4CID Modell. Bildungswissenschaftler/in mit dem Schwerpunkt der Referententätigkeit


Seminararbeit, 2008

21 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das 4CID Modell am Beispiel der Referententätigkeit
2.1. Hierarchische Analyse der Kompetenz
2.2. Aufgabenklassen
2.3. Lernaufgaben
2.4. Unterstützende Informationen
2.5. Just-in-time Informationen
2.6. Parttask Practice

3. Das 4CID Modell im mediendidaktischen Kontext
3.1. Lerntheoretische Überlegungen sowie Aspekte des situierten Lernens in Bezug auf das 4CID Modell
3.2. Didaktische Szenarien zur Integration des 4CID Modells
3.3. Unterstützende Medien

4. Zusammenfassung und Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Das 4CID Modell von Van Merriënboer (v. Merriënboer, Clark, & de Croock, 2002) wurde für das Training von komplexen kognitiven Fähigkeiten entwickelt. Das Modell ist wissenschaftlich und empirisch erforscht und stellt für Bildungswissenschaftler eine gute Möglichkeit dar, komplexes, auf Kompetenzen basiertes Lernen, im geeigneten Kontext zu vermitteln.

Ziel der Anwendung des 4CID-Modells ist die Vermittlung von Kompetenzen. Um den Lernerfolg und die spätere Umsetzbarkeit des Gelernten möglichst zu steigern, werden authentische Lernsituationen bevorzugt, die so oder ähnlich auch in der alltäglichen Anwendung des Gelernten gefunden werden können. Die Kernaussage des 4CID Modells für die Gestaltung von komplexe Lernumgebungen sind vier zueinander in Verbindung stehende Entwurfskomponenten (Abb.1):

- Lernaufgaben (engl. learning tasks),
- unterstützenden Informationen (engl. supportive information),
- Just-in-time Informationen und
- Parttask Practice.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1: Vier Entwurfkomponenten des 4CID Modells

In der Hausarbeit wird zunächst die Referententätigkeit von Bildungswissenschaftlern betrachtet und eine komplexe Kompetenz unter dem Gesichtspunkt des 4CID Modells in einem Blueprint ausgearbeitet.

Anschließend werden lerntheoretische Überlegungen und Aspekte des situierten Lernens in Bezug auf das Modell dargestellt. Des weiteren folgt eine Einordnung des 4CID Modells in didaktische Szenarien, sowie eine Erläuterung von unterstützenden Medien des Blueprints.

Die Autorin bezieht keine genderspezifische Position und wählt die männliche Form für die handelnden Personen. Der angehende Referent nimmt im Verlauf der Hausarbeit die Rolle des Lernenden, der Experte die Rolle des Lehrenden ein.

2. Das 4CID Modell am Beispiel der Referententätigkeit

Referententätigkeiten in der Bildungswissenschaft können sehr vielfältig und komplex sein. Ein Referent betreut allgemein bestimmt Sach- und Aufgabengebiete, z.B. in einem Ministerium, im Bereich der Bildung im Bundesministeriums für Bildung und Forschung (http://www.bmbf.de/pub/orgplan.pdf;20.01.2008). Fachreferenten im BMBF sorgen „durch wissenschaftliche Beratung und die Organisation von Strategieprozessen mit Vertretern verschiedenster gesellschaftlicher Gruppen [,dafür dass] Politik mit Unterstützung von Wissenschaft und Gesellschaft weiter“ geht (http://www.bmbf.de/de/6490.php; 20.01.2008). Ein weiterer Tätigkeitsbereich in Zusammenarbeit des BMBF ist der „Bundesweite ArbeitsKreis der EU-Referenten an Hochschulen in Deutschland“, kurz BAK. Aufgaben der Referenten sind z.B. Informationsveranstaltungen mit dem EU-Büro des BMBF durchführen, Mitarbeit im „Universities International Team of Experts“ (UNITE), sowie thematische Vorbereitungen der Bundestagung der EU-Referenten (http://www.ruhr-uni-bochum.de/bak/Aufgaben-Ziele.htm;21.01.2008). Referenten können auch in anderen Bildungsbereichen tätig sein, die für sich wiederum komplexe gebietsbezogene, also Fachkompetenzen erfordern.

In der Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sind das z.B. Beratungsfunktion, Kommunikation mit anderen Berufsgruppen, Innovation und Weiterentwicklung der Bildungsinitiative (http://www.fize.de/andere_termine.226.htm;21.01.2008). Der Referent ist der Experte in seinem Aufgabengebiet, der die Entscheidungsträger (z.B. Minister, Staatsekretär) berät und deren Entscheidungsfindung vorbereitet und begleitet. Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit liegt dabei in der Erarbeitung von Konzepten, mit deren Hilfe das Erreichen von strategischen Zielen sichergestellt werden soll. Die Konzepte enthalten, basierend auf der Diskrepanz zwischen aktuellem Sachstand (Ist-Situation) und dem vorgegebenen Ziel (Soll-Situation), Vorgehensweisen und Richtlinien. Die Konzepte bilden somit ein Bindeglied zwischen dem Soll- und dem Ist-Zustand und sind die Grundlage für die Umsetzung in konkrete Handlungen. Diese komplexe Kompetenz „ ein Konzept erstellen“ zeichnet u.a. einem Fachreferenten aus, der damit in seinem Fach als Experte die Bildungsarbeit voranbringt und zukunftsorientiert gestaltet.

2.1. Hierarchische Analyse der Kompetenz

Die Kompetenz „ein Konzept erstellen“ im Rahmen der Referententätigkeit wird zunächst analysiert und in komplexe Fertigkeiten unterteilt (Abb.2).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.2: Hierarchie zu „ein Konzept erstellen“

Diese (hier sechs grau schattiert dargestellten) horizontal gegliederten Fertigkeiten beziehen sich auf den Zeitpunkt (temporäre Relationen), zu dem die Fertigkeiten ausgeübt werden. Sie können gleichzeitig, in beliebiger zeitlicher Abfolge oder sequenziell durchlaufen werden (v. Merriënboer et al., 2002, S. 40f.). Für die Kompetenz „ein Konzept erstellen“ ist es zunächst notwendig die „Problemstellung auszuwerten“. Danach erfolgt eine Zeitplanerstellung. Erst danach kann der Referent mit der Materialsammlung beginnen auf welche die Auswertung der Ergebnisse folgt. Die Punkte „Materialsammlung“ und „Ergebnisse auswerten“ können sich wiederholen (gekennzeichnet durch ). Nach Beendigung dieser Schritte erfolgt die Verfassung des Konzeptes. Zum Schluss wird das Konzept mitgeprüft. Das geschieht meist intern durch Vorgesetzte. Dieser letzte Schritt kann eine erneute Konzeptverfassung erforderlich machen (gekennzeichnet durch ).

Die vertikalen Relationen sind konditional, d.h. sie bedingen sich. Der Ablauf erfolgt von unten nach oben. Um ein Konzept verfassen zu können muss der Referent Formatvorlagen und Textbausteine verwenden können. Danach kann das gesammelte Material ausgearbeitet und eine Gliederung erstellt werden. Anschließend erfolgt das Schreiben des Konzepts.

Ein nächster Schritt ist die Unterteilung in nicht-wiederkehrende (engl. non-recurrent) und wiederkehrende (engl. recurrent) Fertigkeiten. Diese Unterscheidung ist wichtig, da die Fertigkeiten unterschiedlich gelernt werden (v. Merriënboer et al., 2002, S. 41f.). Fertigkeiten die in unterschiedlichen Problemsituationen immer wieder anders ausgeübt und für die das Vorgehen immer wieder neu reflektiert werden müssen, werden als nicht-wiederkehrenden Fertigkeiten bezeichnet (vgl. Absatz 2.4.). Im Gegensatz dazu stehen die wiederkehrenden Fertigkeiten, welche immer gleich ausgeführt werden und sich in der Lernfolge automatisieren (vgl. Absatz 2.5.). Die wiederkehrenden Fertigkeiten sind in der Übersicht rot gekennzeichnet.

2.2. Aufgabenklassen

Um die in der Abb.1 dargestellten Entwurfskomponenten anzuwenden, bedarf es zunächst der Formulierung von Aufgabenklassen. Würde der Lernende hier bereits komplexe Lernaufgaben vorgelegt bekommen, könnte es zu einer Überforderung beim Lernenden kommen („cognitiv oberload“) (v. Merriënboer et al., 2002, S.44). Somit werden zunächst Aufgabenklassen formuliert.

Die Formulierung der Aufgabenklassen kann in vier Schritten erfolgen (Bastiaens, Deimann, Schrader, & Orth, 2006, S.94):

1. Prinzip der vereinfachten Annahmen,
2. Prinzip der Nachdruck Manipulation,
3. Prinzip der Mentalen Modelle und
4. Prinzip des Systematischen Problemverfahrens.

[...]

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
4CID Modell. Bildungswissenschaftler/in mit dem Schwerpunkt der Referententätigkeit
Hochschule
FernUniversität Hagen
Note
1,3
Autor
Jahr
2008
Seiten
21
Katalognummer
V92306
ISBN (eBook)
9783638061117
ISBN (Buch)
9783640315703
Dateigröße
471 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Modell, Bildungswissenschaftler/in, Schwerpunkt, Referententätigkeit
Arbeit zitieren
Antje Haim (Autor:in), 2008, 4CID Modell. Bildungswissenschaftler/in mit dem Schwerpunkt der Referententätigkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92306

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