"Umdenken im Umgang mit Konflikten - Inwieweit kann die Mediation einen Konflikt in der Wirtschaft unterstützen und gegebenenfalls sogar lösen?"

Die Vor- und Nachteile der Mediation in der Wirtschaft


Hausarbeit, 2008

15 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Der Begriff Wirtschaftsmediation

3. Die Vor- und Nachteile der Wirtschaftsmediation im Vergleich zum gerichtlichen Verfahren
3.1 historischer Rückblick
3.2 Konflikte als Chance erkennen – Die Vor-und die Nachteile!

4. Zusammenfassung

Literatur- und Quellenverzeichnis

1.Einleitung

„Mit allen Mitteln will der Vorstand der Deutschen Bahn AG kämpfen. Er werde sich nicht erpressen lassen. Der Bahn müsse mit Streiks auf die Sprünge geholfen werden, entgegnen die Gewerkschafter. Das letzte Angebot aus der Berliner Konzernzentrale gleiche einer Kampfansage an die Lokomotivführer. […] Der seit Monaten ungelöste Tarifkonflikt bei der Bahn spitzt sich zu. Zwei Zügen gleich, die in voller Fahrt aufeinander zurasen, suchen Konzernmanager auf der einen und Funktionäre der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) auf der anderen Seite die Konfrontation. Dazwischen fragt sich der Bahnkunde, ob er als Opfer dieser Auseinandersetzung auf irgendeinem überfüllten Bahnhof am Servicepoint campen muss.“ (www.zeit.de)

Das ist nicht der einzige Fall von Wirtschaftsstreitigkeiten, den die Öffentlichkeit in den Tageszeitungen und Medien verfolgen kann. Fast täglich sind Berichte dieser Art zu finden. Die Wirtschaft ist ständigen Veränderungen unterworfen. Wir stehen heute unter enormen Leistungs- und Veränderungsdruck, der bedingt wird, durch die Pluralisierung, den schnellen technologischen Wandel und die Individualität unserer Gesellschaft. Die Ressourcen Zeit und Geld verringern sich und werden zu kostbaren Gütern. Auf der anderen Seite aber, steigt die Komplexität der Aufgaben. Dadurch kann es unter Geschäftspartnern vermehrt zu Konflikten kommen und Streitigkeiten sind somit in der Wirtschaft fast unumgänglich. Parteien können über ihre individuellen Rechte und Pflichten uneinig sein, selbst wenn im Vorfeld sorgfältig formulierte vertragliche Vereinbarungen getroffen worden sind. Unterschiedliche Auffassungen können zu unplanmäßigen Verzögerungen und Qualitätsverlust führen, wie es der obige Ausschnitt aus der Zeit zeigt.

Die Wirtschaftsmediation stellt neben den herkömmlichen gerichtlichen Verfahren eine in den Vereinigten Staaten bereits sehr erfolgreich angewandte Methode der Konfliktlösung dar. In der deutschen Wirtschaft wird sie dagegen eher selten als Verfahren eingesetzt. Doch inwieweit kann die Mediation einen Konflikt in der Wirtschaft unterstützen und gegebenenfalls sogar lösen? Die Vor- und Nachteile der Mediation in der Wirtschaft werden zentrale Gegenstände dieser Arbeit sein. Zunächst wird der Begriff der Wirtschaftsmediation definiert und in seiner historischen Entwicklung betrachtet, um ihn anschließend mit seinen Vor-und Nachteilen in die deutsche Wirtschaft einzuordnen.

2. Der Begriff Wirtschaftsmediation

Die Wirtschaftsmediation ist eine moderne Form kooperativer und außergerichtlicher Konfliktlösung. „Mediationsverfahren in der Wirtschafts- und Arbeitswelt haben die Aufgaben, bei Konflikten zwischen Personen und Unternehmen, die am Wirtschaftsleben teilnehmen, oder bei Konflikten innerhalb von Betrieben die Dialog-, Kooperations- und Gestaltungsfähigkeit der Beteiligten zu fördern. Ziel ist eine einvernehmlich bindende Regelung unter Beachtung gesetzlich vorgeschriebener Formvorschriften.“ (Bitzer, 2002, S.110)

Mediation wird in der Wirtschaft eingesetzt bei Konflikten:

- zwischen Angestellten oder Abteilungen ,
- zwischen Management und Angestellten
- zwischen Unternehmen (Kooperations- und Geschäftspartnern),
- zwischen Unternehmen und ihrem Umfeld (Behörden, Nachbarschaft) und
- bei Umstrukturierungen innerhalb der Firma

( www.wirtschaft-mediator.de)

Die Wirtschaftsmediation bezeichnet ein strukturiertes außergerichtliches Verfahren, bei dem zwei Konfliktparteien mit Hilfe einer dritten Person gemeinsam versuchen eine Einigung zu erarbeiten, welche die Interessen beider Parteien befriedigt, um den Konflikt beizulegen. Die dritte Person, die von den Parteien als Verhandlungsmoderator beauftragt wird, wird als Mediator bezeichnet. Dieser kontrolliert den Verlauf des Verfahrens. Er muss aber auf dem umstrittenen Gebiet kein Experte sein, sondern braucht ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit, Fähigkeit im Umgang mit Menschen, sowie ein Talent zur Konfliktbehandlung. Chancen und Risiken eines alternativen Gerichtsprozesses werden durch den Mediator aufgezeigt. Er kann Verfahren zur Streitbewältigung, wie etwa die Beauftragung eines Gutachters vorschlagen oder auch eigene Lösungsvorschläge in Form eines unverbindlichen Schlichtungsanspruchs anbieten, wobei das bereits umstritten ist. Kommt es am Ende der Mediation zu einer Einigung, setzt der Mediator diese gemeinsam mit den Parteien in eine rechtliche Form um. Beim Scheitern einer Mediation, steht den Parteien der Weg zu den Gerichten offen. (vgl. Risse, 2003, S.5)

Nach Duve handelt es sich bei der Mediation „im Grundsatz um eine Verhandlung zwischen Parteien, die einen Dritten zu ihrer Unterstützung heranziehen. Im Gegensatz zu einem Schiedsrichter oder Richter ist ein Mediator nicht dazu berechtigt, den Parteien eine Entscheidung aufzuerlegen. Der Ausgang des Verfahrens wird durch die Parteien bestimmt. Das heißt, die Parteien handeln eigenverantwortlich und, zumindest was die Einigung anbelangt, freiwillig.“ (Duve 1999, S. 82)

Die Wirtschaftsmediation lässt sich auch von anderen anwendungsfeldbezogenen Mediationsformen wie beispielsweise der Familienmediation, klar abgrenzen. Die Unterschiede liegen insbesondere darin, dass die Wirtschaftsmediation stärker sachverhaltsbezogen und rechtlich ausgerichtet ist, als andere Mediationsformen. Augenfällig wird dies beispielsweise an der beratenden Teilnahme von Anwälten. Außerdem ist sie in ihrer Verfahrensweise und Gestaltung sehr flexibel und innovativ, dennoch verläuft sie meistens in fünf Phasen. (vgl. Risse 2003, S.37)

Die Vielzahl an verschiedenen Begriffserklärungen zeigt deutlich, dass es für den Begriff der Wirtschaftsmediation keine allgemeingültige Definition gibt. Immer wieder ist in der Literatur auch das Kürzel „ADR“, „Alternative Dispute Resolution“, zu Deutsch, eine „Alternative Konfliktlösung“ zu finden. ADR ist nicht gleichzusetzen mit der Mediation. Vielmehr ist ADR eine Sammelbezeichnung für verschiedene außergerichtliche Verfahren, die als gemeinsames Merkmal auf einen autoritativen Streitentscheid durch einen Richter verzichten. Die Mediation ist eine Möglichkeit davon. (vgl. Schillinger 2003, S11)

3. Die Vor- und Nachteile der Wirtschaftsmediation im Vergleich zum gerichtlichen Verfahren

3.1. historischer Rückblick

Schon im Neuen Testament finden sich mehrere Hinweise auf Konflikt Vermittlung im Sinne einvernehmlicher Konfliktregelung. (vgl. Katholisches Bibelwerk Matthäus, 5,9; 1.Timotheus 2,5; Korinther 6,1-4). Das zeigt, dass mit Beginn der Zeitrechnung, Menschen Streitigkeiten durch Verhandlungen und Mediation bereinigt haben.

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Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
"Umdenken im Umgang mit Konflikten - Inwieweit kann die Mediation einen Konflikt in der Wirtschaft unterstützen und gegebenenfalls sogar lösen?"
Untertitel
Die Vor- und Nachteile der Mediation in der Wirtschaft
Hochschule
Freie Universität Berlin  (Erziehungswissenschaft)
Veranstaltung
Formen und Anwendungsbereiche der Mediation
Note
1,7
Autor
Jahr
2008
Seiten
15
Katalognummer
V122044
ISBN (eBook)
9783640273379
ISBN (Buch)
9783640273645
Dateigröße
437 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Umdenken, Umgang, Konflikten, Inwieweit, Mediation, Konflikt, Wirtschaft, Formen, Anwendungsbereiche, Mediation
Arbeit zitieren
Nadine Schlimper (Autor:in), 2008, "Umdenken im Umgang mit Konflikten - Inwieweit kann die Mediation einen Konflikt in der Wirtschaft unterstützen und gegebenenfalls sogar lösen?" , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122044

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