Zu "The effects of changes in hearing status in cochlear implant userson the acoustic vowel space and CV coarticulation"

Besprechung der Studie


Hausarbeit (Hauptseminar), 2006

18 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitungsgedanken zum Themenkreis „Änderung der auditorischen Rückmeldung“

Zum Aufbau der Arbeit

1. Erläuterungen von Schlüsselbegriffen der Studie
1.1 Das Cochleaimplantat
1.2 Koartikulation
1.3 Akustischer Vokalraum

2. Ziel der Studie und Fragestellungen

3. Versuchsaufbau

4. Messungen

5. Teilergebnisse
5.1 Average of vowel spacing
5.2 Vokaldauer
5.3 Koartikulations-Index

6. Endresultate und Diskussion

Literaturverzeichnis

Einleitungsgedanken zum Themenkreis „Änderung der auditorischen Rückmeldung“

Um den Zugang zur vorliegenden Studie von Lane und Kollegen zu erleichtern, soll eine kurze Einführung in das Themengebiet helfen:

Die Studie behandelt einen Aspekt innerhalb des Gebiets, das sich mit der Änderung von auditorischen Rückmeldungen und deren Auswirkungen beschäftigt. Viele bisherige Studien haben bereits untersucht, wie sich die Sprachproduktion ändert und kompensiert, wenn verschiedene Bedingungen bzw. Voraussetzungen dafür gestört oder verändert werden. Diese Veränderungen können sowohl im Bereich der Perzeption (z.B. Aufnahme der Grundfrequenz eines Sprechers und manipulierte Wiedergabe), als auch im Bereich der Artikulation (z.B. Veränderung der Ansatzrohrgeometrie) und in weiteren Bereichen stattfinden.

In der vorliegenden Studie The effects of changes in hearing status in cochlear implant users on the acoustic vowel space and CV coarticulation von Lane und Kollegen werden die Auswirkungen eines veränderten Gehörzustandes, d.h. Ertaubung, speziell bei Cochleaimplantat-Trägern auf Koartikulation und Veränderung des akustischen Vokalraumes untersucht.

Zum Aufbau der Arbeit

Zunächst werden wichtige Begrifflichkeiten, die als Schlüsselwörter in der Studie fungieren, erläutert.

Danach werden Ziel und Fragestellungen der Studie genannt, um im Anschluss daran auf den Versuchsaufbau, die Versuchsdurchführung sowie die Ergebnisse eingehen zu können.

Am Ende werden Hauptaussagen und die Schlussfolgerung der Studie diskutiert.

1. Erläuterungen von Schlüsselbegriffen der Studie

1.1 Das Cochleaimplantat

Um die nachfolgenden Ausführungen nachvollziehen zu können, ist es zunächst einmal wichtig, die Hauptkomponenten, die Funktionsweise und die Erfolgsaussichten eines Cochleaimplantats (im Folgenden auch CI) zu erläutern, da alle Probanden im dargestellten Versuch ein Cochleaimplantat tragen.

Das Cochleaimplantat dient als Innenohrprothese für ertaubte Personen, bei denen gewöhnliche Hörhilfen von keinem Nutzen sind. Der Hörnerv muss unbedingt funktionstüchtig sein.

Als Hauptkomponenten gelten die Elektroden in der Cochlea, ein Mikrofon, das hinter dem Ohr sitzt (bald aber unter die Haut gesetzt werden soll), die Sendespule mit dem Sprachprozessor, die mittels eines Magneten an der Kopfhaut haften kann, und die Empfangsspule, die mit dem Magnetgegenstück unter der Haut hinter dem Ohr implantiert wird und zugleich als Schnittstelle zwischen Elektrodenset und Prozessor fungiert.

Zur stark vereinfachten Funktionsweise:

Anhand des Mikrofons wird Schall aufgenommen, der als elektrischer Impuls mit Hilfe des digitalen Signalprozessors (Sprachprozessor) an den funktionierenden Hörnerv weitergeleitet wird.

Ein derartiges Implantat kann selbstverständlich kein gesundes Gehör zu 100% ersetzen, vielmehr ist die spektrale Auflösung des Schalls wegen der geringen Elektrodenzahl stark eingeschränkt. Das bedeutet, dass nicht das Hören selbst als Ziel eines solchen Implantats angesehen wird, sondern das Verstehen der Lautsprache, was einen Spracherwerb wegen der immensen Bedeutung der auditorischen Information (auditory model) unbedingt voraussetzt.

So ist nachvollziehbar, dass der Nutzen umstritten ist, je länger sich eine Versorgung durch CI verzögert. Der Vorteil lässt sich also klar in einer Frühversorgung erkennen. Nach aktuellem Wissensstand leitender Ärzte am CI-Zentrum in Zürich soll trotz der langen Rehabilitationszeit, des immensen Trainingsaufwands und der üblichen Risiken bei Operationen unter Vollnarkose nicht davon abgesehen werden, auch prelingual ertaubte Kinder mit mono- oder bilateralem Cochleaimplantat zu versorgen. So kann sichergestellt werden, dass die Chancen zum optimalen Spracherwerb bestmöglich genutzt werden. Die Fachärzte des Schweizer CI-Zentrums sehen die Frühversorgung durch ein CI bei Kindern als Gelegenheit, dass gehörlose Kinder nicht erst vom gewohnten Sprech- und Hörverhalten her umerzogen werden müssen, sondern dass diese von Beginn an die Höreindrücke durch das CI als normal ansehen. Somit kann zügiger ein Lernerfolg erzielt werden.

Die Erfolgsaussichten sind abgesehen von der Dauer des Gehörverlusts auch abhängig von der Sprachkompetenz zum Zeitpunkt des Gehörverlusts, vom (intakten) Zustand des Hörnervs und von der Motivation zum Erlernen von ungewohnten Höreindrücken und Sprachlauten, sowie abhängig vom Vorliegen einer zentral-auditiven Wahrnehmungsstörung.

1.2 Koartikulation

Um die Fragestellungen und Ergebnisse der im Folgenden besprochenen Studie nachvollziehen zu können, soll hier der Begriff der anticipatory coarticulation geklärt werden.

Grundsätzlich ist Koartikulation ein zeitliches Phänomen. Die Modifikation eines Lautes wird durch benachbarte (vorhergehende oder nachfolgende) Laute beeinflusst. So kann man grob zwei Arten von Koartikulation unterscheiden: Beeinflusst ein nachfolgender Laut einen oder mehrere zu artikulierende(n) vorhergehende(n) Laut(e) spricht man von anticipatory coarticulation – beeinflusst ein vorhergehender Laut nachfolgende Laute spricht man von einer carryover coarticulation.

In der vorliegenden Studie wird die anticipatory coarticulation betrachtet:

Die Erläuterung lässt sich anhand des Wortes ‚Glück’ deutlich machen: Bereits bei den (vorhergehenden) Lauten /g/ und /l/ werden die Lippen wegen des nachfolgenden Lautes /y/ gerundet und somit koartikuliert.

1.3 Akustischer Vokalraum

Des Weiteren ist für das Hypothesen-Verständnis darzulegen, was unter dem ‚akustischen Vokalraum’ zu verstehen ist. Generell können die ersten beiden Formanten von Vokalen F1 und F2 in einem zweidimensionalen Raum aufgespannt werden (s. Abb.II). Die Fläche dazwischen wird als akustischer Vokalraum bezeichnet, wobei zu bemerken ist, dass grundsätzlich jeder Sprecher einen individuellen Vokalraum hat. Der Einfachheit halber wird aber in der folgenden Studie von Durchschnittswerten ausgegangen. Die Erlangung dieser Werte wird unter Punkt 4 erläutert.

Im vorliegenden Fall werden besonders die Abstände zwischen den einzelnen Vokalen näher betrachtet.

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Zu "The effects of changes in hearing status in cochlear implant userson the acoustic vowel space and CV coarticulation"
Untertitel
Besprechung der Studie
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München  (Institut für Phonetik und Sprachliche Kommunikation)
Veranstaltung
Perturbation und Kompensation in der Sprachproduktion
Note
2,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
18
Katalognummer
V90619
ISBN (eBook)
9783638048187
ISBN (Buch)
9783638943758
Dateigröße
4811 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Besprechung, Studie, Lane, Matthies, Perkell, Zandipour, Perturbation, Kompensation, Sprachproduktion
Arbeit zitieren
Christine Tschoepe (Autor:in), 2006, Zu "The effects of changes in hearing status in cochlear implant userson the acoustic vowel space and CV coarticulation", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90619

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