Das Phänomen des Blockbusters

Wann ist ein Film ein Blockbuster und wie wird er zu einem?


Hausarbeit, 2009

16 Seiten, Note: 2.0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Hauptteil
2.1 Definition des Begriffs “Blockbuster“
2.2 Entstehung und Geschichte eines Erfolgskonzepts
2.3 Das neue System der Studios
2.4 Vermarktungsstrategien
2.4.1 Big Opening
2.4.2 Merchandising
2.4.3 Franchise, der Film als Marke
2.4.4 Virales Marketing
2.5 Der Inhalt eines Blockbusters
2.5.1 Ein Inhalt für die ganze Welt
2.5.2 Genres
2.5.3 Sequels und Cliffhanger
2.5.4 Technik und Innovationen

3 Resümee

Literaturverzeichnis
Fernsehsendung
Internetquellen
Weiterführende Literatur
Filmverzeichnis

1 Einleitung

Ein Blockbuster ist heutzutage keine Filmkunst mehr, sondern ein selbstverständliches Produkt welches sich auf dem internationalen Markt verkaufen muss. Sie sind uns allgegenwärtig. Sie werden von den Kritikern geliebt und gehasst zugleich. Sie sind Mainstream und orientieren sich einzig und allein am Erfolg. Blockbuster sind ein Kinoerlebnis und zeigen Menschen das, was sie sehen wollen. Im Prinzip sind sie ein Produkt für den Weltmarkt geworden und lösen deshalb immer wieder Kontroversen über Kunst und Kommerz aus.

Aber es zählen nicht alle hergestellten Filme zu der “Königsklasse“ Blockbuster. Meine Hausarbeit befasst sich mit der Frage, wann ein Film ein Blockbuster ist bzw. als solcher bezeichnet wird und welche Umstände einen Blockbuster hervorbringen. Das führt zu der These: „Ein Blockbuster ist gezielt herstellbar.“

Diese Arbeit soll ein klares Bild abzeichnen auf dem die Methoden und Umstände zu erkennen sind, die zu einem Blockbuster geführt haben. Außerdem werde ich nach Definition und Eingrenzung des Begriffs “Blockbuster“ über die Geschichte das System hinter den teuersten Filmen unserer Zeit erläutern. Dazu gehört vor allem die Vermarktungsstrategie, aber auch die künstlerische Seite, die sich in dieser Arbeit nur auf den Inhalt beschränkt.

Weiter geht es mit einer kurzen Genreanalyse und den technischen Entwicklungen, die das Hollywoodkino stetig hervorbringt und zu einem immer größer werdenden Spektakel macht.

Abschließend werde ich die gewonnen Erkenntnisse und Zusammhänge noch einmal resümieren und kritisieren.

2 Hauptteil

2.1 Definition des Begriffs “Blockbuster“

Der sehr schwammige Begriff “Blockbuster“ stammt aus einem etwas unangenehmeren Teil unserer Geschichte und betitelte im zweiten Weltkrieg eine Fliegerbombe, die “Wohnblock-Knacker“ genannt wurde.[1] Heutzutage steht die Bezeichnung “Blockbuster“ im weitesten Sinne für ein erfolgreiches Produkt. Die Pharmaindustrie bezeichnet damit ein Medikament, dessen Umsatz mehr als 1 Mrd. US $ im laufenden Jahr erzielt. Aber vor allem wird der Begriff in der Filmindustrie seit den siebziger Jahren für einen besonders erfolgreichen Film benutzt. Hier bedeutet der Begriff frei übersetzt “Straßenfeger“ und soll bedeuten, dass die Straßen buchstäblich leer gefegt sind, da sich alle Anwohner vor ihren Fernsehern oder im Kinosaal befinden um sich diesen einen großartigen Film anzuschauen, von dem jeder spricht. Der Film schlug also ein wie eine Bombe und um die Erklärung auf die Spitze zu treiben, kann man es von der Tatsache herleiten, dass sich vor den Kinokassen so lange Menschenschlangen bilden, dass diese um ganze Häuserblocks reichen.

In Deutschland taucht der Begriff 1998 das erste Mal in einem Trendwörter-Lexikon auf.[2] In den Medien präsent wurde er jedoch schon vier Jahre früher 1994 durch den Fernsehsender Pro7. Dieser bezeichnet noch heutzutage werbewirksam die Spielfilme im Sonntagabendprogramm ab 20.15 Uhr. Die Bezeichnung trifft hier allerdings nicht immer korrekt zu. ProSieben zeigt unter der Ankündigung „Der Pro7 Blockbuster“ auch Filme, die nicht sehr erfolgreich an der Kinokasse waren und manche liefen sogar nie auf der großen Leinwand im Kino. Es lässt also darauf schließen, dass die Bedeutung des Begriffs in Deutschland etwas verzehrt aufgenommen wird.

Heute ist der Begriff “Blockbuster“ abgenutzt und missbraucht. Er hat im Prinzip zwei Bedeutungen. Als Auszeichnung und als Gütesiegel. Als Auszeichnung wird der Begriff bei kommerziell sehr erfolgreichen Filmen verwendet und in seiner ursprünglichen Bedeutung gewahrt, nämlich als der “Straßenfeger“.

Die zweite Bedeutung kam zwangsweise durch den stetigen Missbrauch des Begriffs für Möchtegern-Blockbuster, die zwar die Entsprechenden Zutaten besaßen, aber der Kommerzielle Erfolg dennoch ausblieb. Hier fungiert er nur noch als werbewirksames Gütesiegel für eine, trotz Kassenflop, bestimmte Qualität. Zu beobachten ist dies zum Beispiel bei dem Free-TV Sender Pro7.[3]

Diese beiden Bedeutungen sind variabel miteinander kombinierbar. Einerseits gibt es Blockbuster mit dieser bestimmten Qualität und dem dazugehörigen Kassenerfolg, andererseits gibt es aber auch das exakte Gegenteil, dass sich trotz enormer Budgets (und weiterem) beides, Qualität wie Erfolg, dem Film verwehren. Ebenfalls bestätigt die Ausnahme hier die Regel, in dem Filme mit geringer Qualität den Status eines Blockbusters über einen Kassenerfolg erreichen. Dies passiert unter anderem durch einen Hype oder entsprechender Vermarktungsstrategie. Allerdings gilt hier:

“At the present time, blockbusters are minimally required to reach the magic figure of $100 million at the U.S. box office, although huge productions that cost $100 million or more are expected to reach the $200 million mark.“[4]

2.2 Entstehung und Geschichte eines Erfolgskonzepts

Als erster Blockbuster wird gerne Steven Spielbergs “Jaws“[5] (“Der Weiße Hai“) angegeben[6], allerdings bezeichnen andere Quellen[7] auch gerne “Gone with the Wind“[8] (“Vom Winde verweht“) oder Francis Ford Coppolas “The Godfather“[9] (“Der Pate“) als Blockbuster. Alle erzielten Rekordeinnahmen an den Kinokassen und warfen mehrere hundert Prozent Gewinne ab. Jedoch passen die letzten beiden Filme nicht in das typische Schema eines Blockbusters wie wir ihn heute kennen. Sie sind viel zu lang (drei Stunden und darüber) und folgen nicht wie alle modernen Blockbuster, konsequent der Drei-Akt-Struktur wie sie zum Beispiel Syd Field beschreibt.[10]

[...]


[1] Eric Partridge: The New Partridge Dictionary of Slang and Unconventional English. Routledge, New York 2006. Band I

[2] Loskant, Sebastian; Das neue Trendwörter Lexikon Das Buch der neuen Wörter. Bertelsmann 1998, 1. Auflage

[3] Beide Absätze vgl. Warren Buckland: Directed by Steven Spielberg: Poetics of the Contemporary Hollywood Blockbuster; Edition: illustrated, Continuum International Publishing Group 2006. Seite 17. im Folgenden zitiert als: Buckland, Warren

[4] Buckland, Warren. Seite 17

[5] Jaws (Der weiße Hai). Steven Spielberg, DVD, 119 Minuten, USA 1975, Englisch.

[6] vgl. Buckland, Warren und Arthur S. De Vany: Hollywood Economics: How Extreme Uncertainty Shapes the Film Industry; Routledge 2004. Seite 122 im Folgenden zitiert als: De vany, Arthur S.

[7] vgl. Renate Hehr: New Hollywood: Der Amerikanische Film Nach 1968 = the American Film After 1968 Edition: illustrated, Edition Axel Menges, 2002. Seite 24

[8] Gone with the Wind (Vom Winde verweht). Victor Fleming, DVD, 224 Minuten, USA 1939, Englisch.

[9] The Godfather (Der Pate). Francis Ford Coppola, DVD, 175 Minuten, USA 1972, Englisch, Italienisch.

[10] vgl. Syd Field: Drehbuchschreiben für Fernsehen und Film (Screenplay, The Foundation of Screenwriting); 4. Auflage 2006, Ullistein Buchverlag GmbH, Berlin 2005. Seite 11

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Das Phänomen des Blockbusters
Untertitel
Wann ist ein Film ein Blockbuster und wie wird er zu einem?
Hochschule
Macromedia Fachhochschule der Medien München
Veranstaltung
Filmgeschichte ab den 60er Jahren
Note
2.0
Autor
Jahr
2009
Seiten
16
Katalognummer
V141585
ISBN (eBook)
9783640504855
ISBN (Buch)
9783640504954
Dateigröße
419 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Film, Filmgeschichte, Sechziger, Blockbuster, Hollywood, Spielberg, Filmwirtschaft, Kino
Arbeit zitieren
Matthias Starte (Autor:in), 2009, Das Phänomen des Blockbusters, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141585

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