'Die Bibliothek von Babel' und 'Pierre Menard, Autor des Quijote' von Jorge Luis Borges - eine Analyse


Hausarbeit, 2007

15 Seiten, Note: 12 Punkte


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Der Surrealismus in der Malerei
2.1. Die surrealistische Kunst
2.2. Der Begriff des „Wunderbaren“ im Surrealismus

3. Bedeutende Künstler und ihre Werke
3.1. René Magritte
3.2. Salvador Dalí

4. Der Surrealismus in der Literatur

5. Jorge Luis Borges

6. Erläuterung und Vergleich der Bilder mit den Texten von J.L. Borges
6.1. „Die Bibliothek von Babel“
6.2. „Pierre Menard, Autor des Quijote“

7. Schlusswort

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Diese Ausarbeitung stellt einen Versuch dar, die Stilmittel der Literatur mit der der Kunst zu Vergleichen. Genauer soll hier die Stilrichtung des Surrealismus, der sich in Lateinamerika in den 20er und 30er Jahren etabliert hatte, bezüglich der Literatur genauer beleuchtet werden. Dabei soll ebenfalls auf die Realisierung in der Kunst eingegangen werden, die in Europa ihren Ursprung hatte.

In der Ausarbeitung wird der Surrealismus in kurzen Zügen skizziert und an einigen Beispielen aufgezeigt, wie er sich in der Kunst verwirklicht hat. Dabei soll im besonderen auf zwei Künstler eingegangen werden. Ein Werk von Salvador Dalí soll analysiert und zwei Bilder von René Magritte beschrieben werden. Die Gemälde werden dann im Vergleich zu zwei Geschichten von Jorge Luis Borges gesetzt, „ Pierre Menard, Autor des Quijote“ und „Die Bibliothek von Babel“.

Dabei soll die zentrale Frage sein, welche Beziehungen sich zwischen Kunst und Literatur ziehen können, wie die Realität dargestellt wird und inwieweit der Leser oder der Betrachter darin miteinbezogen werden können oder sollen.

Als letzte Bemerkung soll hinzufügt werden, dass dieser Vergleich zwischen Kunst und Literatur keine Wertung und keine endgültige Interpretation der Werke darstellen sollen. Vielmehr geht es, um die Realitätswahrnehmungen, die in beiden Darstellungsweisen zum Ausdruck kommen.

2. Der Surrealismus in der Malerei

2.1. Die surrealistische Kunst

In den 20iger Jahren des 19. Jahrhunderts bildete sich in Frankreich ein Künstlerkreis, der versuchte das Unlogische, das Irrationale und Zufällige in den Bildern wiederzugeben, um dadurch in das „Unbewusste“ vorzudringen. Die Künstler waren auf der Suche nach einer allumfassenden Wirklichkeit, einer so genannten „Überwirklichkeit“, von woher sich auch der Name dieses Stils ableiten lässt, „sur“ bedeutet im französischen „über“ .[1]

Die Surrealisten wurden stark von Sigmund Freuds Psychoanalyse beeinflusst. Freud hatte durch seine Untersuchungen zur Traumdeutung gezeigt, dass das Seelenleben des Menschen „in den Tiefen des Unterbewussten liegt“[2] und dass das Denken, Fühlen und Handeln des Menschen von nicht bewussten Kräften stark geprägt ist.

Das Unbewusste macht sich, den Surrealisten nach, vor allem in Träumen und Trancezuständen bemerkbar. Von daher gewann die Traumwelt an großer Bedeutung für die Künstler.

Es galt die Überzeugung, dass neben der sichtbaren Welt auch Bereiche existieren, die verdrängt werden und die es gilt in den Bildern wiederzugeben.[3] Die Künstler realisierten diese „Überwirklichkeit“ in unterschiedlicher Weise. An die Stelle der realen Außenwelt sollte die „seelische Realität“ treten.[4] Durch die Verfremdung der Welt versuchte man in die tieferen Bewusstseinschichten zu gelangen.[5]

2.2. Der Begriff des „Wunderbaren“ im Surrealismus

Das Wunderbare war für die Surrealisten eine Art Antriebskraft im Kampf gegen die vernünftige Logik, die falsche Moral, die verödete Kunst und verkommene Gesellschaft. Dieses Verborgene lag im Widerspruch des Wirklichen. Für die Surrealisten wiederum stellte es eine Seite des Wirklichen dar. Die vollkommen bewusste Distanz zum Wunderbaren, die so genannte Entfremdung, sei die Vorraussetzung, um das Wunderbare zu erfahren.[6]

Die Absicht der Surrealisten lag darin, die Unterscheidung zwischen Außen- und Innenwelt zu beseitigen. Daraus ergab sich die Aufhebung der Antinomien Realität und Traum, Vernunft und Wahnsinn, Objektives und Subjektives, Wahrnehmung und Vorstellung.[7]

3. Bedeutende Künstler und ihre Werke

3.1. René Magritte

Der Künstler René Magritte versucht in seinen Bildern die Wirklichkeit mit dem Spiel der Verfremdung dazustellen. Er meint: „Man hat allzu oft die Gewohnheit, das Fremdartige durch ein Gedankenspiel auf das Vertraute zurückzuführen.“[8]

Sein Ziel war nicht das Unbewusste, das Verdrängte durch traumatische Bildwelten hervorzurufen, sondern das Fremde im Vertrauten bloßzulegen.[9]

[...]


[1] Krauße, Anna-Carola: Geschichte der Malerei. Von der Renaissance bis heute. Köln: Könemann Verlagsgesellschaft mbH, 1995, S. 101.

[2] Ebd. S.101.

[3] Ebd. S.102.

[4] Ebd. S.102.

[5] Ebd. S.104.

[6] Schneede, Uwe M.: Die Kunst des Surrealismus. Malerei, Skulptur, Dichtung, Fotographie, Film. München: Verlag C.H.Beck oHG, 2006, S. 48.

[7] Ebd. S. 53.

[8] Krauße, Anna-Carola: Geschichte der Malerei. Von der Renaissance bis heute. Köln: Könemann Verlagsgesellschaft mbH, 1995, S. 104.

[9] Ebd. S. 104.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
'Die Bibliothek von Babel' und 'Pierre Menard, Autor des Quijote' von Jorge Luis Borges - eine Analyse
Hochschule
Universität Kassel
Note
12 Punkte
Autor
Jahr
2007
Seiten
15
Katalognummer
V128053
ISBN (eBook)
9783640351527
ISBN (Buch)
9783640351169
Dateigröße
549 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Bibliothek, Babel, Pierre, Menard, Autor, Quijote, Jorge, Luis, Borges, Analyse, Punkte
Arbeit zitieren
Medina Zec (Autor:in), 2007, 'Die Bibliothek von Babel' und 'Pierre Menard, Autor des Quijote' von Jorge Luis Borges - eine Analyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128053

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