Open Innovation - der Kunde als Wertschöpfungspartner in der Innovation


Seminararbeit, 2008

15 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen der Innovation
2.1 Der klassische Innovationsprozess
2.2 Bedeutung der Open Innovation

3 Instrumente der Open Innovation

4 Nutzen und Grenzen der Open Innovation

5 Wettbewerbsvorteile durch Open Innovation

6 Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Moderne Informationstechnologien und die Globalisierung des Wettbewerbes führen zu einem sich immer schneller verändernden Nachfrageverhalten der Konsumenten. Unternehmen, die diesen Anforderungen nicht nur hinterherlaufen, sondern mit ihnen Schritthalten oder ihnen sogar voraus sein möchten, müssen ihre Innovationstechnik optimieren.

Die klassische Innovation entsteht aus dem Unternehmen heraus und wird dem Kunden offeriert. Es besteht ein „technology-push“[1].

Durch eine Öffnung gegenüber der Umwelt, hier insbesondere den Nutzern, besteht die Möglichkeit, auf Änderungswünsche frühzeitig zu reagieren und einen möglichen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Dies entspricht einem „market-pull“[2].

Diese Aufhebung der Unternehmensgrenze zur Umwelt beschreibt der auf Henry Chesbrough zurückzuführende Begriff der „Open Innovation“[3]. Hierbei wird auch der Begriff des „Lead Users“[4] von Eric von Hippel aus dem Jahr 1986 aufgegriffen und integriert, der einen besonders aktiven Nutzer charakterisiert, der in den Innovationsprozess eingebunden werden sollte. Dies entspricht einem outside-in Prozess, bei dem externes Wissen und externe Ideen in das Unternehmen transferiert werden.

Gassmann und Enkel erweitern die Öffnung des Innovationsprozesses um den inside-out Prozess, bei dem unternehmensinternes Wissen wirtschaftlich nutzbar gemacht wird, ohne selbst aufwändige Ressourcen dafür einzusetzen.[5]

Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Möglichkeiten der Generierung von Wettbewerbsvorteilen zu analysieren. Des Weiteren werden die Bedeutung der Open Innovation und deren Instrumente dargestellt.

Der mögliche Nutzen für das Unternehmen und den Kunden werden erörtert und insbesondere die Grenzen der Open Innovation diskutiert.

2 Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen der Innovation

Der idealtypische Ablauf einer Innovation wird beispielhaft mit den fünf Phasen des linearen Phasenmodells beschrieben:

Ideengenerierung/-prüfung, Konzeptentwicklung, Prototypfertigung, Produkt-/Markttestungen und Markteinführung.[6]

Damit reicht die Innovation weiter als die eigentliche Idee oder Erfindung, denn sie beinhaltet die darüber hinausgehenden Phasen, die über den Erfolg auf dem Markt entscheiden und die Wettbewerbsposition sichern.[7]

2.1 Der klassische Innovationsprozess

Die Vorstellung des traditionellen Innovationsprozesses beginnt mit einer Ideengenerierung, die häufig in der unternehmensinternen Forschungs- und Entwicklungsabteilung stattfindet. Somit versuchen Unternehmensmitarbeiter die offenen Kundenwünsche im Vorfeld zu eruieren und entwerfen Ideen, noch offene oder zu entwickelnde Bedürfnisse zu befriedigen.

Diese Ideen werden durch die Erfahrung und Expertise des Managements geprüft und bewertet. Das Ergebnis der Prüfung führt zum Aufgreifen oder Verwerfen der Idee. Im Weiteren wird ein Konzept entwickelt, aus dem Prototypen entstehen. Diese werden in Produkt- und Markttestungen überprüft, und bei Bestehen findet eine Markteinführung statt.

Die Kundeneinbindung in diesen Prozess ist eher gering und entspricht dem von von Hippel genannten „manufacturing-active-paradigm“, bei dem die Aktivität vom Unternehmen ausgeht und der Kunde eine passive Rolle hat („speaking only when spoken to“[8] ).[9]

Im klassischen Innovationsprozess ist die Misserfolgsrate frappant hoch. Sie beträgt bei Industriegütern zwischen 25% und 40% und bei Konsumgütern sogar zwischen 35% und 60%.[10]

2.2 Bedeutung der Open Innovation

Durch ein modernes Innovationsinstrument wie die Open Innovation ist es möglich, die Kosten und Risiken einer Innovation um 60% bis 90% zu reduzieren.[11]

Bei dieser Form des Innovationsmanagements müssen Erfindung und Innovation nicht notwendigerweise dort stattfinden, wo sie genutzt oder in neue Produkte umgesetzt werden.[12]

Die Open Innovation beinhaltet die folgenden drei Prozesse: Den outside-in Prozess, den inside-out Prozess und den coupled Prozess.

Bei dem outside-in Prozess wird externes Wissen in das Unternehmen gebracht. Dieser umfasst nicht nur die Kundenorientierung oder „Voice of the Customer“[13], sondern auch dem Wissenstransfer von direkten Kontakten mit Lieferanten oder Mitbewerbern, sowie aus anderen Branchen.

Bei dem inside-out Prozess werden Ideen und Innovationen, die nicht direkt in das Portefeuille oder die Strategie des Unternehmens passen, lizenziert und von externen Unternehmen weiterverwendet und kommerzialisiert. Aus Sicht des externen Unternehmens entspricht dies einem outside-in Prozess.

Die Kombination aus diesen beiden vorgenannten Prozessen wird als coupled Prozess beschrieben. Hierbei wird mit einem Wirtschaftssubjekt in der Unternehmensumwelt eine gemeinsame Innovation und Kommerzialisierung betrieben. In dieser Form können die Beteiligten ihre Kernkompetenzen einbringen, um den Prozess erfolgreich durchzuführen.

Die Open Innovation bietet dem Unternehmen die Möglichkeit zur Interaktion mit der Umwelt, um sich den ändernden Umständen flexibler und schneller anpassen zu können.

[...]


[1] Gaul, W./Gastes, D. :Open Innovation, 2007, S. 6-9

[2] Gaul, W./Gastes, D. :Open Innovation, 2007, S. 6-9

[3] Chesbrough, H.: Open Innovation, 2003, o. S.

[4] von Hippel, E.: Lead User, 1986, S. 791-805

[5] Vgl. auch Gassmann, O./Enkel, E.: Archetypes of Open Innovation, 2004, o. S.

[6] Vgl. Cooper, R./Kleinschmidt, E.: New product processes, 2001, S. 137-147

[7] Vgl. auch Schumpeter, J. A.: Economic Development, 1934, o. S.

[8] von Hippel, E.: Customer-active paradigm, 1978, S. 240-266

[9] Vgl. auch von Hippel, E.: Customer Ideas, 1978, S. 39-49

[10] Vgl. Lüthje, C.: Kundenorientierung im Innovationsprozess, 2003, S. 36–56

[11] Vgl. auch Conway, S.: Communication in Innovation, 1995, S. 327-342

[12] Vgl. Gassmann, O./Enkel, E.: Archetypes of Open Innovation, 2004, o. S.

[13] Griffin, A./Hauser, J. R.: The voice of the customer, 1993, S. 1-27

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Open Innovation - der Kunde als Wertschöpfungspartner in der Innovation
Hochschule
FernUniversität Hagen  (FB BWL - Organisation und Planung)
Veranstaltung
Seminar "Neue Formen des Wettbewerbs"
Note
2,3
Autor
Jahr
2008
Seiten
15
Katalognummer
V133601
ISBN (eBook)
9783640400430
ISBN (Buch)
9783640400201
Dateigröße
422 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
open, innovation, wettbewerb, Wertschöpfungspartner, kunde, piller, reichwaldt, fernuni, hagen, klassisch, innovationsprozeß, instrumente, nutzen, grenzen, source, wettbewerbsvorteile, crm, marketing
Arbeit zitieren
Arne Behm (Autor:in), 2008, Open Innovation - der Kunde als Wertschöpfungspartner in der Innovation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133601

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