Georg Philipp Harsdörffers „Gesprächsspiele“ und seine Erzählungen als Medium der Wissensvermittlung


Hausarbeit (Hauptseminar), 2007

26 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


nhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Hintergrund und Einfliisse
2.1. Rolle der Dichtung im deutschen Barock
2.2. Sprachgesellschaften

3. Die Gesprächsspiele
3.1. Hinfiihrung
3.2. Personen, Schauplätze, Spielarten
3.3. Die Frau als Adressat und Mitspieler
3.4 Spiel und Wissen

4. Der Poetische Trichter

5. Der Schau-Platz jaemmerlicher Mord-Geschichte

6. 2usammenfassung

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Das Werk Georg Philipp Hardörffers, des am 1. November 1607 in Nurnberg geborenen Dichters[1], in seiner Gesamtheit und literarischen Bedeutung zu würdigen, war und ist far deutsche Germanisten nicht selbstverständlich. Ahnlich wie Hans Sachs (1491-1576) in der Forschung entweder als „Chronist und Kritiker seiner Zeit" gelobt, oder als Vielschreiber ohne herausragenden literarischen Wert kritisiert wird, wurden Harsdörffers Hauptwerke lange Zeit in erster Linie als „kulturwissenschaftlicher Steinbruch"[2] genutzt, ohne den Eigenwert des umfangreichen Gesamtwerkes ausreichend zu betonen. Erst im Zuge des literaturgeschichtlichen Umdenkens, das „ein paar Jahre vor dem 2. Weltkrieg begann"[3], wird das „Sammeln", im Gegensatz zum (metaphysischen) „Schöpfen", als ,Technik' des Literaturschaffenden nicht mehr oder wenigstens seltener mit einer Art Herablassung bedacht. In diesem Kontext bestimmt nun weniger die Art der Inhaltsgewinnung die Bewertung, sondern die Art und Weise der Verwendung von wie auch immer gewonnenen Inhalten.

Um das Wirken Harsdörffers in angemessenem Zusammenhang darstellen zu können, sei zunächst die allgemeine Rolle der Dichtung im deutschen Barock grob skizziert. AnschlieBend wird von einer Auswahl italienischer und deutscher Sprachgesellschaften zu sprechen sein, um den Einfluss derselben auf die Absichten und Methodik der Werke Harsdörffers aufzuzeigen. GemäB der Schwerpunktsetzung widmen sich die darauffolgenden Abschnitte den „Frauenzimmer Gesprächsspielen", dem umfangreichsten Teil des literarischen Schaffens Harsdörffers. Nach einer kurzen Hinführung sollen Personen, Schauplätze und Spielarten der Gesprächsspiele genauer betrachtet werden. Die Frage, welche Rolle der Frau als Adressat und Mitspieler in Harsdörffers Werk zukommt, wird ebenso zu klären sein wie das Verhältnis von Spiel und Wissen innerhalb der Gesprächsspiele. Der damit abgeschlossenen Behandlung der Gesprächsspiele folgt eine Betrachtung des „Poetischen Trichter", des dem Namen nach bekanntesten Werk Harsdörffers. Dabei sollen in verhältnismäBig knapper Darstellung sowohl die Absicht des Verfassers als auch die Bedeutung des ingenium in dessen Dichtungsverständnis herausgestellt werden. Der Blick auf den Erzählband „Der grosse Schau-platz jaemmerlicher Mord-Geschichte", dessen Moraldidaktik und deren Zweck zu betonen sind, beendet die werkspezifischen Betrachtungen, deren jeweilige Ergebnisse in der abschlieBenden Zusammenfassung nochmals Erwähnung finden werden.

Seit den 1990er Jahren beschäftigt sich die Forschung verstärkt mit den Werken Harsdörffers als eigenständigem Thema. Besonders hervorzuheben sind dahingehend die Forschungen des italienischen Germanisten Italo Michele Battafarano, der in seinen Veröffentlichungen vor allem die kulturell-literarische Vermittlerfunktion Harsdörffers, sowie die Einfliisse der accademie letterarie italiane auf dessen Schaffen herausstellt. Hinsichtlich der hier behandelten einzelnen Werke Harsdörffers sei besonders auf die Arbeiten Rosmarie Zellers verwiesen, die den „Frauenzimmer Gesprächsspielen" mit ihrer Publikation „Spiel und Konversation im Barock [...]"[4] eine detaillierte Untersuchung widmet. Dariiber hinaus betont Zeller im Gegensatz bzw. als Ergänzung zu Battafarano den französischen Einfluss auf Harsdörffers Werk, unter anderem im Hinblick auf die Bewegung der Preziösen. Die 1928 veröffentlichten „Studien zu den Frauenzimmergesprächsspielen Georg Philipp Harsdörffers" von Adolf Narciss, deren Interpretationsteil von Zeller als „unbrauchbar" zuriickgewiesen wird, seien hier als Beispiel fiir die ,andere Sicht' angegeben, die den Eigenwert des Spielerischen als Absicht und Methode Harsdörffers verkennt. Derlei Sichtweisen stehen mittlerweile zahlreiche Publikationen entgegen, die Harsdörffers Schaffen im Kontext barocker Weltordnung und Dichtung betrachten. Neben den bereits Aufgefiihrten ist hier die Studie Karl Helmers[5] zu nennen, die sich mit der Frage nach dem kosmologisch fundierten „barocken Erziehungsdenken" Harsdörffers auseinandersetzt. Weniger das Weltbild, sondern das damit verbundene Dichtungsverständnis in den Vordergrund stellend, richten Wolfgang Kaysers Untersuchungen[6] den Blick auf den „rhetorischen Grundzug von Harsdörffers Zeit", wobei Wilfried Barners „Barockrhetorik"[7] dahingehend sehr viel detaillierter verfährt und von daher als grundlegend zum Verständnis der barocken Rhetorik herangezogen werden sollte. Dariiber hinaus sollten die „Harsdörffer-Studien"[8], herausgegeben von Hans-Joachim Jakob und Hermann Korte, sowie die Aufsatzsammlung Battafaranos „Georg Philipp Harsdörffer — Ein deutscher Dichter und europäischer Gelehrter"[9], bei der Beschäftigung mit den verschiedenen Werken Harsdörffers beriicksichtigt werden. Schlussendlich ist auf die aktuellste Bibliographie zur Forschungsliteratur des Zeitraums 1847-2005 zu verweisen, deren Anspruch darin besteht, „in erster Linie Titel zu verzeichnen, die klar erkennbar auf Harsdörffer-Themen rekurrieren"[10]

2. Hintergrund und Einfltisse

2.1. Rolle der Dichtung im deutschen Barock

Das Weltbild im deutschen Barock war von einem religiös geprägten Systemdenken bestimmt. Die Welt in ihrer Gesamtheit wurde als Schöpfung Gottes verstanden sowie eine ihr innewohnende Ord-nung vorausgesetzt, in die es sich einzufiigen und einzubringen galt. Letzteres richtete sich an den Einzelnen nicht als ein unverwechselbares Individuum, sondern als Teil der groBen Weltordnung ei-nerseits, andererseits als ein Abbild derselben. Des Menschen Aufgabe als Mikrokosmos im von Gott geschaffenen Makrokosmos bestand im Erkennen der grundlegenden GesetzmäBigkeiten, der Beschaffenheit der Welt, denn „Welterkenntnis [ist] zugleich Gotteserkenntnis und Selbster-kenntnis"[11]. Um die dem Menschen eigene Unmöglichkeit einer 'Draufsicht' zu kompensieren, ver-suchte man mittels Informationssammlung ein breit gefächertes Wissens-Repertoire zu erhalten, dessen einzelne Bestandteile sich nunmehr in vielfältigster Weise zu dem vorausgesetzten Ganzen zusammenfiigen lieBen. In der Literatur des Barock spiegelt sich diese „Vielwisserei, die kein Viel-heits-, sondern ein Ganzheitsstreben war"[12] wider. Einem dergestalt nach Erkenntnis und Darstellung des Ganzen strebenden Gelehrten ging es nicht darum, Neues im Sinne des nie zuvor Dagewesenen zu erfinden oder zu schaffen, sondern um die Ordnung der Dinge, des Wissens und damit auch des Wortes, der Sprache.

Ahnlich wie die Gliederung in Stände die gesellschaftliche Ordnung vorgab und regelte, war die Sprache und die Art ihrer Verwendung Mittel zur Klassifizierung innerhalb dieses Systems. Anders ausgedriickt: der Sprachstil gab Auskunft iiber GröBe und Bedeutung der Rolle, die man im theat-rum mundi zu spielen hatte. Dariiber hinaus markierten die sich unterscheidenden Gepflogenheiten, Anlässe, Feiern etc., die ihrerseits von Dichtung im weitesten Sinne begleitet waren, deutlich die Standesgrenzen. Die Möglichkeiten einer auf diese Weise instrumentalisierten bzw. in eine gesellschaftliche Funktion geriickten Dichtung waren formal begrenzt. Der dichtende Gelehrte kannte den Rahmen, die Ordnung, innerhalb derer er sich literarisch bewegen und das ihm bekannte Wissen ausbreiten konnte. Diese Struktur der literarischen Tätigkeit entsprach dem bis in die Antike zuriick reichenden Verständnis von Erwerb und Anwendung der Redekunst, der Rhetorik.[13] Zunächst wird die Kenntnis des logischen Grundgeriistes, des Regelwerks vermittelt (praecepta), anschlieBend anhand beispielhafter Schriften ein thematischer und inhaltlicher Fundus erarbeitet (exempla), auf den zuruckzugreifen die Stufe der Nachahmung (imitatio) erfordert.[14] Diesem Stufenaufbau gemäB steht die imitatio immer in Abhängigkeit zu den exempla, so dass man letztere in die Behandlung und Bewertung barocker Literatur einbeziehen muss.[15]

Das 'System Welt' wurde von den notwendigerweise gelehrten Dichtern[16] des Barock dem „rhetorischen Grundzug"[17] entsprechend unter Kenntnis, Kombination, Variation, Ubersetzung, kurz: Verarbeitung der vielfältigen exempla in der imitatio dargestellt. Die Möglichkeiten innerhalb des formalen Rahmens schienen dabei unbegrenzt, was von Gelehrten mittels mathematischer Methoden auch rechnerisch ermittelt wurde.[18]

Eine dergestalt auf das Ordnen bzw. Anordnen vorhandenen Wissens gestützte Dichtung konnte unter dem „Label der Goethezeit"[19], dem es grob gesagt eher auf schöpferische, individuelle Literatur ankam, verhältnismäBig wenig Wertschätzung erwarten. Die Rhetorik (auch) des Barock folgt einem logischen Prinzip, unter dem die Kreativität nicht das Wesentliche ist. Vielmehr wird der Schwerpunkt auf die kunstfertige Aufbereitung von möglichst viel Wissen unter Beachtung formaler Kriterien gelegt, was 'den Individual-Literaten' späterer Epochen notwendig zum Kritiker werden lieB. Von daher ist es der allmählichen Abkehr von literaturgeschichtlichen BewertungsmaBstäben der „Goethezeit − Lieblings- und Leitsujet deutscher Germanisten −"[20] zu verdanken, dass der barocken Dichtung und ihren Vertretern in zunehmendem MaBe wieder Wert und Bedeutung zukommen, die sie in ihrer Zeit besaBen.[21]

2.2. Sprachgesellschaften

Die Arbeiten Georg Philipp Harsdörffers, insbesondere die Frauenzimmer-Gesprächsspiele, spiegeln den Geist der accademie letterarie italiane und ihren deutschen Entsprechungen bzw. Nachahmungen wider.[22] Während seiner peregrinatio academica[23] lernte Harsdörffer einige der Akademien kennen, derer es in Italien zu dieser Zeit schätzungsweise fiber zweitausend gab.[24] Zu nennen sind vor allem die Accademia degli Oziosi, deren Mitglied Harsdörffer war[25], die Accademia degli Intronati und die der Incogniti. Im deutschen Sprachraum war es insbesonders die 1617 „nach italienischem Vorbild und niederländischen Vorläufern"[26] gegriindete Fruchtbringende Gesellschat, die sich neben der Sprachpflege, der Spracharbeit und -reinhaltung auch anderen dem tugendhaften Leben nUtzlichen Bildungszielen verpflichtet hatte. Harsdörffer, der 1644 gemeinsam mit Sigmund von Birken den Pegnesischen Blumenorden ins Leben rief, wurde 1642 unter dem Gesellschaftsnamen „Der Spielende" aufgenommen.

Die Entstehung zahlreicher solcher Gesellschaften ist im deutschsprachigen Raum unter anderem darauf zurückzufhren, dass sich das Gelehrtentum und dessen Vertreter darum bemUhten, als 'geistiger Adel' einen eigenen respektablen 'Stand' zu bilden, der dem Rang des Geburtsadel näher stehen sollte als dem des Bürgertums. Da die gesellschaftlichen Unterschiede, wie oben bereits erwähnt, auch in der Art der Sprachverwendung deutlich erkennbar waren, ging das Interesse der gelehrten Dichter dahin, sich eben mittels herausragender und ihren Status kennzeichnender Nutzung der Sprache abzuheben.[27] Bisher war Latein die Sprache der Gelehrten gewesen, nun aber wird im Zuge der „deutschsprachige[n] Bewegung [die] in der Reformation ihren Ursprung und Antrieb hatte"[28], die deutsche Sprache (auch) zur 'Bildungssprache' erhoben, was in Anbetracht der kaum vorhandenen Vorbilder notwendigerweise die intensive Beschäftigung mit der Beschaffenheit, Struktur, Vielfalt, etc. der nunmehr vorgefundenen realen Sprache nach sich zieht. Den barocken Verfassern zahlreicher Poetiken und sprachtheoretischer Schriften kam so gesehen eine Vorreiterrolle zu, so dass die Häufung derartiger, sich mit der deutschen Sprache befassenden, Texte nicht iiberraschend ist.[29] So setzte sich auch die Fruchtbringende Gesellschaft unter dem Oberhaupt und Griinder Ludwig Fiirst von Anhalt-Köthen („Der Nährende") das Ziel, die deutsche Sprache zu fördern und zu erhalten, sowie dem Grundsatz „Alles zu Nutzen" gemäß ihre deutschsprachigen Bemiihungen in den Dienst der belesenen Allgemeinheit zu stellen. Schriften wie die „Teutsche Sprachkunst" (1641) von Justus Georg Schottel („Der Suchende") oder die verschiedenen Werke Harsdörffers waren von der Gesellschaft autorisiert und wurden unter dem jeweiligen Gesellschaftsnamen herausgegeben. Wie ernst man die Aufgabe der Sprachpflege nahm, zeigen beispielsweise der sogenannte Daktylusstreit oder die gegenseitigen Zurechtweisungen im Falle des unbotmäBigen Fremdwortgebrauchs.[30] Briefwechsel, die solche Meinungsverschiedenheiten belegen, erlauben auch Aussagen iiber den regen Austausch, den die Mitglieder untereinander pflegten, sowie iiber die weitestgehende Ranggleichheit der Einzelnen im Rahmen der Gesellschaft — so wird auch ein Fiirst Ludwig darauf hingewiesen, wenn er sich des Lateinischen bedient, statt mit gutem deutschsprachigem Beispiel voranzugehen. Mit dem Tod des Fiirsten im Jahr 1650 verliert sich dieser Anspruch auf Aufhebung ständischer Unterschiede innerhalb der Gesellschaft und damit letztlich auch deren Grundziele, so dass sich die Fruchtbringende Gesellschaft, nachdem sie zuvor noch in einen adeligen Orden umgewandelt worden war, um 1680 gänzlich auflöst.[31]

Georg Philipp Harsdörffer machte sich in der Fruchtbringenden Gesellschaft nicht nur durch die von ihm verfassten Schriften verdient, sondern und vor allem auch durch rege Mitgliederwerbung und die Pflege des Kontakts zu ausländischen Akademien. Harsdörffer hatte im Zuge seiner peregrinatio academica die Arbeiten und den auf Konversation ausgelegten Umgang innerhalb der vorwiegend italienischen Akademien, aber auch französischer Ausläufer der friihneuzeitlichen 'Akademie-Bewegung', den conf e rences, „als Augen- und Ohrenzeuge erlebt"[32] und war bemiiht, den deutschen kulturellen und damit vor allem literarischen Riickstand aufzuholen.[33]

[...]


[1] -I- 17.09.1658 Auf detaillierte biographische Angaben sei hier mit Verweis auf: Zirnauer, Heinz: Georg Philipp Harsdörffer, in: Buhl, Wolfgang (Hrsg.): Fränkische Klassiker — Eine Literaturgeschichte in Einzeldarstellungen mit 255 Abbildungen, Nurnberg 1971, S. 301-315, verzichtet.

[2] Vgl. Jakob, Hans-Joachim/ Korte, Hermann (Hrsg.): Harsdörffer-Studien — Mit einer Bibliographie zur Forschungsliteratur von 1847 bis 2005, Frankfurt am Main 2006, S. 10.

[3] Vgl. Knight, Kenneth G.: Harsdörffers „Gesprächsspiele" und ihre Nachwirkung, in: Battafarano, Italo Michele (Hrsg.): Georg Philipp Harsdörffer — Ein deutscher Dichter und europäischer Gelehrter, Bern 1991, S. 183.

[4] Zeller, Rosmarie: Spiel und Konversation im Barock — Untersuchungen zu Harsdörffers „Gesprächsspielen", Berlin/ New York 1974.

[5] Helmer, Karl: Weltordnung und Bildung — Versuch einer kosmologischen Grundlegung barocken Erziehungsdenkens bei Georg Philipp Harsdörffer, Frankfurt am Main 1982.

[6] Kayser, Wolfgang: Die Klangmalerei bei Harsdörffer — Ein Beitrag zur Geschichte der Literatur, Poetik und Sprachgeschichte der Barockzeit, 2. Auflage (11932), Göttingen 1962.

[7] Barner, Wilfried: Barockrhetorik — Untersuchungen zu ihren geschichtlichen Grundlagen, Tiibingen 1970.

[8] Jakob, Hans-Joachim/Korte, Hermann (Hrsg.): Harsdörffer-Studien — Mit einer Bibliographie zur Forschungsliteratur von 1847 bis 2005, Frankfurt am Main 2006.

[9] Battafarano, Italo Michele (Hrsg.): Georg Philipp Harsdörffer — Ein deutscher Dichter und europäischer Gelehrter, Bern 1991.

[10] Vgl. Jakob, Hans-Joachim/ Korte, Hermann (Hrsg.): Harsdörffer-Studien — Mit einer Bibliographie zur Forschungsliteratur von 1847 bis 2005, Frankfurt am Main 2006, S. 10.

[11] Vgl. Trunz, Erich: Weltbild und Dichtung im deutschen Barock. Sechs Studien, Miinchen 1992, S. 12.

[12] Ebenda.

[ß] Grundlegend zur Rolle der Rhetorik und dem zeitgemäßen Verständnis derselben im Barock: Barner, Wilfried: Barockrhetorik — Untersuchungen zu ihren geschichtlichen Grundlagen, Tiibingen 1970.

[14] Das Talent bzw. 'Genie' (ingenium), auf das an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden soll, galt als Voraussetzung. Es wird im Zusammenhang mit dem „Poetischen Trichter" noch von ihm zu sprechen sein.

[15] Vgl. Ebenda, S. 59 ff.

[16] Als gelehrt galt in dieser Zeit mehr oder weniger jeder, der eine Schul- und/oder Universitätsausbildung durchlaufen hatte und damit 'latinisiert' war. Desweiteren waren Dichtung und Gelehrsamkeit, im Sinne des Besitzes positiven Wissens, kaum zu trennen: „Ein Gelehrter mußte dichten können, und der Dichter mußte gelehrt sein." Vgl. Trunz, Erich: Weltbild und Dichtung im deutschen Barock. Sechs Studien, München 1992, S. 26.

[17] Vgl. dazu: Kayser, Wolfgang: Die Klangmalerei bei Harsdörffer — Ein Beitrag zur Geschichte der Literatur, Poetik und Sprachgeschichte der Barockzeit, 2. Auflage, Göttingen 1962, S. 16-31.

[18] Derlei mathematische exempla ließen sich ihrerseits ebenfalls imitatorisch bundeln, wie u.a. Georg Philipp Harsdörffer und Daniel Schwenter mit ihren „Deliciae Mathematicae Et Physicae. Die Mathematischen Und Philosophischen Erquickstunden" zeigen. Vgl. (zu „Literatur [...] im Wortsinne berechenbar"): Rieger, Stefan: In(ter)ventionen. Die Ordnung der Texte im Barock, in: Text+Kritik 54 (2002), S. 22-34, (S. 32).

[19] Ebenda, S. 23.

[20] Ebenda, S. 22.

[21] Die Neubewertung des Barock wird in der sie berucksichtigenden Literatur, wenn auch selten explizit, mit einer gewissen 'Grund-Parallelität' (Stichworte: Datenverarbeitung, Interdisziplinarität etc. ) zu unserer modernen Zeit begriindet. Ob und inwieweit diese Annahme richtig ist, kann und soll hier nicht geklärt werden.

[22] Vgl. Battafarano, Italo Michele: Glanz des Barock — Forschungen zur deutschen als europäischer Literatur, Bern 1994, S. 75.

[23] Dazu genauer: Lepper, Marcel: Das Weltbuch wird aufgeschlagen — Georg Philipp Harsdörffers peregrinatio academica, in: Jakob, Hans-Joachim/Korte, Hermann (Hrsg.): Harsdörffer-Studien — Mit einer Bibliographie zur Forschungsliteratur von 1847 bis 2005, Frankfurt am Main 2006, S. 85-96.

[24] Vgl. Battafarano, Italo Michele: Glanz des Barock — Forschungen zur deutschen als europäischer Literatur, Bern 1994, S. 83.

[25] Im Großteil der Literatur wird 'nur' diese Mitgliedschaft in einer italienischen Akademie genannt, aber vereinzelt findet sich auch der Hinweis darauf, dass Harsdörffer ebenfalls Mitglied der Accademia degli Intronati gewesen ist. So beispielsweise in: Fechner, Jörg-Ulrich: Harsdörffers Poetischer Trichter als Poetik geistlicher Dichtung, in: Battafarano, Italo Michele (Hrsg.): Georg Philipp Harsdörffer — Ein deutscher Dichter und europäischer Gelehrter, Bern 1991, S. 143.

[26] Vgl. Helmer, Karl: Weltordnung und Bildung — Versuch einer kosmologischen Grundlegung barocken Erziehungsdenkens bei Georg Philipp Harsdörffer, Frankfurt am Main, 1982, S. 27.

[27] Vgl. Barner, Wilfried: Barockrhetorik — Untersuchungen zu ihren geschichtlichen Grundlagen, Tubingen 1970, S. 25 f.

[28] Vgl. Helmer, Karl: Weltordnung und Bildung — Versuch einer kosmologischen Grundlegung barocken Erziehungsdenkens bei Georg Philipp Harsdörffer, Frankfurt am Main, 1982, S. 31.

[29] „Es hat in keinem Jahrhundert [bzw. Zeitalter] so viele Lehrbiicher der Dichtung gegeben wie im Barock.", Vgl. Trunz, Erich: Weltbild und Dichtung im deutschen Barock. Sechs Studien, Miinchen 1992, S. 26.

[30] Vgl. Baur, Rolf: Didaktik der Barockpoetik — Die deutschsprachigen Poetiken von Opitz bis Gottsched als Lehrbiicher der „Poeterey", Heidelberg 1982, S. 30 ff.

[31] Ebenda, S. 27 ff.

[32]Vgl. Verweyen, Theodor: Georg Philipp Harsdörffer — Ein Niirnberger Barockautor im Spannungsfeld heimischer Dichtungstraditionen und europäischer Literaturkultur, in: Jakob, Hans-Joachim/ Korte, Hermann (Hrsg.): Harsdörffer-Studien — Mit einer Bibliographie zur Forschungsliteratur von 1847 bis 2005, Frankfurt am Main 2006, S. 51.

[33] Ebenda. Sowie — sehr viel detaillierter zu den 'italienisch-harsdörfferischen' Kontakten: Battafarano, Italo Michele: Glanz des Barock — Forschungen zur deutschen als europäischer Literatur, Bern 1994, besonders: S. 85-100.

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Georg Philipp Harsdörffers „Gesprächsspiele“ und seine Erzählungen als Medium der Wissensvermittlung
Hochschule
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg  (Department Germanistik und Komparatistik)
Veranstaltung
Curiositas und die Ordnungen des Wissens in der Frühen Neuzeit
Note
1,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
26
Katalognummer
V137018
ISBN (eBook)
9783640447855
ISBN (Buch)
9783640448005
Dateigröße
550 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Harsdörffer, Gesprächsspiele, Frauenzimmer, Georg, Philipp, Curiositas, Wissensvermittlung, neuzeit, frühe, wissensordnung
Arbeit zitieren
Claudia Gerhardt (Autor:in), 2007, Georg Philipp Harsdörffers „Gesprächsspiele“ und seine Erzählungen als Medium der Wissensvermittlung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137018

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