Remakes und Mehrfachverfilmungen am Beispiel von "Im Westen nichts Neues"

Remakes und Mehrfachverfilmungen nach Gerade Genette am Beispiel der beiden Verfilmungen des Romans "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque


Hausarbeit (Hauptseminar), 2007

30 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Roman und Verfilmungen
2.1. Im Westen nichts Neues – Der Roman
2.1.1 Über den Autor
2.1.2 Inhaltszusammenfassung
2.1.3 Figuren
2.1.4 Rezeption
2.2. Im Westen nichts Neues – Der Kinofilm von 1930
2.2.1 Der Regisseur
2.2.2 Die Charaktere und ihre Darsteller
2.2.3 Über den Film
2.3. Im Westen nichts Neues – Der Fernsehfilm von 1979
2.3.1 Der Regisseur
2.3.2 Die Charaktere und ihre Darsteller
2.3.3 Über den Film

3. Analyse und Betrachtungen nach Genette
3.1. Formale Transpositionen
3.1.1 Transstilisierung
3.1.2 Quantitative Transposition
3.1.3 Transmodalisierung.
3.1.4 Transmedialisierung
3.2. Thematische Transpositionen
3.2.1 Semantische Transposition
3.2.2. Pragmatische Transposition
3.2.3 Diegetische Transposition
3.2.4 Umwertung

4. Fazit.

5. Abbildungsverzeichnis

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Als Remake bezeichnet man die „Neufassung einer künstlerischen Produktion“ (1), im Besonderen die „...Neuverfilmung eines älteren, bereits verfilmten Stoffs.“ (1). Es handelt sich also im ursprünglichen Sinne, um neue Varianten bereits existenter Filme, welche sich in unterschiedlichem Maße auf ihre Vorläufer beziehen können. Im Unterschied dazu, versteht man unter Mehrfachverfilmungen, neue Varianten bereits existenter Filme, die sich hauptsächlich auf die spezifische literarische Vorlage und nicht auf etwaige (Vor- )Verfilmungen beziehen. (2). Weitergehend differenziert man zusätzlich Sequels und Prequels. Dabei bezeichnen Sequels „ursprünglich nicht geplante Fortsetzungen erfolgreicher Filme“ (2), wohingegen das Prequel als Sonderform der Sequels, Handlungen zum Inhalt haben, welche vor den Ereignissen der Originalfilme spielen.

Die Motivation, solche Werke zu kreieren, entsteht aus vielschichtigen Gründen, seien sie nun finanzieller, erzähltechnischer oder historischer Natur. Beispielsweise bedingt ein – finanziell – erfolgreicher Film, sehr häufig ein Sequel, aus Sicht der Produzenten ein nachvollziehbares Vorgehen. Auf der anderen Seite gibt es auch Sequels bzw. Verfilmungen, welche nicht ausschließlich aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund des Umfangs der (Roman-)Vorlage, mehrteilig gedreht werden, als Beispiele wären hier aktuell Der Herr der Ringe und Harry Potter anzuführen. Man kann diese Aspekte noch weiterhin diversifizieren, so gibt es typische Adaptionen bei Remakes, wie etwa die Übertragung bzw. Aktualisierung eines Stoffes aus dem Stummfilmmilieu in den Bereich des Tonfilms (Ben Hur), oder die Adaption von Kinofilmen für das Fernsehen und umgekehrt (So weit die Füße tragen).

Im Folgenden werde ich mich nun in dieser Ausarbeitung, mit den beiden Verfilmungen des Romans Im Westen nichts Neues beschäftigen und diese filmischen Hypertexte anhand von Genettes Ausführungen analysieren. Dabei gilt mein Interesse insbesondere auch der Frage, ob es sich bei der späteren Verfilmung tatsächlich um eine reine Romanverfilmung handelt, oder um ein Remake des Filmes aus den dreißiger Jahren. Obgleich man voreilig urteilen könnte, dass es sich um eine weitere Verfilmung handelt, möchte ich an dieser Stelle schon vorgreifen, dass diese These nicht ohne Einschränkungen aufgestellt und suffizient untermauert werden kann, da der Fernsehfilm einige Elemente der früheren Verfilmung aufgreift, welche nicht direkt Teil des Romans sind. Weiterhin soll gezeigt werden, dass Genettes Analysekriterien, mit Einschränkungen, auch auf Texte im weiteren Sinne, d.h. nicht nur schriftliche Werke, angewandt werden können.

An dieser Stelle möchte ich auch kurz erwähnen, mit welchen Ausgaben von Buch und Filmen ich mich für diese Ausarbeitung beschäftigt habe:

Als Roman stand mir der 2005 im Kiepenheuer und Witsch Verlag erschienene Doppelband Im Westen nichts Neues – Der Feind zur Verfügung. Bei dieser Ausgabe handelt es sich um den ursprünglichen Roman von Remarque mit einem zusätzlich Nachwort von Tilman Westphalen, sowie im zweiten Teil, die gesammelten Ausführungen der Reihe Der Feind – eine Folge von Erzählungen Remarques, die 1930/31 im amerikanischen Magazin Collier’s Weekly erschienen (3), welche sich gleichfalls mit dem ersten Weltkrieg beschäftigen, jedoch den Fokus auf die Nachkriegssituation bzw. die Folgen und Verwüstungen des Krieges verschieben.

Für die 1930er Verfilmung beschäftigte ich mich zunächst mit der im Moment in Deutschland erhältlichen DVD (Oscar Edition), musste jedoch feststellen, dass diese zum Teil geschnitten ist – Laufzeit nur knapp 128 Minuten, wohingegen die ursprüngliche Fassung fast 140 Minuten aufweist – und über eine neue, wenig gelungene Synchronisation verfügt (unmotivierte Sprecher, Lippensynchronität weist signifikante Mängel auf). Allerdings musste ich bei weitergehender Recherche leider feststellen, dass alle drei, aktuell auf dem Markt erhältlichen, DVD-Versionen von dieser Fassung abgeleitet sind. Glücklicherweise gelang es mir jedoch noch ein Exemplar der älteren VHS-Version zu finden (ZDF-Rekonstruktion, 135 Minuten Laufzeit), auf deren Grundlage ich nun diese Arbeit schreibe. Diese Version scheint im Moment die vollständigste und der ursprünglichen Fassung am entsprechendsten zu sein.

Für die zweite Verfilmung habe ich die derzeit erhältliche DVD herangezogen. Da diese zwei verschiedene Schnittfassungen des Film enthält, zum einen die originale Fernsehversion (etwa 122 Minuten Laufzeit) und zum anderen den deutlich, längeren Director‘s Cut (ca. 150 Minuten Laufzeit), habe ich mich für weitere Analyse für die längeren Fassung entschieden, da hier etwa mehr Material zum Vergleichen und Interpretieren vorliegt.

Weiterhin möchte hier erwähnen, mit welchen Sprachversionen ich mich befasst habe, da dies nicht zwangsläufig irrelevant ist. Ursprünglich plante ich, die Originalausgaben als Grundlage zu nehmen, d.h. die deutsche Ausgabe des Romans und die englischen Tonfassungen der Filme (da der Roman von Remarque in deutscher Sprache geschrieben wurde, die beiden Filme jedoch amerikanischen Ursprungs sind). Meine Intention war hierbei, mögliche Sinnverfälschungen durch Übersetzungen als falsche Analyse- bzw. Vergleichsgrundlage auszuschließen. Ich musste jedoch feststellen, dass dieses Vorgehen nicht unbedingt empfehlenswert ist, da im Grunde beim Vergleich der beiden Verfilmungen die Vergleichsgrundlage fehlt, de facto: der englische Roman. So ließ sich beispielsweise nicht mehr feststellen, wann aus dem Roman zitiert und wann frei interpretiert wurde. Da mir die restaurierte Fassung des Kinofilms nur als deutsche VHS- Version vorlag, entschied ich mich demzufolge, nur die gleichsprachigen – deutschen – Fassungen zu untersuchen.

Zur persönlichen Motivation mich dieses Themas anzunehmen, sei das Folgende gesagt: Ich habe mir den Roman Im Westen nichts Neues mit den beiden Verfilmungen (1930, 1979) als Thema ausgesucht, da der Stoff selbst bis zum heutigen Tage nichts von seiner Eindruckskraft und Aktualität verloren hat und ich es höchst interessant fand, dass der Roman bereits ein Jahr nach Veröffentlichung – erfolgreich – verfilmt wurde, wobei insbesondere die Schwarz / Weiß – Verfilmung auch heutzutage noch einen sehr guten Eindruck auf den Rezipienten macht.

In den anschließenden Abschnitten werde ich nun zunächst den Roman genauer vorstellen und danach die beiden gleichnamigen Filme detailliert beschreiben, bevor ich daraufhin zur Analyse des Materials übergehe und meine These versuche zu untermauern, dass für den Fernsehfilm, sowohl der Kinofilms als auch das Buch als Hypotext gelten müsse.

2. Roman und Verfilmungen

2.1. Im Westen nichts Neues – Der Roman

2.1.1 Über den Autor

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Erich Maria Remarque (15)[1]

Erich Paul Remark wurde am 22. Juni 1998 in Osnabrück als Sohn von Peter Franz Remark und Anna Maria Remark geboren. Im Alter von 18 Jahren wurde er, während er gerade mit seiner Ausbildung zum katholischen Volkschullehrer beschäftigt war, in die kaiserliche Armee eingezogen und später an die Westfront, um spezifisch zu sein, nach Flandern, verlegt. Bereits einen Monat später wird er, nach einer Verletzung durch Granatsplitter am Bein, am Arm, sowie am Hals, in ein Feldlazarett eingeliefert. Nach seiner Genesung war er jedoch nicht mehr uneingeschränkt wehrtauglich, weshalb er nicht in den Schützengraben zurückkehren musste, sondern den Rest des Krieges in einer Schreibstube verbringen konnte. Nach dem Austritt aus der Armee 1919 setzt er zunächst seine Ausbildung zum Volksschullehrer fort, beendet diese auch im selben Jahr, quittiert dann allerdings den Lehrdienst und verdingt sich in der folgenden Zeit an diversen Gelegenheitsarbeiten, als Werbetexter und als Redakteur der Zeitschrift Sport im Bild. Im Jahre 1921 lässt er schließlich seinen Namen in Erich Maria Remarque ändern, eine Anlehnung an den zweiten Vornamen seiner Mutter und den Familiennamen des Urgroßvaters (4).

In den folgenden Jahren veröffentlich er diverse Gedichte und Prosa, sein persönlich größter Erfolg wird jedoch der 1929 veröffentlichter Roman Im Westen nichts Neues. Obwohl er bereits in den vorherigen Jahren, teilweise an diesem Roman arbeitete, verfasst er den Hauptteil in nur sechs Wochen und innerhalb von knapp 18 Monaten erreicht sein Werk eine Gesamtauflage von 3,5 Millionen Büchern. Ein Jahr später wird das Buch bereits vom amerikanischem Regisseur Lewis Milestone verfilmt, jedoch aufgrund der realitätsnahen und kritischen Darstellung und Auseinandersetzung mit dem Krieg und in Folge der innenpolitischen Lage in Deutschland zunächst zensiert und später komplett verboten. Zu diesem Zeitpunkt ist der Lebensmittelpunkt Remarques aber längst nicht mehr Deutschland, sondern Frankreich. Letztendlich emigriert er 1939 in die USA und wird 1947 Staatsbürger dieser. Obwohl er in der Zeit nach Im Westen nichts Neues noch viele weitere Romane und Kurzprosa schreibt, z.B. Der Feind (1930/31), Drei Kameraden (1936/37) oder Die Nacht von Lissabon (1961/62), so bleibt Im Westen nichts Neues jedoch sein einflussreichster, am weitesten bekannter und auch kommerziell erfolgreichster Roman.

Er stirbt am 25. September 1970 im Alter von 72 in Locarno.

2.1.2 Inhaltszusammenfassung

Der Roman schildert aus der Perspektive Paul Bäumers dessen Erfahrungen und Erlebnisse an der Westfront während des ersten Weltkrieges auf deutscher Seite.

Die Erzählung beginnt an einem, dem Leser unbekannten Zeitpunkt an der Front. Nachdem Bäumer und seine Kameraden turnusgemäß von ihrer Wachstellung abgelöst werden, erinnert sich dieser, wie es genau dazu kam, dass er und sämtliche seiner Klassenkameraden sich freiwillig zum Militärdienst meldeten: Überzeugt hatte sie alle, vor rund einem Jahr, die patriotischen, demagogischen Reden des Klassenlehrers Kantorek nach erfolgtem Schulabschluss. Im Anschluss an diesen Rückblick bricht Bäumer mit drei seiner Kameraden, Alfred Kropp, Müller und Leer, auf, um einen verwundeten Schulkameraden namens Franz Kemmerich im Hospital zu besuchen. Nach dem deprimierenden Besuch, der

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Erstausgabe von Im Westen nichts Neues (16)

mit dem Tode Kemmerichs endet, schweifen die Gedanken Pauls abermals ab und schildern, wie sie für diesen Krieg vorbereitet und ausgebildet wurden:

Unter dem rücksichtslosen, sadistischen Ausbilder Himmelstoß, wurde ihnen schon früh während der Ausbildung vermittelt, dass ihr bisher in der Schule erworbenes Wissen und Wertvorstellungen von jetzt an keinerlei Bedeutung mehr für sie haben werden. Zusätzlich zu den Härten der Ausbildung sind sie den Schikanen und der Willkür der Vorgesetzten fast hilflos ausgeliefert.

Nach der Grundausbildung an die Westfront versetzt, lernen sie den erfahrenen Kriegsveteranen Stanislaus Katczinsky, kurz Kat genannt, kennen, welcher für sie, von diesem Moment an ein Vorbild darstellt und als Gruppenführer fungiert. Insbesondere zwischen Bäumer und ihm entwickelt sich eine sehr enge, Vater – Sohn ähnliche, Beziehung. Der Kern der Gruppe besteht zu diesem Zeitpunkt aus den Schulkameraden Bäumer, Kropp, Müller, Leer, den drei während der Ausbildung kennengelernten Haie Westhus, Tjaden und Detering, sowie Kat.

In der Folgezeit erleben die Mitglieder der Gruppe die Grauen des Krieges in vielfältiger Form: Gasangriffe, entstellte und verstümmelte Leichen, tagelanges Trommelfeuer während sie in Unterständen Schutz zu suchen versuchen, Hunger, Ratten, aber auch die zwischenmenschliche Entfremdung, welche Paul insbesondere bei einem Heimaturlaub am eigenen Leibe zu spüren bekommt. So sieht er sich nicht in der Lage, über das Erlebte zu sprechen bzw. stellt fest, dass selbst seine eigene Familie ihm vollkommen fremd geworden ist und er sich im Grunde wieder an die Front (und die Kameraden) zurücksehnt. Angewidert erlebt er, wie sein Vater und Bekannte des ehemaligen Klassenlehrers Kantorek die Lage der Frontsoldaten simplifizieren und damit der eigentlich Situation, sei es an der Front oder was die Gemütslage der eigenen Soldaten betrifft, ignorierend gegenüberstehen.

Nach einigen Wochen kehrt er wieder an die Front zurück und wird nach kurzer Zeit zusammen mit Alfred Kropp verwundet und in ein katholisches Hospital eingeliefert. Nach seiner Genesung muss er den inzwischen beinamputierten Kropp zurücklassen, um wieder den aktiven Militärdienst anzutreten. Zu diesem Zeitpunkt ist die ursprüngliche Gruppe um ihn bereits im Auflösen begriffen. Fast alle seiner Freunde sind bereits gefallen oder verwundet, nach einiger Zeit trifft es auch seine alternative Vaterfigur Katczinsky, den er verwundet und unter Mühen zum Lazerettplatz schleppt, dort aber feststellen muss, dass dieser auf dem Weg von einem Granatsplitter im Kopf tödlich getroffen wurde.

Von Tjaden und Kropp, dessen weiteres Schicksal unbekannt ist, abgesehen, ist Bäumer damit der letzte Überlebende der ursprünglichen Gruppe. Mehr als drei Jahre hatte er den Schrecken des Krieges widerstehen können, seien es nun Flugzeitangriffe, Gas, Tanks, Flammenwerfer, Hunger, der Stellungskrieg, die Maschinengewehre oder das Trommelfeuer der Artillerie. Er fällt an einem Tag im Oktober 1918, kurz vor der Kapitulation des Deutschen Reiches im November. „…an einem Tage, der so ruhig und still war an der ganzen Front, dass der Heeresbericht sich nur auf den Satz beschränkte, im Westen sei nichts Neues zu melden.“ (5 S. 199)

2.1.3 Figuren

Paul Bäumer

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Paul Bäumer erzählt. Er ist der tragische Hauptdarsteller, dem der Roman von der freiwilligen Meldung zum Militärdienst bis zum Tode Pauls im Oktober 1918 folgt und seine Erfahrungen und Erlebnisse in Flandern an der Westfront des ersten Weltkrieges schildert. Remarque bedient sich dieser Figur um seinen Gedanken und Erfahrungen Ausdruck zu verleihen. Er beschreibt dabei sämtliche Schrecken, für die dieser Krieg der Nachwelt bis heute bekannt ist. Als 19-jähriger Abiturient meldet sich Bäumer mit seiner gesamten Klasse freiwillig zum Kriegsdienst. Nach kurzer Zeit sind er und seine Kameraden vollkommen desillusioniert und er muss erleben, wie einer nach dem anderen seiner Freunde sinnlos stirbt. Schlussendlich, im Oktober 1918, wird auch er getötet.

Albert Kropp

Kropp ist einer von Pauls Schulkameraden, die sich alle gemeinsam zum Fronteinsatz gemeldet haben. Zusammen mit Kat ist er der engste Freund von Paul und begleitet ihn über einen großen Teil des Romans. Er denkt „…von allen am klarsten und ist deshalb erst Gefreiter.“ (5 S. 14) Nachdem Paul und er gemeinsam verwundet werden, werden sie beide in ein katholisches Hospital eingeliefert. Während P.Bäumer ohne Folgeschäden genest, wird Kropp ein Bein über dem Knie amputiert. Nach dieser Operation ist er – laut Paul – ein veränderter Mensch, der nur noch wenig spricht und häufig an Suizid denkt. Nachdem Bäumer das Krankenhaus verlassen und damit Kropp zurücklassen muss, verliert sich seine Spur.

Müller

Müller ist ein weiterer Schulkamerad von Bäumer, der sich freiwillig zur Armee meldet. Ähnlich wie Kropp ist auch er ein enger Freund von Paul. Trotz des Krieges denkt er jedoch noch an das Notexamen, weshalb er als einziger noch Schulbücher mit sich herumträgt und während Feuerpausen versucht Unterrichtsstoff zu lernen. Kurz vor seinem Tod durch einen Bauchschuss, vermacht er Paul die Stiefel, die er seinerzeit von Kemmerich erhalten hatte.

Franz Kemmerich

Kemmerich ist ein weiterer Schulkamerad Bäumers, der bereits sehr früh sterben muss. Von einer Kugel wird er im Bein getroffen, woraufhin ihm im Lazarett das Bein abgenommen werden musste. Aufgrund der schlechten medizinischen Versorgung stirbt er kurze Zeit nach dem Besuch durch seine Kameraden. Nach seinem Tod nimmt Paul dessen hochwertige Stiefel, und übergibt sie an Müller, der diese bereits vor Kemmerichs Ableben für sich beanspruchen wollte.

Leer

Noch ein Freund aus Schulzeiten, wird Leer geschildert als jemand, der für sein Alter recht reif ist. So ließ er sich bereits einen Vollbart stehen und hatte eine Vorliebe für Damen aus den Offiziersbordellen, wohingegen seine Schulfreunde nur wenig Kontakt mit Frauen bis dato hatten. Leer stirbt, nachdem ihm ein Granatsplitter die Hüfte verletzte.

Stanislaus Katczinsky

Katczinsky oder Kat, wie er zumeist genannt wird, ist der Anführer der Gruppe um Paul Bäumer. Im Zivilberuf Schuster, ist er mit vierzig Jahren, deutlich der Älteste von allen, aber auch der Erfahrenste. Die Gruppe lernt ihn nach der Ausbildung bei der Verlegung zur Front kennen, aber er ist nicht nur im militärischen Sinne eine Autoritätsfigur, sondern stellt für Paul und andere auch eine Art Vaterersatz dar, da er sich um die Belange und Nöte dieser kümmert. Die Gruppe kennt ihn am besten durch seine Fähigkeit immer etwas Nahrhaftes aufzutreiben und seinen sechsten Sinn für Gefahr. Er stirbt als letzter von Pauls Freunden kurz vor Ende des Romans.

Tjaden

Tjaden lernen die Abiturienten während ihrer Militärausbildung kennen. Er ist ein magerer Schlosser, der jedoch dafür bekannt ist, dass er einen gewaltigen Appetit hat. Im Gegensatz zu Bäumer und seinen Schulkameraden ist Tjaden ein einfacher Mann, der sich nicht für die Hintergründe des Krieges interessiert, sondern nur ans Überleben und an die Zeit nach dem Krieg denken kann. Auch er ist einer derjenigen, die bis fast zum Ende des Romans an Pauls Seite stehen.

Haie Westhus

Auch Westhus gehört nicht zur ursprünglichen Gruppe von Schülern, sondern wird von diesen während der Militärausbildung kennengelernt. Er ist ein großgewachsener Mann, der von Beruf Torfstecher ist, jedoch nach dem Krieg nicht in diesen zurückkehren, sondern lieber beim Militär verbleiben möchte. Er stirbt früh im Verlauf des Romans durch eine Kugel, die ihm den Rücken aufreißt.

Detering

Detering ist von Beruf Bauer und kann meistens nur an seine Frau und seinen Hof denken. Er ist eher schüchtern und zurückhaltend. Eines Tages im Spätsommer verschwindet er heimlich des Nacht aus dem Unterstand der Gruppe und versucht sich nach Hause durchzuschlagen. Wenige Wochen später hören die Kameraden, dass er von den Feldgendarmen aufgegriffen wurde (und höchstwahrscheinlich zum Tode verurteilt wurde).

[...]


[1] z

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Remakes und Mehrfachverfilmungen am Beispiel von "Im Westen nichts Neues"
Untertitel
Remakes und Mehrfachverfilmungen nach Gerade Genette am Beispiel der beiden Verfilmungen des Romans "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque
Hochschule
Universität Siegen
Veranstaltung
Remakes und Mehrfachverfilmungen
Note
1,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
30
Katalognummer
V113854
ISBN (eBook)
9783640151738
ISBN (Buch)
9783640155637
Dateigröße
4025 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Remakes, Mehrfachverfilmungen, Beispiel, Westen, Neues, Remakes, Mehrfachverfilmungen
Arbeit zitieren
Pascal Zeuner (Autor:in), 2007, Remakes und Mehrfachverfilmungen am Beispiel von "Im Westen nichts Neues", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113854

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