"Ein Held unserer Zeit" als Antiheld?

Eine dramentheoretische Betrachtung des Romans von Michail Lermontov


Seminararbeit, 2008

16 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1. Einleitung

2.Die Erzählung Bela – Ein Drama im Roman
2.1 Erzählperspektive und Gattungszuordnung
2.2 Komposition in Bezug auf die Charakterisierung Pečorins
2.3 Komposition der Geschichte Maksim Maksimyčs

3. Pečorin – Zwischen Held und Antiheld

4. Bela – Romantische Schönheit der Wildnis

5. Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Anhang

1. Einleitung

„In einem jeden Buche ist das Vorwort die erste und dennoch gleichzeitig die letzte Sache; es dient entweder zur Erklärung der Absichten des Werkes oder zu seiner Rechtfertigung“ (ML 3). Mit diesen Worten eröffnet Michael Jurevič Lermontov seinen Roman Ein Held unserer Zeit, welcher Gegenstand der folgenden Untersuchungen ist.[1] Das von dem Autor im Jahre 1838 begonnene und Anfang 1840 fertig gestellte Manuskript erschien bereits im Mai 1840 erstmalig in Buchform und gilt als das bedeutendste Werk des stark unter dem Einfluss folgen ihre Erkenntnisse jedoch nicht weiter. Ein Anliegen der vorliegenden Arbeit soll es nun sein diese Besonderheiten der ersten Erzählung zu ergründen. Eine Gattungszuordnung lässt sich schwerlich anstellen, doch erwies es sich in vielerlei Hinsicht aufschlussreich Bela unter dramentheoretischen Gesichtspunkten zu untersuchen.

Dabei soll zunächst auf den kompositorischen Aufbau der Erzählung sowie auf deren Stellung und Bedeutung innerhalb des Romans näher eingegangen werden, um dann eine genaue Analyse derselben anzustellen. Infolge dessen ergibt sich die Beleuchtung des Protagonisten Pečorin, bei dem sich die Frage nach seiner Bedeutung als Held, oder gar als Antiheld, der Geschichte eröffnet. Abschließend soll geklärt werden, in welchem Sinne das Mädchen Bela eine Verkörperung bestimmter Leitbilder der Romantik darstellt.

2. Die ErzählungBela –Ein Drama im Roman

Die Erzählung Bela, die dem Vorwort des Autors folgt, erschien bereits 1839, also noch während des Schaffungsprozesses des Gesamtwerks, in der Zeitschrift Otečestvennye Zapiski (Killmann 2005:3).[2] Daher ergibt sich die Vermutung, dass es sich hierbei um eine der ersten von Lermontov komponierten Einzelerzählungen handelt, die schließlich in Ein Held unserer Zeit zu einem Roman zusammengefügt wurden. Diese fünf im Russischen als povesti zu bezeichnenden Geschichten unterliegen gemeinsam genau einem Problem: der Gattungszuordnung. So werden sie im Folgenden als Erzählung genannt, entsprechen jedoch meist nicht vollkommen den Merkmalen eben dieser, sondern weisen Charakteristika verschiedener Gattungen auf. Ebenso verhält es sich mit dem Gesamtwerk an sich, das durch Lermontov keine genaue Zuordnung erfuhr (Killmann 2005:5). Auch aus diesem Grund heraus erscheint eine dramentheoretische Analyse als gerechtfertigt und lohnenswert. Im Grunde fügte der Autor fünf selbstständige Erzählungen zusammen, die allein durch den Protagonisten Pečorin, der entweder aktiv oder passiv in jeder einzelnen povest’ erscheint, inhaltlich miteinander verbunden sind.

2.1 Erzählperspektive und Gattungszuordnung

Killmann beschreibt Bela in diesem Zusammenhang zunächst als einen „Bericht (′rasskaz′) über Pečorin aus dem Munde einer anderen handelnden Person (Maksim Maksimyč)“ (Killmann 2005:4), geht dann jedoch näher auf eine Verbindung von Reiseskizzen und Rahmenerzählung ein (Killmann 2005:6). Bei genauerer Betrachtung eröffnen sich insgesamt drei Erzählebenen, die jeweils durch die Erzählperspektive bestimmt werden. Aus der Verwendung mehrer Erzähler wiederum ergibt sich das Problem der Gattungszuordnung.

So könnte man den jungen Offizier, der durch den Kaukasus reist durchaus als „Haupterzähler“ bezeichnen, denn er übermittelt das Gesehene und Gehörte an den Leser. Vorrangig schildert er die ihn umgebende Landschaft als auch die Begegnung mit Maksim Maksimyč. In Bezug auf diese für Reisetagebücher typischen Elemente ist eine Beschreibung in diesem Sinne, allerdings nur in Bezug auf den erzählenden Offizier, möglich. Dafür spricht auch der Untertitel, der der Erzählung Bela bei der Veröffentlichung in den Otečestvennye Zapiski hinzugefügt war: Iz zapisok oficera o Kavkaze [Aus den Aufzeichnungen eines Offiziers über den Kaukasus]. Andrew Barratt und A.D.P. Briggs weisen jedoch auf den zu bedenkenden Umstand hin, dass Reisenotizen zu dieser Zeit bereits eher ein veraltetes Genre darstellten und Lermontov wohl eine Parodie darauf konzipierte (Barratt 1989:23)[3]. Dafür sprechen bereits die ersten Sätze der Anfangserzählung in denen der Offizier darauf aufmerksam macht, dass er bereits einige Aufzeichnungen über Georgien anfertigte, aber „der größte Teil dieser Papiere […] zum Glück für den Leser verlorengegangen“ ist (ML 6). Zu Beginn der Erzählung Maksim Maksimyč wiederholt sich diese Ausdrucksweise in ähnlicher, wenngleich drastischerer Form:

Ich will Sie mit der Beschreibung der Berge verschonen, mit Ausrufen, die nichts ausdrücken, mit Bildern, die nichts bedeuten, zumal für jene, die noch niemals dort gewesen sind, und insbesondere mit statistischen Anmerkungen, die zweifellos keiner jemals lesen wird. (ML 56).

Durch einen Fußnotenkommentar auf Seite 21 tritt in Bela der Autor selbst als Erzähler in Erscheinung, indem er den Leser direkt anspricht. Durch die Äußerung, dass er Kazbičs Lied in Verse setzte, obwohl es „mir selbstverständlich in Prosa wiedergegeben wurde“ erzeugt Lermontov die Glaubhaftigkeit der in der Erzählung geschilderten Ereignisse (ML 21). Als beachtenswert erweist sich die vom Offizier wiedergegebene, aber von Maksim Maksimyč erzählte Geschichte von Bela. Sie stellt eine eigenständige Erzählung im Reisebericht des eigentlichen Erzählers dar, weshalb der alte Stabskapitän Maksim Maksimyč eine Doppelrolle vertritt. Einerseits ist er selbst Erzähler, andererseits handelnde Person in der von ihm geschilderten Geschichte als auch innerhalb der Rahmenerzählung (Barratt 1989:17). Es lassen sich in Bela folglich ein Autor (Lermontov), ein Erzähler der zum Leser spricht (Offizier), als auch ein Erzähler der zum „Haupterzähler“ spricht (Maksim Maksimyč) ausmachen.

Doch welche Funktion kommt dieser verschachtelten Erzählperspektive zu? Ganz offensichtlich wird der Leser durch die komplizierte Erzählstruktur zur Konzentration angehalten, denn er muss unbedingt aufmerksam sein, um die jeweiligen Geschehnisse dem entsprechenden Erzähler zuzuordnen. Durch die häufigen Unterbrechungen der Geschichte des Maksim Maksimyč in Form von Landschaftsbeschreibungen oder Zwischenfragen des Offiziers, die den Erzählfluss der aktiven Handlung innerhalb der Belageschichte stören, steigert sich die Spannung des Lesers. Ganz unwillkürlich tritt das Bedürfnis desselben auf, das Ende dieser Geschichte zu erfahren, wodurch er folglich zur weiteren Lektüre angehalten wird. Zusätzlich verstärkt diese Anordnung die Vertrauenswürdigkeit beider Erzähler. Der Leser fühlt sich in die Lage des namenlosen Offiziers versetzt, der die Geschichte des Stabskapitäns durch unzählige Zwischenfragen unterbricht, die auch beim Leser auftreten können: „Und lebte er lange bei Ihnen?“ (ML 14), „Wie wird denn dortzulande eine Hochzeit gefeiert?“ (ML 15), „Was war denn was sie sang, können Sie sich nicht daran erinnern?“ (ML 16). Folglich identifiziert sich der Leser mit dem „Haupterzähler“, nimmt ihn ernst und empfindet Sympathie für ihn; eine wichtige Voraussetzung für die Glaubwürdigkeit der Geschichte. Schließlich fungiert der junge Offizier ganz klar als Medium zwischen Maksim Maksimyč und dem Rezipienten. Er „übersetzt“ gewissermaßen die raue und simple Erzählweise des im realen Leben stehenden Maksim Maksimyč in eine ansprechende literarisch-ästhetische Form (Barratt 1989:12).

2.2 Komposition in Bezug auf die Charakterisierung Pečorins

Die Charakterisierung des Haupthelden Pečorin, der als solcher schon indirekt im Titel genannt wird, erstreckt sich über den gesamten Roman. Lermontov konzipiert dazu eine stufenweise Annäherung an den Protagonisten, die gewissermaßen als Klimax zu beschreiben ist.[4]

Doch lässt sich zunächst eine grundsätzliche Zweiteilung des Romans, bestehend aus den Reiseberichten des Offiziers einerseits und dem Tagebuch Pečorins andererseits, feststellen. In den Anfangserzählungen Bela und Maksim Maksimyč erfolgt eine äußere Beschreibung des Haupthelden durch andere Personen. Er wird so geschildert, wie ihn die Umwelt wahrnimmt und auch der Leser ihn erfahren könnte. Im Tagebuch dagegen beschreibt Pečorin sich selbst und offenbart darüber hinaus seine eigenen Gedanken. Diese zwei gegensätzlichen Perspektiven werden innerhalb dieser Zweiteilung noch einmal differenziert.

In Bela erfolgt eine Charakterisierung Pečorins mittels einer dritten Person, Maksim Maksimyč, wobei zusätzlich durch die verschachtelte Erzählperspektive eine höchstmögliche Distanz zum Haupthelden geschaffen wird. Sein Handeln als auch seine Gestalt werden durch diese äußere Betrachtung sehr subjektiv wiedergegeben, da er selbst nicht direkt in der Erzählung in Erscheinung tritt. Somit muss sowohl der Offizier, als auch der Leser, auf die Schilderungen des Stabskapitäns vertrauen. Im folgenden Abschnitt Maksim Maksimyč wird nun durch das Erscheinen Pečorins eine direkte Beschreibung durch den Offizier möglich. Noch immer erfolgt eine Schilderung durch einen Dritten, die durch das nur kurze Auftreten des Haupthelden sehr knapp ausfällt, jedoch kann nun bereits das Handeln Pečorins aus geringerer Distanz betrachtet werden. Als Höhepunkt innerhalb der Charakterisierung fungiert das Erscheinen des Tagebuchs, in welchem der Hauptheld selbst die Stellung des Erzählers bezieht. Nicht nur sein Handeln wird hierdurch direkt beschrieben, sondern auch Motive und Gedankengänge des Protagonisten eröffnen sich dem Leser.

Bela erhält in diesem Zusammenhang eine wichtige kompositorische Stellung. Denn da hier noch die indirekte Beschreibung Pečorins über die maximalen zwei Erzähler statt findet, muss Bela unbedingt zu Beginn des Romans erscheinen, auch wenn dabei die chronologische Reihenfolge der Einzelerzählungen nicht eingehalten wird.[5]

2.3 Komposition der Geschichte Maksim Maksimyčs

Besonderes Augenmerk soll folgend auf die von Maksim Maksimyč wiedergegebene Geschichte um Pečorin und die Tscherkessin Bela gerichtet werden. Infolge der Gattungsbeschreibung tritt diese nicht nur als „Erzählung in der Erzählung“ auf, sondern weist zudem einige dem Drama anhaftende Charakteristika auf, weshalb rückblickend die Zuordnung zu einem Genre der gesamten Bela Erzählung noch erschwert wird. Killmann beschränkt sich hinsichtlich dieses Themas auf die Erwähnung einer Exposition (Killmann 2005:8). Doch im Aufbau folgt die Geschichte gänzlich einem Fünfakter. Diese Form des Dramas ist bereits seit der Antike überliefert und wurde schließlich zur Zeit des Humanismus zum vorherrschenden dramatischen Typus (Kühnel 1990b:165). 1863 dann entwickelte der Kulturhistoriker und Schriftsteller Gustav Freytag in seinem in Leipzig erschienen Werk „Die Technik des Dramas“ die bis in die Gegenwart populäre Darstellungsweise des Fünfakters mittels einer Pyramide.[6]

In der Exposition, die sich über die Seiten 13 bis 18 erstreckt, werden dem Leser zunächst alle handelnden Personen, deren Beziehungen zueinander, sowie die herrschenden Zustände und Verhältnisse des Handlungsortes präsentiert.[7] Noch bevor der Hauptheld – Grigorij Aleksandrovič Pečorin – vorgestellt wird, erfährt der Leser den Zeitpunkt des Geschehens sowie den Ort der Handlung. Unmittelbar beginnt Maksim Maksimyč zu erzählen, dass er „damals mit einer Rotte in einer Festung hinter dem Terek“ lag und dies „bald fünf Jahre her sein“ mag (ML 13). Es folgt die Einführung des Haupthelden, wobei dessen Vorgeschichte erklärt und eine knappe Beschreibung seines Äußeren sowie seines Charakters gegeben wird. Auch der Handlungszeitraum wird durch die Zwischenfrage des Offiziers nach der Aufenthaltsdauer Pečorins geklärt. Maksim Maksimyč antwortet klar darauf: „Etwa ein Jahr.“ (ML 14). Anschließend erfolgt die Einführung des Azamat, dem Bruder Belas, sowie die Klärung der freundschaftlichen Beziehung zwischen Maksim Maksimyč und Belas Vater, einem in „sechs Werst von unserer Festung entfernt“ lebenden Fürsten (ML 14). Da nun die Umgebung Belas und der Kulturkreis, in dem sich die Ereignisse zutrugen, dargelegt wurden, schließt sich die Beschreibung Belas an. Diese ereignet sich in einem besonderen Rahmen, der dem Leser bereits Aufschluss über den Handlungsgegenstand – einer Liebesbeziehung zwischen Bela und Pečorin – gibt. Maksim Maksimyč bettet sie in die Schilderung der tscherkessischen Hochzeitsgebräuche ein. Nicht zufällig erfolgt der erste Kontakt zwischen Bela und Pečorin auf einer Hochzeit; zusätzlich singt Bela ihm ein vermeintliches Liebeslied. Im Zuge der ersten Begegnung zwischen den beiden Protagonisten erfolgt gleichsam die Einführung des Gegenspielers Kazbič: „Allein die hübsche Fürstentochter gefiel nicht nur Petschorin: aus einer Ecke des Zimmers schauten auch zwei andere Augen sie an, starre Augen, feurige. Ich sah hin und gewahrte meinen alten Bekannten Kasbitsch.“ (ML 16f.). Nachdem von Kazbič und seinem Pferd Karagez berichtet worden ist, endet die Exposition, denn alle handelnden Figuren wurden eingeführt. Auf den folgenden Seiten 18 bis 22 legt Lermontov durch Maksim Maksimyč die Bedingungen, welche innerhalb der Epitasis die Spannung steigern und im Höhepunkt gipfeln, dar.[8] So belauscht Maksim Maksimyč das Gespräch zwischen Azamat und Kazbič, welches dem folgenden Streit zwischen ihnen, mit anschließendem Gefecht, vorangeht. Dieses erregende Moment beinhaltet bereits die Problematik, die schließlich zum Höhepunkt, dem Raub Belas durch Pečorin, führen soll. Azamat bietet sine Schwester zum Tausch gegen das Pferd Karagez an, worauf der Gegenspieler des Haupthelden, Kazbič, allerdings nicht eingeht. An diesem Punkt knüpft Pečorin an die Handlung an und nimmt nun innerhalb des Tausches den Platz Kazbičs ein. Der vorgeschlagene Handel Azamats wird nun, anstatt vom Gegenspieler, vom Haupthelden selbst fortgesetzt. Der eigentliche Höhepunkt, der Raub Belas, wird in nur einem Satz geschildert:

„Abends ritt Grigorij Alexandrowitsch bewaffnet aus der Festung; wie sie die Sache zu Ende gebracht haben, weiß ich nicht, genug damit, daß [!] sie beide in der Nacht zurückkehrten, wobei der Wachposten die Beobachtung machte, daß [!] quer über Asamats Sattel ein Weib lag, deren Hände und Füße gefesselt waren und deren Kopf ein Schleier einhüllte.“ (ML 25).

Anschließend stiehlt Azamat das geliebte Pferd Kazbičs und seit seiner darauffolgenden Flucht „blieb er verschollen“ (ML 26). Der Peripetie sind dabei der letztendlich doch geglückte Handel und der daraus resultierende Verlust des Karagez zu bezeichnen. Die Handlung hat an diesem Punkt eine entscheidende Wendung genommen. Doch zunächst begibt sie sich in das retardierende Moment, beziehungsweise in die Katasis, einem scheinbaren Ruhezustand, der jedoch unverzüglich auf die Katastrophe im fünften Akt abzielt. Der Konflikt zwischen Azamat und Kazbič, beziehungsweise Pečorin, scheint gelöst und der Erstgenannte tritt nicht mehr auf. Bela befindet sich auf der Festung und nach anfänglichen Schwierigkeiten kehrt der Alltag im Zusammenleben mit Pečorin ein.

[...]


[1] Lermontov wurde am 15.10.1814 in Moskau geboren und starb am 27.07.1841 in Pjatigorsk infolge eines Duells. Der ehemalige Offizier, der zweimal in den Kaukasus strafversetzt wurde und dort bereits während seiner Kindheit einige Kuren verbrachte, gilt neben Aleksandr Sergeevič Puškin (1799-1837) als der bedeutendste Vertreter der russischen Romantik in der Literatur.

[2] Die 1818 gegründete und zwischenzeitlich verbotene Zeitschrift Otečestvennye Zapiski wurde zu dieser Zeit vom Lyriker Nikolaj Alekseevič Nekrasov (1821-1877) publiziert. Er war ab 1846 auch Herausgeber des Sovremenik.

[3] Im Gegensatz zu Killmann differenzieren sich Andrew Barratt und A.D.P. Briggs von einer Beschreibung als Reisenotiz, fassen Übereinstimmungen mit diesem Genre gar als Parodie desselben auf: „’Travel memoir’ seems to be the most likely generic description, but this term relates only to the framework of the tale. Such is the ironic dismissivness of the traveller-narrator, who begins by telling us he has lost half his notes, that the manner of narration amounts nearly, if not quite, to parody.” (Barratt 1989:10).

[4] Anlage 1 bietet eine schematische Darstellung der kompositorischen Klimax zur Charakterisierung Pečorins.

[5] Bei Killmann findet sich eine ausführliche Betrachtung der a-chronologischen Abfolge der Erzählungen. Doch soll hier nur kurz die logische Zeitfolge derselben erwähnt sein: 1. Taman′, 2. Knjažna Mary, 3. Fatalist, 4. Bela, 5. Maksim Maksimyč. Siehe dazu: Killmann 2005, 4f.

[6] Wenngleich Lermontov aufgrund der zeitlichen Differenz dieses Werk nicht kannte, war die traditionelle Einteilung der Tragödie in fünf Akte seit dem 16. Jahrhundert verbreitet.

[7] Zur Orientierung beinhaltet die Anlage 2 ein detailliertes Schema zum dramatischen Aufbau der von Maksim Maksimyč erzählten Geschichte.

[8] Die Epitasis erstreckt sich in einem Fünfakter über den zweiten und dritten Akt, wobei eine Spannungssteigerung bis zum Höhepunkt erfolgt. Dabei umfasst sie im Fünfakter das erregende Moment, sowie die Peripetie. Siehe dazu: Kühnel 1990a:131f.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
"Ein Held unserer Zeit" als Antiheld?
Untertitel
Eine dramentheoretische Betrachtung des Romans von Michail Lermontov
Hochschule
Universität Passau
Veranstaltung
Michail Lermontov und der Kaukasus
Note
1,3
Autor
Jahr
2008
Seiten
16
Katalognummer
V92822
ISBN (eBook)
9783638067935
ISBN (Buch)
9783638955119
Dateigröße
584 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Held, Zeit, Antiheld, Michail, Lermontov, Kaukasus
Arbeit zitieren
Janine Schöne (Autor:in), 2008, "Ein Held unserer Zeit" als Antiheld?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92822

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