Zu: Umberto Saba - Trieste e una donna


Seminararbeit, 1999

17 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1 Umberto Sabas Biographie
1.1 Leben und Werk
1.2 Sabas Charakter
1.3 Saba und die Psychoanalyse
1.4 Saba und Triest

2„Trieste e una donna“ (1910-1912)

3 „Trieste”
3.1 Erste Strophe
3.2 Zweite Strophe
Strophe 1
Strophe 2
Strophe 3
3.3 Dritte Strophe

4 SchluSS

5 Bibliographie

Einleitung

„Svevo e Saba - i due grandissimi della letteratura triestina, che hanno fatto di Trieste una capitale della letteratura mondiale.“

Claudio Magris[1]

Triest ist ohne die literarischen Einfluß Umberto Sabas nicht zu denken.

1 Umberto Sabas Biographie

1.1 Leben und Werk

Saba wurde am 9. März 1883 in Triest mit Namen Umberto Poli geboren. Sein Vater, Ugo Eduardo, war Venezianer, seine Mutter Jüdin, sie hieß Felicita Rachele Cohen. Saba wuchs vaterlos auf, weil sein Vater noch vor seiner Geburt die Mutter verläßt. So wächst er in der Obhut einer Amme, einer slowenischen Bäuerin Pappa Sabaz, auf, die ihn nach Verlust ihres Sohnes wie einen eigenen Sohn aufzog. Die Mutter entreißt ihn ihr, und so wird das Leben des Dichters 1887 von einem ersten traumatischen Erlebnis heimgesucht, denn Saba liebte die Pflegemutter Sabaz innig, und von ihrem Namen leitet sich auch sein später gewähltes Pseudonym Saba ab. Bei seiner jüdischen Mutter genoß er eine, wie es damals üblich war, strenge Erziehung. Diese erste Instabilität in Sabas Leben scheint tiefgreifende Folgen auf seine persönliche Entwicklung gehabt zu haben. Zeitlebens ist seine Persönlichkeit und Biographie von Schwankung und mangelnder Kontinuität geprägt. So bricht er seine Schule, anschließend auch das begonnen Studium ab. Schließlich macht Saba ein Praktikum in einem Handelsgeschäft in Triest, bevor er 1908 seinen Militärdienst in Salerno ableisten muß. Während dieser Zeit entstehen seine ersten lyrischen Werke: Versi militari. Nach dem Wehrdienst kehrt der Poet nach Triest zurück, wo er seine Frau kennenlernt und heiratet: Carolina Woelfler. Mit ihr lebt er in Montebello, das an einem Hang in der Peripherie Triests liegt. Dort wird auch seine Tochter Linuccia wenige Zeit später geboren.

1911 entsteht ein weiteres Werk Sabas, die Poesie, ein Jahr später, 1912, Trieste e una donna. In den Jahren 1913 bis 1915 lebt Saba in Bologna. Es folgt die Einberufung, und erst nach Kriegsende kehrt der Dichter nach Triest zurück, wo er ein Antiquariat-Bücherei kauft und selbst betreibt. 1921 veröffentlicht er den Canzoniere, der den gesamten Corpus seiner Gedichte in sich vereint. 1944 erscheinen Sabas Ultime cose. Von 1944 an während des Krieges bis 1975 versteckt sich Saba in Florenz, wo er Eugenio Montales, mit dem ihn eine gute Freundschaft verband, Hilfe erfährt. Nach Ende der Besetzung: Rückkehr nach Triest. Es folgten viele Reisen nach Rom und Mailand. Aber die Zeit war auch überschattet von Nervenproblemen und dadurch bedingten Klinikaufenthalten. 1955 schließlich zieht sich Saba in eine Klinik in Gorizia zurück „stanco, ammalato, sconvolto dalla grave malattia della sua Lina (che morirà il 25 novembre 1956“). Am 25. August 1957 stirbt Umberto Saba.

1.2 Sabas Charakter

Wie die Biographie schon andeutet war Sabas Leben geprägt von unglücklichen Kindheitserfahrungen. Schon die lyrische Verarbeitung seiner Zeit als Soldat, die zu den Versi militari führten, weisen ihn als reflektierenden, der Betrachtung hingegebenen Menschen aus. „Sein Schaffen war.. auf die eigenen Person gerichtet“.[2] Auch daß Saba in einer „versteckten Gasse den Laden eines Antiquars kauft, zeigt seine Introvertiertheit. Saba schreibt dazu folgendes: „Una strana bottega... d'antiquario/ s'apre, a Trieste, in una via secreta. D'antiche legature e un oro vario/ l'occhio per gli scaffali errante allieta. // Vive in quell'aria tranquillo un poeta./ Dei morti in quel vivente lapidario/ la sua opera compie, onesta e lieta,/ d'Amor pensoso, ignoto e solitario.

Diese Konzentration auf die eigenen Empfindungen finden wir in allen Werken wieder. Sabas Zugang zur Wirklichkeit ist stark subjektiv geprägt –wie wir auch in dem näher betrachteten Gedicht Trieste sehen werden. So verwundert es nicht, daß über den Canzoniere gesagt wird: „'Il canzoniere' steht wie das Gesamtwerk des Autors narzißtisch und kommunikationssuchend allein gegen die Sprachflut der Dichter des Hermetismus.“[3] Tatsächlich finden sich keine Reminiszenzen der Hermetiker bei Saba, und man spricht von einer „eclissi di interesse”, so wurde ihm “poca sensibilità agli avvenimenti pubblici, alla storia...” vorgeworfen.

Allein der Canzoniere, eine mehrmals umgearbeitete Sammlung, in der Saba alle Gedichte vereinte[4], zeigt viel von Sabas Charakter. Den Namen für diese Gedichtsammlung wählte Saba „in Anlehnung an Petrarcas gleichnamige, ebenfalls eine innere Biographie thematisierende Lyriksammlung“[5]. Hierin kommt zum einen der hohe Selbstanspruch, den Saba an sich stellt und der nicht einer gewissen Eitelkeit entbehrt, zum Ausdruck als auch sein Bedürfnis, alle Gedichte in einem Werk zu vereinen mit immer neuer Einteilung und Anordnung, was wiederum eine gewisse Eitelkeit und einen Hang zum Perfektionismus aufzuweisen scheinen. Von dieser Genauigkeit und Perfektion zeugen auch die 15 Sonette, die unter dem Titel Autobiografia biographisch genau das eigene Leben nachzeichnen, was ihm den Vorwurf des „puro ed eccessivo autobiografismo” einbrachte.[6]

[...]


[1] Ara, A./ Magris, C., Trieste –un'identità di frontiera, Torino 1982:35.

[2] Kindler

[3] Brockhaus Enzyklopädie

[4] Erste Ausgabe 1921, erweitert 1945, 1948 ergänzt, definitive Ausgabe 51961.

[5] Radler, R. In: Kindler neues Literaturlexikon, Bd. XIV, München 1991.

[6] Svevo akzeptiert die frammentarietà, die die triestinische Dichtung in besonderer Weise zu charakterisieren scheint, während Saba unter ihr leidet.

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Zu: Umberto Saba - Trieste e una donna
Hochschule
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg  (Romanisches Seminar)
Veranstaltung
Landeskunde Italienisch „Trieste“
Note
1,0
Autor
Jahr
1999
Seiten
17
Katalognummer
V82971
ISBN (eBook)
9783638896849
ISBN (Buch)
9783638904964
Dateigröße
618 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Umberto, Saba, Trieste, Landeskunde, Italienisch
Arbeit zitieren
Kai-Uwe Heinz (Autor:in), 1999, Zu: Umberto Saba - Trieste e una donna, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82971

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