Having Fun with Poetry - Examenslehrprobe im Fach Englisch


Unterrichtsentwurf, 2005

14 Seiten, Note: 1.25


Leseprobe


1. Lernausgangslage Klasse 6a

Ich unterrichte die Klasse 6a, die aus 11 Jungen und 21 Mädchen besteht, seit Beginn des Schuljahres 2004/5 eigenverantwortlich unter Begleitung der Englischkollegin Frau R. kenne die Gruppe daher sehr gut und habe ein herzliches Verhältnis zu den S.n[1] aufgebaut. Die von großer Spontanität und Lerneifer getragene Atmosphäre des letzten Schuljahres hat einer gewissen Zurückhaltung im Bezug auf ungehemmte Äußerung in der Fremdsprache Platz gemacht. Beliebte, ganzheitliche Unterrichtsmethoden, wie das szenischen Spiel kurzer Passagen der Vocabsheets und Lektionstexte, Gedichtrezitationen, sowie Ansätzen von „Lernen durch Lehren“ werden ein wenig „kritischer beäugt“ als noch vor wenigen Monaten, auch wenn die S. grundsätzlich allem Neuen gegenüber aufgeschlossen und motiviert sind. Auch der kürzlich vollzogene Raumwechsel – die neuen Unterrichtsräume verfügen über magnetische Klapptafeln und eine gute Medienausstattung - hat anfänglich kleine „Verunsicherungen“ mit sich gebracht.[2] Aufgrund der sich anbahnenden Entwicklungsphase ist es außerdem zunehmend schwieriger, Mädchen und Jungen zur Zusammenarbeit in einer Gruppe zu bewegen. Sie wurden von uns daher gemischt (auch hinsichtlich ihrer Leistung) über den Raum verteilt, was in jeder Hinsicht günstig für eine produktive Gruppenarbeit ist. Gemäß dem Prinzip der funktionalen Einsprachigkeit erfolgt der Unterricht in englischer Sprache,[3] nur komplexere Arbeitsanweisungen und Grammatikerklärungen werden auf Deutsch gegeben. Die Mitarbeit und das Interesse der Lerngruppe ist rege, qualitativ und quantitativ jedoch heterogen: bei insgesamt durchschnittlichem Leistungsverhalten lassen sich drei Leistungsebenen feststellen: die stärkste Beteiligung am Unterrichtsgespräch zeigen drei Mädchen und zwei Jungen, die generell sehr fleißig sind und über eine deutlich sicherere Sprach- und Schreibkompetenz, Wortschatz- und Grammatikkenntnisse verfügen als der Rest. Sie können als Stützen bei Neueinführungen herangezogen werden und sind bei der Gruppenarbeit die „führenden Köpfe“. Bei Gruppen-, und Stationenarbeit wird daher grundsätzlich binnendifferenziert gearbeitet, um diese Gruppe ausreichend zu fördern. Das mittlere Leistungsniveau glänzt durch seinen Einsatzeifer, hat jedoch Schwierigkeiten mit der korrekten Satzformulierung (S-P-O) und der Diskriminierung von was und were, was darauf hindeutet, dass diese Themen noch nachhaltiger geübt werden müssen. Manchmal produzieren sie auch kühne Satzkonstruktionen, die immer einfallsreich, aber nicht immer richtig sind. In diesem Fall, insbesondere bei kreativen Aufgaben, müssen sie daran erinnert werden, sich auf das bisher vorhandene Vokabular und Konstruktionen zu beschränken. Die Schwächeren, die durch fehlende Hausaufgaben, Wortschatzlücken und Grammatikschwächen auffallen, sind häufig abgelenkt. Besonders diese Gruppe gilt es durch integrative Unterrichtsmethoden (z.B. Aufrufketten, Gruppenarbeit) einzubinden. Es bedarf generell eines inhaltlich und methodisch abwechslungsreichen Unterrichts, um ihre Aufmerksamkeit zu erreichen. Für letztere Gruppe führen Schwierigkeiten beim Verstehen von neu erarbeiteten Texten zu Frustrationen, die nur durch intensives Üben, z. B. durch Gruppenarbeit, die Synergieeffekte nutzbar macht, nachhaltig verbessert werden können. Die schriftlichen Leistungen der Klasse sind im 3. Lernhalbjahr als mittelmäßig einzustufen. Da die Methodenkompetenz und Disziplinbereitschaft der Gruppe im guten Bereich anzusiedeln ist, hat sich jede Form des handlungsorientierten Unterrichts bewährt. Die S. sind vom Fach Englisch besonders dann ganz begeistert, wenn sie den Unterricht selbt gestalten dürfen und auf der Basis eigener affektiv-kreativer Erfahrungen über ihren Horizont hinauswachsen dürfen. Insbesondere Präsentationsphasen im Plenum haben sich als motivierend, effektiv und dem spielerischen Lernen förderlich erwiesen.

2. Sachanalyse

Das Kurzgedicht[4] Fuzzy Wuzzy, das sprachliche Assoziationen mit fuzzy, ugly, wooly, hairy und cuddly erlaubt, handelt von einem (Fantasie-) Bär, der, als er sein Fell verliert, schaurige Kälte erleiden muss.[5] Der lustige Vierzeiler, der altersangemessen zur kreativen Auseinandersetzung der S. mit Gedichten motiviert, ist im Simple Past geschrieben und schleift, durch den chiastischen Aufbau und eine Anadiplose (Fuzzy Wuzzy was a bear, A bear was Fuzzy Wuzzy),[6] das Reimschema abab, sowie durch das Wortspiel mit fuzzy und der lakonischen Question Tag „was he?“, die Verwendung der Simple Past Form was ein. Das Simple Past wird immer dann verwendet, wenn eine Geschichte erzählt oder über Vergangenes berichtet wird, häufig in Verbindung mit Zeitangaben wie yesterday, last week und a month ago oder genauen Zeitangaben der Vergangenheit. Das Verb be hat die Simple Past Formen was bzw. were.[7] Bei regelmäßigen Verben wird das Simple Past durch das Anfügen von –ed an den Wortstamm gebildet (z.B. to stop – stopped),[8] bei den unregelmäßigen Verben (wie hier im Falle von lost) verändert sich der Wortstamm, z.B. bei lose, lost, lost oder go, went, gone.[9] Das kleine Wörtchen when kann temporal mit als oder wenn übersetzt werden oder in der Frage wann? bedeuten.[10]

[...]


[1] Im Folgenden wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur noch die maskuline Form „S.“ verwendet.

[2] Ich rechne aufgrund des heutigen Raumwechsels und der besonderen Situation der Examensstunde mit möglichen Hemmungen der S., die ich hoffe durch den Einsatz des lustigen Fuzzy Wuzzy Bildes schnell zu überwinden.

[3] Siehe Lehrplan Englisch. S. 3.

[4] Zur Definition des Gedichts siehe von Wilpert (1989). S. 326.

[5] Quelle: Bild S. 15, English G 2000 – A2, Lehrbuch.

[6] Stilmittel siehe: Richter-Reichhelm (1988). S. 33.

[7] Ist von der 1. oder 3. Person Singular (I, bzw. he, she, it) die Rede, wird was verwendet, handelt es sich dagegen um die 2. Person Singular oder die 1.-3. Person Plural, wird were benutzt, so z.B. in We were in Scotland last month. In verneinten Sätzen wird not hinter was/were ingefügt, z.B. (Kurzform) wasn’t und weren’t., z.B. I wasn’t in Spain. In Fragen stehen Fragewörter immer am Satzanfang, z.B. in Who was her form teacher last year?.

[8] Zu weiteren Details des Simple Past siehe Röhr/Bartels (1981). S. 152-153.

[9] Lehrbuch. S. 153-155.

[10] Lehrbuch. S. 155 unten.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Having Fun with Poetry - Examenslehrprobe im Fach Englisch
Veranstaltung
Referendariat Lehramt Gym
Note
1.25
Autor
Jahr
2005
Seiten
14
Katalognummer
V87324
ISBN (eBook)
9783638010658
ISBN (Buch)
9783640235964
Dateigröße
605 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Having, Poetry, Examenslehrprobe, Fach, Englisch, Referendariat, Lehramt
Arbeit zitieren
Mechthild Fuchs (Autor:in), 2005, Having Fun with Poetry - Examenslehrprobe im Fach Englisch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87324

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