"Oh, wie schön ist Panama" als Erstleseliteratur?


Hausarbeit, 2007

15 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Biographie

3. Analyse
3.1 Bibliographie
3.2 Inhalt
3.3 Thema
3.4 Aufbau
3.5 Figuren
3.6 Handlung
3.7 Sprache
3.8 Erzählperspektive
3.9 Zeitgestaltung

4. Bildliche Analyse
4.1 Darstellung der Figuren und deren Lebensraum
4.2 Die Korrelation von Bild und Text

5. Schlussbemerkung

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Uns geht es gut“, sagte der kleine Tiger, „denn wir haben alles, was das Herz begehrt, und wir brauchen uns vor nichts zu fürchten. Weil wir nämlich auch noch stark sind. Ist das wahr, Bär?“[1]

Tiefste Freundschaft, Glückseligkeit, Geborgenheit und die Erfüllung von Träumen und Wünschen sind die zentralen Themen, die dem Leser von Janoschs „Oh, wie schön ist Panama“ begegnen.

Ich erinnerte mich wieder vage an diese Aspekte, als mir beim Durchsehen meiner eigenen Bilderbücher Janoschs Geschichte vom kleinen Bären und vom kleinen Tiger in die Hände fiel. Zwei kleine Helden, die sich gemeinsam auf die Reise nach dem Land ihrer Träume machen, um letzten Endes zu erkennen, dass es zu Hause am schönsten ist.

Als ich das Buch durchblätterte, fiel mir wieder ein, wie es war, als ich selber noch nicht lesen konnte, meine Mutter mir dieses Büchlein vorlas und ich parallel dazu die Bilder beobachtete. Einige Zeit später machte ich meine eigenen Leseversuche und nahm ebenfalls dieses Buch zur Hand. Auch heute im Erwachsenenalter greife ich gerne zu dieser Lektüre und verfolge die abenteuerliche Reise des kleinen Bären und des kleinen Tigers.

Da dieses Buch mich also schon seit Anbeginn meiner literarischen Erfahrungen begleitet hat, fiel die Wahl des zu analysierenden Bilderbuchs recht schnell und eindeutig auf Janoschs Klassiker aus den späten 70er Jahren.

Damals beschränkte sich meine Einschätzung der Intention lediglich auf den Freundschaftsaspekt und das Zusammen-stark-sein. Heute erkenne ich viel deutlicher wie facettenreich diese Geschichte eigentlich ist:

Janosch stellt in seiner Geschichte einerseits auf kindlich naive Weise die kleinen Besonderheiten im Alltag dar, die das Leben lebens- und liebenswert machen. Andererseits zeigt er Jung und Alt, dass Freunde gemeinsam stark sind und sich all ihre Wünsche und Träume erfüllen können, wenn sie sich gegenseitig helfen.

Auf den folgenden Seiten meiner Hausarbeit möchte ich mich damit beschäftigen, inwiefern Janoschs Bilderbuch „Oh, wie schön ist Panama“ auch als Erstleseliteratur geeignet ist.

Können sich Kinder mit den dargestellten Figuren identifizieren? Sind Erstleser in der Lage dem Handlungsverlauf zu folgen, wenn sie selber noch nicht viele Erfahrungen im Lesen gemacht haben? Werden ihre Interessen angesprochen? Ist der Aufbau des Buches kindsgemäß und werden ihre sprachlichen Fähigkeiten nicht überschätzt?

Diesen und anderen Fragen möchte ich in meiner Bilderbuchanalyse in Anlehnung an die Analysepunkte Elisabeth Holmeisters thematischer Analyse von Grégoire Solotareffs „Du groß und ich klein“ auf den Grund gehen.[2]

2. Biographie

Janosch, der nach seiner Geburt im Jahre 1931 von seinen Eltern Horst Eckert getauft wurde, verbrachte seine ersten Lebensjahre in Zabrze, Oberschlesien. 1944 machte er eine Lehre zum Schmied und begann in einer Schlosserei zu arbeiten. Nach Beendigung des Krieges siedelte die Familie im Jahr 1946 in den Westen über, wo Eckert in einer Textilfabrik arbeitete und einen Lehrgang zum Musterzeichner besuchte. An der Münchener Akademie der Künste absolvierte er einige Probesemester und war anschließend „freier Künstler“.

Sein Freund Georg Lentz, in dessen Verlag 1960 auch Eckerts erstes Kinderbuch erschien, legte ihm den Künstlernamen „Janosch“ ans Herz. Im Jahre 1979 erhielt er für „Oh, wie schön ist Panama“ den Deutschen Jugendbuchpreis. Ein Jahr später wanderte Janosch auf eine atlantische Insel aus.

Janosch hat weit über 300 Kinderbücher, Romane etc. geschrieben. Sie sind in 47 Sprachen übersetzt worden und erfreuen Kinder und Erwachsene auf der ganzen Welt.[3]

Weitere bekannte Werke sind: „Post für den Tiger“ (1980), „Der alte Mann und der Bär“ (1985) und „Die Tigerente und der Frosch“ (1988).

3. Analyse

3.1 Bibliographie

Das zu analysierende Buch „Oh, wie schön ist Panama“ ist von Janosch in deutscher Sprache verfasst worden. Erstmalig erschien es im Jahre 1978 im Beltz Verlag in Weinheim und Basel. Das Taschenbuch hat das Maß 18,7 x 12,7 cm. Auf der Vorderseite nimmt der Buchtitel etwa ¾ und die Illustration der beiden Hauptfiguren etwa ¼ des Platzes ein. Auf der Rückseite findet der Leser sowohl eine kurze Inhaltsbeschreibung als auch eine Empfehlung der Süddeutschen Zeitung.

Die Geschichte der beiden Freunde erstreckt sich in Schriftgröße 16 auf 48 paginierte Seiten. Der Text ist im linksbündigen, allerdings nicht sinnbezogenen Flattersatz gegliedert.

Das mir vorliegende Exemplar war vor der Euroeinführung zum Preis von 9,80 DM im Buchhandel erhältlich. Heute kosten gleichwertige Exemplare 5,50 EUR.

Vergleicht man nun die typografischen Angaben mit denen, die für Erstleseliteratur nach Peter Conrady[4] und Kirsten Boie[5] als optimal erachtet werden, erkennt man, dass sich Janoschs Geschichte lediglich hinsichtlich der Schriftgröße und der Textgliederung dafür eignet. Die Anzahl der Seiten, die durchschnittliche Zeilenanzahl von etwa 15 Zeilen pro Seite, sowie die durchschnittliche Wortzahl von vier bis sieben Wörtern pro Zeile überfordert das Fassungsvermögen eines jungen Lesers. Hier könnte man meinen, dass die Anzahl von Zeilen und Wörtern noch im geeigneten Rahmen liegt. Allerdings handelt es sich bei meinen Angaben nur um Durchschnittswerte, da die Anzahl an Wörtern und Zeilen von Seite zu Seite stark variiert. Diese Variation ist jedoch bei Erstlesebüchern nicht empfohlen. Es herrschen exakte Vorgaben, an die sich der Autor halten muss.

3.2 Inhalt

Der kleine Bär und der kleine Tiger sind glücklich und fühlen sich wohl in ihrem bescheidenen Häuschen im Wald. Es mangelt ihnen an nichts. Eines Tages findet der kleine Bär eine Kiste mit der Aufschrift „Panama“ im Fluss: Sie riecht nach Bananen und fortan beschließen die zwei Freunde dieses Land, von dem sie schon immer geträumt haben, aufzusuchen. Allerdings kennt keiner der beiden den Weg dorthin. Somit stellt der kleine Bär einen Wegweiser auf und die zwei Freunde treten ihre lange Reise an.

[...]


[1] Janosch: Oh, wie schön ist Panama. Weinheim und Basel 1978, S. 4

[2] vgl. Thiele, Jens: Das Bilderbuch. Oldenburg 2000, S.130ff.

[3] vgl. Janosch Kurzbiographie. Online im Internet unter: http://www.little-tiger.de/index.htm (gefunden am 8.3.07)

sowie: Janosch – eine Kurzbiographie. Online im Internet unter: http://www.galerie-am-dom.de/shop/portrait (gefunden am 8.3.07)

[4] vgl. Conrady, Peter: Einfach ist nicht trivial. Anmerkungen zur Qualität von Texten für Leseanfänger. In: Dahrendorf, Malte (Hrsg): Literatur für Einsteiger: Leseförderung durch Erstleseliteratur. Weinheim 1998, S.9–10.

[5] vgl. Boie, Kirsten: Darum schreibe ich Erstlesebücher. In: Crämer, Füssenich, Schumann (Hrsg.): Lesekompetenz erwerben und fordern. Braunschweig 2000, S.140–141.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
"Oh, wie schön ist Panama" als Erstleseliteratur?
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Veranstaltung
Erstes Lesen, erstes Schreiben
Note
1,7
Autor
Jahr
2007
Seiten
15
Katalognummer
V128234
ISBN (eBook)
9783640344925
ISBN (Buch)
9783640344642
Dateigröße
449 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Panama, Erstleseliteratur
Arbeit zitieren
Claudia Waindok (Autor:in), 2007, "Oh, wie schön ist Panama" als Erstleseliteratur?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128234

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