Integration von Kindern mit Migrationshintergrund

Erwerb der Erst- und Zweitsprache


Seminararbeit, 2007

12 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Kommunikation als Grundlage

Erstsprache

Bedingungen des Spracherwerbs

Theorien zum Erwerb der Erstsprache
Behaviorismus
Nativismus
Kognitivismus
Interaktionismus
Zweitsprache

Definition Zweitsprachenerwerb

Theorien zum Erwerb der Zweitsprache
Die Identitäts-Hypothese
Die Transfer-Hypothese
Die Interlanguage-Hypothese

Bedingungen des Zweitsprachenerwerbs

Sprachförderungskonzepte
Vernetzte Sprachförderung
Lebensbedeutsame Sprachförderung
Familienorientierte Sprachförderung
Handlungsorientierte Sprachförderung

Beispiel: Pilotprojekt „Sprachliche Frühförderung“

Zweisprachige Entwicklung

Schlussfolgerung

Literaturverzeichnis

Einleitung

Es gibt viele Versuchsmodelle die sich mit der Integration ausländischer Mitbürger beschäftigen. Eine zentrale Frage beschäftigt sich vor allem damit, wie es möglich ist Kindern die zweisprachig aufwachsen einen geeigneten Rahmen sowohl für die Erst- als auch die Zeitsprache zu schaffen. Es gibt viele Theorien über den Erwerb der Erstsprache, die automatisch die Vorrausetzung für den Erwerb der Zweitsprache darstellt. Eine der viele Theorien basiert auf dem Gedanken das die Entwicklung des Gehirns und der Erwerb der Erstsprache einer „kritischen Phase“ unterliegt. Diese Theorie wurde 1967 zum erstenmal von dem deutschstämmigen Sprachwissenschaftler Eric Lenneberg publiziert[1] Die „Hypothese der kritischen Phase“ behauptet im wesentlichen das die Möglichkeit eine Sprache zu erlernen auf die Pubertät begrenzt ist. Nach dieser Phase ist es dem Gehirn durch neurologische Veränderungen nicht mehr möglich, die Erstsprache zu erwerben. Wenn der Erwerb der Sprache nicht vor der „kritischen Phase“ abgeschlossen ist, so kann diese nie grammatikalisch und vokabularisch korrekt erlernt werden( vgl. ebd.). Diese Hausarbeit wird sich mit dem Erwerb der Erst- und Zweitsprache beschäftigen, die zwingend aufeinander aufbauen und meiner Meinung nach aus diesem Grund zusammen behandelt werden müssen.

Kommunikation als Grundlage

„Kommunizieren bedeutet so viel wie ´sich mitteilen`, es bedeutet aber auch ´miteinander in Verbindung treten und in Kontakt bleiben´. Kommunizieren meint einerseits die Aussendung von Signalen auf verschiedenen Ebenen der menschlichen Verständigung, andererseits aber auch die Fähigkeit, die ankommenden Signale aufzunehmen, sie zu verarbeiten und ihren Sinngehalt zu verstehen. Die Aussendung und Verarbeitung von Signalen erfolgt weitgehend über unsere Sprache, sie geschieht aber auch durch Mimik, Gestik, durch Berührung, aber auch über Empfindungen und Gemütszustand.“[2]

Beim Gebrauch der Sprache werden alle Sinne in Anspruch genommen. Die Sprache, die eine Person als Erstsprache erwirbt, dient als Träger unserer Gedanken, unserer Phantasien, unserer Emotionen, unserer Werte, Normen und unserer Kultur.

Wenn wir von Kommunikation sprechen, unterscheiden wir zwischen verbaler ( Lautsprache, Schriftsprache, Mediensprache), paraverbaler ( Stimmgebung, Modulation, Klangfarbe, Lautstärke, Sprechgeschwindigkeit) und nonverbaler Kommunikation( Blickkontakt, Mimik, Gestik, Körperhaltung).

Kommunikation findet immer dann statt, wenn zwei Personen miteinander interagieren und ihr Gegenüber beeinflussen, sei es durch die verbale, paraverbale oder nonverbale Kommunikation.

Kommunikation wird in vier Kommunikationsstufen definiert. Der ältesten Form von Kommunikation, der Körpersprache, auch Ursprache oder Kinesik genannt.

Der Lautsprache, auch gesprochene Sprache. Der Schrift- und der Rechnersprache(vgl. ebd. S. 16-23).

Erstsprache

„ Das Kind durchläuft die wichtigsten Phasen seiner Sprachentwicklung in den ersten sechs Lebensjahren, also bis zur Einschulung. Hier sind als wichtige Phasen festzuhalten: das Lallen in den ersten Lebensmonaten, die ersten Wörter um das erste Lebensjahr herum, die untergeordneten Mehrwortsätze im zweiten und dritten Lebensjahr, das einsetzende Fragen im dritten und vierten Lebensjahr sowie die allmähliche Annäherung an unsere Standardsprache. Um den fünften Geburtstag herum sollten die Kinder alle Laute bzw. Lautverbindungen der deutschen Sprache korrekt aussprechen sowie eine kleine Geschichte in grammatikalisch korrekten Sätzen nacherzählen können.“ (vgl. ebd. S. 61)

Bedingungen des Spracherwerbs

„Die Entwicklung der menschlichen Sprache hängt von zentralen Bedingungsbereichen ab, die einerseits im neugeborenen Kind selbst und andererseits in der Umwelt des Kindes liegen.“ (vgl. ebd. S. 50)

Unabdingbare Voraussetzungen für den Spracherwerb sind das Hörvermögen, die Sprechwerkzeuge ( z.B.: Gaumen, Unterkiefer, Lippen und Zunge), Hirnreifung, motivationale Faktoren, wie auch die familiären Lebensbedingungen(vgl. ebd. S. 50-56).

Theorien zum Erwerb der Erstsprache

Behaviorismus

Der Behaviorismus, wird als lerntheoretischer Ansatz – auch Empirismus genannt – angesehen. Behavioristen wie Skinner, gehen davon aus, dass Kinder die Sprache der Erwachsenen nachahmen und dadurch erlernen. „Sprache wird unter diesem Erklärungsansatz als eine besondere Form des menschlichen Verhaltens betrachtet.“ (vgl. ebd. S. 47). Skinner´s These geht davon aus, dass Kinder immer nur dann Sprache gebrauchen, wenn sie von Erwachsenen belohnt werden und sie dadurch zu einem Erfolg führt. Er behauptet weiter, dass es für den Menschen keine grammatikalische Regeln oder Strategien gibt, nur Verhaltensgewohnheiten. (vgl. ebd.).

Nativismus

Der Nativist Chomsky betrachtet den Erwerb der Erstsprache als einen Reifungsprozess, der grundlegend biologisch bestimmt und angeboren ist. “ Sprache wird als humanspezifische Fähigkeit betrachtet“ (vgl. ebd. S.48). Weiter geht er davon aus, dass die menschliche Sprache genetisch vorprogrammiert ist und nach festgelegten Regeln abläuft. Diese Forschungsrichtung spricht dem Lernen eine untergeordnete Rolle zu und konzentriert sich mehr auf die Struktur des sprachlichen Systems.

[...]


[1] Für weitere Information siehe: E. H. Lenneberg, Biological Foundation of Language, New York 1967.

[2] Günther B., Günther H., Erstsprache und Zweitsprache, Einführung aus pädagogischer Sicht, Weinheim und Basel 2004, S. 15

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Integration von Kindern mit Migrationshintergrund
Untertitel
Erwerb der Erst- und Zweitsprache
Hochschule
Evangelische Fachhochschule Freiburg
Veranstaltung
Kindertagesstätte als vernetzter Lern- und Lebens-ort im Sozialraum; KiTa als Kooperationspartner
Note
1,7
Autor
Jahr
2007
Seiten
12
Katalognummer
V118879
ISBN (eBook)
9783640225255
ISBN (Buch)
9783640227020
Dateigröße
393 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Kommentar der Dozentin: -sehr umfassende und ausführliche Darstellung - formal vorbildliche ArbeitKommentar der Dozentin: -sehr umfassende und ausführliche Darstellung - formal vorbildliche ArbeitKommentar der Dozentin: -sehr umfassende und ausführliche Darstellung - formal vorbildliche Arbeit
Schlagworte
Integration, Kindern, Migrationshintergrund, Kindertagesstätte, Lern-, Lebens-ort, Sozialraum, KiTa, Kooperationspartner
Arbeit zitieren
Raphaela Bihler (Autor:in), 2007, Integration von Kindern mit Migrationshintergrund, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118879

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