Die INSPIRE - Richtlinie


Seminararbeit, 2008

18 Seiten, Note: 2,0

Master of Science in Geography Stefan Blanaru (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einführung in die Thematik

2 Grundlagen und Stand der Forschung

3 INSPIRE

4 Umsetzung von INSPIRE in Deutschland

5 Literatur

1 Einführung in die Thematik

Geoinformationen spielen in der heutigen Welt eine entscheidende gesellschaftliche und wirtschaftliche Rolle. Der Einsatz Geographischer Informationssysteme (GIS) ist in der Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung unabdingbar geworden. In den Bereichen Umwelt- und Katastrophenschutz, Agrar- und Verkehrswirtschaft sowie Raum- und Stadtplanung werden seit langer Zeit die Erkenntnisse aus der Erhebung und Verwertung von räumlichen Informationen genutzt. Diese stetig wachsende Nachfrage nach Geodaten fordert zunehmend Unternehmen, Geoinformationen weiter zu entwickeln und für eine ständige Aktualisierung zu sorgen. Sowohl in privatrechtlichen Unternehmen als auch in der öffentlichen Verwaltung werden diese Daten gepflegt, erfasst und bereitgestellt. Aber auch qualitativ hochwertige Geodaten nutzen wenig, wenn sie nicht gut dokumentiert und nach festgelegten Suchkriterien auffindbar sind. Für eine wirtschaftliche Nutzung sind nicht nur die Geodaten, sondern auch die beschreibenden Informationen der Daten von großer Wichtigkeit.

Um der immer größer werdenden Datenflut gerecht zu werden, ist es notwendig, geeignete Systeme und Anwendungen zu entwickeln, die diese verwalten können. Hierbei geht es nicht nur um ein strukturiertes Abspeichern, sondern viel mehr um die Erhöhung der Widerauffindbarkeit und Nutzbarkeit dieser Daten. Zu diesem Zweck müssen zu den Datensätzen Informationen erfasst werden, welche sie beschreiben. Diese Daten über Daten (Metadaten) gewannen in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung und sind heute im Bereich der Geowissenschaften ein fester Bestandteil der Aufgabe zur Beschreibung großer Datenmengen.

Mit dem Thema Umwelt - Metadaten und der Rolle internationaler Normierungsprozesse für Umweltinformationen beschäftigen sich seit Jahren Gremien, Fachexperten und Anwendungsentwickler von Umweltinformationssystemen. Im Zuge der INSPIRE - Richtlinie und der Entwicklung des ISO - Standards 19115 für Metadaten steht diese Thematik derzeit in der Diskussion.

2 Grundlagen und Stand der Forschung

Mit der Einführung der Geographischen Informationssystemen (GIS) wurden ab den achtziger Jahren Begriffe wie Geodaten und Geoinformatik geprägt. Geodaten sind rechnerlesbare Geoinformationen, die unabhängig von der fachlichen Aussage (z.B. Bodennutzung, Umweltqualität oder Verkehrslage) über einen Raumbezug verfügen. Der räumliche Bezug dieser Daten kann direkt über die geografische Lage in Koordinaten, als auch indirekt über eine Adresse oder die Kilometrierung eines Flusses definiert werden. Die raumbezogenen Datenbestände werden heute in speziellen Geodatenbanken erfasst, verwaltet und analysiert. Die automatisierte Bearbeitung von Geodaten mit speziellen GIS und die Entwicklung von Verfahren zur Analyse dieser Daten haben die Bedeutung von Geoinformatik wachsen lassen.

Geodaten bieten umfangreiche Visualisierungs- und Auswertemöglichkeiten, bilden die Grundlage für digitale Karten und lassen sich einfach und verständlich in Form von thematischen Karten darstellen. Mit der wachsenden Verbreitung des Internets seit den neunziger Jahren, erhielt die rasante Entwicklung im Geoinformationswesen durch die gestiegenen datentechnischen Möglichkeiten, einen deutlichen Innovationsschub.

Geoinformationen sind wesentlicher Teil des in der modernen Informations- und Kommunikationsgesellschaft vorhandenen Wissens. Sie sind Rohstoff und Infrastrukturleistung und somit unentbehrlicher Bestandteil staatlicher Daseinsvorsorge, die möglichst vielen Menschen auf einfache Weise nutzen sollten. Beispiele für den Nutzen von Geodaten finden sich in der Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft. Geoinformationen sind die Grundlage des planerischen Handelns und ihre Verfügbarkeit ist die maßgebliche Voraussetzung für Standort- und Investitionsentscheidungen. Wichtige Bereiche sind Raumplanung, Umwelt- und Naturschutz, Gesundheitsvorsorge, Landesverteidigung, innere Sicherheit, Zivilschutz, Verkehrslenkung, Land- und Forstwirtschaft, Bodenordnung, Versicherungswesen, Versorgung und Entsorgung sowie Bürgerbeteiligung an Verwaltungsentscheidungen. Geoinformationen bilden weltweit ein Wirtschaftsgut ersten Ranges und gewinnen immer mehr an Bedeutung. Darüber hinaus ist die Herstellung und Entwicklung, der auf die Verarbeitung von Geoinformationen angelegten Technologie wichtiger Arbeitsplatzschaffender Wachstumsbereich.

Mit dem Erkennen der Geodaten als Wirtschaftsgut wurden gleichzeitig aber auch die Probleme deutlich, die bei der Erschließung eines Geodatenmarkts zutage treten. Die Voraussetzungen dessen Potenzial vollständig nutzen zu können, müssen noch geschaffen werden. Häufig scheitert der Einsatz von Geodaten an:

- der Verfügbarkeit der Daten,
- der mangelnden Kompatibilität der Daten,
- den mangelnden Informationen zu den Daten,
- den hohen Kosten der Daten und / oder
- den Nutzungsrechten

In Deutschland werden Geodaten in großem Umfang benötigt und entstehen ständig neu. Die Erhebung und der Einsatz von Geoinformation ist Bestandteil staatlichen Handelns und zieht sich durch alle Aufgabengebiete der öffentlichen Hand. Eine effiziente Nutzbarmachung von Geodaten wird durch Unterschiede bei der Erfassung, Sammlung und Verteilung der Daten in den einzelnen Verwaltungs- und Wirtschaftsbereichen erheblich behindert. Die Unterschiede sind hauptsächlich auf die historisch bedingte dezentrale und föderale Struktur, rechtliche Grenzen sowie auf den ungeordneten Aufwuchs an Datenquellen, Datenerzeugern und Datenbeständen zurückzuführen. Geodaten werden durch eine mangelnde Koordination oft mehrfach erhoben, andererseits bleiben vorhandene Datenquellen vielfach ungenutzt. Hieraus erwachsen insbesondere Probleme der Datenverfügbarkeit und des Datenzugriffs, des Datenaustauschs und der Kompatibilität. Auch die unterschiedliche Entgeltpolitik auf Bundesseite erschwert die Datennutzung, denn in Deutschland gibt es keine bundes- oder ländereinheitlichen Preise. Die Ursachen und Probleme werden zudem durch die mangelnde Transparenz der verfügbaren Geodaten und ihrer Beschreibung (Metadaten) verstärkt. Um das Ziel, einen besseren Umgang mit Geodaten zu erreichen, sollte der Zugang dazu, durch eine verbesserte Koordinierung sowie Ausschöpfung der Möglichkeiten der modernen Informationstechnologie für Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und den Bürger wesentlich erleichtert werden.

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Die INSPIRE - Richtlinie
Hochschule
Ruhr-Universität Bochum
Note
2,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
18
Katalognummer
V140068
ISBN (eBook)
9783640502806
ISBN (Buch)
9783640503117
Dateigröße
676 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
INSPIRE, EU, Geomatik, Geographie
Arbeit zitieren
Master of Science in Geography Stefan Blanaru (Autor:in), 2008, Die INSPIRE - Richtlinie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140068

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