Kreativität und Kreatives Schreiben

Ist Kreatives Schreiben lehr- bzw. lernbar?


Examensarbeit, 2007

84 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Kreativität
2.1. Kreativität - Bedeutung
2.1.1. Historische und wissenschaftliche Aspekte von Kreativität
2.1.2. Kreativität erfasst mit Kategorien
2.1.3. Zusammenfassung
2.2. Kreativität als Merkmal von Literatur
2.2.1. Probleme und Möglichkeiten der Literaturbewertung
2.2.2. Untersuchung von drei Beispielen
2.3. Zusammenfassung

3. Kreatives Schreiben
3.1. Kreatives Schreiben - Bedeutung
3.1.1. Erste Schritte im Kreativen Schreiben: Drei bekannte Schreibspiele
3.1.2. Die Geschichte des Kreativen Schreibens
3.1.3. Zusammenfassung
3.2. Kreatives Schreiben als lehrbarer Gegenstand
3.2.1. Kreatives Schreiben als (Wieder-)Einstieg zum Schreiben
3.2.2. Kreatives Schreiben als Verbesserung des Schreibens
3.2.3. Zusammenfassung
3.3. Das Kreative Schreiben und das kreative Schreiben

4. Schluss

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Anhang
Zeitschriftenartikel
Avril Lavigne besäuft sich gezielt
Mit Kreativität gegen Gewalt
Geistesblitze auf Abruf
Ich bin ein Wort
Spring aus dem Fenster
Wenn

1. Einleitung

Diese Arbeit hat das Ziel, die Ausdrücke Kreativität und Kreatives Schreiben auf ihre Bedeutung hin zu untersuchen und auf zentrale Fragestellungen, die in den jeweiligen Bereichen vorkommen, einzugehen: Bei Kreativität ist im Zusammenhang mit der Literatur­­wissenschaft die Frage zentral, ob Merkmale an Texten festgestellt werden können, die dafür sorgen, dass diese Texte als kreativ bewertet werden. Beim Kreativen Schreiben geht es vorwiegend um die Frage, ob kreatives Schreiben lehr- bzw. lernbar ist. In dieser Einleitung entspreche ich dieser Zweiteilung der Arbeit in Kreativität und Kreatives Schreiben und werde für beide Themen einleitende Beispiele geben. Darauf aufbauend stelle ich das jeweilige Erkenntnisinteresse der Untersuchung der beiden Themengebiete vor. Die Behandlung des Themas Kreativität wird als die Grundlage für die Behandlung des Themas Kreatives Schreiben betrachtet.

Kreativität. Um einen einleitenden Ein­druck davon zu vermitteln, wie vielfältig dieser Begriff verwendet werden kann, werde ich Ihnen eingangs einige Beispiele von Verwendungen des Begriffes vorstellen, wie sie wohl jedem von uns, so oder so ähnlich, schon einmal begegnet sind.

Beispiele für verwendungen von Kreativität

Die Internetseite des Magazins "Der Spiegel" bietet auf die Eingabe von "Kreativität" in das dort vorhandene Suchfeld u.a. folgenden Artikel zu diesem Thema an: "Avril Lavigne besäuft sich" - Die bekannte Rockmusikerin Avril Lavigne betrinkt sich, "um ihre Krea­tivität anzuheizen"[1]. Auch das Magazin "Der Fokus" bietet einen ähnlichen Suchmodus auf seiner Internetseite: "Geistesblitze auf Abruf" - Ausgehend von der Aus­sage, dass Kreativität "wie Auto­fahren geübt und gelernt werden kann", werden den Lesern zwölf Tipps gegeben, wie sie ihrem drohenden Jobverlust begegnen oder ihre Fähigkeit, Reden mit einem "Aufhänger" zu halten, steigern können[2]. "Mit Kreativität gegen Gewalt" - "Theater und Gespräche sollen frustrierte Jugendliche aus der Reserve locken und ihre Aggressionen kanalisieren, empfiehlt der Soziologe Klaus Hurrelmann."[3]. Die Zeitschrift "Brigitte" fügt einer ihrer Rubriken den Titel "Kreativ & Wohnen" bei. Es werden "Kreativ-Reisen" angeboten. Ein Kurztext unter der Angabe "Familie kreativ" be­schreibt Freizeitaktivitäten für die ganze Familie, wie z.B. einen Ausflug zu unter­nehmen oder ein Fest zum Geburtstag zu feiern.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Kreativität im Tierreich? Ein Krähennest aus Kleiderbügeln.

Erkenntnisinteresse von Kapitel 2: Kreativität

Der Begriff Kreativität ist in der öffentlichen Wahrnehmung überwiegend positiv besetzt. Künstler sind kreativ, Agenturen werben mit ihrer Kreativität, mit Kreativität kann gegen Gewalt vorgegangen werden, mit Kreativität kann auf veränderte Gegebenheiten reagiert werden, Kreativität hilft beim Wohnen, Kreativität macht eine besondere Art von Reise aus und das Familienleben schöner. Außerdem spielt Kreativität auch eine große Rolle im Zusammenhang mit Literatur: Die Begriffe Autor und Kreativität scheinen sehr viel miteinander zu tun zu haben, ebenso wie Schreiben und Kreativität, Text und Kreativität. Wer würde Goethe Kreativität absprechen, oder sagen, dass Schiller nicht kreativ sein musste, um seine Werke zu verfassen? Aber was ist das eigentlich, Kreativität? Und wie kann sie an Literatur festgestellt werden?

Das folgende Kapitel[4] unter dem Titel "Kreativität" beschäftigt sich mit den Fragen, (A) was hinter dem Wort Kreativität steht und (B) wie das, was dahinter steht, als Merkmal von Literatur fest­gestellt werden kann.

Auf Grundlage der Untersuchung des Begriffes Kreativität ist es dann möglich, den Ausdruck Kreatives Schreiben näher zu untersuchen. Dieser Ausdruck ist ebenfalls, wie Kreativität selbst, mit vielen Unsicherheiten und vielleicht auch Vorurteilen verbunden. Kreatives Schreiben taucht u.a. im Zusammenhang mit Volkshochschulkursen, Uni­versitäten, dem Deutschunterricht, der Psychotherapie auf und hat vielleicht grund­sätzlich etwas mit einer besonderen Art des Schreibens zu tun. Auch zum Kreativen Schreiben möchte ich einleitend einige Beispiele vorstellen:

Beispiele für Verwendungen von Kreatives Schreiben

Auf einem "Poetry- Slam"[5] liest ein ca. 16jähriges Mädchen ein Liebesgedicht vor, das sie in noch jüngeren Jahren für ihren damaligen Freund geschrieben hat. Als eine Zuschauergruppe eine schlechte Bewertung abgibt, kommentieren sie auf Nachfrage durch den Moderator ihre Entscheidung: "Es ist nicht kreativ, wenn jemand Gefühle aufschreibt, die sowieso jeder schon einmal gehabt hat." Ein Buch wird von einem seiner Leser kommentiert: "Musst du nicht unbedingt lesen, ist nicht neu, nicht kreativ geschrieben...". Günter Grass wird von einem Fernsehmoderator als genialer, kreativer Autor bezeichnet. Die Geschichte, die auf einer Hörspielkassette in der Reihe "Bibi Blocksberg" erzählt wird, ist nach Ansicht mancher Menschen nicht so kreativ wie die Geschichte, mit der Jonstein Gaarder seine Philosophiegeschichte in "Sofies Welt" unterlegt hat. Im Deutschunterricht sollen sich die Schüler in der Gruppe "mal kreative Gedanken machen", um dann eine Aufgabe "endlich mal sorgfältig" zu bearbeiten. Ein 11jähriger Schüler muss seinen Aufsatz noch mal neu schreiben, "weil es nicht kreativ ist, eine Geschichte aus dem Fernsehen abzuschreiben". An Universitäten werden Seminare mit dem Titel "Kreatives Schreiben" angeboten. Zahlreiche Ratgeberbücher mit dem Titel "Kreatives Schreiben" bieten einen Zugang zu eigenständigem Schreiben an, deuten auf Möglichkeiten, seine eigene Kreativität im Schreiben zu entdecken. Mario Leis möchte mit seinem Buch "Kreatives Schreiben"[6] durch 111 Übungen "die kreative Schreibkompetenz [von...] Schüler[n] fördern [...]."[7]. Es werden Bücher angeboten, die den Schreibenden "Masterplots"[8] zur Verfügung stellen, mit denen wohl abwechselungsreiche Geschichten leichter geschrieben werden können.

Erkenntnisinteresse von Kapitel 3: Kreatives Schreiben

Kreativ Geschriebenes darf keine Inhalte haben, die "jeder schon einmal gehabt hat", Bücher, die nicht kreativ geschrieben sind, sind nicht lesenswert, es gibt geniale, kreative Schreiber (z.B. Günter Grass). Kreatives Schreiben kann durch Ratgeberbücher gelernt und an Schulen mit Hilfe dieser Bücher gelehrt werden. Es gibt Seminare die "Kreatives Schreiben" zum Gegenstand haben.

Das dritte Kapitel dieser Arbeit befasst sich mit den Fragen, (A) was hinter der Bezeichnung Kreatives Schreiben steht und (B) ob kreatives Schreiben lehr- bzw. lernbar ist.

Ein Hinweis: In der Forschungsliteratur wird ein Unterschied zwischen dem "Kreativen Schreiben" und "kreativen Schreiben" gemacht[9]. So muss ich die Frage (B) weiter päzisieren: Ist kreatives und/ oder Kreatives Schreiben lehr- bzw. lernbar?

2. Kreativität

An dieser Stelle muss ich für die Behandlung dieses Themas schon einmal vorgreifen: Der wissenschaftlichen Forschung zur Kreativität ist es bisher nicht gelungen, eine wirkliche Definition des Begriffes Kreativität zu finden.[10] Das, was hinter diesem Wort steht, kann allenfalls als Konzept betrachtet werden, also als eine Vorstufe einer Erfassung.[11]

Daraus ergibt sich für dieses Kapitel, dass seine Zielsetzung, die Bedeutung des Begriffes und kreative Merkmale an Texten zu erfassen, gefährdet ist: Wie kann die Bedeutung von etwas anscheinend grundsätzlich Unklarem erfasst werden?

Ein Schriftsteller muss neben seinem Handwerkszeug (Orthographie, Verwendung und Kenntnis von Stilmitteln, etc.) auch Kreativität besitzen - Diese Aussage liegt uns nicht sehr fern[12], obwohl wir nicht genau sagen können, was Kreativität eigentlich ist. Auch wundert es uns nicht, wenn jemand einem Text oder einem Autor vorwirft, nicht kreativ zu sein. An den Universitäten werden die Studenten im Rahmen der Literatur­wissenschaft zu Seminaren mit dem Titel "Kreatives Schreiben" bzw. "creative writing" eingeladen. "Jeder weiß es zu benutzen, keiner mag es entbehren, keiner kritisiert es"[13].

Dieses Unklare, Konzeptuelle, das den Begriff Kreativität ausmacht, hindert uns also nicht daran ihn zu gebrauchen.

In diesem Kapitel gehe ich folglich nicht von einer Definition des Kreativitäts­begriffes aus, sondern -um seinem konzeptuellen Status gerecht zu werden- von einer Beschreibung verschiedener Aspekte, die in seine Bedeutung hineinspielen. Auf diese Weise kann bei der Behandlung weiterführender Fragen dennoch auf eine fundierte Basis zurückgegriffen werden, wenn es auch keine eindeutige Definition ist.

So gehe ich folgendermaßen vor: Zunächst stelle ich verschiedene Heran­gehens­weisen an den Kreativitätsbegriff dar und versuche ihn durch Kategorisierung fassbar zu machen. Darauf aufbauend wende ich mich der Untersuchung von Texten zu, wobei es darum gehen soll, zu ermitteln, inwiefern Merkmale festgestellt werden können, die einen Text zu einem kreativen Text machen.

2.1. Kreativität - Bedeutung

Dieses Kapitel hat das Ziel, einen Eindruck über die Vielschichtigleit des Kreativitäts­begriffes zu ermöglichen, um auf dieser Grundlage die Aspekte von Kreativität zu erarbeiten, die zumindest in den meisten Verwendungsweisen dieses Wortes eine Rolle spielen und diese durch Kategorisierung fassbar zu machen. Ich betone noch einmal, dass es grundsätzlich nicht darum geht, eine Definition dieses Begriffes anzustreben, wie es schon so oft versucht wurde, was angesichts der Geschichte dieses Begriffes zum Scheitern verurteilt zu sein scheint.

2.1.1. Historische und wissenschaftliche Aspekte von Kreativität

In das heutige Bedeutungsparadigma des Kreativitätsbegriffes spielt eine große Anzahl an Modifikatoren hinein. Was, wann, wie auf welche Weise auf ihn Einfluss genommen hat, kann aus heutiger Perspektive wahrscheinlich nicht mehr im Einzelnen nach­vollzogen werden, zumal der Begriff sich immer noch im Wandel befindet: Die Wissen­schaften versuchen ihn zu definieren oder wenigstens zu konzeptuieren, was mittlerweile zu einer unübersichtlichen Anzahl von Herangehensweisen geführt hat, die irgendwie mal mehr oder mal weniger plausibel erscheinen, auch einen gewissen Zweck erfüllen, aber eher nur in dem Bezugsrahmen, für den diese Definition/Konzeption vor­genommen wurde bzw. für die Menschen, die mit ihm im Zusammenhang stehen, verständlich sind. Darüber hinaus wird Kreativität auch in der Alltagssprache für immer neue Zusammenhänge verwendet. Auf einmal wird "einen Ausflug mit der Familie machen" als "kreative Familienaktivität" bewertet?[14]

So kann dieser Abschnitt nicht die Aufgabe erfüllen, alle Einflüsse auf- und Heran­gehensweisen an den Kreativitätsbegriff darzustellen, sondern lediglich durch die beispiel­­hafte Darstellung einiger Aspekte, die wahrscheinlich in den Kreativitätsbegriff hineingespielt haben, einen etwas tiefergehenden Eindruck von seinem Umfang er­zeugen.

Geschichtliche Aspekte von Kreativität

Dieser Abschnitt wird notwendigerweise anhand von Beispielen einen Einblick in die Bedeutungsmöglichkeiten eines wechselhaften Begriffes geben. Für einen um­fassenderen Überblick über die Geschichte des Schöpferischen bzw. der Kreativität empfehle ich die Arbeiten von Holm-Hadulla[15] und Tatarkiewicz[16].

In der Literatur zu Kreativität wird vornehmlich die Abstammung des Begriffes vom lateinischen creare und die Einflüsse der Begriffe Genie und Schöpfung betont, die auch im Folgenden näher dargestellt werden (andere Begriffe wie Intelligenz und Phantasie werden hintergründig auch eine Rolle spielen).

Der Ursprung: creare

Das Wort Kreativität leitet sich aus dem Lateinischen ab: creare, das bedeutet (er)schaffen, hervorbringen, erzeugen, verursachen. Es liegt aus heutiger Sicht nahe, diese Übersetzungen intuitiv in den Zusammenhang moderner Sichtweisen bezüglich Kreativität als schöpferischer Vorgang zu rücken.

Im Altertum stand aber der Begriff Erschaffen dem Machen sehr nahe.[17] So nannten die Griechen die Dichtung poiesis. Dieses griechische Wort stammt von poiein, was machen, bilden, hervorbringen bedeutet. So verwendeten auch die Römer creare fast synonym mit dem Wort facere, was auch machen bedeutete. Es war bei ihnen beispielsweise nahezu dasselbe, ob jemand zum Senator gemacht oder geschaffen wurde (creare senatorem) und noch heute steht im lateinischen Text der Doktorpromotion doctorem creo. Der Aspekt neu, der in vielen modernen Definitions­versuchen[18] eine Rolle spielt, war im creare eher nicht gegeben: Menschen konnten sich nur an Gegebenem orientieren und in dem Sinne nur nachmachen. Lediglich dem Dichter wurde es zugestanden, etwas neu zu machen.

Diese Auffassung ist nach moderner Sicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber dahingehend interessant, dass die Relevanz und die umfangreiche Bedeutungsvielfalt, die Kreativität in unserem heutigen Sprachgebrauch hat, nicht immer da war. So ist es beispielsweise in anderen Kulturen eher das mit creare verwandte crescere, also geschehen lassen, das andere Elemente in eine moderne Auffassung von Kreativität einbrachte: Im östlichen Raum, also beispielsweise in chinesischer und hinduistischer Tradition, bestehen kreative Handlungen eher im Abwarten, Entwickelnlassen.[19] Ob diese Aspekte auch im europäischen Kreativitätsbegriff enthalten sind, soll aber auch nicht ausgeschlossen werden.

Nach ägyptischer Vorstellung mussten sich die Menschen allgegenwärtig mit dem Chaos auseinandersetzen, dem die Welt zu verfallen drohte. creatio continua: Ein lateinischer Begriff für die stetig stattfindene Schöpfung, in der die menschliche Tätigkeit das Chaos abwendet und die Welt in Gang hält.[20]

Die an Gleichheit grenzende Ähnlichkeit der Bedeutung der Begriffe creare und facere des Altertums entwickelte sich im Mittelalter zu einem Unterschied. Tatarkiewicz zitiert in diesem Zusammenhang Cassiodor:

"Zwischen dem Machen und dem Schaffen [besteht] ein Unterschied, denn machen können auch wir etwas, die wir nicht imstande sind, etwas zu schaffen (Exp. in Ps. CXLVIII)"[21]. Creavit ist das erste Verb der Bibel, creatio ex nihilo, das war ein Ausdruck für die Tätigkeit Gottes, etwas aus dem Nichts zu erschaffen. Nur Gott konnte nach mittelalterlichem Verständnis etwas neu schöpfen (creare), Menschen konnten lediglich machen (facere).

So hat sich zwischen dem creare des Altertums und dem des Mittelalters ein grundlegender Wandel vollzogen: War es im Altertum noch ein Wort, das eine bloße Tätigkeit beschrieb, hat Kreativität im Mittelalter eine metaphysische Komponente erhalten.

Diese metaphysische Stellung erhielt sich noch bis ins 17. Jahrhundert. Obwohl beispielsweise die Renaissance von einem "Gefühl der Unabhängigkeit, Freiheit und Kreativität"[22] geprägt war, wurde in dieser Zeit keine Ableitung von creare verwendet[23]. So war die Renaissance diesbezüglich eine Zeit der Begriffssuche: Der Philosoph Ficino sprach von ersinnen (excogitatio), der Architektur- und Malereitheoretiker Albert verwendete im vorhinein festlegen (preordinazione), Raffael nannte es nach einer Idee festlegen, Leonardo Formen anwenden, die es in der Natur nicht gibt (forme che non somo in natura).

Im 17. Jahrhundert gab es die ersten Aussagen, in denen creare so verwendet wurde, wie es auch im heutigen Sprachgebrauch mit seiner Ableitung Kreativität bzw. kreiert üblich ist. Der polnische Schriftsteller Maciej Sarbiewski schrieb: "der Dichter erfindet, er baut und er schafft von Neuem (de novo creat)."[24]. Es gab natürlich auch kritische Stimmen zu dieser Verwendungsweise, wie beispielsweise der französische Philosoph Charles Batteux ("Von unserem Geist kann nur im uneigentlichen Sinne gesagt werden, daß er erschaffe: alle seine Werke tragen die Spuren eines gehabten Vorbildes."[25] ), aber sie hat sich bis in die heutige Zeit erhalten.[26]

Im 19. Jahrhundert wurde Kreativität vollends für die Kunst verwendet, zu der auch die Dichtung gehörte. In der deutschen Klassik wird das Genie zur "Verkörperung des kreativen Schaffensdrangs."[27]. Dieses Denken reichte so weit, dass Schöpfer synonym für Künstler bzw. Dichter verwendet wurde. Der schöpfende Gott trat in den Hintergrund. "Als man dann zu Beginn des 20. Jahrhundert auch in der Wissenschaft [...] von Schöpfung zu sprechen begann, empfand das die Allgemeinheit als eine Übertragung von Begriffen, die eigentlich zur Kunst gehörten, auf Wissenschaft und Natur.".[28]

Das Genie

Im 16. Jahrhundert entstand an den Höfen italienischer Prinzen (Frederico, Ludiovico Sforza) bei den dort tätigen Künstlern und Ingenieuren der Begriff des individuellen Genies. Der beschrieb jemanden, der nicht auf Bücher oder Autoritäten angewiesen war, sondern eigene Ansichten und Erfahrungen als Grundlage für seine Arbeit nahm.

Im 17. Jahrhundert hatte dieser Begriff schon einen festen Platz im italienischen Sprachgebrauch und wurde dann, als sich die Zentren der wissenschaftlichen Aktivitäten nach Frankreich und England verlagerten, auch dort verwendet.

Im 18. Jahrhundert wurden außergewöhnliche Wissenschaftler Genies genannt, aber noch im Zusammenhang mit einer Art "Offenbarung der Gottheit"[29].

In Deutschland wurden diejenigen, die an Kunst interessiert waren, im Jahr 1746 durch den von August Schlegel übersetzten Text "Les beaux arts réduits à un méme principe" (Autor: Batteux) mit dem Geniebegriff bekannt gemacht. Bald danach wurde die Epoche des Sturm und Drangs zur "Geniezeit" erklärt: "Das Irrationale im Menschen, sein Herz, Gefühl, seine Triebe und Ahnungen hatten den Vorrang vor allem Verstand. Was das Leben eines Genies der Menschheit geben konnte, vermochten weder Beweis noch Vernunft ersetzen."[30].

Im späten 19. Jahrhundert wurde der Begriff auch immer öfter für die Natur­wissenschaftler angewandt. Das Bild des Genies wandelte sich: Der auf innere Werte orientierte, geniale Mensch des 18. Jahrhunderts wurde ersetzt durch das Genie, das eher pragmatische Werke vollbrachte und sich von seinen Mitmenschen isolierte. Das Verhältnis Genie und Wahnsinn wurde in der allgemeinen Betrachtungsweise etabliert. So steht, im Vergleich zu seinen Mitmenschen, ein anderes Mensch­sein im Hintergrund, wenn Kretschmer (entlehnt von Schiller) das Genie beschreibt: Das Genie ist hinsichtlich seines Werkes der "königliche Baumeister, der sich weit über die fleißigen Kärrner der übrigen Wissenschaftler erhob, die von seinen Ideen lebten."[31]. Ein Genie entstand nach allgemeiner Auffassung nicht durch Umwelteinflüsse, sondern rein durch seine erblichen Voraussetzungen.

Mit dem schwindenden Glauben an die Bedeutung der "Erbmasse" und der Hin­wendung zu psychologischen Betrachtungsweisen, verschwand der Geniebegriff aus der allgemeinen Diskussion. Jedoch wurde die Kreativität bis 1950 immer noch als die Eigenschaft einiger, für den normalen Menschen undurchschaubarer Genies betrachtet, was sich teilweise auch noch bis in die heutige Zeit erhalten hat.[32]

"Friedrich Nietzsche will den Menschen durch wahres Schöpfertum befreien und vertraut auf die Rücksichtslosigkeit des Dionysischen. Richard Wagner folgt nur seiner Berufung und der Realisierung seines Werks. Beide inszenieren das Genie als Kult: Dem Genie ist alles gestattet, selbst die Übertretung [...] natürlicher Grenzen und menschlicher Ge­setze.".[33]

Der Beginn der Kreativitätsforschung

In vielen Fällen wird mit Sir Francis Galtons "Hereditary Genius"(1869) der eigentliche Beginn der modernen Kreativitätsforschung gesehen. Aber Terman (1954) stellte fest, dass es bis 1950 eigentlich nur sporadische Untersuchungen bezüglich der Kreativität gab. In dem Jahr hielt nämlich Joy Paul Guilford seine, in der Literatur zur Kreativität regelmäßig erwähnte Rede über das divergente Denken (divergent thinking). Sie er­schien 1950 in englischer Sprache und wurde erst 1970 auf deutsch veröffentlicht.

Max Planck beschrieb 1945 die Direktoren der damaligen Kaiser-Wilhelm- Gesellschaft (die spätere Max- Planck- Gesellschaft) als Männer "deren internationaler Ruf Bürge ist für die Reinheit ihres Wollens, für den Eifer ihres Strebens und für die Schärfe ihres Geistes."[34]. Die nach heutiger Auffassung damals eher kreativen Köpfe der deutschen Wissenschaft beschrieb er nicht mit dem Wort kreativ, sondern mit der Redewendung "Schärfe des Geistes". Das Konzept der Kreativität war damals noch im Konzept der Intelligenz vorhanden.

Nach der Rede von Guilford und dem Sputnik- Schock nach dem Jahr 1957, der den Amerikanern verdeutlichte, dass eine alleinige Beschäftigung mit der herkömmlichen Auffassung von Intelligenz für die Bewältigung zumindest der außenpolitischen An­forderungen nicht mehr ausreichte, nahmen die Veröffentlichungen zum Thema Kreativität, anfangs also einer besonderen Art der Intelligenz, sprunghaft zu.

"Vergleichsweise neu an der in den 50er Jahren einsetzenden Kreativitätsforschung [... ist], daß in zweifacher Hinsicht nach einer "Basiskreativität" gesucht wird, die einerseits das Genie mit allen anderen Menschen verbindet und die andererseits dem schöpferischen Prozess in Wissenschaft und Technik, Kunst und Leben gemeinsam ist.".[35]

Der damals führende wissenschaftliche Berater im amerikanischen Verteidigungs­ministerium Golovin wies 1966 auf die weitaus bessere Lage der Sowiets bezüglich der Selektion von kreativen Köpfen hin: Die Russen hatten eine wesentlich größere Zahl von Wissenschaftlern als Basis. So rief er noch einmal deutlich zu der Erforschung von Kreativität auf, damit die Amerikaner auf diese Weise dieses Missverhältnis kom­pensieren können.

Im Verlauf der 50er und 60er Jahre nahm die Zahl der Veröffentlichungen zum Thema "Kreativität" stark zu, während das Thema "Intelligenz/Begabung" nicht mehr so oft behandelt wurde.[36]

Das, was der heutige Begriff Kreativität in der Psychologie bedeutet, kommt als Folge der dortigen Umorientierung im Wesentlichen aus Amerika. Daher schreiben Autoren wie Hentig, dass der Begriff Kreativität aus Amerika kommt[37], obwohl er eigentlich als Wort schon vorher in Deutschland existierte. Es war in den 60er Jahren, dass die neue Mode Kreativität allmählich in Form von Forschungsberichten und Sammelbänden nach Deutschland kam und in den 60er/70er Jahren einen Kreativitäts-Boom auslöste: "Antiautoritäre Kinderläden entstehen, Gesamtschulen und andere Modellschulen werden eingerichtet [...]. Mit der "Sesamstraße" beginnt das Deutsche Fernsehen 1973 eine - wenn auch umstrittene [...] - kreativ angereicherte Sendereihe für Vorschul­kinder."[38]. In dieser Zeit entwickelte sich auch die Pädagogik zu neuen, kreativen Grundsätzen (Montessori, Erziehung zu schöpferischer Produktivität, Phan­tasie).

Dann verlor Kreativität an Nachfrage innerhalb der Forschung. In den 80er Jahren erfuhr das Kreativitätskonzept eine "Subjektivierung"[39]. Kreativität entwickelte sich in Richtung "Selbstausdruck, Entäußerung der verborgenen inneren Welt, Entwurf einer neuen, subjektiven Wirklichkeit"[40]. Immer mehr sind es nur noch die alternativen Personengruppen und Bereiche und therapeutische Zusammenhänge, in denen Krea­tivität angestrebt wird. Und in der Unterhaltungsindustrie: Kinderzimmer werden als Kreativmarkt entdeckt, im Fernsehen werden Sendungen nach Kreativitätstests kon­zipiert. Mit der häufigeren Verwendung von Kreativität im alltäglichen Sprachgebrauch, wurden seine deutschen Vorgänger wie schöpfen, schöpferisch seltener verwendet: Es wurde eher kreativ gesagt, als schöpferisch.[41]

Im Augenblick ist folglich der Forschungsboom fürs Erste abgeebbt und Kreativität zur Freizeitgestaltung deprivatiert.[42]

Zusammenfassung

Die Geschichte des Kreativitätsbegriffs zeigt, dass er schon in der Vergangenheit sehr unterschiedlich verwendet wurde: Wird er altertümlich interpretiert, also mit den Bedeutungsaspekten, die durch das römische creare in ihm entstanden, dann hat kreieren eher eine Betonung auf dem machen, also einer bloßen Tätigkeit, bei der die inneren Vorgänge des Machers oder der Wert des gemachten Produktes nicht im Vordergrund stehen.

Die Verwendungsweise von creare im mittelalterlichen Kirchenlatein versah den Kreativitätsbegriff mit einer metaphysischen Komponente: Nicht jeder kann kreieren, weil diese Tätigkeit etwas mit der göttlichen Schöpfung zu tun hat.

Die Verwandtschaft mit dem Geniebegriff lehnt sich an diese Auffassung an, da ein Genie zwar menschlich ist, aber dennoch oft als irgendwie unbegreifbar, sogar wahn­sinnig betrachtet wurde.

Letztlich schließt der Intelligenzbegriff an die Komponenten von Genie im Bedeutungsparadigma von Kreativität an. Intelligenz ist messbar, folglich wird viell­eicht anhand von Intelligenz- und davon abgeleitet Kreativitätstests das Genie im Kreativen erfassbarer gemacht. Guilford und andere Forscher beschreiben kreative Denkvorgänge, zu denen kreative Genies fähig sind. Wie kreative, aber nicht geniale Menschen denken, steht nicht im Mittelpunkt der Betrachtung.

Sichtweisen der Forschung

In allen Wissenschaften spielt Kreativität eine mal größere, mal kleinere Rolle. Jede Fachrichtung versucht mit ihm umzugehen und ihn so zu fassen, dass er für ihre Perspektive nützlich bzw. verständlich ist. So fasst ihn z.B. die Biologie sehr weit: "Biologisch besteht jedes Leben aus einem beständigen kreativen Anpassungsprozess des Individuums an seine Umgebung"[43]. So auch einige Philosophen, die im Sinne der Werke von beispielsweise Heidegger zu der Aussage geneigt sind, dass jeder Mensch kreativ sein kann bzw. muss. Wladyslaw Tatarkiewicz stellt in diesen Zusammenhang das Stichwort "Pankreationismus"[44]: Alles menschliche Handeln, das nicht auf das "Feststellen, Wiederholen und Nachahmen beschränkt [ist]"[45], ist kreativ.

"Der Mensch muß, ob er will oder nicht, die Reize, die er von der Welt empfängt, ergänzen, muß sich sein Bild von der Welt formen, denn die Eindrücke, die er empfängt, sind unvollständig und ungeformt, müssen zusammengeführt werden, sind nur Material."[46]

Diese Ansicht wird auch von manchen Pädagogen formuliert: Heinrich Roth spricht von der Kreativität als "Gattungsmerkmal", als "das Menschlichste" und begründet das mit dem "kreativen" Spiel der Kinder und der Ansicht, dass jeder Mensch in der "Not" erfinderisch, also kreativ sein kann.[47]

In seinem Vortrag für den Regionalverband Bonn der "Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind e.V." am 09. Januar 1999 beschreibt Ernst Hany die Geschichte dieser Auffassung: Auf Grundlage der Frage, ob Kreativität überhaupt eine Fähigkeit sei, obwohl sie doch eher Eigenschaft von "Ideen, Produkten und Kunstwerken" ist, greift er auf die griechische Mythologie zurück und beschreibt die Figur Prometheus, die den "kreativen Geist [verkörperte], der alle anderen Menschen schuf"[48]. Anhand dieses Beispiels illustriert er, dass der Mensch das Kreative für sich selbst "einfordert":

"Die philosophische Bestimmung dessen, was der Mensch ist und kann, die Beschreibung seiner Willensfreiheit, seiner Individualität, seiner Genialität - all das konzentriert sich im Begriff der Kreativität."[49]

Diese Auffassung zeigt sich auch in der Weise, wie dem deutschen Bürger der Begriff begegnet: Viele Menschen werden als kreativ bezeichnet, obwohl sie nicht beruflich in einem kreativen Feld wie z.B. dem Schreiben, dem Musizieren oder der wissenschaftlichen Arbeit betätigen und auch sonst nicht durch kreative Leistungen berühmt geworden sind. So wird mal die bloße Produktivität als Kreativität bezeichnet - z.B. wenn ein Kind viele Bilder gemalt hat, wäre es nicht verwunderlich, dass jemand ihm Kreativität zusprechen würde - oder mal eine Abweichung von einer üblichen Ge­wohnheit: "Da war ich mal ganz kreativ und habe einfach mal die andere Straße genommen". Jeder Mensch kann kreativ sein.

Die Kreativitätsforschung hingegen orientiert sich eher in Richtung der Genie aspekte in dem Begriff: Begann sie aus der Not heraus, dass Amerika besondere, geniale Erfindungen im Kalten Krieg benötigte, damit sowohl die amerikanische Wirtschaft, als auch Prestigeprojekte voran gebracht werden konnten, lässt sie noch immer eine Ausrichtung auf die Beschreibung der genialen Kreativen erkennen.

Diesen Gedankengang wird die folgende Darstellung einiger Herangehensweisen der Kreativitätsforschung deutlicher machen. Die Gliederung in Persönlichkeit (person), Prozess (prozess), Produkt (product) und Umgebung (press) entspricht der dort gängigen Aufteilung gemäß der von Mel Rhodes eingeführten 4 Ps.

Ich möchte an dieser Stelle auf einen möglichen Kritikpunkt an diese Heran­gehensweise der Aufteilung in die 4 Ps hinweisen:

Jutta Wermke schreibt, dass bei dem Versuch, aus diesen "Termini eine zusammen­fassende Begriffsbestimmung zu entwickeln, [...] sich unverkennbar eine Tendenz zur tautologischen Definition nach dem Muster [zeigt]: Kreativ ist eine Person, die sich durch kreative Produkte ausweist, die ihrerseits das Ergebnis kreativer Prozesse sind, die wiederum die Kreativität der Person voraussetzen."[50].

Ob diese Gefahr wirklich besteht, oder ob es vielleicht auch möglich ist, dass ein kreatives Werk mehr oder weniger unabsichtlich auch von einer unkreativen Person geschaffen werden kann, wird sich auch in dieser Arbeit nicht endgültig klären lassen, da der Kreativitätsbegriff, wie gesagt, in einem konzeptuellen Stadium ist, folglich keine endgültigen Schlüsse zulässt.

Die kreative Persönlichkeit

Bei der Untersuchung der kreativen Persönlichkeit im Rahmen der Kreativitäts­forschung wird versucht, Besonderheiten von bekannten kreativen Menschen zu erfassen: Was für Besonderheiten haben diese Menschen, wie unterscheiden sie sich von den "Unkreativen".

Guilford war der Erste, "der von Persönlichkeitsmerkmalen der kreativen Person sprach und sie in einem Modell darstellte"[51]. Er behandelte sehr intensiv das Verhältnis zwischen Intelligenz und Kreativität, das an dieser Stelle aber nicht tiefergehend erläutert werden soll, da das zu sehr in einen stark diskutierten Bereich der Psychologie führen würde.[52] Intelligenz ist, falls sie in irgendeiner Form dem Kreativen zugesprochen werden kann, ein Merkmal. So ist auch sie in den folgenden Ausführ­ungen implizit enthalten.

Guilford unterschied zwischen Merkmalen und Fähigkeiten der kreativen Persön­lichkeit:.

"Merkmale sind relativ anhaltende Züge, die ein Individuum von anderen unterscheiden. Eine Fähigkeit ist die Bereitschaft eines Individuums, gewisse Dinge zu lernen."[53]

Wenn es um die Fähigkeiten von kreativen Persönlichkeiten geht, werden regelmäßig entweder alle oder einige der Folgenden besprochen[54]: Flüssigkeit, Flexibilität, Ori­ginalität und Elaboration.

Mit Flüssigkeit ist die Fähigkeit gemeint, Assoziationen möglichst rasch herzustellen, Verstandesinhalte schnell miteinander zu verbinden, Wörter und Sachverhalte in Beziehung zueinander zu setzen, Gedanken auf vielfältige Weise ausdrücken zu können, Figuren aufeinander zu beziehen"[55]. "Bei Kreativen fließen die Gedanken im Gegensatz zum Unschöpferischen, der stockend denkt."[56].

Flexibilität ist ein Ausdruck für "die Fähigkeit umzustrukturieren, aus Gegebenem etwas Neues zu machen, Probleme zu erkennen, die in bestimmten Regeln, Auflagen, Einschränkungen stecken und Wege zu ihrer Lösung zu finden."[57]. "Kreative denken [...]flexibler, das heißt, sie können in ihrem Denken schneller und häufiger von einem Gebiet in ein anderes wechseln. [...] Sie behalten [...] die Problemlösung im Auge und zwar mit der Fähigkeit, mehrere Ansatzmöglichkeiten simultan zu verfolgen. Sie legen sich nicht vorschnell fest."[58]

Im Sinne der Originalität kommen Kreative auf originellere Gedanken und über­raschendere Einfälle als Unkreative. "Die Biographien der großen Kreativen, die wir gern Genies nennen, sind voll origineller Ideen und Gedanken, [...]."[59]

Und letztlich steht Elaboration für "die Fähigkeit zur sorgfältigen Ausarbeitung von Problemlösungswegen"[60].

In der Forschung wird im Zusammenhang mit Merkmalen der kreativen Persön­lichkeit oft die Untersuchung von Mihaly Csikszentmihalyi aus dem Jahr 1996 erwähnt: Er untersuchte eine relativ große Menge an "hochkreativen", erfolgreichen Menschen und kam zu dem Grundsatz, dass diese es schaffen, mit Gegensätzen zu leben. Dieses Merkmal drückte er präziser durch einen Katalog aus:

"1. Viel körperliche Energie und Durchhaltevermögen, aber auch Ruhebedürfnis und manchmal Krankheitsphasen.
2. Hochintelligent, aber manchmal sehr naiv.
3. Verspielt, aber auch diszipliniert.
4. Phantasiereich, aber auch realistisch.
5. Extravertiert und gleichzeitig introvertiert.
6. Bescheiden und stolz.
7. Maskulin und feminin.
8. Konservativ und rebellisch.
9. Leidenschaftlich und objektiv der eigenen Arbeit gegenüber.
10. Sensibel und leidend, aber auch genußfähig."[61]

Mit dem Ziel, Charakteristika der kreativen Persönlichkeit zu finden, wurden unter der Leitung von Barron und MacKinnon am Institue of Personality Assessment and Research an der University of California in Berkeley Kreativitäts- und Persönlichkeits­tests durchgeführt.

"Sie fanden, daß die zwei wichtigen Voraussetzungen für alle anderen Merkmale Originalität und Offenheit der Umwelt gegenüber sind. Barron stellte dazu Hypothesen auf:

(1) Kreative Individuen bevorzugen Komplexität.
(2) Kreative Individuen sind in ihrer Psycho­dynamik differenzierter und komplexer.
(3) Kreative Individuen sind unabhängiger in ihrem Urteil.
(4) Kreative Individuen sind selbstbewußter, dominanter und narzistischer.
(5) Kreative Individuen wehren sich gegen Unterdrückung oder Einschränkung."[62]

Diese Darstellungen von Merkmalen und Fähigkeiten sind, obwohl sie recht plausibel zu sein scheinen, von anderer Seite sehr kritisch betrachtbar.

Diese Untersuchungen, die Aufschluss über die Kreativität geben sollen, setzen von vornherein eine bestimmte Auffassung von Kreativität voraus: Es wird beispielsweise im Vorhinein angenommen, dass es kreative und unkreative Menschen gibt. Diese Auf­fassung ist beispielsweise im Sinne des schon dargestellten Pankreationismus nicht halt­bar: Jeder Mensch ist unter dieser Sichtweise notwendigerweise kreativ. Es gehört zum Menschsein, kreativ zu sein.

U.a. Gisela Ulmann fragt: "Nach welchen Kriterien sollen "Kreative Menschen", die ja wiederum als Kriterien dienen sollen, ausgewählt werden?"[63]. Um die Eigenschaften einer kreativen Person herauszufinden, liegt es nahe, kreative Personen auf ihre Eigen­schaften hin zu überprüfen. Aber wie soll eine kreative Person gefunden werden, wenn sie nicht aufgrund ihrer Eigenschaften bestimmbar sind? Ulmann beschreibt die diesbezüglich gängige Vorgehensweise: Die vielleicht kreativen Menschen werden aufgrund eher intuitiver Maßstäbe ausgewählt: Berühmtheit, Beruf, Ruf. "Als Kontrollgruppe dienen dann diejenigen, die nicht in "Who is Who" [= Aufzählung berühmter Persönlichkeiten] aufgeführt sind, die anderen Berufsgruppen angehören oder nicht als kreativ bezeichnet werden."[64]. Ob folglich die kreative Persönlichkeit, also die kreative berühmte Person, als angemessener Forschungsgegenstand ausreicht, um generelle Aussagen zur Erfassung der Kreativität beizusteuern, ist zumindest frag­würdig.

Ein weiteres Problem besteht in der Frage, ob diese Merkmale und Fähigkeiten denn wirklich kreative Persönlichkeiten beschreiben. Bevorzugt jede kreative Persönlichkeit Komplexität? Kann sie generell gut mit Gegensätzen leben? Die Gegensätze, die Csikszentmihalyi aufgestellt hat, sind im Einzelnen so allgemein, dass sie viele Interpretationsmöglichkeiten offen lassen. Hany bietet zwei Möglichkeiten an und als die "recht plausibel[e]"[65] Interpretation schlägt er vor:

"Kreative Menschen sind sehr lebendig, sie haben verschiedene Seiten und schaffen es, je nach Bedarf und Bedürfnis eine andere Seite der Öffentlichkeit zu zeigen. Sie haben keine Angst, widersprüchlich oder unberechenbar zu erscheinen, sondern stellen die eigene Persönlichkeit in den Dienst ihrer Lebensziele. Sie leben nicht starr in einer festen Rolle, sondern gehen mit allen Mitteln auf die Welt los, um sie zu erfassen und zu beeinflussen."[66]

Dass Csikszentmihalyis Gegensätze keine Aussagen über kreative Menschen im All­gemeinen zulassen, wurde in dieser Arbeit schon geklärt, und so ist diese Interpretation dahingehend zu bemängeln, dass sie nicht von "kreativen Persönlichkeiten" spricht.

Aber dennoch beschreibt sie ein Bild von der kreativen Persönlichkeit, das vielleicht einen Großteil der berühmten Kreativen beschreibt.

An der gleichen Stelle bietet Hany aber noch eine andere, von ihm nicht favorisierte Möglichkeit an:

"[...] kreative Menschen [können] alle möglichen Eigenschaften haben, oder anders formuliert: Es gibt nicht die typische kreative Persönlichkeit"[67]

Grundsätzlich lässt sich das bisher Beschriebene auf folgenden Nenner bringen: Es gibt Ansätze, die ein recht plausibles Bild von in unterschiedlicher Weise bekannten, schöpferischen Personen zeichnen. Dadurch ermöglichen sie ein konkreteres Ver­ständnis von dem, was eine kreative Persönlichkeit ausmachen könnte. Aber diese Heran­gehensweisen haben noch nicht den Status erreicht, dass sie Grundlage für eine normative Aussage sein können: Wenn Karl kreativ ist, dann muss er auch Komplexität bevorzugen und sich gelegentlich mit seiner femininen Seite auseinandersetzen. Diese Aussage ist nicht haltbar.

In Bezug auf literarische Kreativität drückt Norbert Kellner diesen Sachverhalt so aus:

"Die subjektive Dimension literarischer Kreativität ist von allen Erklärungsmöglichkeiten die unergiebigste, denn über Kreativität als individuelle Fähigkeit lässt sich, anders als über kreative Techniken oder Ergebnisse, bloß spekulieren. Mit Sicherheit kann eigentlich nur gesagt werden, dass die kreative Persönlichkeit "aus irgendeinem Grunde" sensibler, spontaner, ideenreicher, phantasiefähiger, unkonventioneller und ausdrucksfähiger als andere Menschen ist. Dem liegt ein Gemisch aus Schreibdisposition, Lebensgeschichte und psychischen Fixierungen zugrunde, das selbst für den Betroffenen niemals ganz zu durchschauen ist, gleichwohl seine Arbeit bis ins Detail bestimmt."[68]

Der kreative Prozess

Die prozessorientierten Kreativitätsforscher versuchen die Abläufe zu charakterisieren, die zu der Entstehung eines Produktes führen.

Eine populäre Methode der Darstellung des kreativen Prozesses sind Phasenmodelle. Auf Grundlage der Beschreibungen von Kreativen aus unterschiedlichen Bereichen werden in den meisten Modellen vier Phasen unterschieden:

Die Vorbereitungs- oder Präparationsphase, in der das Problem erkannt und In­formationen gesammelt werden, die zur Lösung des Problems nötig sind.

Die Inkubationsphase verläuft "innerlich"[69]. Das Problem wird unbewusst verarbeitet. Beispiele dafür sind Erfinder, die Urlaub machen, sich dort mit ganz anderen Dingen beschäftigen und so der kreativen Idee die Möglichkeit geben, sich zu entwickeln.

In der Einsichts- oder Illuminationsphase kommt der Suchende "aus heiterem Him­mel"[70] zu seiner Idee, bzw. die Idee kommt zu ihm.

Am Ende folgt die Verifikationsphase, in der die Idee auf ihren Wert geprüft und infolge einer positiven Bewertung in die Tat umgesetzt wird.

"Jede Phase versetzt das Individuum in einen bestimmten psychischen Zustand, der zunächst als Spannung, dann als Frustration, in der dritten Phase als Freude und in der Endphase als Konzentration erlebt wird."[71]

Aber beispielsweise Robert Weisberg hat in seinem Buch "Creativity - Beyond the myth of genius" (1993) zeigen können, dass solche Phasenmodelle auf unsicheren bis falschen Beschreibungen der untersuchten Personen beruhen. Viele von ihnen wissen nicht genau, wie sie im Einzelnen zu ihrer kreativen Idee gekommen sind. Daher muss diese Herangehensweise sehr kritisch betrachtet werden.

Ein weiterer Versuch, den Prozess zu erfassen besteht in der Beschreibung von Kreativität als Algorithmus. Während des Prozesses durchläuft der Kreative einen Algorithmus, was auch ein Computer machen könnte. Es gibt Beispiele dafür, dass Computer­programme chemische und astronomische Entdeckungen nachvollzogen (entworfen von Pat Langley vom MIT) und von welchen, die kunstvolle Zeichnungen, Gedichte und Geschichten anfertigten (Margaret Boden). Diese Programme verraten aber leider wenig darüber, wie die kreativen Prozesse beim Menschen aussehen: "Vieles spricht dafür, daß der Mensch wegen seiner Gedächtnisbeschränkungen anders vorgehen muß, als Computer es tun.".[72]

Den kreativen Prozess als Treibenlassen der Gedanken und der zufälligen Kom­bination von verschiedenen Ideen zu sehen, bis sich eine Verbindung als nützlich erweist, ist die Herangehensweise von beispielsweise Keith Simonton[73]. Arthur Koestler verweist in diesem Zusammenhang auf die Erfindung des Buchdrucks[74]: Aus der zufälligen Kombination von der Wirkungsweise einer Weinpresse und dem Problem­bereich der uneffektiven Vervielfältigung von Schriften erdachte sich Guten­berg das Drucken von Bleibuchstaben auf Papier. Dieser Vorgang der Entdeckung wird auch mit dem Begriff Bisotiation beschrieben:

"Bisotiation bedeutet, daß eine Idee, ein Konzept oder eine Technik mit einer anderen Idee, einem anderen Konzept oder einer anderen Technik verbunden wird."[75]

Vera F. Birkenbihl beschreibt die Methode der Bisotiation sehr anschaulich.[76]

Aber diese Auffassung erinnert auch an ein kurzes Phasenmodell. Phase 1: Treiben­lassen der Gedanken; Phase 2: Verifikationsphase. Obwohl es sehr sympathisch ist, dass es prinzipiell jedem Menschen gelingen kann, durch Zufall auf eine geniale, kreative Idee zu kommen, so ist es dennoch nicht sicher, dass ein Großteil der kreativen Ent­deckungen auf diese Weise gemacht wurden. Also ist diese Theorie weder deskriptiv eine Errungenschaft, noch normativ verwertbar. Die Aussage, Schiller hat seine Gedanken treiben lassen und zufällige Gedankenkombinationen ausprobiert, ist nicht haltbar: Es kann auch anders gewesen sein.

Letztendlich ist für die Darstellung der Theorien zum kreativen Prozess noch die flow -Theorie von Mihaly Csikszentmihalyi interessant: Der Bereich der Motivation; wie wird der kreative Prozess durchgehalten? Csikszentmihalyi fand bei seinen Gesprächen mit kreativen Persönlichkeiten heraus, dass diesen ihre Arbeit Spaß macht. Er entwickelte neun Merkmale, die den Spaß während des kreativen Prozesses erhielten:

"Es gibt klare Ziele für jeden Schritt.

Es gibt direkte Rückmeldung für jede Handlung.

Herausforderungen und Fähigkeiten stehen im Gleichgewicht.

Tun und Aufmerksamkeit stimmen zusammen.

Ablenkungen werden vom Bewußtsein ferngehalten.

Man macht sich keine Sorgen über Fehlschläge.

Man denkt nicht mehr an sich selbst.

Das Gefühl für die Zeit verändert sich.

Die Arbeit an sich wird einem wichtig."[77]

Das Ziel des kreativen Prozesses soll es zwar nicht sein, Spaß zu haben, aber dennoch ist er ein wichtiges Merkmal von ihm, wenn die kreative Arbeit über einen längeren Zeitraum andauert: Wenn der Ausführende keinen Spaß bei seiner Arbeit hat, wird er den Prozess, wie immer er auch vorgehen mag, eher nicht durchhalten.

So bleibt, was angesichts des anscheinend unfassbaren Kreativitätsbegriffs nicht verwunderlich ist, der kreative Prozess nicht vollkommen befriedigend erfasst, obwohl er einer der Bereiche der Kreativitätsforschung ist, der am ausführlichsten behandelt wurde: Es kann nicht allgemeingültig gesagt werden, dass jedes kreative Produkt durch eine charakteristische Vorgehensweise entstanden ist oder dass kreative Persön­lichkeiten immer zu einer bestimmten Vorgehensweise neigen.

Die hohe Popularität der Untersuchung des kreativen Prozesses kommt daher, dass, wie schon angedeutet, die Kreativitätsforschung aus dem Grund ab den 50ern betrieben wurde, dass kreative Menschen (vornehmlich Wissenschaftler) u.a. durch eine Optimierung des Kreati­vitäts­prozesses zu guten Leistungen gebracht werden sollten.

Auch in vielen Kreativitätsratgebern wird der Prozess in den Mittelpunkt der Betrachtung gerückt, weil er am ehesten von den potentiell Kreativen beein­flussbar ist, mehr als die Persönlichkeit und auch mehr als das Produkt.

Überzeugt von der Möglichkeit, kreative Leistungen durch Prozess­opti­mierung steigern zu können, schreibt der Literaturwissenschaftler Norbert Kellner in seinem Buch "Literarische Kreativität":

"Der Schreibprozess lässt sich als Realitätsverar­beitung beschreiben, die geleitet wird von Phantasie, Wahrnehmungs­kom­pe­tenz und Erfahrung, sowohl mit der Realität als auch mit der Literatur. Dabei lassen sich vor allem assoziative Phantasie und Ideenfluss durch kreative Techniken [...] aktivieren. Im kreativen Prozess werden Einzelheiten subjektiv aus der Erfahrungswirk­lichkeit ausgewählt und poetisiert, verdichtet, wohl auch deformiert und verfremdet, jedenfalls eindringlicher und bedeutsamer gemacht, als sie "in Wirklichkeit" sind. Der kreative Schreibprozess läuft nicht als eine creatio ex nihilo, gleichsam aus dem hohlen Bauch heraus ab, sondern kombiniert aus Erfahrungsbruch­stücken, die jeder Leser noch wiedererkennen kann, eine neue Realitätsmöglichkeit, eine fiktionale Realität."[78]

Er klammert die metaphysische Komponente des Kreativitätsbegriffs des Mittelalters, die creatio ex nihilo aus, und beschreibt meiner Meinung nach recht nachvollziehbar und angemessen allgemein, wie kreative literarische Prozesse wahrscheinlich ablaufen. Dem widersprechen zu wollen, würde auf eine philosophische Diskussion hinauslaufen (z.B. erkenntnistheoretisch: Wie entsteht im Menschen sein Bild von der Welt?).

Das kreative Produkt

Die Untersuchungen zu diesem Aspekt der Kreativitätsforschung sind darauf aus­gerichtet, die Merkmale des Produkts (und nur des Produkts) zu erfassen und zu beschreiben, die dafür ausschlaggebend sind, dass es als kreativ bewertet wird.

Dieser Themenbereich lässt sich gut mit Definitionsansätzen aus der Forschung eröffnen. Die generelle Kritik an diesen Definitionen folgen am Ende dieses Kapitels.

Barron definierte 1965 Kreativität als die Fähigkeit, etwas Neues zu schaffen. MacKinnon erweiterte die Bestimmung neu durch "im statistischen Sinn selten" (1962). Stein (1953) beschreibt konkret das kreative Produkt als "neues Produkt, das von einer Gruppe zu irgendeinem Zeitpunkt als brauchbar oder befriedigend angesehen werden kann". Drevendahl definiert (1956) Kreativität als die Fähigkeit eines Menschen "Denkergebnisse beliebiger Art hervorzubringen, die im Wesentlichen neu sind und demjenigen, der sie hervorgebracht hat, vorher unbekannt waren.". Es ist erkennbar, dass nach diesen Definitionen das Kriterium neu für ein kreatives Produkt einen hohen Stellenwert zu haben scheint. Tatarkiewicz sagt aber dazu, dass "nicht überall, wo Neuheit ist, [...auch] Schöpferisches [ist]."[79].

Stellen wir uns in diesem Zusammenhang ein Auto vor, dass innerhalb einer Serie lediglich neu gebaut wird. Das Auto ist zwar neu, aber die gedankliche Leistung, die dahinter steht, ist nicht neu. Tatarkiewicz stellt sehr präzise dar, inwiefern Neuheit nicht als präzises Kriterium für die Ermittlung von Kreativität tauglich ist.[80]

[...]


[1] Spiegel online: Zweifelhafte Inspiration - Avril Lavigne besäuft sich gezielt, Artikel vom 04.02.2007. (Siehe Anhang)

[2] Fokus online: Geistesblitze auf Abruf, Artikel vom 06.02.2007. (Siehe Anhang)

[3] A.a.O.: Mit Kreativität gegen Gewalt, Artikel vom 23.11.2006. (Siehe Anhang)

[4] Siehe Kapitel 2.

[5] Nähere Informationen zu Poetry Slams sind unter Kapitel 3.2.2.: Die Poetry Slams zu finden.

[6] Leis, Mario: Kreatives Schreiben. 111 Übungen, Stuttgart 2006.

[7] A.a.O., S. 7.

[8] Tieger, Gerhild: Lass laufen! Berlin 2004, S. 8.

[9] Die Großschreibung rührt daher, dass dadurch ein feststehender Ausdruck betont werden soll. Dieser Sachverhalt wird an entsprechender Stelle in dieser Arbeit noch deutlicher erläutert.

[10] Wermke, Jutta: Kreativität als paradoxe Aufgabe. Band 1: Entwicklung eines Konzepts der Kreativität und ihrer Förderung durch Literatur, Weinheim 1994, S. 28. (Als Kurztitel: Wermke 1994, S. 28.)

[11] Baake, Dieter: Phantasie und Kreativität. In: Langelmann, H. Jürgen; Wenninger, Gerd (Hg.): Medienpsychologie. Ein Handbuch in Schlüsselbegriffen, München u.a. 1982, S. 146-157, hier: S. 146. (Als Kurztitel: Baake 1982, S. 146.)

[12] Vgl. z.B. Hinney, Gabriele: Wie Kinder uns zeigen, wo sie im Lernprozeß stehen. Lernersensitive Textanalyse und Umgang mit rechtscheiblichen Merkmalen. In: Feilke, Hemuth; Portmann, Paul R.: Schreiben im Umbruch. Schreibforschung und schulisches Schreiben, Stuttgart 2000, S. 115 - 134, hier: S. 115.

[13] Hentig, Hartmut von: Kreativität. Hohe Erwartungen an einen schwachen Begriff, Weinheim u.a. 1998, S. 10. (Als Kurztitel: Hentig 1998, S. 10.)

[14] Vgl. Punkt 1.

[15] Holm-Hadulla, Rainer: Kreativität - Ein Lebensthema. Vortrag am 26. April 2003 bei den 53. Lindauer Psychotherapiewochen 2003, http://www.lptw.de/archiv/vortrag/2003/hadulla.pdf (Zugriff 26.02.2007). (Als Kurztitel: Holm-Hadulla 2003.)

[16] Tatarkiewicz, Wladyslaw: Geschichte der sechs Begriffe. Kunst-Schönheit-Form-Kreativität-Mimesis-Ästhetisches Erlebnis (aus dem Polnischen: Friedrich Griese), Main 2003. (Als Kurztitel: Tatarkiewicz 2003.)

[17] Tatarkiewicz 2003, S. 356ff.

[18] Vgl. Kapitel 2.1.1.: Sichtweisen der Forschung.

[19] Holm-Hadulla 2003, S. 2f.

[20] A.a.O., S. 3.

[21] Tatarkiewicz 2003, S. 359.

[22] A.a.O., S. 360.

[23] A.a.O., S. 361.

[24] Zitiert nach Tatarkiewicz 2003, S. 362.

[25] Ebd.

[26] Holm-Hadulla 2003, S. 4.

[27] Tatarkiewicz 2003, S. 363.

[28] Ebd.

[29] Matussek, Paul: Kreativität als Chance. Der schöpferische Mensch in psychodynamischer Sicht, München u.a. 1974, S. 16. (Als Kurztitel: Matussek 1974, S. 16.)

[30] Ebd.

[31] Zitiert nach Matussek 1974, S. 16.

[32] Vgl. Kapitel 3.1.2.

[33] Holm-Hadulla 2003, S. 6.

[34] Zitiert nach Hany, Ernst A.: Kreativität: Zufall, Mut und Strategie. Vortrag für den Regionalverband Bonn der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind e.V. gehalten am 9. Januar 1999, http://www.ehany.de/Lehre/Material/Hochbegabung/Texte/Hb404.pdf (Zugriff 04.02.2007), S. 1. (Als Kurztitel: Hany 1999, S.1.)

[35] Wermke 1994, S. 34.

[36] Matussek 1974, S. 13.

[37] Hentig 1998, S. 12.

[38] Wermke 1994, S. 1.

[39] Spinner, Kaspar H.: Kreatives Schreiben. In: Praxis Deutsch, Heft 119, Seelze 1993, S. 17 - 23, hier: S. 17. (Als Kurztitel: Spinner 1993, S. 17.)

[40] Ebd.

[41] Hentig 1998, S. 36.

[42] Wermke 1994, S. 4.

[43] Holm-Hadulla 2003, S.1.

[44] Tatarkiewicz 2003, S. 378.

[45] Ebd.

[46] Ebd.

[47] Roth, Heinrich: Kreativität lernen? In: Die Deutsche Schule, Heft 3, Weinheim 1976, S. 146 - 152, hier: S. 146.

[48] Hany 1999, S. 2.

[49] Ebd.

[50] Wermke 1994, S. 30.

[51] Landau, E.: Kreatives Erleben, München u.a. 1984, S. 15. (Als Kurztitel: Landau 1984, S. 15.)

[52] Informationen zu diesem Thema sind u.a. zu finden bei Landau 1984, S.20 - 38.

[53] A.a.O., S. 15.

[54] Vgl. Matussek 1974; Wermke 1994; Torrance, Paul: The Torrance Test of Creative Thinking. Technical-norms manual, Bensenvill 1974.

[55] Menzel, Wolfgang: Kreativität und Sprache. In: Praxis Deutsch, Sonderheft Kreativität, Paderborn 1977, S. 3-9, hier: S. 4. (Als Kurztitel: Menzel 1977, S. 4.)

[56] Matussek 1974, S.22.

[57] Menzel 1977, S. 4.

[58] Matussek 1977, S. 22f.

[59] Matussek 1974., S. 23.

[60] Menzel 1977, S. 4.

[61] Zitiert nach Hany 1999, S. 5f.

[62] Zitiert nach Landau 1984, S. 16.

[63] Ulmann, Gisela: Kreativität, Wertheim 1968, S. 33. (Als Kurztitel: Ulmann 1968, S.33.)

[64] Ebd.

[65] Hany 1999, S. 6.

[66] Ebd.

[67] Hany 1999, S. 6.

[68] Kellner, Norbert: Literarische Kreativität. Warum schreiben? Wie scheibt man Literatur? Was ist (gute) Literatur? Stuttgart u.a. 1999, S. 10. (Als Kurztitel: Kellner 1999, S. 10.)

[69] Hany 1999, S. 8.

[70] Ebd.

[71] Landau 1984, S. 17f.

[72] Hany 1999, S. 8

[73] Simonton, Dean K.: Scientific genius. A psychology of science, Cambridge 1988.

[74] Koestler, Arthur: The act of creation, New York 1964.

[75] Kaufmann, A.; Fustier, M.; Drevet, A.: Moderne Methoden der Kreativität, München 1972, S. 19.

[76] Birkenbihl, Vera F.: Das große Analograffiti-Buch. Ein Trainings-Programm- gehirn-gerecht zu mehr Intelligenz & Kreativität, Paderborn 2002.

[77] Zitiert nach Hany 1999, S. 10.

[78] Kellner 1999, S. 11.

[79] Tatarkiewicz 2003, S. 373f.

[80] Tatarkiewicz 2003, S. 373f.

Ende der Leseprobe aus 84 Seiten

Details

Titel
Kreativität und Kreatives Schreiben
Untertitel
Ist Kreatives Schreiben lehr- bzw. lernbar?
Hochschule
Universität Osnabrück
Note
1,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
84
Katalognummer
V93421
ISBN (eBook)
9783638063173
ISBN (Buch)
9783638952569
Dateigröße
1192 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kreativität, Kreatives, Schreiben
Arbeit zitieren
Florian Körber (Autor:in), 2007, Kreativität und Kreatives Schreiben, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93421

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Titel: Kreativität und Kreatives Schreiben



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