Das Passivhaus - ein Überblick


Hausarbeit, 2006

18 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1 Einleitung

2 Grundprinzip eines Passivhauses
2.1 Definition und Kennzahlen
2.2 Lage
2.3 Dämmung und Gebäudehülle
2.4 Lüftung
2.5 Heizung

3 Wirtschaftlichkeit
3.1 Kosten
3.2 Einsparpotentiale

4 Hemmnisse

5 Projekte
5.1 Cepheus
5.2 Passive-On

6 Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Lüftungsgerät mit Wärmetauscher

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Kosten im ersten Jahr

Tabelle 2: Berechnung für die ersten 10 Jahre (Jahre 1-10)

Tabelle 3: Berechnung für die zweiten 10 Jahre (Jahre 11-20)

Tabelle 4: Berechnung für die dritten 10 Jahre (Jahre 21-30)

1 Einleitung

In einer Zeit in der die fossilen Energieträger (Erdöl, Kohle, Erdgas etc.) immer knapper und dementsprechend teurer werden und der Ausstoss von Kohlendioxid, das bei der Verbrennung dieser frei wird, zu drastischen Klimaveränderungen führt, stellt sich vermehrt die Frage, wie man dem entgegenwirken kann. Allein in Deutschland gehen 20% des gesamten Energieverbrauchs auf das Konto der Haushalte. Rund 76% dieses Energieverbrauchs werden für Raumwärme verwendet[1]. Insgesamt verursacht in Deutschland die Beheizung von Gebäuden etwa ein Drittel des gesamten Kohlendioxidausstosses[2]. Auf die privaten Haushalte entfallen immerhin noch 14%; damit sind sie der drittgrösste Emittent[3]. Hier gilt es anzusetzen. Durch den Bau von Passivhäusern können bis zu 90% Heizenergie gegenüber konventionellen Gebäuden eingespart werden[4]. Dies führt wiederum zur verringerten Kohlendioxidesmissionen. Die vorliegende Arbeit soll das Grundprinzip von Passivhäusern erläutern, ihre Wirtschaftlichkeit betrachten, auf bestehende Hemmnisse eingehen und einige Passivhausprojekte und Programme vorstellen.

2 Grundprinzip eines Passivhauses

2.1 Definition und Kennzahlen

Das Passivhaus wird dadurch definiert, dass es sowohl im Winter als auch im Sommer ohne ein aktives Heizungssystem und ohne Klimaanlage eine behagliche Wohntemperatur erreicht. Der Heizwärmebedarf beträgt dabei weniger als 15 kWh/(m2a) und es kommt mit einem Primärenergieverbrauch von unter 120 kWh/(m2a) einschliesslich Haushaltsstrom und Warmwasser aus[5]. Dabei handelt es sich um einen Baustandart, der bestimmte Kriterien aufweist und nicht um eine Bauweise. Das Heizen erfolgt passiv, wobei die Wärmeverluste des Gebäudes durch eine optimierte Gebäudehülle minimiert werden und diese sich durch passive Energiegewinne aus der Abwärme von elektrischen Geräten, Glühbirnen und der Körperwärme der Bewohner fast vollständig ausgleichen lassen[6].

2.2 Lage

Damit beim Bau eines Passivhauses die passive Solarenergienutzung optimal ausgenutzt werden kann, ist die Lage des Gebäudes sehr wichtig. Hier sind vor allem folgende Kriterien zu beachten[7]:

- Die Hauptfassade des Gebäudes muss nach Süden orientiert sein.
- Das Haus sollte windgeschützt sein, z.B. durch eine dementsprechende Bepflanzung.
- Das Grundstück darf nicht im Schatten eines Berges oder Waldes, bzw. nicht in einer Tal-, oder Kessellage liegen.
- Die Gebäudeerschliessung sollte möglichst von der Nordseite her erfolgen.

So können durch die Südausrichtung die Fenster wie Sonnenkollektoren wirken und tragen einen bedeutenden Beitrag zum Ausgleich der Wärmeverluste bei[8].

Auch kann das Dach, bei südlicher Ausrichtung zur Solarenergiegewinnung genutzt werden indem man Sonnenkollektoren auf diesem anbringt. Diese können zur Warmwasserbereitung genutzt werden. Bei richtiger Ausrichtung und abhängig von der Anlage, kann so der Energiebedarf für Warmwasser in den Sommermonaten bis zu 100% gedeckt werden und der Bereitstellungsgrad liegt über das Jahr gerechnet bei etwa 50% bis 70%[9].

2.3 Dämmung und Gebäudehülle

Der Dämmung kommt beim Passivhaus eine grosse Bedeutung zu, damit so wenig wie möglich an Wärmeenergie durch die Hülle des Gebäudes verloren geht. Die Dämmung übernimmt die Rolle eines Wärmeschutzes der die Hülle des Passivhauses einschliesst und so einen entscheidenden Einfluss auf den verbleibenden Heizwärmebedarf hat[10]. Die Dämmstoffdicken sind abhängig von der Wärmeleitfähigkeit des Wärmedämmstoffes. Die Wärmeleitfähigkeit beschreibt die Eigenschaft eines Stoffes Wärmeenergie gut oder schlecht von einem Ort zum anderen zu transportieren und sollte bei einem Wärmedämmstoff möglichst gering sein[11]. Es gibt heutzutage eine grosse Anzahl verschiedener Dämmstoffe auf deren Aufzählung an dieser Stelle verzichtet wird. Als Faustregel gilt, dass die Gebäudehülle ringsum geschlossen und ohne Unterbrechung einen sehr guten Wärmeschutz aufweisen muss deren Mindestdämmdicke an jeder Stelle der Hülle 25 cm beträgt[12] . Wärmeverluste an transparenten Flächen müssen gering gehalten werden[13]. Dies kann durch den Einbau von hochwertigen Verglasungen erfolgen. Dazu eignet sich vor allem eine Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung, auch Passivhaus-Verglasung genannt.

Um Wärmebrücken, an denen Wärmeenergie schneller transportiert wird und somit Wärmeenergie verloren geht, zu vermeiden, sollte möglichst die dämmende Hülle nicht durchbrochen werden. Wärmebrücken treten häufig an Fensterrahmen, Mauersohlen, Ecken, Kanten, Durchdringungen für Anschlüsse, Rollläden etc. auf. Diese durch eine wärmebrückenfreie bzw. wärmebrückenarme Konstruktion eines Passivhauses zu reduzieren ist die planerische Aufgabe des Architekten[14].

Eine weitere Eigenschaft, die ein Passivhaus aufweisen sollte, ist die Luftdichtheit der Gebäudehülle. Anders als bei herkömmlichen Gebäuden, können bei Passivhäusern Wärmeverluste, die durch Undichtheiten entstehen, nicht einfach mit Nachheizen ausgeglichen werden. Das Luftdichtheitskonzept muss deshalb in der Planungsphase ausgearbeitet werden und die gesamte Gebäudehülle mit allen Durchdringungen und Anschlüssen umfassen[15]. Das Passivhaus kann nur dann effizient sein, wenn die Hülle ringsum geschlossen und luftdicht ist. Die Luftdichtheit wird mit dem so genannten Blower-Door-Test durchgeführt. Für den Test müssen alle Fenster und Türen geschlossen werden. In einer der Aussentüren oder Fenster wird eine luftdichte Folie gespannt in der sich ein Ventilator und ein Druckluftmessgerät befinden. Es wird nun mit dem Ventilator versucht einen Luftdruckunterschied bei Unterdruck als auch bei Überdruck von 50 Pascal zu erzeugen. Dabei wird gemessen wie viel Luft in den Raum bei Unterdruck oder wie viel Luft bei Überdruck aus dem Raum innerhalb einer Stunde geblasen wird.

[...]


[1] Vgl. Schoer (2006), S.18.

[2] Vgl. Huber (1996a), S. 5.

[3] Vgl. Ziesing (2004).

[4] Vgl. Feist (2006a)

[5] Vgl. Feist (2006b)

[6] Vgl. Grobe (2002a). S.13-14.

[7] Vgl. Pregizer (2002a). S. 51.

[8] Vgl. Feist (2000a). S. 26.

[9] Vgl. Pregizer (2002b). S.32.

[10] Vgl. Feist (2000b). S. 13.

[11] Vgl. Huber (1996b).S. 70.

[12] Vgl. Feist (2000c). S.13.

[13] Vgl. Feist (2000d). S. 26.

[14] Vgl. Pregizer (2002c). S. 19.

[15] Vgl. Pregizer (2002d). S. 20.

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Das Passivhaus - ein Überblick
Hochschule
Universität Hohenheim  (Institut für Betriebswirtschaftslehre, Fachgebiet Umweltmanagement )
Veranstaltung
Seminar Umweltmanagement
Note
2,7
Autor
Jahr
2006
Seiten
18
Katalognummer
V137182
ISBN (eBook)
9783640467037
ISBN (Buch)
9783640467365
Dateigröße
484 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Passivhaus
Arbeit zitieren
Dipl. oec. Jaroslaw Rokicki (Autor:in), 2006, Das Passivhaus - ein Überblick, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137182

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