Familienaufstellung nach Bert Hellinger


Studienarbeit, 2007

16 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Kapitel - Vorwort

2. Kapitel - kurzer Überblick über Entstehungsgeschichte von Familienstellung

3. Kapitel - Bert Hellinger

4. Kapitel - Die Aufstellung nach Hellinger
4.1 Die Aufstellung
4.2 Wirkungen einer Aufstellung
4.3 Beeinflussungen des Therapeuten auf die Familienstellung

5. Kapitel - Hellingers Ordnungen, Bindungen und Dynamiken
5.1 Eltern und Kinder
5.2 Schuld und Verantwortung

6. Kapitel - Kritik an Bert Hellinger

7. Kapitel - Fazit

1. Vorwort

Der Begriff „Familienaufstellung“ wird heutzutage sehr oft verwendet und hat sicherlich jeder schon mal gehört. Ich konnte mir allerdings nie wirklich etwas darunter vorstellen, doch war ich sofort interessiert, als ich hörte, was es mit diesem Begriff auf sich hat.

Bei meinen Recherchen bin ich immer wieder auf den Namen Bert Hellinger gestoßen, in positiver wie in negativer Weise. Ich wollte wissen, was es mit Familienaufstellungen als systemische Therapie auf sich hat und warum Bert Hellinger so heftig kritisiert wird.

Familienaufstellungen nehmen einen Spitzenplatz unter den therapeutischen Interventionsmöglichkeiten ein. Sie können sehr hilfreich sein, um die Kommunikationsmuster und Beziehungen der Familienmitglieder untereinander zu durchleuchten und alte Muster zu durchbrechen. Viele Menschen können sich dadurch frei machen von den Bindungen und Prägungen der Herkunftsfamilie, um die eigene Zukunft frei gestalten zu können.

Da dies eine wirklich hilfreiche Methode der systemischen Familientherapie darstellt, möchte ich im Folgenden einen Überblick über Bert Hellingers Methode, meinen Zweifeln und auch meiner Zustimmung hierzu, geben.

2. Kurzer Überblick über Entstehungsgeschichte von Familienstellung

Seit über 30 Jahren ist die Familienaufstellung ein fester Bestandteil der therapeutischen Arbeit an Familien. Sie ist aus verschiedenen familientherapeutischen Richtungen erwachsen. Der wohl bekannteste Baustein ist die Familienrekonstruktion nach Virginia Satir. Hierbei wir die Entwicklung einer Familie über drei Generationen, angefangen bei den Großeltern bis in die Jetztzeit, über eine Vielzahl von Familienskulpturen nachvollzogen. Virginia Satir hat sich später von der Familienrekonstruktion weitgehend distanziert und hat das Konzept der Familienaufstellung weiterentwickelt. In Deutschland ist die Familienaufstellung inzwischen eng mit dem Namen Bernd Hellinger verbunden. Er gilt als heftig kritisierter und dennoch herausragender Vertreter dieses Ansatzes. In seiner Arbeit verbindet er eine Vielzahl von therapeutischen Einflüssen, aus Gruppendynamik, Transaktionsanalyse oder Familientherapie. Er erarbeitete ein Konzept der „Ordnungen“, die, wenn man sie durchkreuzt, zu Unglücklichsein oder Krankheit führen können. Dieses Konzept stelle ich im Weiteren vor.[1]

3. Bert Hellinger

Hier möchte ich den Weg Bert Hellingers über seine Entwicklungen bis hin zur Familienaufstellung vorstellen, denn er hat seine Ansichten aufgrund einer großen Anzahl von Erfahrungen gemacht.

Hellinger wurde im Jahr 1925 geboren. Er hat Philosophie, Pädagogik und Theologie studiert und wurde danach im Auftrag eines Kirchenordens nach Afrika geschickt. Dort arbeitete er als Missionar und lebte eine zeitlang bei einer Sippe. Diese Sippe war es auch, die ihn dazu angeregt hat, sich mit Familien auseinander zu setzen. In dieser Sippe war es ein Ritual, sich gegenseitig mit Respekt und Geduld zu begegnen. Auch lernte er, dass die Autorität der Eltern den Kindern gegenüber eine zentrale Lebensweise dieser Sippe darstellt.

1969 zurück in Deutschland nahm er an einem Gestaltseminar von Ruth Cohn teil. Danach folgte eine psychoanalytische Ausbildung in Wien. Durch Arthur Janov, Vertreter der Primärtherapie, dessen Buch Hellinger gelesen und begeistert hat, entschloss er sich die Primärtherapie zu erlernen. In dieser Therapie geht es hauptsächlich darum, die zentralen Gefühle zu spüren und zu kontrollieren. Doch mit der Zeit entdeckte er eine Schwäche in der Primärtherapie – die Gefühle übernehmen die Oberhand und lassen so keine Lösung der Probleme mehr zu. Außer dieser Schwäche stellte er fest, dass alle aufkommenden Gefühle in der Primärtherapie den Eltern gelten.

Einen weiteren Einfluss bekam Hellinger von Eric Berne. Dieser schrieb Skriptgeschichten aufgrund der Transaktionsanalyse. Diese Geschichten behandeln Märchen, wobei charakteristisch ist, dass sie Kindheitsmärchen und ’Jetzt-Märchen’ auf gemeinsame Elemente hin, welche auf den Lebensplan des einzelnen hindeuten, miteinander vergleichen. Berne vertritt die Ansicht, es handle sich um Botschaften zwischen Eltern und Kindern. Hellingers Meinung nach, beziehen sich die Muster auf Geschehnisse, die im Familiensystem über mehrere Generationen verteilt, passiert sind. So kam er zu der Ansicht, dass die Probleme systemisch bedingt sind und wir nicht nur von eigenem Erleben, sondern auch von vergangenen familiären Erlebnissen beeinflusst werden.

Dann fing Hellinger an sich der Familientherapie zu widmen. Er erkannte, es gibt eine Ordnung des Ursprungs: „Das Frühere hat Vorrang vor dem Späteren“.

Milton Erickson, Hypnosetherapeut, hat ihn ebenfalls beeinflusst. So erzählt Hellinger gerne eine Geschichte, um Blockaden zu lockern und um beim Klienten „etwas in Gang zu bringen“. Auch hat er von Erickson die Einstellung, den Menschen so anzuerkennen, wie er ist, übernommen und auf die sensible Wahrnehmung von Körpersignalen zu achten.[2]

4. Die Aufstellung nach Hellinger

4.1 Die Aufstellung

Die Familienaufstellung nimmt einen Spitzenplatz unter den therapeutischen Interventionsmöglichkeiten ein. Es wird davon ausgegangen, dass Probleme in Familien ihren Ursprung in verdrängten Gefühlen haben. Unterdrücktes und Verschwiegenes existiert im Familiensystem, obwohl niemand darüber spricht oder bewusst Kenntnis davon hat. Durch die Neuordnung der Familienmitglieder bei einer Aufstellung ist eine Lösung der Probleme möglich.

In Familienaufstellungen werden oft Dinge freigelegt, von denen die Person, die aufstellt, nichts wusste. Diese machen die Problematik aber sichtbar und veränderbar. Es geht hierbei um die Beziehungen der Familienmitglieder untereinander – generationsübergreifend – denn die Herkunftsfamilie oder die Gegenwartsfamilie aufzustellen, bedeutet ein System sichtbar zu machen. Dies eröffnet die Möglichkeit von den Bindungen und Prägungen der Herkunftsfamilie frei zu werden für die eigene Zukunft.

Eine Familienaufstellung dauert ca. 15 Minuten bis 1 Stunde. Ihr Ziel ist es, Verstrickungen aufzudecken in denen der „Aufsteller“ gefangen ist. Sie werden bei der Aufstellung sehr deutlich. Wenn die Verstrickungen aufgelöst sind, ergibt sich oft eine neue Ordnung, bei der sich jedes Familienmitglied an seinem Platz wohl fühlt und die Aufstellung ein natürliches Ende nimmt.

Nun zu Hellingers Arbeitsweise, die ich im Folgenden erläutere:

[...]


[1] Eva Tillmetz; Familienaufstellungen; Kreuz Verlag; Zürich 2000

[2] Thomas Schäfer; Was die Seele krank macht und was sie heilt; Knaur; München 1997

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Familienaufstellung nach Bert Hellinger
Hochschule
Hochschule Ravensburg-Weingarten
Note
2,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
16
Katalognummer
V139961
ISBN (eBook)
9783640501366
ISBN (Buch)
9783640501397
Dateigröße
625 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Familienaufstellung, Bert, Hellinger
Arbeit zitieren
Melanie Ziminski (Autor:in), 2007, Familienaufstellung nach Bert Hellinger, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139961

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