Gewaltprävention durch Sport am Beispiel des Mitternachtssports


Seminararbeit, 2005

15 Seiten


Leseprobe


Inhalt

1. Einführung :
1.1 Definition von Gewaltprävention nach PILZ :

2. Methoden und Ansätze
2.1 Grundlagen der Gewaltprävention nach ROLINSKI :
2.2 Das 3-Stufenmodell nach KEUPP
2.2.1 Primäre Gewaltprävention
2.2.2 Sekundäre Gewaltprävention
2.2.3 Tertiäre Gewaltprävention
2.3 Die Dimensionen sportbezogener Gewaltprävention nach EKD/VEF
2.3.1 Naturale Dimension
2.3.2 Personale Dimension
2.3.3 Soziale Dimension

3. Gewaltprävention am Beispiel Mitternachtssport :
3.1 Was ist Mitternachtssport ?
3.2 Welcher Sport wirkt präventiv ?
3.3 Anforderungen :
3.4 Normerleben und Normlernen im Mitternachtssport :
3.5 Integrativer Charakter :

4. Untersuchung
4.1. Planung und Durchführung der Untersuchung :
4.2 Untersuchung der Ergebnisse :
4.3 Resumee und Fazit :

5. Literaturangabe :

6. Anhang: Fragebogen : Thema Mitternachtssport:

1. Einführung

In dieser empirischen Arbeit soll geklärt werden, wie die Theorie der Gewaltprävention in der Praxis am Beispiel von Mitternachtssport aussieht. Hierzu werden in 2. (ff.) erst einmal verschiedene theoretische Methoden und Ansätze der Gewaltprävention vorgestellt. Dieser erste Theorieteil beschäftigt sich ausschließlich mit den Methoden von Pilz, Rolinski, Keupp, der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD) und dem Verein für Ehe- und Familienberatung (VEF). Die Arbeit wird es mit dem Bereich der Gewaltprävention durch Sport bei Jugendlichen belassen.

Im zweiten Theorieteil wird in das Thema Mitternachtssport eingeführt.

Die Anforderungen an den präventiven Mitternachtssport nach Kösterke und Stöckle werden untersucht, sowie Kurz` Theorie welcher Sport eigentlich präventiv wirkt.

Die Frage „Wie sieht die Theorie in der Praxis aus?“ soll im empirischen Teil dieser Arbeit anhand einer durchgeführten Befragung von 40 Studenten ausreichend geklärt und anschließend bewertend diskutiert werden. Aus dieser Fragestellung leiten sich außerdem die zu beantwortenden Fragen „Welcher Sport wird gefordert?“, „Welche Anforderungen werden gestellt?“, „Besteht überhaupt das Interesse an Teilnahme am Mitternachtssport? Was sind die Gründe für Zustimmung oder Ablehnung?“.

1.1 Definition von Gewaltprävention nach PILZ :

Nach Dr. Gunter A. Pilz, Professor an der Universität Hannover, ist Gewaltprävention die Vermeidung, Entstehung und Verringerung von Gewalt durch sportbezogene Maßnahmen. Im Vordergrund steht die Entwicklung positiver Lebenskonzepte und deren Förderung, die Verbesserung der Handlungskompetenz des einzelnen Jugendlichen, die Nutzung eigener Ressourcen, die Entwicklung von sozialer Verantwortung und Kritikfähigkeit, sowie die Förderung der Entscheidungsfähigkeit und Eigenverantwortlichkeit. Als Ziel sieht PILZ „das Erreichen von Konfliktfähigkeit und den Aufbau eines positiven Selbstwertgefühls und Selbstbewusstseins von Mädchen und Jungen“.

2. Methoden und Ansätze

2.1 Grundlagen der Gewaltprävention nach ROLINSKI :

Entwicklungen zur Gewalt werden nach übereinstimmenden Erkenntnissen durch Störungen menschlicher Grundbedürfnisse beeinflusst. Diese Bedürfnisse gliedert ROLINSKI in drei relevante Bereiche :

- Emotionale Zuwendung
- Rang und Einfluss in der Gruppe
- Bewegungsbedürfnisse im Sinne von Aktivität und Erregung.

Alle diese Bereiche können durch sportliche Angebote, wie Mitternachtssport, günstig beeinflusst werden.

Das effektive Erleben des Sports bietet gute Voraussetzungen für emotionale Zuwendung von Nervosität und Gespanntheit bis zu Freude und Trauer. Das Gruppenerlebnis im Sportspiel sichert im günstigsten Fall jedem Mitspieler, auch dem schwächeren, seine Rolle und seinen Einfluss unter dem Aspekt der Fairness miteinander und gegenüber der anderen Mannschaft.

Erkundungs- und Neugiermotivation sind insbesondere bei Kindern und Jugendlichen stark körperbezogen und bewegungsorientiert. Alle möglichen Formen freier Bewegung und das Sportspiel tragen zum Aufbau der Motorik im sozialen Kontext bei. Bewegungserleben bedeutet Körpererleben und damit auch Identitätsentwicklung.(vgl. Rolinski, S.18 ff.)

Institutioneller Sport wird mehr und mehr zur Erfüllung dieser Grundbedürfnisse notwendig.

2.2 Das 3-Stufenmodell nach KEUPP

Dr. KEUPP unterscheidet drei Stufen der Gewaltprävention :

2.2.1 Primäre Gewaltprävention

„Primäre Gewaltprävention setzt vor dem Auftreten von Gewalt an, um gewaltförmige Einstellungen und Verhaltensweisen erst gar nicht entstehen zu lassen.

Dieser Bereich primärer körper- und sportbezogener Gewaltprävention geht auf die Schaffung von jugendgemäßen Bewegungsräumen, -anlässen und –angeboten, der Stärkung des Selbstwertgefühls, dem Aufbauen von Selbstbewusstsein, sowie der positiven Einstellung zu Körper und Gesundheit ein. In diesem Bereich ist auch der Mitternachtssport, bzw. der Mitternachtsbasketball, sowie der Schwerpunkt jeglicher Gewaltprävention durch Sport angesiedelt.“

2.2.2 Sekundäre Gewaltprävention

Sekundäre Prävention setzt an, wenn sich erste Gewalttendenzen zeigen und zielt sowohl auf „strukturellen und interaktionellen Kontext, als auch auf Einstellungs- und Verhaltensänderung (z.B. kontextbezogene (präventiv-soziale), als auch individuumsbezogene (präventiv-personale) Maßnahmen der Früherkennung und Behandlung von Problemen und Gefährdungen“. Als Beispiel dafür nennt KEUPP Verhaltenstraining, Erarbeitung und Einhalten von Verhaltensregeln, Jungendarbeit zur Kultivierung von Aggressionen auf Gewaltfilme orientierte Medienarbeit.

In diesem Bereich geht es vor allem um das Erlernen von Selbstdisziplin und Selbstkontrolle, um die Stärkung des Selbstwertgefühls und um Aggressions- und Frustrationsabbau. Durch strukturierte Aktivität soll erlernt werden, wie Überschuss an physischer Energie auf angemessene Weise umgesetzt werden kann. Weitere Schwerpunkte sind „das Stärken der eigenen Verhaltenskontrollmechanismen“, die Erziehung zum „Fair play“, die Konfliktschlichtung, sowie das Ermöglichen von erlebnispädagogischen Erfahrungen im Sinne der Entwicklung von sozialer Kompetenz. (vgl. Keupp, S.158 ff.)

2.2.3 Tertiäre Gewaltprävention

Tertiäre Gewaltprävention setzt an, „wenn verfestigte Gewaltformen auftreten und zielt vornehmlich mit korrektiv-personalen Interventionen vor allem auf die Verhaltensmodifikation“.

In diesem Bereich geht es um Thematisierungen und „Durchbrechen von gewaltförmigen Durchsetzungs- und Selbstbehauptungsstrategien“, um konsequentes Einschreiten gegen Gewalt mit anschließender pädagogischer Bearbeitung (z.B. Täter-Opfer-Ausgleich) und um den Einsatz von Sport, Körper- und Bewegungserfahrungen in der Gewalttherapie.

(vgl. Keupp, S.159 ff.)

2.3 Die Dimensionen sportbezogener Gewaltprävention nach EKD/VEF

2.3.1 Naturale Dimension

Die naturale Dimension bezieht sich auf die Tatsache, dass sich im sportspielerischen Tun Menschen „in Form eines Bewegungshandelns in Raum und Zeit ihrem eigenen Körper begegnen“. Wichtiger Maßstab und wichtiges Ziel dieses Bewegungshandelns sind Gesundheit und Unversehrtheit. (vgl. EKD, S.55 ff.)

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Gewaltprävention durch Sport am Beispiel des Mitternachtssports
Hochschule
Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Autor
Jahr
2005
Seiten
15
Katalognummer
V144493
ISBN (eBook)
9783640540433
ISBN (Buch)
9783640540525
Dateigröße
471 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Prävention, Mitternachtssport, Pilz, Gunter Pilz, Gewaltprävention, Keupp, Primäre Gewaltprävention, Sekundäre Gewaltprävention, Tertiäre Gewaltprävention, Sportbezogene Gewaltprävention, Soziale Dimension, 3-Stufenmodell, Integration, Normerleben, Normlernen, Gewalttätige Jugendliche, Problemkinder, Sport um Mitternacht, Soziale Brennpunkte, Freizeitangebote, Sportangebote, Jugendarbeit, Freizeitarbeit, Sport, Gewalt
Arbeit zitieren
Stud. phil. Jan Schultheiß (Autor:in), 2005, Gewaltprävention durch Sport am Beispiel des Mitternachtssports, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144493

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