Oppositionen und Widerstände im Franquismus


Hausarbeit, 2005

14 Seiten, Note: 2,3

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Merkmale des Franco Regimes (1939-1975)

3. Widerstandsaktionen der anarchistischen Guerillagruppen

4. Die Universitäten in der Franco-Ära

5. Das Regime und die Arbeiterklasse
5.1 Streikbewegungen der Arbeiter und die staatliche Reaktion
5.2 Die Arbeiterkommissionen

6. Die staatliche Repression der Regionen Baskenland und Katalonien
6.1 Passive Widerstände in Katalonien
6.2 Proteste im Baskenland

7. Die Kirche und das Regime

8. Schlussbetrachtung

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Anders als in anderen demokratischen Volksstaaten, in denen soziale Veränderungen in erster Linie durch Reformen hervorgerufen wurden, vollzog sich in Spanien ein gesellschaftlicher, sozialer und wirtschaftlicher Wandel durch die Machtergreifung Francisco Francos.

Im Vordergrund dieser Seminararbeit beschäftige ich mich mit der Frage, welche sozialen Gruppierungen sich nicht mit Francos System identifizieren konnten und sogar Widerstand gegen seine Politik leisteten.

Nach allgemeinen Informationen über die Merkmale des Franco Regimes, konzentriert sich diese Untersuchung auf die Widerstände der anarchistischen Guerillagruppen, auf die Verhaltensweisen der Studenten an den Universitäten, die Reaktion der Arbeiter auf die eingeführten Reformen Francos, die Unterdrückung der Regionen Baskenland und Katalonien, sowie auf die Distanzierung der Kirche vom Regime.

Bei der Analyse sind stets Francos ideologische Grundsätze zu berücksichtigen, denn das Ziel des Herrschers war die Errichtung eines autoritären, zentralistischen, antiliberalen, antikommunistischen und autarken Staates.

2. Merkmale des Franco Regimes (1939-1975)

Mit dem Sieg des drei Jahre andauernden Bürgerkriegs (1936-1939) übernahm Francisco Franco am 01. April 1939 die Herrschaft über Spanien. Die Sieger waren nicht zu einer Versöhnung mit den Besiegten bereit und so vertiefte sich der Bruch der „Zwei Spanien“.

Franco war nicht imstande die politischen und wirtschaftlichen Probleme zu lösen und es kam zu einem innenpolitischen Immobilismus. Vielmehr war Franco damit beschäftigt, seine Herrschaft durch national ausgerichtete und radikale Repressionsmaßnahmen zu sichern, welche gegen jede Vorstellung von Meinungsfreiheit und Pluralismus waren.

Es gab keine einheitliche politische Staatsideologie, sondern eine Vielzahl von Ideen, die als Franquismus zu bezeichnen sind:

a) faschistisch aufgebaute Einheitspartei (Falange)
b) Franco genießt außerordentliche Vollmachten
c) enge Begrenzung der Rede-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit
d) Parteienverbot
e) Konzentration der Macht in der Person des uneingeschränkten herrschenden Führers auf Lebenszeit (Caudillo)
f) Staatliche Zwangsgewerkschaften
g) Das allgemeine Wahlrecht wird abgelehnt und die wenigen Institutionen werden durch das organische Wahlrecht ermittelt
h) Zentralistische Kontrolle der gesamten Lokalverwaltung durch das Innenministerium in Madrid
i) Totales Vertrauen in die Sicherheitskräfte zur Gewährleistung der Ordnung[1]

3. Widerstandsaktionen der anarchistischen Guerillagruppen

Die FAI (Federación Anarquista Ibérica) war der militante revolutionäre Arm der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft CNT (Confederación Nacional del Trabajo) in Spanien bis 1939. Sie leisteten aktiven Widerstand gegen Franco im spanischen Bürgerkrieg. Mit dem Sieg Francos und der Erreichung einer Militärdiktatur in Spanien wurde die CNT 1939 verboten, wodurch auch die FAI ihre Bedeutung verlor.[2] Doch der junge Freiheitskämpfer Francisco Sabaté (El Quico), der sich schon in jungen Jahren der anarchistischen CNT anschloss, kehrte nach dem Zweiten Weltkrieg aus Frankreich nach Spanien zurück, um Guerillaaktivitäten ins Leben zu rufen.[3]

Die Guerillagruppen bestanden aus republikanischen Kämpfern, Anarchosyndikalisten, Kommunisten und zum Teil aus Sozialisten. Sie kämpften gegen die unsozialen und ungerechten franquistischen Verhältnisse in Spanien. Ihr Ziel war nicht die Beseitigung Francos; sie wollten vielmehr die Unmenschlichkeit des Regimes manifestieren und die Verletzbarkeit des Systems demonstrieren – die Idee der Anarchie.[4]

Die Guerillas hielten sich zumeist in schwer zugänglichen Gebieten des Feindes, wie zum Beispiel in Wäldern oder Gebirgen, auf. Sie tauchten lautlos und unvermittelt auf, griffen einen Posten der Guardia Civil oder einen Stützpunkt des faschistischen Regimes an und zogen sich danach wieder in die Berge zurück. Sie verfolgten stets das Prinzip der Bewegung, denn nur dadurch waren sich schwer vom Feind aufzuspüren.[5]

Sie benutzten Terror als strategisches Mittel zur Demoralisierung und Unterhöhlung der Regierung, um ihre eigenen Stärken zu demonstrieren. Sie führten Enteignungsaktionen durch, indem sie Banküberfälle begangen und verübten Anschläge auf Personen, die an der Folterung und Ermordung von liberalen Genossen beteiligt waren.

Sie wollten mit ihren Aktionen Massen entfachen, Aufstand schaffen, doch dass gelang ihnen bis 1943 weitgehend nur bei der ländlichen Bevölkerungsschicht. Sie bekamen auf Dauer keine tatkräftige Unterstützung vom Volk, denn die Menschen waren von der herrschenden Repression erstarrt.[6]

Im September 1944 musste die Guerilla ihre Niederlage einstecken. 12000 Guerillas standen 300000 Soldaten gegenüber, die das Regime zur Auslöschung der Opposition bereitgestellt hatte. Mit geringen Verlusten zogen sich die Guerillas zurück.

Der Guerillakampf wurde dennoch, nun hauptsächlich von Anarchosydikalisten, fortgesetzt.[7]

1949 starb Sabaté in einem Feuergefecht mit der Polizei. Der Tod des Guerillaführers galt als Zerschlagung der Guerilla Bewegung und 1950 erklärte die CNT die Guerillakampagne als gescheitert, hunderte Anhänger wanderten ins Gefängnis.[8]

4. Die Universitäten in der Franco-Ära

Die Universität unter dem Franco Regime wurde sehr bald eine Quelle ständiger Opposition und politischer Kritik. Bestandteil der Rebellion der Studenten waren Forderungen nach universitären und sozialen Reformen.

[...]


[1] Haubrich, Moser: Francos Erben, S.30-53.

[2] Vgl. Vilar, Sergio: Die spanische Oppostition, S. 11-24.

[3] Vgl. Tranvía – Revue der Iberischen Halbinsel Nr. 9, S.5-7.

[4] Vgl. http://www.anarchismus.de/aktion/aktion24/spanien2.htm

[5] Vgl. Tophoven, Ralf: Politik durch Gewalt, S. 157-173.

[6] Ebd.

[7] Vgl. http:// www.anarchismus.de/aktion/aktion24/spanien2.htm

[8] Vgl. Tranvía – Revue der Iberischen Halbinsel Nr. 9, S. 5-9.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Oppositionen und Widerstände im Franquismus
Hochschule
Universität Paderborn  (Romanistik)
Veranstaltung
Civilización
Note
2,3
Jahr
2005
Seiten
14
Katalognummer
V140472
ISBN (eBook)
9783640479740
ISBN (Buch)
9783640479962
Dateigröße
456 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Oppositionen, Widerstände, Franquismus
Arbeit zitieren
Anonym, 2005, Oppositionen und Widerstände im Franquismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140472

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