Bericht über das Blockpraktikum A für Gymnasium, Fach Geschichte


Praktikumsbericht / -arbeit, 2002

23 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Praktikum
1.1 Schulinformationen
1.2 Vorbereitung der Unterrichtsstunde (Geschichte, „Nationalsozialistische Weltanschauung“; Klasse 9/1, gehalten am: 21.03.2002)
1.3 Stundenauswertung

2. Differenzierung im Unterricht
2.1 Ansätze in der Theorie
2.1.1 Differenzierungsvarianten
2.1.2 Ansprüche der Differenzierung
2.1.3 Organisation von Differenzierung
2.2 Differenzierung in der praktischen Umsetzung
2.2.1 Vorbemerkungen
2.2.2 Anwendung der Differenzierung an der Praktikumsschule
2.2.3 Zusammenfassung

3. Literaturverzeichnis

4. Tabellarische Stundenplanung

5. Unterrichtsmaterialien
5.1 Quellen
5.2 Inhaltlicher Rahmen der Antworten zu den Fragestellungen der Quellenarbeit

1. Praktikum

1.1 Schulinformationen

- Adresse der Schule

- Organisation der Schule

Schulform: Gymnasium naturwissenschaftlichen und sprachlichen Profils

Schulträger: Freistaat Sachsen

Einzugsbereich: Dresden Plauen, Südvorstadt und Leuben

- Sozialstruktur der Schule

Anzahl der SchülerInnen: ca. 700 (davon ca. 65 % weiblichen Geschlechts)

Klassen pro Jahrgang: 2 in Klassenstufe 5 und 6, 3 in Klassenstufe 7,

5 in Klassenstufe 11, sonst 4

Klassenstärke: etwa 25 SchülerInnen pro Klasse

Ausländeranteil: 3 %

soziale Herkunft der SchülerInnen: sehr durchwachsen (sehr breite Mittelschicht)

Konfession: keine Angaben

Drogen- und Gewaltproblematik: nach Informationen des Herrn Direktors und der LehrerInnen gab es bisher keine Probleme mit Drogen oder gewalttätigen Auseinandersetzungen

- Kollegium

Anzahl der LehrerInnen: ca. 50 im aktiven Dienst, zwei ReferendarInnen im zweiten Jahr, ein Auslandsdienst; 11 der LehrerInnen sind männlich

Altersdurchschnitt: 49 Jahre

- Bau/ Ausstattung

Grundsteinlegung 1955

Die Anzahl der Klassenräume beläuft sich auf 22, welche in gutem Zustand sind, mit fünf zusätzlich genutzten Räumen in der angrenzenden 46. Mittelschule. Dazu kommen fünf Fachkabinette (zwei Physik- und Biologie-, ein Chemiekabinett), zwei Computerkabinette, ein Werkraum sowie ein Fernsehraum. Die Ausstattung der Fachkabinette stammt zum größten Teil aus DDR-Beständen (das Chemiekabinett allerdings ist modern eingerichtet). In jeweils einem Kabinett der Physik und Biologie befindet sich ein internetfähiger PC. Die PC’s der Computerkabinette sind relativ neu, miteinander vernetzt; sie verfügen ebenfalls über einen Internetzugang. Ein funkgesteuerter mobiler Computerarbeitsplatz ist in Vorbereitung.

Die Toiletten sind, bis auf einen Etagenstrang, komplett saniert. Weiterhin gibt es eine Schulspeisung, eine Kantine, eine Sporthalle mit Sportplatz und einen Pausenhof. Neben den Computerkabinetten sind als nutzbare Medien Diaprojektoren, Videoabspielgeräte, Fernseher, Overheadprojektoren und Kreidetafeln vorhanden. Des Weiteren gibt es eine Schulbibliothek.

- Schulleben:

Neben zahlreich angebotenen Arbeitsgemeinschaften (Bioethik, Latein, zwei Chöre, eine Biotop-AG.) finden alljährlich Schüleraustausche (Frankreich, Polen) statt. Hinzu kommen alljährlich durchgeführte Projektwochen mit entsprechenden Präsentationen innerhalb des Schulraumes. Als Besonderheit verfügt die Schule über eine Photo-Voltaik-Anlage, die zu Schülerforschungsprojekten genutzt wird.

- Anmerkungen:

Mit Beschluss des Stadtrates vom 15. 11. 2001 erfolgt eine gleitende Aufhebung des Gymnasiums und anschließende Fusion mit einem anderen Gymnasium.

Dies bedeutet, dass ab dem Schuljahr 2002/2003 keine neuen 5. Klassen aufgenommen werden. Zum Schuljahr 2006/2007 ist dann die endgültige Schließung vorgesehen.

1.2 Vorbereitung der Unterrichtsstunde (Geschichte, „Nationalsozialistische Weltanschauung“; Klasse 9/1, gehalten am: 21.03.2002)

Als Grundlage der von mir gehaltenen Stunde diente der Lernbereich 4 („Der Nationalsozialismus“ (1933 - 1945)) des sächsischen Lehrplanes für Gymnasium im Fach Geschichte. Die Stunde führte in einen neuen Abschnitt (NS-Ideologie und Propaganda) ein, folgte dabei aber dem Stoffverteilungsplan meiner Mentorin Frau Steffens.

Die Zielsetzungen der von mir gehaltenen Stunde waren, dass die SchülerInnen ein Verständnis für die Grundfesten der nationalsozialistischen Weltanschauung entwickeln, durch kritische Betrachtung den unmenschlichen Charakter dieser Ideologie und die folgenschweren Entwicklungen erkennen und im Ansatz begreifen, weshalb diese Weltanschauung, trotz ihrer spekulativen und widersprüchlichen Natur im damaligen Deutschland auf einen so großen Nährboden stieß.

Inhaltlich hatte ich folgenden Verlauf geplant:

1. Wiederauffrischung der Thematik der vorangegangenen Stunde (Das Leben Adolf Hitlers und die Anfänge der NSDAP)
2. Klärung der Begriffe Nationalsozialismus und Weltanschauung
3. Herausarbeiten der Grundfesten der NS-Weltanschauung mittels Quellen-arbeit, im Kontext expliziter Fragestellungen, in Gruppen (Hilfestellung durch den Lehrer)
4. Präsentation der Ergebnisse der Quellenarbeit durch die Gruppen mit jeweils möglichen Ergänzungen anderer SchülerInnen und anschließender Diskussion

(Die detaillierte tabellarische Stundenplanung befindet sich auf Seite 18)

Im Verlauf des Praktikums konnte ich mir sowohl durch kontinuierliches Hospi-tieren als auch durch Befragungen meiner Geschichtsmentorin Frau Steffens ein recht gutes Bild von der Klasse machen, in der ich die Unterrichtsstunde hielt. Was die Leistungsstärke betraf, gab es ein durchschnittlich gutes, breites Mittelfeld, zwei bis drei SchülerInnen, die Probleme mit dem Stoffverständnis hatten, sowie zwei SchülerInnen mit besonders starken Leistungen. Die Mitarbeit im Unterricht war mäßig, konnte aber durch mäeutisches Fragen gelegentlich intensiviert werden. Grobe Unterrichtsstörungen waren für mich nicht erkennbar, lediglich eine hin und wieder auftretende Unruhe, die aber durch Ermahnungen beseitigt werden konnte.

Die von mir zu haltende Geschichtsstunde fand in der zweiten Stunde statt, von 08:25 Uhr bis 09:15 Uhr. Für die 9/1 war es an diesem Tag die erste Stunde, ich konnte daher erwarten, dass die SchülerInnen relativ konzentriert und diszipliniert sind.

Als Sozialformen wählte ich die für den Geschichtsunterricht (zumindest an diesem Gymnasium) häufig gebrauchten Formen der Gruppenarbeit mit anschließender Präsentation durch die SchülerInnen selbst, in Kombination mit Frontalunterricht sowie Interaktion zwischen SchülerInnen bzw. SchülerInnen und LehrerInnen.

Den Verlauf des Unterrichts betreffend sollte er zwar von mir geleitet werden (Einführung in die Thematik, Tafelbild und Folie) allerdings durch die aufgrund der zu bearbeitenden Quellen eine von den Schülern selbst getragene Form erreichen, das heißt, die Schüler entwickeln innerhalb einer Diskussion (aufgrund der Quellenarbeit und den sich darauf beziehenden Fragestellungen) eine kritische Sichtweise auf die Nationalsozialistische Weltanschauung.

Als Medien wurden eingesetzt:

- Folie für Overheadprojektor, Tafelbild und Quellenhandout für jeden Schüler mit Aufgabenstellungen als Kopien (visuell)
- meine Stimme (auditiv)

Die Unterrichtsplanung meiner zweiten Stunde (die erste hatte ich im Fach Ethik gehalten) war zeitlich und thematisch sehr aufwendig. Zum einen führte ich die Klasse in ein neues Teilgebiet ein, die Thematik war äußerst diffizil, da sie das Begriffsverständnis und Abstraktionsvermögen der SchülerInnen forderte. Zum anderen war es nicht einfach, passende Quellen zu finden. Hinzu kam, dass ich mit meiner Tutorin die Stundenplanung zwar ab- und durchsprechen konnte, sich allerdings auf eine Woche beschränkte, da sie mir erst dato das Stundenthema mitteilte, weil sie vorher nicht genau sagen konnte, wie weit sie im Stoff vorankommen würde. Dennoch habe ich mich intensiv und gründlich mit der Vorbereitung befassen können. und bin sehr aufgeregt, aber mit dem Gefühl gut vorbereitet zu sein, in die Klasse gegangen.

1.3 Stundenauswertung

Es war meine erste im Fach Geschichte gehaltene Stunde. Mit dem Ergebnis bin ich nur teilweise zufrieden . Zwar habe ich mich in meiner Rolle als Lehrer wohl gefühlt. Ich war in der Lage mich fließend und in ruhiger Stimmlage zu äußern, konnte mich schnell auf nicht vorhergesehene Situationen einstellen (Nichterledigung der Hausaufgaben, mangelnde Mitarbeit, etc.). Ich gab den SchülerInnen ein klares Stundenziel vor und erläuterte grob den Verlauf. Auch war die Klasse äußerst ruhig, was ich vor allem auf die völlig neue Situation, die sich für die SchülerInnen durch meine Anwesenheit ergab, zurückführe. Sie hörten mir aufmerksam zu, es gab keine Störungen wie unqualifizierte Bemer-kungen oder ablehnendes Verhalten meiner Person gegenüber. Weiterhin waren die SchülerInnen im Vorfeld nicht darüber informiert worden, dass ich diese Unterrichtstunde halte.

Allerdings führten mehrere Punkte dazu, dass ich entgegen meiner ursprünglichen Planung häufiger auf den Frontalunterricht zurückgreifen musste. Erstens lag die letzte Geschichtsstunde durch plötzliche Krankheit meiner Tutorin und den Osterferien zwei Wochen zurück, so dass das Thema der vorangegangenen Stunde nicht mehr im Gedächtnis der SchülerInnen haftete. Zweitens war die als Grundlage zu meiner gehaltenen Stunde dienende Hausaufgabe (siehe detaillierte Stundenplanung) von den SchülerInnen nicht erledigt worden, so dass die Begriffe von mir erklärt werden mussten.

Ein weiteres Problem ergab sich aus der mangelnden Mitarbeit seitens der SchülerInnen, wodurch ich ebenfalls genötigt war frontal zu unterrichten. Es war mir nicht möglich, ein allgemeines Interesse an der Thematik bei den SchülerInnen zu wecken. Ursachen dafür sehe ich zum einen darin, dass ich bei der Wissensvermittlung das Anforderungsniveau an die SchülerInnen zu hoch ansetzte. Anhand von einfacheren Beispielen gelang es mir dennoch, bei den SchülerInnen ein Verständnis für das Stundenthema zu entwickeln, allerdings auf Kosten der Unterrichtszeit.

Außerdem war die für eine Unterrichtsstunde in einer neunten Klasse vermittel-bare Stoffdichte zu hoch. Vor allem bei der Gruppenarbeit mit Quellen wurde mir sehr schnell deutlich, dass die SchülerInnen die Textaufgaben in der von mir vorgegebenen Zeit nicht erfüllen konnten. Deshalb musste ich den SchülerInnen mehr Zeit lassen, was wiederum dazu führte, dass lediglich die erste Gruppe ihr Ergebnis am Ende der Stunde präsentieren konnte.

[...]

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Bericht über das Blockpraktikum A für Gymnasium, Fach Geschichte
Hochschule
Technische Universität Dresden
Veranstaltung
Blockpraktikum A für Gymnasium
Autor
Jahr
2002
Seiten
23
Katalognummer
V38724
ISBN (eBook)
9783638377089
ISBN (Buch)
9783640741663
Dateigröße
569 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
Bericht, Blockpraktikum, Gymnasium, Fach, Geschichte, Blockpraktikum, Gymnasium
Arbeit zitieren
Henning Remisch (Autor:in), 2002, Bericht über das Blockpraktikum A für Gymnasium, Fach Geschichte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38724

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