Der Dom zu Speyer


Hausarbeit, 2007

17 Seiten, Note: 3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einführung

2. Machtübernahme der Salier

3. Salier und Speyer

4. Baugeschichte des Doms zu Speyer
4.1. Bauabschnitt Speyer Ia
4.2. Bauabschnitt Speyer Ib
4.3. Bauabschnitt Speyer Ic
4.4. Bauabschnitt Speyer Id
4.5. Bauabschnitt Speyer Ie
4.6. Bauabschnitt Speyer If
4.7. Bauabschnitt Speyer Ig

5. Im Bau II geänderte Teile

6. Zusammenfassung

7. Literaturverzeichnis

1. Einführung

Der Dom zu Speyer ist sicherlich nicht nur das monumentalste Zeugnis des Römischen Reiches deutscher Nation, sondern auch das bedeutendste Bauwerk der romanischen Baukunst auf dem Gebiet Deutschlands.

Unter den großen Domneubauten des Reiches ist er der letzte. In Mainz hatte diese Entwicklung noch vor der Jahrtausendwende begonnen. Es folgten 1015 das Straßburger Münster und 1020 der Wormser Dom[1].

Am östlichen Ende der Stadt Speyer erhebt sich eine Landzunge, auf der der Dom zu finden ist. Der Bau ist 109 Meter lang, 35 Meter breit und misst eine Mittelschiffhöhe von 33 Metern.

Mit Errichtung des Bauwerks, wurde sein Standort sicherlich zum Stadtzentrum Speyers, begründet durch die Tatsache, dass sich alle Straßen axial auf den Dom zu bewegen. Es wird davon ausgegangen, dass der Dom völlig unabhängig von eventuellen Vorgängerbauten an dieser Stelle errichtet wurde. Ungewöhnlich ist jedoch die Lage des Doms in der Stadt[2].

Speyer war bereits in der Vorgeschichte besiedelt. Die Römer errichteten an diesem Ort ein Kastell. Ähnlich den anderen großen Städten am Rhein, dürfte damals auch der Bischofssitz entstanden sein[3]. Er ist jedoch erst unter den merowingischen Königen um 614 n.Chr. überliefert. Von dieser Zeit bis in das 10.Jahrhundert sind Schenkungen an die Domkirche bekannt[4]. Es ist jedoch unklar an welcher Stelle sie sich befand und wie sie aussah.

Mit den Saliern, die die Macht 1024 von den Ottonen übernahmen, wurde Speyer zu einem der bedeutendsten Orte des Reiches.

Um sich dem Bau anzunähern, ist es erforderlich die Geschichte der Königshäuser dieser Zeit zu untersuchen. Nur so wird deutlich, warum Speyer zu einem Zentrum der Macht und damit zum Standort eines der bedeutendsten Bauwerke Deutschland werden konnte.

2. Machtübernahme der Salier

Mit dem Tod des kinderlos gebliebenen Heinrichs II. am 13.Juli 1024, stellte sich die Frage seiner Nachfolge[5]. Zunächst war keiner in Sicht der dieses würde- und verantwortungsvolle Amt übernehmen könnte. Aus diesem Grund sorgten die wichtigsten Reichsbischöfe und Kaiserin Kunigunde, sowie ihre luxemburgischen Brüder für ein rasches Zusammentreffen in Kamba am Mittelrhein. Dort konnte sie sich relativ schnell auf zwei Kandidaten einigen[6].

Sie hießen beide Konrad und waren beide Salier. Der eine war des anderen Cousin.

Der Begriff Salier bezeichnet die fränkische Herkunft der beiden[7]. Lex Salica steht für eines der ersten erhaltenen Gesetzbücher. Es enthält Gesetze zur Aburteilung von Verbrechen im fränkischen Raum. Die Entscheidung fiel schon nach relativ kurzer Zeit, innerhalb von nur vier Wochen, auf Konrad den Älteren. Dieser war mit Gisela verheiratet, welche wiederum über einige Vorfahren mit dem welfischen Könighaus Burgund und den westfränkischen Karolingern verwandt war. Außerdem war bereits ein Sohn vorhanden, die Nachfolge also gesichert. Man darf sich die Entscheidung allerdings nicht als Wahl im heutigen Sinne vorstellen. Es war eher einen Entscheidung, die auf der größeren Unterstützung für den älteren Konrad beruhte. Dieser wurde also am 4,September 1024 zum König, und drei Jahre später zum Kaiser gekrönt.

3. Salier und Speyer

Der Nachfolger Konrads, Konrad II. ließ Limburg in eine Klosterkirche umbauen[8]. Dies brachte seine Wertschätzung für Standort und Bau zum Ausdruck. Jedoch empfand er den Ort für eine Grablege als unangemessen. Deshalb begann er mit der Planung des Speyerer Doms.

Der Bau entstand eventuell am gleichen Ort, wie der der Vorgängerkirche. Sicher ist, dass diese relativ klein war. Sein Vorgänger Heinrich II. hatte mit Bamberg Maßstäbe gesetzt.

Ein wichtiger Gesichtspunkt der Speyer zur Heimstadt eines Kaiserdoms machen sollte, war die Tatsache, dass die an diesem Ort befindliche Vorgängerkirche der heiligen Maria geweiht war. Diese war von jeher die Schutzpatronin eines jeden Königshauses und Mutter des himmlischen Königs, wie auf byzantinischen Krönungsbildern zu erkennen.

Der Tag der Taufe in Mainz fiel auf den 8.September 1024, „..der Festtag der Geburt der Heiligen Maria. Ihr der Mutter des himmlischen Königs, glaubte Konrad II. seinen Aufstieg zu verdanken.“[9] Durch nicht nur dieses Datum sprachen für die Wahl Speyers. Ehlers nennt weiter Sachverhalte. So zum Beispiel die Erfüllung eines Gelübdes Konrads vor der Wahl in Kamba. Des weiteren die „Sorge um die Memoria“ seiner Angehörigen. Außerdem hegte er den Wunsch, ein Bistum so zu fördern, dass man auch von einer Neugründung sprechen könnte[10]. Die um Speyer herum gelegene Grafschaft war schon vor 1024 in der Hand der Salier. Seit spätestens 969 ist der Bischof von Speyer auch als Stadtherr zu bezeichnen[11].

Zum Zeitpunkt der Grundsteinlegung war der Ort eher von untergeordneter Bedeutung. Er war allerdings bereits Bischofsstadt und eine Handels- und Münzprägeort. Alternative Standorte für einen Bau solcher Bedeutung waren nicht zu finden. So war Mainz fest in der Hand des Erzbischofs und in Worms wurde versucht die Salier hinaus zu drängen.

Der genaue Zeitpunkt der Grundsteinlegung ist umstritten. Winterfeld vermutet sie im Jahr 1024[12].

Mit der Ernennung Konrads setzte eine deutliche Förderung von Stadt und Bistum ein. Diese Tatsache lässt sich jedoch nur an der Wahl der Stadt zum Ort der Grablege und den Bau dieses monumentalen Kirchenbaus beweisen. Persönlich machte er sich rar in der Stadt[13]. Worms bleibt auch weiterhin Grablege der Salier[14]. Er war wohl nur einmal vor Ort. 1039 starb Konrad II.. Er ließ sich in der noch im Bau befindlichen Kirche beisetzen. Ob zu diesem Zeitpunkt bereits eine Familiengrablege geplant war, ist umstritten. Eine Schwiegertochter Konrad II., Gunhild, die Gattin Heinrich III., wurde noch in Limburg bestattet. Ob die Tatsache, dass sie nur Mutter einer Tochter war, dafür entscheidend war ist unklar. Auch der Nachfolger Konrad II., Heinrich III. gab Speyer keine besondere Vorrangstellung. Dies ist an seiner Unterstützung anderer Kirchbauten, besonders Goslar abzulesen. Mit St. Simon und Judas entstand ein Bau mit besonders reichhaltiger und hochwertiger Ausstattung. Auch er erlebte die Fertigstellung des Doms nicht. Er stirbt 1056 und wird ebenfalls auf der Baustelle beigesetzt. Erst sein Sohn und Nachfolger, der damals elfjährige Heinrich IV., erlebt 1061 die feierliche Schlussweihe[15].

Mit der Bestattung Heinrichs, sowie seinen Nachfolgern Heinrich IV. und V. war Speyer eindeutig zur Familiengrablege geworden.

[...]


[1] Winterfeld, Dethard von, Die Kaiserdome Speyer, Mainz, Worms Würzburg 1993, S.48

[2] Kubach, Erich, Haas, Walter, Der Dom zu Speyer, München 1972, S.110ff.

[3] Winterfeld, Dethard von, Die Kaiserdome Speyer, Mainz, Worms Würzburg 1993, S.47

[4] ebenda

[5] Keller, Hagen, Die Ottonen, München 2001, S.101

[6] Körntgen, Ludger, Ottonen und Salier, Darmstadt 2002, S.55

[7] ebenda

[8] Limburg an der Haardt

[9] Weinfurter, Stefan, Das Jahrhundert der Salier, Ostfildern 2006, S. 137

[10] Ehlers, Caspar, Metropolis Germaniae, Göttingen 1996, S.76f.

[11] ebenda, S.37f.

[12] Winterfeld, Dethard von, Die Kaiserdome Speyer, Mainz, Worms Würzburg 1993, S.48

[13] Ehlers, Caspar, Metropolis Germaniae, Göttingen 1996, S.77f

[14] Ehlers, Caspar, Metropolis Germaniae, Göttingen 1996, S.77

[15] Winterfeld, Dethard von, Die Kaiserdome Speyer, Mainz, Worms Würzburg 1993, S.47ff.

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Der Dom zu Speyer
Hochschule
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg  (Kunstgeschichte)
Veranstaltung
Kaiserdome
Note
3
Autor
Jahr
2007
Seiten
17
Katalognummer
V129692
ISBN (eBook)
9783640358656
ISBN (Buch)
9783640358199
Dateigröße
415 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Speyer
Arbeit zitieren
Oliver Friedel (Autor:in), 2007, Der Dom zu Speyer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129692

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