Häusliche Gewalt gegen Kinder


Seminararbeit, 2007

13 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Häusliche Gewalt: Definitionsversuche

3. Arten der häuslichen Gewalt

4. Häusliche Gewalt gegen Kinder
4.1. Erscheinungsformen der häuslichen Gewalt an Kindern
4.2. Ursachen für häusliche Gewalt gegen Kinder
4.3. Konsequenzen der häuslichen Gewalt
4.4. Interventionsmöglichleiten

5. Eigene Meinung

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Amela, 12 Jahre alt, erlebte Gewalt durch ihren Vater. Sie erzählt von ihrer immer wiederkehrenden Angst:

„… also ich fühlte mich zu schwach, weil immer wenn ich daran denke, habe ich immer angefangen zu weinen, dann war alles wieder da, die Angst im Bauch und so … und ich hatte halt in der Schule auch Angst, hab ich dann wieder alles falsch gemacht oder ich hab immer so gezittert oder so was halt … und am Abend, da konnte ich nie schlafen, da hatte ich immer Alpträume, … von anderen Männern, die Kinder stehlen … oder schlagen, … und von Gespenstern: … das kam eh immer vom Vater“ (Strasser, 2006, S.56).

Erfahrungen mit Gewalt in der Familie, wie sie Amela gemacht hat, kommen heutzutage öfters vor, als man meinen möchte. Immer häufiger werden hauptsächlich Frauen und Kinder geschlagen und missbraucht. Aber das Thema der häuslichen Gewalt war, ist und wird ein heikles Thema bleiben, ein Tabu-Thema, vor dem die Gesellschaft bis vor Kurzem am liebsten die Augen verschlossen hätte, da es sich für sie eher um ein privates als um ein öffentliches Problem handelte. Tatsächlich hat sich das Thema „Gewalt in der Familie“ erst im 20. Jahrhundert „von einer privaten Frage, …, zu einem sozialen Problem [gewandelt], das verstärkt in den Blickpunkt der Fachwelt, der Öffentlichkeit und der Politik geriet“ (Gelles, 2002, S.1043).

Was man nun konkret unter häuslicher Gewalt versteht und welche Auswirkungen diese speziell auf Kinder hat, soll im Folgenden gezeigt werden. Neben den Konsequenzen der häuslichen Gewalt sollen auch Interventions- bzw. Therapieformen angesprochen werden, die den Kindern eine Möglichkeit bieten können, mit ihrem Erlebten fertig zu werden.

2. Häusliche Gewalt: Definitionsversuche

Lamnek und Ottermann (2004) verstehen unter familialer oder häuslicher Gewalt eine physische, psychische, sexuelle, verbale und gegen Gegenstände gerichtete Aggression, die der gesellschaftlichen Vorstellung über Sorge und Unterstützung widersprechen. Bei häuslicher Gewalt handelt es sich sowohl um ein „abweichendes Verhalten“, das sich entgegen den Normen und Erwartungen der Familie und Ehepartner richtet, als auch um ein „soziales Problem … Häusliche Gewalt unterliegt deshalb nicht nur informell-privater, sondern auch formell-öffentlicher sozialer Kontrolle [Hervorhebung v. Verf.], mithin der Androhung und Ergreifung legalisierter sowie als mehr oder minder legitim empfundenen Gewaltmaßnahmen von Seiten offizieller Kontrollagenten“ (S.8).

Laut Habermehl (1999) spielt sich ein Großteil der Gewalt in der Familie ab. Kinder, Frauen und Männer werden von niemandem sonst so oft geschlagen, wie von ihren nächsten Angehörigen. Im Gegensatz dazu sieht die Gesellschaft aber die Familie als einen Ort an, der Liebe, Sicherheit, Geborgenheit und Schutz liefern sollte. Die Kinder sind es, die am häufigsten zu Opfern von ihren Angehörigen werden und auch sie sind es, die Gewalt gegen Kinder am meisten akzeptieren.

Gelles (2002) versteht unter häuslicher Gewalt einen Akt, der dem Opfer schadet.

Galtung (1975) beschreibt Gewalt als soziale Ungleichheit und soziale Ungerechtigkeit. Er entpersonalisiert den Begriff, macht ihn täterlos und zu einem viel verbreiteten Dauerzustand.

Wahrig (1991) definiert Gewalt als „Zwang, (rohe) Kraft, unrechtmäßiges Vorgehen; Macht, Befugnis zu herrschen; Machtbereich; Heftigkeit, Wut, Ungestüm“ (S.558).

Lamnek und Ottermann (2004) geben an, dass es keine einheitliche Definition von Gewalt gibt. Es herrschen zwar einige Übereinstimmungen, aber auch Unterschiede, was diese Definition angeht. „Seit der Entdeckung des Phänomens familialer Gewalt besteht vielmehr Uneinigkeit über dessen adäquate Definition“ (S.11).

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Häusliche Gewalt gegen Kinder
Hochschule
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck  (Institut für Psychologie)
Veranstaltung
Gewalttrauma
Note
1,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
13
Katalognummer
V114116
ISBN (eBook)
9783640152025
ISBN (Buch)
9783640155897
Dateigröße
788 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Häusliche, Gewalt, Kinder, Gewalttrauma
Arbeit zitieren
Magister Martine Bache (Autor:in), 2007, Häusliche Gewalt gegen Kinder, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114116

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