurde. Nach diesem positiven Geschäftsjahr gönnte sich das wirklich stabile Ensemble eine Kreativ- Pause, die Anlass zu Trennungs-Spekulationen gab. Einzelne Musiker widmeten sich Soloprojekten; doch schon 1984 schlug der Queen-Hit Radio Ga-Ga und die dazugehörige LP The Works wiederum massiv ein.

1988, nachdem er den Titel Love Kills zum Soundtrack des neuaufgearbeiteten Fritz Lang- Kinoklassikers Metropolis beigetragen hatte, machte sich Mercury mit dem Album Mr. Bad Guy und dem Hit I Was Born To Love You vorübergehend selbständig. Doch schon 1989 sorgte das neuste Queen Werk The Miracle für Aufsehen. Tragischerweise tummelte sich zur Zeit seines überraschend-schnellen Todes die Single The Show Must Go On auf den vorderen Plätzen der Hitparaden...

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bohemian Rhapsody

1975 komponierte Freddie Mercury den Song "Bohemian Rhapsody". Das Stück galt seinerzeit als extrem ungewöhnlich, da es drei völlig unterschiedliche Musikrichtung beinhaltete. Es beginnt mit einer melodiösen Popballade, die von einem Jungen erzählt, der in ärmlichen Verhältnissen aufwächst. Der zweite Teil besteht aus einem Opernstück, das ebenfalls von der Band gesungen wird. Schließlich steigert sich der Song zu einem fetzigen Rock'n' Roll um am Schluss seiner stattlichen Länge von 5,59 Minuten wieder in der Ballade zu enden. Das Epos erschien auf dem 1975 realisierten Album "A Night At The Opera", es war die 4. QUEEN-LP und wurde das erste Platinalbum der Band. 1976 erhielt Freddie Mercury einen "Ivor Novello-Award" eine britische Komponisten-Auszeichung für "Bohemian Rhapsody". Es folgte der "Britania Award" für die Single, den die Band 1977 entgegennahm. Schauspieler Mike Meyers rockte 1991 in dem US-Filmstreifen "Wayne's World" zu den Klängen der Rhapsody.

Kurz nach dem Tod von Freddie Mercury 1991 erschien das Stück nochmals als Single und bildete mit dem Song "These Are The Days of our Lives" eine Doppel A-Seite. Wiederum schoss "Bohemian Rhapsody" auf Platz eins der britischen Charts und konnte sich fünf Wochen lang an der Spitze behaupten. Der Erlös der Single ging an den "Terrence Higgins Trust" - Mercurys Wunsch - und bescherte der Stiftung zum Kampf gegen AIDS über eine Million britische Pfund.

Ende der Leseprobe aus 5 Seiten

Details

Titel
Queen
Note
1-
Autor
Jahr
2000
Seiten
5
Katalognummer
V103094
ISBN (eBook)
9783640014743
Dateigröße
363 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
5 Seiten
Schlagworte
Queen
Arbeit zitieren
Florian Drathen (Autor:in), 2000, Queen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103094

Kommentare

  • Gast am 8.7.2004

    Queen.

    sehr gutes Referat, nur etwas lang

  • Gast am 15.5.2002

    sehr hilfreich.

    Top Referat

  • Gast am 20.3.2002

    Klasse Referat.

    Dieses Referat ist meiner Meinung nach 1A.
    Ich habe damit am Neusprachlichen Gymnasium in der Oberstufe eine 1 erhalten. Vielen Dank auch an den Autor!!!

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Titel: Queen



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