Partizipation der Kinder in der Montessoripädagogik


Hausarbeit, 2012

21 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


1. Einleitung

Jeder kennt sie, ihre Pädagogik ist in aller Munde, in Italien ist sie sogar auf den alten 1000 Lire scheinen abgebildet gewesen. Die Rede ist von Maria Montessori, eine Frau, die sich für die Kinder, die niemand wollte, eingesetzt hat. In der folgenden Ausarbeitung möchten wir das leben der Maria Montessori und ihre Pädagogik erhellen. Hinzukommt die Partizipation der Kinder in der Montessori – Pädagogik.

Diese Ausarbeitung ist in drei Stränge eingeteilt. Der erste Teil geht um die Biographie Montessoris, im zweiten Strang werden wir noch einmal auf ihre Pädagogik eingehen und zuletzt auf die Partizipation der Kinder. Zur Wahl des Themas: viele reden von Maria Montessori und ihrer Pädagogik. Wir wollten jedoch einen tieferen Einblick in die Pädagogik haben und haben uns deswegen für das Thema der „Partizipation der Kinder in der Montessori – Pädagogik“ entschieden.

2. Maria Montessori – Eckdaten

Maria Montessori, eine Frau, dessen Namen in der Pädagogik nie vergessen wird, da sie zusammen mit anderen Reformpädagogen die Grundsteine der heutigen Pädagogik gelegt hat wurde im Jahr 1870, am 31. August im Jahr der staatlichen Einigung Italien in Chiaravalle in der Provinz Anacona geboren.

Ihr Vater war Alessandro Montessori, ein Finanzbeamter, dieser wurde 1832 geboren und starb 1915. Die Mutter, Renilde Montessori, geborene Stoppani lebte von 1840 bis 1912 und stammt aus einer Gutsbesitzfamilie und ist die Nichte des Naturwissenschaftlers Anonio Stoppani, der sich durch liberale Äußerungen zu Zeitfragen einen Namen gemacht hat.

Maria Montessoris Vater Alessandro hatte Arithmetik und Rhetorik studiert und wurde 1850 Angestellter in der Finanzbürokratie des Vatikans. Im Jahre 1863 wurde er Inspektor für die Abgaben der Salz- und Tabakindustrie in der Finanzverwaltung. Als Inspektor kontrollierte er 1865 in Chiaravalle die Tabakindustrie und lernte dort Renilde kennen. Im Jahre 1866 heirateten sie dann dort und 1873 wurde Alessandro nach Florenz versetzt. Zwei Jahre darauf wurde er nach Rom versetzt, wo das Ehepaar Montessori bis zum Tod lebte Maria Montessori wurde als Kind zur Selbstdisziplin erzogen, so sollte sie auch für arme Familien stricken oder auch ein behindertes Kind bei Spaziergängen begleiten.

Informationen über ihre Kindheit bieten die beiden Mitarbeiter Anna Maccheronis, die Maria 1907 und Edward M. Standing, den sie 1921 kennen lernte. Schon als Kind besaß Maria Montessori ein starkes Gefühl für persönliche Würde und konnte andere Kinder durchaus verbal herabsetzen. Sie sollte auch eine friedensstiftende Wirkung gehabt haben. So berichtete Standing: „Frieden zu stiften - und allen Benachteiligten zu helfen - sollte ihr ganzes Leben lang ihr Hauptanliegen sein.“[1].

Als ihre Eltern sich stritten, soll Maria einen Stuhl zwischen beide geschoben haben, sich darauf gestellt und die Hände der Eltern ineinander gelegt haben. Sie soll, allen Berichten nach, als Kind selbstbewusst, willensstark aber auch selbstgefällig und deutlich Ichbezogen gewesen sein. Sie hatte keine Geschwister und genoss die völlige Zuwendung ihrer Eltern, was sicher auch zu der Entwicklung ihrer Charakterzüge beitrug. Mit fünf Jahren zog Maria mit ihren Eltern nach Rom, eine Stadt, die durch anregende Atmosphäre fasziniert und wesentlich bessere Bildungsmöglichkeiten bot als die Provinz. Maria war von ihrem fünften Lebensjahr an in Rom und wuchs dort auf.

Maria Montessori schien in ihrer Grundschulzeit keinerlei Ergeiz gehabt zu haben. So berichtet Standing von einer Erinnerung aus der Grundschulzeit.

"Eine unserer Lehrerinnen war von der fixen Idee besessen, das Auswendiglernen von Lebensläufen berühmter Frauen müsse uns zur Nachahmung anspornen. Jede ihrer Erzählungen schloß mit der Mahnung: "Auch Ihr solltet nach Ruhm streben! Möchtet ihr denn nicht berühmt werden?" - "Oh nein" gab ich ihr eines Tages trocken zur Antwort, "Ich will nicht berühmt werden. Ich habe viel zu viel Mitleid mit den Kindern der Zukunft, als daß ich die Liste um eine Biographie verlängern möchte.““[2]

Die Mutter von Maria hatte sicherlich auch eine Rolle gespielt, da sie sich doch stärker mit der Bildung beschäftigt hat. Die Klassen waren damals überfüllt und die Lehrer und Lehrerinnen schlecht ausgebildet. Es wurden keine geistigen Kräfte entwickelt, viel mehr wurde die Stock- und Paukdidaktik verwendet. So überraschte es nicht, dass sich Maria trotz ihrer hohen Intelligenz nicht auszeichnete. Allmählich suchte sie dann doch den schulischen Erfolg, was wieder auf die Mutter zurück zuführen mag, da diese eine Hochqualifizierte Ausbildung und eine Berufstätigkeit für Maria wollte. Maria begann intensiv zu lesen und beschäftigte sich vor allem mit Mathematik.

Mit dreizehn Jahren trat Maria im Herbst 1883 in die „Regia Scuola Tecnica Michelangelo Buonarotti“ ein. Der Fächerplan war recht modern: Dies ist eine naturwissenschaftliche - technische Sekundarschule mit dreijähriger Unterstufe, der sich ein vierjähriger weiterführender Kurs anschließt. Der Abschluss berechtigt Maria zum Hochschulstudium. Die Unterrichtspraxis ist lehrbuchorientiert. Selbständiges Erkunden und Erforschen von fachlichen Zusammenhängen gibt es nicht. Die Lehrbuchtexte mussten auswendig gelernt werden und im Gedächtnis behalten werden.

Hier kann es möglich sein, dass sich die ersten Aspekte ihres Konzepts selbstaktiven Lernens gebildet haben. Da Selbstständigkeit und eigenes Tun das zentrale Element ihrer Entwicklungspädagogik ist.

Jedoch war die Schulwahl für damals recht ungewöhnlich, da Mädchen äußert selten in eine Sekundarschule gingen. Sie besuchten eher das „Ginnasio“, weil es gesellschaftlich brauchbare humanistische Allgemeinbildung vermittelte.

Zur damaligen Zeit spielte Maria mit dem Gedanken Ingenieur zu werden. Doch hatten die Eltern eher den Lehrerberuf als Ausbildungsziel. Die Mutter stellte sich dann auf Marias Seite, wobei der Vater weiter an seiner konservativen Weltanschauung fest hielt und keine direkte Neuerung für seine Tochter als Ausbildung wollte.

Maria Montessori hat dieses Drillsystem mit vorzüglichen Leistungen absolviert und trotzdem später in kreativer Weise eine neue und weltweite Erziehungskonzeption erschaffen, zu Recht, einen eindeutigen Beleg für die "Genialität" Maria Montessoris.

Im Jahre 1886 machte Maria ihren Abschluss des dreijährigen Kurses mit guten Leistungen in allen Fächern und besuchte darauf den weiterführenden vierjährigen Kurs. In diesem war sie auch erfolgreich. Besonders in Mathematik war sie hervorragend. In dieser Zeit änderte sich ihr Berufsziel, sie wollte Ärztin werden. So konfrontiert 1890 die zwanzigjährige Tochter ihren Vater, sie wolle Ärztin werden. Obwohl der Arztberuf eine absolute Männerdomäne war, gelang es ihr soweit sich gegen ihren Vater durchzusetzen. Er verbot ihr das Studium nicht, distanzierte sich aber deutlich von ihr.

Sie führte mit dem Professor für klinische Medizin an der Universität in Rom ein Gespräch, um die Zulassung zur Aufnahme zu erreichen. Der Versuch endete negativ. Montessori soll nach dem Gespräch gesagt haben: "Ich weiß, dass ich Ärztin werde"[3].

Um in das Medizinstudium aufgenommen zu werden benötigte sie zwei vormedizinische naturwissenschaftliche Studienjahre (Botanik, Zoologie, Physik und Chemie) und vierjährige Kurse in Pathologie, Anatomie und klinische Medizin. 1890 schrieb sich Montessori als Studentin der Mathematik, Physik und Naturwissenschaften an der Universität Rom ein und konzentrierte sich auf die vormedizinischen Fächer. Zwei Jahre darauf legte sie schon eine Prüfung in Latein und Italienisch mit sehr gutem Erfolg ab. Sie bekam daraufhin das Berechtigungszertifikat „Diploma di licenza“ um das klinische Studium der Medizin studieren zu können. So stellte sie den Antrag und setzte sich für die Zulassung ein. Nach einigen Behauptungen und Zeitungsangaben soll Papst Leo XIII sich für die Zulassung eingesetzt haben.

Im Herbst 1892 begann Maria Montessori das Medizinstudium. Die Bedingungen waren circa die gleichen wie in der Unterrichtspraxis der Schulen. Die Prüfungen bezogen sich auf Vorlesungen, deren Inhalt genauestens wiedergegeben werden musste.

In der Studiumszeit lebte Maria weiterhin bei ihren Eltern. Besuchte von dort aus die Vorlesungen und arbeitet zuhause ihre Notizen durch. Sie war nicht nur intelligent und fleißig, sondern auch dem Leben außerhalb des Studiums nicht abgeneigt. Sie war hübsch, kleidete sich adrett, hatte gepflegte Umgangsformen und aß gerne.

Standing, einer Marias Mitarbeiter, berichtete über ihren Lerneifer und brachte ein Beispiel über einen Professor der Medizin, der während der Studienzeit Montessoris Dozent war.

"An einem seiner Vorlesungstage tobte in Rom ein so gewaltiger Schneesturm, dass alle Hörer wegblieben, bis auf einen allerdings, und das war die "Hörerin". Als sie sich nun allein im Hörsaal fand schlug sie dem Dozenten bescheiden vor, die Vorlesung zu verschieben, wovon er aber nichts wissen wollte, denn solcher Eifer musste seiner Meinung nach belohnt werden. Also hielt er seine Vorlesung wie immer - nur diesmal vor einer einköpfigen Hörerschaft."[4]

[...]


[1] Zit. http://www.media-versand.de/pdfs/mmo-neu.pdf S. 2 (17.03.2012).

[2] Zit. http://www.media-versand.de/pdfs/mmo-neu.pdf S. 2 (17.03.2012).

[3] Zit. http://www.media-versand.de/pdfs/mmo-neu.pdf S. 3 (17.03. 2012).

[4] Zit. http://www.media-versand.de/pdfs/mmo-neu.pdf S. 4 (17.03.2012).

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Partizipation der Kinder in der Montessoripädagogik
Hochschule
Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin
Note
1,0
Autor
Jahr
2012
Seiten
21
Katalognummer
V191941
ISBN (eBook)
9783656171034
ISBN (Buch)
9783656171324
Dateigröße
488 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
partizipation, kinder, montessoripädagogik
Arbeit zitieren
Assuntina Kampmann (Autor:in), 2012, Partizipation der Kinder in der Montessoripädagogik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191941

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