Konsumverhalten zu Zeiten der Finanzkrise am Beispiel von Studierenden


Bachelorarbeit, 2010

70 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

II Abbildungsverzeichnis

III Abkürzungsverzeichnis

1 Einführung
1.1 Überblick
1.2 Problemstellung
1.3 Zielsetzung
1.4 Forschungsleitende Frage und Annahmen
1.5 Aufbau der Arbeit

2 Die Finanzkrise 2007-201
2.1 Die Vorgeschichte - Die Subprime Krise
2.2 Die Entstehung der Finanzkrise
2.2.1 Beginn der Krise
2.2.2 Das Jahr
2.2.3 Entwicklungen 2009
2.2.4 Ausblick in die Zukunft
2.3 Zwischenfazit.

3 Konsumverhalte
3.1 Überblick
3.2 Modelle des Käuferverhaltens
3.3 Der Mensch als Konsument
3.3.1 Psychische Determinanten
3.3.1.1 aktivierende und kognitive Prozesse
3.3.2 Umweltdeterminanten
3.4 Fazit

4 Konsumverhalten zu Zeiten der Finanzkri
4.1 Überblick
4.2 Marketing im Wandel der Zeit
4.2.1 Entwicklung des Marketing
4.2.1.1 Das Periodisierungsmodell von Richard S. Tedlow
4.2.1.2 Von Amerika in die europäische Wirtschaftswelt
4.2.2 Der Wandel der Werte
4.2.3 Der neue Konsument
4.2.3.1 Die Trends des neuen Kunden
4.2.3.2 Neues Vertrauen, Neue Chancen
4.2.4 Fazit

5 Empirische Untersuchung von Studierenden.
5.1 Einleitung
5.2 Auswertung und Darstellung
5.2.1 Ausgehverhalten: Häufigkeit des Ausgehens
5.2.1.1 Häufigkeit des Ausgehens vor Ausbruch der Krise
5.2.1.2 Häufigkeit des Ausgehens während der Krise
5.2.1.3 Vergleich von 2008 und 2009
5.2.2 Ausgehverhalten: Konsumation pro Abend
5.2.2.1 Konsumation vor Ausbruch der Krise
5.2.2.2 Konsumation während der Krise
5.2.2.3 Vergleich von 2008 und 2009
5.2.3 Urlaubsverhalten: Häufigkeit der Urlaube
5.2.3.1 Häufigkeit der Urlaube vor Ausbruch der Krise
5.2.3.2 Häufigkeit der Urlaube während der Krise
5.2.3.3 Vergleich von 2008 und 2009
5.2.4 Urlaubsverhalten: Dauer der Urlaube
5.2.4.1 Urlaubsdauer vor Ausbruch der Krise
5.2.4.2 Urlaubsdauer während der Krise
5.2.4.3 Vergleich von 2008 und 2009
5.2.5 Sparverhalten der Studenten
5.2.5.1 Sparverhalten während der Krise
5.2.5.2 Sparverhalten im Vergleich vor und während der Krise
5.3 Fazit
5.4 Erläuterung der Annahmen
5.5 Leitfaden
5.5.1 Sparverhalten
5.5.2 Ausgehverhalten
5.5.3 Urlaubsverhalten

6 Schlussbetrachtu
6.1 Fazit
6.2 Kritische Reflexion
6.3 Ausblick

7 Quellenverzeichnis

Anha

Fragebogen

II Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Eigendarstellung "aktivierende und kognitive Vorgänge" in Anlehnung an Kroeber-Riel, W. et al., 2009, S. 52f

Abbildung 2: Staatskonsum Österreich 2009/2010 Quelle: Raiffeisen Zentralbank, 16.05.2010, online

Abbildung 3: Ausgehverhalten: Häufigkeit des Ausgehens 2008

Abbildung 4: Ausgehverhalten: Häufigkeit des Ausgehens 2009

Abbildung 5: Ausgehverhalten: Konsumation

Abbildung 6: Ausgehverhalten: Konsumation

Abbildung 7: Urlaubsverhalten: Häufigkeit der Urlaube 2008

Abbildung 8: Urlaubsverhalten: Häufigkeit der Urlaube 2009

Abbildung 9: Urlaubsverhalten: Dauer der Urlaube 2008

Abbildung 10: Urlaubsverhalten: Dauer der Urlaube 2009

Abbildung 11: Sparverhalten: Skala

Abbildung 12: Sparverhalten: Vergleich 2008 und 2009

III Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einführung

1.1 Überblick

„History is a record of „effects“ the vast majority of which nobody intended to produce “ (Schumpeter, J., 1939, S.199)

„Bislang hat niemand eine schlüssige Erklärung für die massiven Schwankungen der Kurse an den Finanzmärkten, etwa der Aktienkurse, anzubieten vermocht. Diese Schwankungen sind so alt wie die Finanzmärkte selbst.“ (vgl. Campbell u. Shiller, 1987/1988 zitiert in Akerlof, G. A. u. Shiller, R. J., 2009, S.188)

Die von Campbell und Shiller beschriebenen Schwankungen, die durch Rezessionen geprägt sind, ereignen sich meist dadurch, dass die Menschen ihr Geld lieber ansparen als ausgeben wollen. Diesem Problem können die Zentralbanken, wie zum Beispiel die Federal Reserve oder die europäische Zentralbank , entgegen wirken. Damit das Wirtschaftssystem nicht ins Stocken gerät, ist es Aufgabe dieser Banken, die zirkulierenden Geldmengen nach Bedarf zu vermehren bzw. zu verringern. Die Lösung einer Finanzkrise scheint simpel zu sein, jedoch haben die wirtschaftlichen Entwicklungen nach dem Zweiten Weltkrieg gezeigt, dass eine Weltwirtschaftskrise durch das Zusammenbrechen der effektiven Nachfrage entsteht. In solch einer Situation ist es die Aufgabe der Banken, diesen Abschwung abzuwenden, indem sie die Geldmengen erhöhen. (vgl. Krugmann, P., 2008, S.30f)

Tritt nun eine Wirtschaftskrise ein, muss dieser entgegengewirkt werden. Joseph Schumpeter hat seine eigene Theorie bezüglich der Erholung einer Depression:

„Die Erholung ist nur dann echt, wenn sie sich aus sich selbst heraus entwickelt. Jeder künstlich herbeigeführte Aufschwung bedeutet nur noch verstärkt, was die nächste Krise absehbar macht“ (Schumpeter, o.J., zitiert in Krugmann, P., 2008, S. 31)

Die letzte große Weltwirtschaftskrise wird 1929 durch den Börsencrash ausgelöst und zieht sich bis in die Anfänge der 1930er Jahre. Die Folgen dieser „Großen Depression“ sind verheerend und die gesamte Weltwirtschaft droht zusammenzubrechen. (vgl. Akerlof, G. A. u. Shiller, R. J., 2009, S.105)

Eine derartige Depression gilt es in Zukunft zu verhindern. Dazu muss früh genug auf Schwankungen reagiert werden, damit diese reguliert werden können. In den letzten Jahrzehnten ereignet sich jedoch keine vergleichbare Krise mehr. Einige Ökonomen behaupten deshalb, dass die Zeiten größerer Wirtschaftsschwankungen vorbei sind und das Auftreten kleinerer Turbulenzen nicht bedenklich sei. Rückblickend auf solche Aussagen, die erst wenige Jahre zurück liegen, scheint die darin implizite Naivität gerade zu bestürzend. (vgl. Krugmann, P., 2008, S.17f)

1.2 Problemstellung

Im Frühsommer 2007 ereignete sich in den USA eine Immobilienkrise, auch als „Subprimekrise“ bezeichnet, deren Folgen für die gesamte Weltwirtschaft folgenschwer sind und durch Einbußen und Insolvenzen von Unternehmen im Finanzsektor spürbar werden. Der Ursprung dieser Krise liegt in den tendenziell steigenden Immobilienpreisen in den USA, die sich zu einer Immobilienblase entwickeln, erlahmen und teilweise fallen; zur selben Zeit können die Kreditnehmer ihren Kreditraten für die erworbenen Immobilien nicht mehr nachkommen. Dieser Umstand gilt als Auslöser der weltweiten Finanzkrise. (vgl. Glebe, D., 2008, S.112)

In weiterer Folge wurde - im Widerspruch zu den eben angesprochenen Vermutung aus Wissenschaftlerkreisen, dass sich eine Wirtschaftskrise wie jene in den 1930er Jahren nicht mehr ereignen würde - das Vertrauen der Bevölkerung erneut erschüttert. Vertrauen ist ein essentieller Bestandteil des Wirtschaftskreislaufes: Haben die Menschen Vertrauen, entscheiden sie instinktiver und erweitern ihre Vermögenswerte. Wenn das Vertrauen nachlässt, beginnen die Menschen ihr Geld zu horten, anstatt dem natürlichen Konsumverhalten nachzugehen. (vgl. Akerlof, G. A. u. Shiller, R. J., 2009, S.31f)

Die Ausmaße der Krisen erstrecken sich bis hin zu grundlegenden Elementen wie das Konsumverhalten, die Wertvorstellung einzelner Gruppen und Individuen sowie deren Beziehungen zueinander. Diese Schäden können nicht wieder korrigiert werden, denn die Krise hat bereits ein Umdenken in den Menschen verursacht. (vgl. Shiller, R.J., 2008, S.20)

Shiller führt hierzu folgendes aus: „Wenn wir zulassen, dass sich diese zerstörerischen Veränderungen ungehindert entfalten, könnten sie auf Jahrzehnte hinaus nicht nur der Wirtschaft, sondern auch dem sozialen Geflecht Schaden zufügen - dem Vertrauen und dem Optimismus, die die Menschen füreinander, für ihre gemeinsamen Institutionen und für ihren gemeinsamen Lebensstil empfinden.“ (Shiller, R.J., 2008, S.20)

In der Geschichte der Wirtschaft sind reichliche Beispiele vorhanden, die Vertrauenszunahmen und -abnahmen belegen. Da die aktuelle Krise sehr stark an die „Große Depression“ erinnert, müssen schnellstmöglich Maßnahmen getroffen werden, um diesen Abwärtstrend entgegen zu wirken. Das Problem ist damals wie heute identisch und daher gilt es, eine parallele Entwicklung zu vermeiden, damit diese nicht wie ein Virus von einem Individuum auf das andere und von einem Unternehmen auf das nächste übergreift. (vgl. Shiller, R.J., 2008, S.110; vgl. Akerlof, G. A. u. Shiller, R. J., 2009, S.32)

1.3 Zielsetzung

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, mithilfe von Theorie und Empirie sowie durch Definierung der Begriffe Finanzkrise und Konsumverhalten, dieses Verhalten zu Zeiten der Krise 2007-2010 am Beispiel Studierender zu beleuchten. Die Behandlung dieser Thematik soll den Konsum, das Freizeit- und Urlaubsverhalten von Studierenden in dieser Krise hinterfragen, untersuchen, ob diese direkt von der Krise betroffen werden und, sollte dies zutreffen, ihr Verhalten verändern und anpassen. Durch die Auswertung der Fragebögen, die zur empirischen Untersuchung verwendet werden, soll ein Leitfaden für das zukünftige Konsumverhalten von Studierenden entstehen, der aufzeigt, ob die Studierenden gleich viel konsumieren werden oder ob sie eher zu einem Sparverhalten tendieren.

1.4 Forschungsleitende Frage und Annahmen

Daraus ergibt sich nun folgende forschungsleitende Fragestellung für diese Bachelorarbeit:

Wie verändert sich das Konsumverhalten von Studierenden zu Zeiten der Finanzkrise?

In diesem Zusammenhang werden folgende Annahmen, die zur Beantwortung der Forschungsfrage dienen, getroffen:

- Wenn das Ausgehverhalten in der Krise konstant bleibt, dann geht der Konsum an Getränken zurück.
- In Zeiten, in denen Konsumenten weniger Geld ausgeben, geht die Anzahl der Urlaube pro Jahr zurück.
- Durch die Auswirkungen der Finanzkrise steigt das Sparverhalten der Studierenden.

1.5 Aufbau der Arbeit

Diese Arbeit besteht aus einem hermeneutischen und einem empirischen Teil und ist in 7 Kapitel aufgeteilt.

Der theoretische Teil beginnt damit, den Leser an die Thematik heranzuführen und mit der Problemstellung vertraut zu machen. Desweiteren werden in diesem Teil die forschungsleitende Frage, das Ziel und die Annahmen klar definiert.

Im Anschluss daran wird im dritten Kapitel die aktuelle Finanzkrise aufgearbeitet. Zu Beginn wird die Situation in den Vereinigten Staaten sowie der Ursprung der „Subprime“-Krise, dargestellt. Desweiteren werden die Entwicklungen und Auswirkungen auf das globale Finanzsystem von ihrer Entstehung und Entwicklung beleuchtet. Die Darstellung umfasst den Zeitraum vom Beginn der Krise 2007 bis zum Beginn des Jahres 2010.

Im darauf folgenden Abschnitt wird das Konsumverhalten definiert und dessen Entwicklung und die verschiedenen Arten und Ebenen vorgestellt.

Nachdem die zwei Begriffe Finanzkrise und Konsumverhalten verständlich gemacht wurden, werden sie in dem letzten Kapitel des theoretischen Teils zusammen geführt und dessen Entwicklung dargestellt.

Der zweite, empirische, Abschnitt beleuchtet das Konsumverhalten von Studierenden zu Zeiten der Finanzkrise. Dies wird mittels einer empirischen Umfrage ermittelt. Es folgt eine genaue Auswertung und Erläuterung der Befragung. Im Zuge dessen werden die aufgestellten Annahmen durch diese Ermittlung falsifiziert bzw. nicht falsifiziert.

Im letzten Kapitel dieser Arbeit kommt es zur Schlussfolgerung, es wird ein Fazit gezogen, kritisch reflektiert und ein Ausblick in die Zukunft gegeben.

2 Die Finanzkrise 2007-2010

„Zum zweiten Mal in nur sieben Jahren hat das Platzen einer Blase - der Aktienmarkt-Hausse im Jahr 2000 und der Kreditblase im Jahr 2007 - die weltweiten Finanzmärkte getroffen. Die Notenbanken haben diese Krisen nicht vorausgesehen, zum Teil sogar begünstigt.“ (Roach, 2007, zitiert in ISS Aktuell, 2009, S. 4)

Theoretischen Ansätzen zufolge entstehen akute Bankkrisen immer nur durch den Verfall empfindlicher Banksysteme in einen Schock-Zustand. Die Banken sind nicht mehr im Stande, die durch die Risiken entstehenden Verluste zu decken. (vgl. Bonn, J., 1998, S. 321)

Dieser Ansatz findet sich bei der aktuellen Krise wieder. Im Jahr 2007 platzt die Spekulationsblase auf dem Verbriefungsmarkt für Subprime-Hypothekenkredite und durch diese sogenannte „Subprime-Krise“ wird der Interbankengeldmarkt zum Stillstehen gebracht. (vgl. de la Motte, L., et al., 2010, S.53)

2.1 Die Vorgeschichte - Die Subprime Krise

Die Subprimekrise gilt als Auslöser der Finanzkrise, die sich international auswirkt. Bis zu diesem Jahr glaubt man nicht mehr an eine große Krise, wie in den 1920er Jahren. (vgl. Fehr, B., 2008, S.135f )

Ein Schritt in Richtung Finanzkrise wird mit dem niedrigen US-Leitzins getätigt. Mitte 2003 senkt die US-Notenbank den Zinssatz auf beinahe 1% ab, um einem möglichen Wirtschaftsrückgang entgegen zu setzen. Dies begünstigt in weiterer Folge die Investitionen asiatischer Länder in die amerikanische Immobilienbranche und leistet einen großen Beitrag zu deren Liquidität. Die asiatischen Länder investieren nach der Finanzkrise von 1997 und 1998 ihre Überschüsse zum Großteil in den USA. „Dieses Überangebot an Liquidität hat nach Renditen gesucht und sie auch im US- subprime mortage (Hypotheken) Sektor gefunden.“ (Glebe, D.,2008, S.112f;vgl. ISS Aktuell, S. 5, Februar 2009)

Die Preise für Immobilien in den USA steigen zwischen 2000 und 2007 jährlich um 10%, und die Banken lockern die Standards der Vergabe von Krediten. Hypothekenkredite werden nun auch an dubiose Schuldner vergeben. Die Banken locken ihre Kunden in den ersten zwei Jahren extrem niedrigen Zinssätzen. Nach dieser Zeitspanne schießt der Zins aber enorm in die Höhe, was vielen Anlegern zum Verhängnis wird. (vgl. Fehr, B., 2008, S.135f )

Die Online News Plattform Inside Mortgage Finance zeigt, wie dynamisch sich die Hypothekenkredite in den Jahren von 2001 bis 2006 verändert hat. Zu Beginn der Zeitspanne wird ein Kreditvolumen in Höhe von 160 Milliarden US Dollar vergeben. 2006 hat sich dieses Volumen beinahe vervierfacht und ist auf 600 Milliarden US Dollar angestiegen. (vgl. Sommer, R., 2008, S.10f)

Im darauf folgenden Jahr steigt der Wert nochmals enorm an und erreicht den Höchststand der letzten Jahre von 1,3 Billionen US Dollar. (vgl. de la Motte, L. et al., 2010,S.61)

Zwischenzeitlich machen sich die Probleme der Subprime-Hypotheken in den USA bemerkbar und es zeigen sich erste Auswirkungen auf andere Länder. (vgl. Shiller, R.J., 2008, S. 25)

Der große Boom in der Immobilienbranche beginnt bereits 2005 nachzulassen, da die Immobilienpreise eine Höhe erreicht haben, die von der Bevölkerung nicht mehr bezahlt werden können; erste Umsätze geben nach. Die Preise der Gebäude verlieren jedoch weiterhin nicht an Höhe, da sich Häuser üblicherweise an zuvor bezahlten Summen orientieren. (vgl. Krugmann, P., 2008, S.194ff)

Zu Beginn dieser Phase ist nur ein geringer Rückgang der Hauspreise registrierbar, doch dies reicht schon aus, um die Suprime-Kredite in Frage zu stellen. Bis zu diesem Zeitpunkt kann der Kreditgeber die Finanzprobleme der Kreditnehmer problemlos mit beispielsweise dem Verkauf des Hauses lösen. Durch das Sinken der Hauspreise erhöht sich jedoch die Ausfallquote und die Verluste der Banken beginnen zu steigen. (vgl. ebenda., S.194ff)

Das Absinken der Hauspreise beschleunigt sich 2007 rapide und die Hausbesitzer realisieren zunehmend, dass der große Boom sein jähes Ende finden wird. Die Kreditnehmer finden sich in einer völlig neuen Situation wieder, denn sie sind außer Stande die Kredite zurückzuzahlen, noch können sie die Häuser für dieselbe Summe verkaufen. Die Anzahl der Kredite, die den Banken nicht rückerstattet werden können, summieren sich. Die Banken jedoch haben diese Kredite bereits zu einem Großteil an Hedgefonds oder Zweckgesellschaften (SIVs) weiter verkauft oder in kleine Pakete transformiert. (vgl. Münchau, W., 2008, S.20)

Durch die steigenden Zahlungsausfälle steigen die Verluste der Hedgefonds, der SIVs und der Banken zunehmend an. (vgl. Glebe, D., 2008, S. 115)

„ Einige Immobilienfonds, die in strukturierten Finanzprodukten investiert hatten, setzten die Annahmen von Fondsanteilen aus, weil sie sonst in finanzielle Schwierigkeiten geraten wären.“ (NZZ, 24. Juli 2008 zitiert in Glebe, D., 2008, S.115)

Anfang des Jahres 2007 muss die erste Hypothekenkreditgesellschafft, Ownit Mortgage Solution - unbehelligt von allen anderen - Insolvenz anmelden. Dies erweist sich als großer Fehler, denn fortan fallen die Banken wie Dominosteine und die Kettenreaktion nimmt ihren Lauf. (vgl. Frey, E., 2009, S.20)

Die finanziellen Schwierigkeiten verbreiten sich wie ein Lauffeuer und bald befindet sich die Welt mit der größten Krise seit 1929 konfrontiert werden. Am 2. April 2007 verlangt der zweitgrößte Kreditgeber in der Immobilienbranche, New Century, aufgrund einer bevorstehenden Insolvenz Schutz vor seinen Gläubigern. (vgl. Fehr, B., 2008, S. 136)

Im europäischen und amerikanischen Finanzbereich breiten sich Verunsicherung und Angst aus, denn alle haben in Subprime-Papiere investiert und fürchten nun große Verluste. Im Juli erleiden die beiden großen Hedgefonds von Bear Stearns Totalverluste. Spätestens aber hier spricht man allgemein von einer Subprime-Krise. (vgl. Fehr, B., 2008, S. 137; vgl. Frey, E., 2009, S.20)

Die Angst, ein weiterer bedeutender Hedgefond könnte Pleite gehen, greift um sich und bündelt die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit. Wie sich kurz darauf erweist, kommt die eigentliche Krise jedoch aus dem Bereich des Geldmarktes. (vgl. Münchau, W., 2008, S. 20f)

2.2 Die Entstehung der Finanzkrise

2.2.1 Beginn der Krise 2007

Der 9. August 2007 gilt als Ausgangsdatum der Finanzkrise. An diesem Tag ereignete sich ein Verkäuferstreik an den europäischen Interbankmärkten. Dies sind jene Märkte in denen sich Banken untereinander ohne Sicherheiten kurzfristig Geld leihen. (vgl. Münchau, W., 2008, S. 21)

In den Anfängen der eigentlichen Krise tritt nun der gefürchtete Fall einer Bankenpanik ein. „Der Interbanken-Geldmarkt ist der Blutkreislauf des Finanzwesens.“ (Frey, E., 2009, S.22)

Tag täglich leihen sich Banken Summen in Billionenhöhe zu einem Zinssatz, der sich nahe am kurzfristigen Zinssatz der jeweiligen Notenbank befindet. Eine Bankenpanik ist deshalb so gefährlich, weil sie sich rasch ausbreitet und auch gesunde Institute angreifen kann. In der aktuellen Krise sind es aber nicht die Privatpersonen, die ihr Geld lieber im Schließfach der Bank lagern, als auf dem Bankkonto, sondern es sind die Banken, die ihre Kredite selbst untereinander auflösen. Sie beginnen damit ihre finanziellen Mittel zu horten, da sie sich von möglichen Liquiditätsengpässen bedroht fühlen. Dies wirkt sich nun aber auch auf andere Bereiche der Wirtschaft aus. (vgl. ebenda. S.22)

Das Abnorme an diesem Tag ist, dass der Marktzins für Tagesgeld von rund 4 % auf über 4,4 % ansteigt. Die erkennbare Knappheit des Geldes am Geldmarkt hat die Folge, dass sich die Banken gegenseitig nicht mehr vertrauen und sich auch kein Geld mehr leihen wollen. (vgl. Münchau, W., 2008, S. 21)

Die europäische Zentralbank muss einschreiten und versorgt den Markt in den ersten Tagen bereits mit mehr als 200 Milliarden Euro. (vgl. Glebe, D., 2008, S. 117)

Die Geldmarktzinsen steigen nicht nur in Europa, sondern auch in vielen anderen Ländern der Welt über ein halbes Prozent an. Zeitgleich muss auch die Federal Reserve in Amerika den Markt kurzfristig mit Geld versorgen; auch auf anderen Kontinent bleibt dies unvermeidbar. Die Stabilität des Geldmarktes kann aber nicht wiederhergestellt werden, denn es handelt sich bereits um ein weltweites Problem, das sich nun auch auf andere Bereiche des Geldmarktes ausbreitet. (vgl. Münchau, W., 2008, S. 22f)

Desweiteren fallen die Verluste der Zweckgesellschaften auf die Banken zurück, obwohl die den Banken nicht mehr gehören. So ereignet sich eine Reihe von Minikrisen der Banken. Mit ihren Anfängen bei Bear Stearns zeigen sich Einbußen in Milliardenhöhe bei der IKB - Deutsche Industriebank, Citibank, Bank of America sowie bei Investmentbanken wie Merrill Lynch. Die zwei Hauptprobleme sind, dass weder eine langfristige noch eine kurzfristige Finanzierung möglich ist. Auf lange Sicht gesehen wollen die Investoren keine Wertpapiere mehr kaufen. Darüber hinaus können die Wertpapiere kurzfristig gesehen nicht mehr genügend Sicherheiten bieten. (vgl. Münchau, W., 2008, S.23ff)

Am 13. September 2007 lässt der britische Immobilienfinanzier Northern Rock seine schwierige Lage verlauten. Daraufhin wird die Bank von ihren Kunden gestürmt und wortwörtlich ausgeräumt. Um eine rasche Hilfestellung zu gewährleisten, senken die FED und die EZB ihre Leitzinsen, um kurzfristig Northern Rock mit liquiden Mitteln zu versorgen. Wie eine Kettenreaktion befällt die Illiquidität eine Bank nach der der anderen und die Immobilienkrise hat sich zu einer Bankenkrise entwickelt. Die Situation wird vorerst durch die britische Regierung mittels einer Einlagengarantie entschärft. (vgl. Rieger, M. , 2010, S.5)

Die Aktien fallen und immer mehr Banken und Immobilienfinanziers melden schwere Rückschläge. Gegen Ende 2007 beschließen die EZB und die FED über den anstehenden Jahreswechsel die Geldmärkte erneut mit liquiden Mittel auszustatten, jedoch entspannt sich die Lage nicht. (vgl. Fehr, B., 2008, S.142)

2.2.2 Das Jahr 2008

Anfang 2008 glaubt man die Krise unter Kontrolle zu haben. Auch die Finanzmärkte stabilisieren sich ein wenig. Aus einem Ruhemoment wird sogleich ein Akt der Unruhe. Zum ersten Mal in der Geschichte hat der Barrel Rohöl die 100 Dollar- Grenze überschritten und erneute Meldungen über Milliardenverluste lassen die Aktienkurse rapide abfallen. Einige Banken sind dazu gezwungen Tochtergesellschaften und ähnliches wegen zu hoher Verluste aufzuspalten. Im März 2008 kommt es schließlich zum Notverkauf von Bear Stairns an die Großbank JP Morgan Chase. Die Zentralbanken versichern erneut, den Markt mit Liquidität zu versorgen. (vgl. Fehr, B., 2008, S.143-147)

Mitte des Jahres kommt es zu einem erneuten Schock, die Finanzkrise entfesselt sich erneut und kehrt zurück an ihren Ursprung - die Immobilienbranche der USA. Nun bekommt auch die Volkswirtschaft die Finanzkrise erstmalig zu spüren. Durch die vergebenen Subprimekredite kommt es nun zu der bereits genannten Zinsanpassung. Die Kreditnehmer sind nicht mehr in der Lage, ihre Kreditraten abzubezahlen und eine neue Welle von Privatinsolvenzen und Zwangsversteigerungen bricht über sie ein. Die Preise für Immobilien beginnen nun aufgrund der rückläufigen Nachfrage zu sinken, woraus ein Überangebot am Immobilienmarkt folgt. Dieser erneute Rückschlag auf den Märkten wirkt sich negativ auf das Konsum- und Investitionsverhalten der Menschen aus. (vgl. Rieger, M. , 2010, S.7f)

Einen erneuten Höhepunkt erreicht die Krise im September, als es zu einer Rettungsaktion von Fannie Mae und Freddie Mac kommt. Die beiden sind neben Bears Stearns zwei weitere Hypothekenbanken, die im Falle einer Insolvenz als große Bedrohung gelten. Die amerikanische Regierung entschließt sich die angeschlagenen Hypothekengiganten zu verstaatlichen und sie der Federal Housing Finance Agency zu unterstellen. Zu diesem Zeitpunkt haben die Unternehmen bereits mehr als 14,9 Milliarden Dollar Verlust gemacht. Die Regierung unterstützt sie mit Krediten und frischem Kapital in Höhe von rund 200 Milliarden Dollar, denn die Fannie Mae und Freddie Mac besitzen Wertpapiere und Kredite in einer Höhe von 5000 Milliarden Dollar, was ungefähr der Hälfte des jährlichen Bruttosozialproduktes der Vereinigten Staaten von Amerika entspricht. (vgl. Münchau, W., 2008, S.44f)

Die Rettung der zwei Banken verbreitet eine allgemeine Beruhigung, die bald darauf jedoch erschüttert wird. Die Bankenkrise erreicht mit dem 15. September einen erneuten Höhepunkt. An diesem Tag, der auch als der „Schwarze Montag“ in die Börsengeschichte eingeht, meldet eine der wichtigsten Investmentbanken Amerikas, die Lehmann Brothers Bank, Insolvenz an. Infolgedessen breitet sich im weltweiten Bankennetz große Panik aus und beinahe kommt der Geldfluss der Märkte zum Stillstand. (vgl. Rieger, M. , 2010, S.5)

Kurze Zeit später ist die Finanzbranche nicht mehr dieselbe - bedeutende Investmentbanken stürzen mit ihren Aktien rasant ab, die amerikanischen und europäischen Regierungen übernehmen zum Großteil die Kontrolle des Bankwesens, und die Banken bremsen neue Kreditbewilligungen an Private sowie auch an Unternehmen. Trotz der Krise werden in diesem Jahr auch Gewinne erzielt. Diese werden jedoch vom Aktienmarkt sofort wieder in Luft aufgelöst. Daraufhin bricht die Angst aus, dass nun die privaten Altersvorsorgeversicherungen etappenweise im Sog der Finanzkrise verschwinden. (vgl. Frey, E., 2009, S.38f)

Die Krise fordert bei weitem nicht nur ihre Opfer im Finanzwesen, sondern betrifft nun auch die Realwirtschaft. In den USA entsteht ein herber Einbruch im Konsumverhalten und die Arbeitslosenrate schießt enorm in die Höhe. Die Vereinigten Staaten befinden sich in ihrer stürmischsten Rezession seit den 1930er Jahren wieder. Viel schneller als erwartet bahnt sich die Rezession ihren Weg nach Europa und in die restliche Welt. Für Deutschland prognostizieren die Experten einen Wirtschaftsrückgang von 2-3% im Export, die britische Wirtschaft soll einen noch höheren Rückgang erleiden. Die osteuropäischen Länder werden eventuell einen kleinen Wachstum nachweisen können, jedoch sind zahlreiche Unternehmen durch die Finanzkrise stark verschuldet. In Russland erleidet der Erdöl-Boom durch einen Preisfall von 150 Dollar pro Barrel auf unter 40 Dollar ein jähes Ende. Die Börse in Moskau erleidet die höchsten Verluste und bringt große Konzerne wie Gasprom in schwerwiegende finanzielle Probleme. (vgl. Frey, E., 2009, S.39)

2.2.3 Entwicklungen 2009

Die Folgen der Finanzkrise zeigen sich zum einen Teil sofort, andere wiederum erst später. Der Schock der Krise sitzt tief, dennoch wird dieser von neuer Angst abgelöst. Nachdem die Finanzwelt am Boden liegt, kommt nun die Angst vor Rezession auf, unter anderem auch die Angst vor einer großen Depression wie jene in den 1930er Jahren. Einigen Ökonomen zufolge ist diese Angst jedoch nicht von Nöten. Obwohl die Krise mit voller Wucht zugeschlagen hat, ist die Gefahr, dass die Weltwirtschaft in eine Depression verfällt, sehr gering. Von höchster Priorität ist nun ein Rettungsplan für die Wirtschaft. Dieser Plan muss zwei Probleme parallel lösen. Erstens: Das zum Stillstehen gebrachte Kreditsystem muss wieder in Bewegung kommen. Und zweitens: Es muss wieder für eine Nachfragesteigerung im Konsumverhalten gesorgt werden. (vgl. Krugmann, P., 2009, S.211-214)

Im November 2008 findet in Washington der G20-Gipfel statt. Die 20 einflussreichsten sowie wichtigsten Industrie- und Schwellenländer der Welt finden sich dort zum ersten Weltfinanzgipfel ein. Dies soll das erste von vielen Treffen sein, um gemeinsam einen Weg aus der Krise zu finden und zukünftige Krisen besser vorauszusehen beziehungsweise ganz zu vermeiden. Es gilt dabei, einen Leitfaden zu entwickeln, um beispielsweise die Banken besser zu kontrollieren und die allgemeine Zusammenarbeit von Aufsichtsbehörden zu verbessern. Eine Vielzahl an Rettungspaketen wird geschnürt und nun gilt es diese so gut wie möglich einzusetzen. (vgl. Frey, E., 2009, S. 40f)

Desweiteren wird bei diesem Treffen der Ausbau der Rechnungslegungspflichten beschlossen, und es sollten weltweite Regeln aufgestellt werden, um eine bessere Regulierung der Märkte gewährleisten zu können. Diese enge Zusammenarbeit der Staaten soll besser genutzt werden, damit auf mögliche Gefahrensituationen der Märkte besser reagiert werden kann. Ein Informationsaustausch auf nationaler und globaler Ebene soll ebenso wie das Aufstellen von einem Regelwerk, das unter anderem Verhaltensweisen beinhalten soll, dazu dienen, das Vertrauen in die Finanzmärkte wieder herzustellen und langfristig aufrechtzuerhalten. (vgl. Deuer, M., 2009, S. 18ff)

Auch in der ersten Hälfte von 2009 lassen die Meldungen über Insolvenzen und extreme Verluste nicht nach. Die Wirtschaft bekommt nun auch immer mehr die Auswirkungen der Krise zu spüren. Die Arbeitslosigkeit steigt weiter an, das Wirtschaftswachstum geht stark zurück und Unternehmen korrigieren ihre Investitionsbudgets weiter nach unten. Die stärksten Verluste müssen aber die Automobil-Branche und ihre Zulieferer hinnehmen. (vgl. Sandmaier, P., 2010, S.23; vgl. Rieger, M., 2010, S. 21)

2.2.4 Ausblick in die Zukunft

Die Staaten starten ihre Hilfsprogramme und versuchen die Finanzlage wieder in eine stabile Lage zu bringen. Dennoch hat die Krise großen Schaden in der Wirtschaft sowie auch auf dem Arbeitsmarkt angerichtet. Auch Experten vermuten, dass sich der Markt noch jahrelang nicht vollständig erholen wird. Der Geldmarkt wird immer noch von den Zentralbanken mit liquiden Mittel unterstützt. Die betroffenen Staaten können noch nicht genau abschätzen, wie hoch die gesamte Neuverschuldung, die durch die Krise entstanden ist, ausfällt. Unternehmen sowie Staaten wollen alle wieder so schnell wie möglich in das normale Alltagsgeschehen zurück. Dies könnte jedoch zu einer neuen Gefahr werden. Hier müssen die Unternehmer und Finanziers Acht geben, nicht wieder in alte Verhaltensmuster zurückzufallen. Sie sollen im Gegenteil stärker auf Sicherheit bedacht sein und die Krise nicht zu schnell aus dem Gedächtnis verlieren. (vgl. Karlem, S., 2010, S.89f)

Allerdings ist zum derzeitigen Zeitpunkt ein Ende der Krise noch nicht absehbar. Die Wirtschaft und die Staaten werden sich langsam wieder erholen, die Experten prognostizieren aber ein endgültiges Ende der Finanzkrise erst für 2010 oder 2011. (vgl. Münchau, W., 2008, S. 69)

[...]

Ende der Leseprobe aus 70 Seiten

Details

Titel
Konsumverhalten zu Zeiten der Finanzkrise am Beispiel von Studierenden
Hochschule
Management Center Innsbruck Internationale Fachhochschulgesellschaft mbH  (Tourismus)
Note
1,0
Autor
Jahr
2010
Seiten
70
Katalognummer
V160649
ISBN (eBook)
9783640742592
ISBN (Buch)
9783640742929
Dateigröße
846 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Theorie erläutert die Entstehung der Finanzkrise auf verständliche Art und Weise, dann die Definition von Konsumverhalten und in einem weiteren Schritt kommt es zur Zusammenführung der beiden Themen. Die Arbeit beinhaltet ebenso eine Empirie, den Fragebogen finden Sie im Anhang.
Schlagworte
Konsumverhalten, Konsum, Finanzierung, Krise, Finanzkrise, neue Trends
Arbeit zitieren
Manuel Bouvier (Autor:in), 2010, Konsumverhalten zu Zeiten der Finanzkrise am Beispiel von Studierenden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160649

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Titel: Konsumverhalten zu Zeiten der Finanzkrise am Beispiel von Studierenden



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