Eine Analyse von Kleists "Geistererscheinung" unter Zuhilfenahme von Roland Barthes' Konzept der "écriture-lecture"


Essay, 2003

41 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Vorbemerkung

II. Textbegriff I: Intertextualität

III. Die Codes: Ideologische Stimmen

IV. Textbegriff II: Tausch und Ware

V. Grenzen der Entscheidbarkeit: Zwischen lesbar u. schreibbar

VI. Textbegriff III: Notwendige Einschränkungen der Textwahl

VII. Keine Interpretation? – Das Spiel mit den Bedeutungen

VIII. Die „Deformation der Methode“ und ihr Nutzen

IX. Anhang:

Literaturverzeichnis

Kleist: Geistererscheinung mit Lexieneinteilung

„[...] [M]an muß dem Drängen nach dem Text immer nachgeben, und nie vergessen, daß – welches auch die Imperative der Forschung sein mögen – unser Gesetz die Lust ist [...].“

Das Werk ist die Totenmaske der Konzeption.

Walter Benjamin

I. Vorbemerkung

Die vorliegende Arbeit sucht den Zugang und das nachvollziehende Spiel eines Umgangs mit literarischen Texten, den der französische Literaturtheoretiker und -kritiker Roland Barthes écriture-lecture[1] genannt hat. Sie ist der Versuch, das, was Barthes 1970 in seinem Buch S/Z[2] vorlegte und 1973 als „Textanalyse einer Erzählung von Edgar Allan Poe“[3] fortführte, in einer kritischen Weise nachzuvollziehen und auf seine bleibende methodische Nutzbarkeit hin zu untersuchen;[4] somit auch das Vorhaben, die poststrukturalistische Textanalyse da wieder aufzunehmen, wo sie nach Barthes stehen geblieben zu sein scheint.[5] Sie sieht es dabei ferner als ihre Aufgabe an – und nicht zuletzt deshalb ist sie kritisch und wissenschaftlich zugleich –, vor allem aufzudecken, welche Ideologie[6]: welche Prämissen und Einflüsse das Barthes’sche Vorgehen selbst (oft stillschweigend) voraussetzt, und diese kritisch zu hinterfragen.

Dabei scheint das Sich-Einlassen auf eine bestimmte Wertvorstellung und Prämisse unvermeidbar: „Unsere Wertungsweise kann nur von einer Praxis ausgehen, von der Praxis des Schreibens“ (S/Z, 8). So ist diese Praxis des Schreibens[7] ebenfalls der Ausgangspunkt aller folgenden Überlegungen. Und deshalb ist dies auch keine reine Barthes-Kritik, sondern zugleich eine exemplarische Erprobung dessen, was untersucht wird: Die écriture-lecture kann nur durch das angewandte Schreiben selbst nachvollzogen und verstanden werden, erschließt ihre Begriffe und Methoden gleichsam in der Praxis ihrer Anwendung – und verweigert sich so zugleich der klassischen Aufsatzform, betrachtet ihre Struktur als spielerisches (aber notwendiges) Pendeln zwischen Praxis und Theorie, Textarbeit und Methodenreflexion.[8]

II. Textbegriff I: Intertextualität

„Ein Geflecht verschiedener Stimmen, mannigfaltiger, gleichzeitig verschlungener und unvollendeter Codes“ ist für Barthes ein erzählender Text: „ein Volumen, eine Stereophonie“ (Poe, 296) von Zitaten, durch die dieser „mit der Gesellschaft, mit der Geschichte verzahnt ist“ (Poe, 266). Damit bedient sich Barthes offensichtlich des (poststrukturalistischen) Intertextualitätsbegriffs Julia Kristevas, die – dem russischen Literaturtheoretiker Bachtin folgend – nicht nur Literatur, sondern auch Geschichte und Gesellschaft (jegliche Kulturäußerung) als „Text“[9] versteht und jeden (literarischen) Text „als Mosaik von Zitaten“, als „Absorption und Transformation eines anderen Textes“ unter dem „Begriff der Intertextualität“ zu erfassen vermag.[10] Aus diesem Textbegriff, der als ein Gesellschafts- und Kulturbegriff gesehen werden darf, ergeben sich die meisten Konsequenzen der Barthes’schen Vorgehensweise – seiner „operatorischen Dispositionen“ (Poe, 267). Der Text wird als Ergebnis und zugleich (im Leser) als Quelle einer (kulturellen) Kombinatorik in ihrer unendlichen Potentialität gesehen, die aufzudecken und in all ihrer Vielfalt zu determinieren das „Schritt für Schritt“ (S/Z, 16 f.) des Kommentars[11] sich zur Aufgabe nimmt.

Der Text, den die vorliegende Arbeit auslegen – das aber heißt: „entfalten“ (Poe, 269) will –, ist Heinrich von Kleists Geistererscheinung.[12] Es handelt sich dabei um keinen kanonischen Text, und doch entspricht diese wenige Seiten umfassende Anekdote in vielerlei Hinsicht der Schreibweise Kleists, der in zahlreichen anderen Texten, die sich ihres Umfangs wegen hier nicht angeboten haben, in vergleichbarer Weise einander fremde Codes – sehr zur Irritation des Lesers – aufeinander treffen lässt. Am Anfang steht wie immer der Titel, der eine ganze Reihe von Funktionen zu erfüllen hat:

(1)[13] Geistererscheinung.

Oft weist der Titel eines Textes so viele Elemente auf, dass sich in ihm – wie hier – bereits fast alle Codes des gesamten Textes auffinden lassen. Die beiden wichtigsten seiner Funktionen aber sind nach Barthes seine „deiktische“ Funktion (dass er auf das Folgende als Erzählung und damit im Barthes’schen Sinne als Ware hindeutet) und seine „Aussagefunktion“ (dass eine Aussage über den Inhalt des Folgenden getroffen wird).[14] Letztere birgt in den meisten Fällen und im vorliegenden Beispiel insbesondere ein Rätsel: [a] [HER] Wenn hier ein solches Rätsel – oder doch zumindest eine rätselhafte Erscheinung – vorbereitet oder angekündigt wird, deutet dies auf einen ersten Code bzw. ein zunächst erstes Morphem des Hermeneutische Codes, des Rätselcodes:[15] HER: Thematisierung (eines Rätsels, das mit Geistern zusammenhängt). Doch der Titel thematisiert nicht nur, er gibt, wenn man ihn – wie Barthes es anregt – aus der „internen Chronologie“ (S/Z, 20) des Textes herausreißt, bereits ein (besonders wichtiges) Lösungsindiz eines erst im Folgenden aufgeworfenen und konkretisierten Rätsels. Dabei wird sich zeigen (vgl. Lexien Nr. 3 u. 24), dass die (stereotype und im Folgenden konterdeterminierte) Rolle des Titels als (diegetischer) Wahrheitsgarant der Textaussagen eine besondere Rolle spielt. HER: Rätsel 1 (Gibt es eine Geistererscheinung?): Teilantwort. [b] [REF] Der Titel referiert auch auf eine mystische Tradition (Geister erscheinen nur, sie haben kein Sein) und zugleich auf das Faszinosum, welches das 19. Jahrhundert daran fand. Diese Konnotation verweist somit auf einen kulturellen Code:[16] REF (sozio-historischer Code; Buch der Mystiken: Buch der Geister). [c] [SYM] Schon der Titel kündigt ferner ein Transgressionsereignis, die Konfrontation zweier einander ausschließender Welten an: die Antithese von weltlicher Realität und Geisterwelt, von Empirie und Metaphysik (und das entspricht zugleich der universellen Antithese von Leben und Tod). Er speist damit den Symbolischen Code:[17] SYM: Antithese (Transgression). [d] [SEM] Für den Leser dieser Erzählung (heute wie im 19. Jahrhundert) konnotiert die Vorstellung einer Geistererscheinung zwangsläufig Unheimlichkeit, die ihre Begründung findet im symbolischen Transgressionserlebnis. Konnotationssignifikat[18] (SEM: Unheimlichkeit).

(2) Im Anfange des Herbstes 1809 verbreitete sich in der Gegend von Schlan (einem Städtchen vier Meilen von Prag auf der Straße nach Sachsen)

[a] [REF] Die Erzählung bedient sich von Anfang an zahlreicher kultureller Codes, von denen der die Zeit indizierende vielleicht der prominenteste und allgegenwärtigste ist: chronologischer Code.[19] – Schlan ist ein Ort an der Moldau, nördlich von Prag: geographischer Code. Der Herbst des Jahres 1809 verweist auf eine historische Situation: der Krieg zwischen Österreich (dem auch das unter der Herrschaft der Habsburger stehende Prag angehörte) und Frankreich: historischer Code. [b] [SYM] Diese historische Situation wiederum speist gleichfalls den symbolischen Code, denn auch die Napoleonischen Kriege können (wie jeder Krieg) als das Aufeinanderschlagen antithetischer Gegensätze (Antagonisten, Feinde) verstanden werden, was dem in Lexie Nr. 1 skizzierten Kontext einer Transgression gleichkommt. Das gleiche symbolische Feld wird zudem getragen von der geographischen Bestimmung des Geschehens: Auch das nach 1806 mit Napoleon verbündete Sachsen und das habsburgerische Prag können als symbolische Antagonisten verstanden werden. SYM: Antithese (Transgression). [c] [REF] Die hohe Dichte an kulturellen Codes (an zeitlichen und geographischen Fakten) ergibt sich aus der Präsenz eines weiteren kulturellen Codes, dem der faktengesättigten Bürokratie: einem bürokratischen Code, der auch als der um Objektivität bemühte wissenschaftliche Code verstanden werden kann. [c] [SYM] Daraus folgt die Stärkung des empirischen Terms des symbolischen Feldes, dem im Folgenden die ganze amtliche Untersuchung zuzurechnen ist: Antithese (Stellung A: Empirie und Leben). [d] [REF] Will man die Quellen der Codes vollkommen freilegen, so lassen Jahr und Ort der Handlung (und womöglich der Ursprung des ganzen „ Gerüchts“) auf einen Code schließen, der die Biographie des Autors umfasst; Kleist nämlich hielt sich 1809 in Prag auf: biographischer Code.[20]

(3) das Gerücht einer Geistererscheinung, die ein Bauernknabe aus Stredokluk (einem Dorfe auf dem halben Wege von Schlan nach Prag) gehabt habe. Dies Gerücht ward endlich so allgemein und so laut,

[a] [REF] Stredokluky ist eine kleiner Ort unweit von Prag: geographischer Code. [b] [SEM:] Tschechisch. [c] [SEM:] Provinzialität. [d] [HER] Indem das nachfolgend geschilderte Geschehen als „Gerücht“ bezeichnet wird, macht der Diskurs[21] das Rätsel um die Geistererscheinung quasi selbst zu einem Rätsel: Die Existenz eines wirklichen Rätsels (bzw. der Wahrheitsgehalt seiner Glieder), nämlich einer tatsächlichen Geistererscheinung, wie sie eigentlich bereits durch den Titel verbürgt wurde, wird infragegestellt: Rätsel 1 (Gibt es eine Geistererscheinung?): Setzung. – Die Entwicklung dieses hermeneutischen Rätsels wird immer fesselnder werden, bis sie den Kleist’schen Textes an die Grenzen seiner Lesbarkeit[22] treibt; sie öffnet ihn hin zum Pluralen (vgl. Nr. 48).

(4) daß endlich ein Hochlöbl. Kreisamt zu Schlan eine gerichtliche Untersuchung der ganzen Sache beschloß, und demzufolge eine eigene Kommission ernannte, aus deren Akten zum Teil, und zum Teil aus mündlichen Berichten an Ort und Stelle, nachstehende Geschichte gezogen ist.

[a] [REF] Die Formulierung „Hochlöbl. Kreisamt zu Schlan“ verweist auf den bürokratischen Code. [b] [AKT] Die Einleitung einer Untersuchung eröffnet eine Handlungssequenz,[23] welche die ganze Erzählung umspannt und erst relativ spät wieder aufgenommen wird (s. Nr. 36): AKT: „Untersuchung“ (I. Beschluss und Ernennung einer Kommission). [c] [SEM:] Authentizität. [d] [SEM] Dass sich ein Kreisamt der Angelegenheit annimmt und eine gerichtliche Untersuchung anordnet, ist nicht nur Garant für Authentizität, sondern auch Emphase der Bedeutung der Geschichte: Bedeutsamkeit. [e] [REF:] Metasprachlicher Code: es folgt eine überlieferte Geschichte. Dies deutet nicht nur auf deren mittelbare Überlieferung, sondern verweist auch auf das Folgende als Analepse.[24]

III. Die Codes: Ideologische Stimmen

An dieser Stelle des Kommentars konnten im Text alle Codes bis auf den Code der Kommunikation[25] festgemacht werden (dieser findet sich zum ersten Mal in Nr. 15). Sie gestalten die intertextuelle Verknüpfung der Erzählung mit dem „große[n] Buch (der Kultur, des Lebens, des Lebens als Kultur)“ (S/Z, 25), indem sie Konnotationen markieren und auf die Signifikate eines Textes verweisen. – Sind aber die sechs von Barthes angeführten Codes für jeden erzählenden Text konstitutiv? François Flahault bejaht dies in seinem S/Z -Kommentar,[26] und auch die vorliegende Arbeit vermag dies zu bestätigen, wenn auch darauf hingewiesen werden muss, dass die (Aus-)Wahl der Codes wiederum durch den kulturellen Kontext des jeweiligen Leser-Interpreten determiniert wird: andere Kulturen, andere Codes. Dabei handelte es sich aber aller Wahrscheinlichkeit allein um Ergänzungen und Einschränkung, sprich: eine kulturell andersartige Gewichtung der in einem Text wahrgenommenen ‚Spuren’ des jeweiligen kulturellen Kanons unseres Wissens.[27] Für Barthes sind daher die hier angewandten Codes sechs Eingänge „zu einem Netz mit tausend Eingängen“ (S/Z, 16): einem Netz, das für den kulturellen Intertext aus Gesellschaft, Geschichte und Literatur steht. Doch wie funktionieren diese Eingänge, worin sind sie begründet und wie entstehen sie?

Wenn Barthes davon spricht, „die semantische [...] Materie verschiedener Kritiken (der psychologischen, psychoanalytischen, thematischen, historischen, strukturalen)“ (ebd., 19) eines Textes vorlegen zu wollen, um „den stereographischen Raum eines Schreibens [...] aufzuzeichnen“ (ebd.), dann scheint es, als charakterisiere er damit zugleich die Codes: Wie sich die psychologische Kritik des proaïretischen Codes als Eingang bedient, so bestimmt die psychoanalytische den symbolischen Code; der thematische Zusammenhang speist die Seme, auf die historischen (geographischen, literarischen, medizinischen ...) Materien verweisen die kulturellen Codes, und der hermeneutische Code erbringt die Strukturzusammenhänge für die strukturale Kritik.

Doch der Kommentar Barthes’ will genau dies verhindern: den Einfall (allein) einer einzigen Kritik in den Text – weil sie „das Hören auf eine der Stimmen des Textes ist“ (ebd.; Hervorhebung von mir, A.M.), wo viele weitere zugleich sprechen. Er aber will einen „stereographischen Raum“ (ebd.) aufzeigen: einen Zusammenhang, der die Eingänge aller Kritiken offen hält und sich gleichzeitig ihrer Gleichberechtigung bewusst bleibt. Dahinter verbirgt sich, wenn der Begriff Ideologie einen Komplex von Weltanschauungen und Wertungen bedeutet, vor allem ein Bewusstsein über die Ideologiehaftigkeit dieser Kritiken, als deren Eingänge die sechs Codes gelten können. Eine derartige ideologische Vereinnahmung des Textes – wie sie in diesem Sinne durch eine (rein) strukturalistische Herangehensweise ebenso geschieht wie durch eine (rein) materialistische und wie sie ein hermeneutischer Textbegriff, der nach einer primären Bedeutung: einem obersten Sinn des Textes sucht, besonders anreizt (vgl. Poe, 267) – kann nur durch eine Enthierarchisierung der Eingänge umgangen werden. Kein Code darf (von vornherein) als bedeutsamer als ein anderer betrachtet werden: „Daher ist das Wählen, das Entscheiden über eine Hierarchie der Codes, über eine Vorbestimmung des messages, [...] im-pertinent“ (S/Z, 81).

Diese zunächst normativ wirkende Forderung Barthes’ ist auf den zweiten Blick sehr einleuchtend. Denn der Intertext, in dessen Rahmen die Entstehung einer Erzählung ebenso geschieht wie ihre Rezeption, gestaltet sich in seiner unendlichen Kombinatorik objektiv tatsächlich als ein unentscheidbares Nebeneinander aller Codes, Kritiken und Ideologien. Nun zeichnet sich allerdings der Barthes’sche Kommentar selbst gerade durch eine – in ihrer Art durchaus brillante – Konzentration der Interpretation[28] auf zwei Codes aus: den hermeneutischen und den symbolischen. Und selbstverständlich verbirgt sich dahinter ebenfalls ein Wertungshorizont, der sich nachweisbar über den strukturalen[29] und den psychoanalytischen[30] intertextuellen Eingang erstreckt und der es Barthes selbst verwehrt, das „Gleichheitsprinzip der Eingänge zu bewahren“.[31] Es ist ihm ebenso unmöglich wie jedem „Scripteur“[32] und jedem Leser, der sich zwar im Text vor einem Horizont pluraler Eingänge befindet, selbst aber niemals anders handeln kann als nach einer ersten Prämisse oder einem ersten Grund: einer ersten Ideologie, die seine Persönlichkeit (seinen „Habitus“, mit Pierre Bourdieu zu sprechen) determiniert und ganz bestimmte Eingänge vorschreibt.

Was könnte also Barthes dazu antreiben, dies trotzdem zu fordern? – Es ist der klassische Text, dem ein solches (ideologisches) Vorgehen ebenso angemessen ist wie die Konnotation als Mittel zur Auslegung: dies entspricht der „Geschlossenheit des abendländischen [...] Diskurses, [...] einer zentrierten Organisation“ (S/Z, 11), in deren Mittelpunkt traditionell ein Gott steht. Barthes’ Wert, doch hier muss es heißen: sein Ideal ist aber die Pluralität des modernen Textes, der keinen Gott, kein Zentrum und keinen primären Eingang mehr kennt. Jede seiner Analysen ist deshalb in ihrem Vorhaben darauf ausgerichtet, die Erzählung hin zur Dimension des pluralen modernen Textes[33] zu öffnen, unabhängig davon, ob dies in der Praxis gelingen kann. Es wird dadurch umso bezeichnender, dass Roland Barthes seine zwei einzigen Textanalysen dieser Art eben anhand klassischer Texte vollzog: Er spricht über den schreibbaren, doch arbeitet am lesbaren Text in der dieser traditionellen Form eigenen Neigung. – Hierin, so möchte man vielleicht sagen, liegt die paradoxe Schizophrenie,[34] die ein Vorhaben mit sich bringt, das, indem es auf den pluralen Text zielt, auch eine andere, utopische Art von Leser ins Auge fasst: den einem solchen Text einzig angemessenen vollkommen objektiven, den ideologiefreien (ideologie-unabhängigen) Menschen.

(5) Ein Bauernknabe von ungefähr elf Jahren aus Stredokluk, mit Namen Joseph, bekannt bei seiner Familie sowohl als im ganzen Dorfe für einen erzdummen Jungen,

Der Eigenname darf mit Barthes als „Prinz der Signifikanten“ (Poe, 272) betrachtet werden; er birgt zahlreiche soziale und symbolische Konnotationen, die seine Persönlichkeit determinieren (vgl. S/Z, 71): [a] [REF] Der Name Joseph ist in abendländischer Kultur vorwiegend religiös konnotiert. Damit zählt er zugleich zu einem der mächtigsten kulturellen Codes – kultureller Code: Bibel. [b] [SYM:] Derselbe kulturelle Code deutet aber weiterhin auf (mindestens) eine bekannte Bibelerzählung. Sie findet sich im 1. Buch Moses (Kap. 37-50) und handelt von Joseph, dem Sohn Jakobs, der von seinen Brüdern missmutig als „Träumer“ (37.19) betrachtet, gedemütigt und verschleppt wird, aber stets den Segen Gottes besitzt (vgl. 39.2 ff.). So wird er endlich Regent Ägyptens (vgl. 41.43) und verschafft sich und seiner Familie großen Ruhm und Reichtum. Damit verweist der Name Joseph wiederum auf eine Transgression: die Berührung mit dem Übernatürlichen, die Verbindung Josephs mit Gott: SYM (Transgression). [c] [SEM] Doch die Bibelerzählung bietet noch weitere Parallelen zur vorliegenden Erzählung Kleists: Wie der Sohn Jakobs (und auch der der Weihnachtsgeschichte, einer weiteren Referenz) ist auch dieser Joseph ein gewöhnlicher und einfacher Mensch: SEM (Gewöhnlichkeit); ebenfalls wird er gesellschaftlich ob seiner Andersartigkeit ausgegrenzt: SEM (Außenseiter). [d] [SEM] Unterstützt wird diese Konnotation mit dem Hinweis auf die Dummheit des Jungen (SEM: Dummheit/Stumpfsinn), die gleichzeitig im Kontext der aufgezeigten religiösen Referenz eine gewisse Unschuld des Knabens erkennen lässt: Die Geschichte berichtet von etwas, das nicht dem intendierten Handeln Josephs entspringt, sondern das ihm passiert (das wiederum ist das Ereignis der Transgression). SEM: Unschuld oder Empfänglichkeit. [e] [REF:] Sozialer Code: Bäuerlichkeit.

[...]


[1] Der Terminus „écriture-lecture“ ist einer Selbstäußerung Barthes zu S/Z entliehen. In einem Interview mit Les Lettres françaises vom 20. 05. 1970 spricht er von dem Vorhaben, sich „in einen Diskurs der Lektüre, eine Lektüre-Schrift (écriture-lecture) hineinzubegeben“ (vgl. Roland Barthes: Die Körnung der Stimme. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 2002, S. 83). – Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, dass Julia Kristeva den Terminus der „écriture lecture“ bereits vor Barthes benutzt zu haben scheint. In ihrer Arbeit „Bachtin, das Wort, der Dialog und der Roman“ (in: Kimmich/Renner/Stiegler [Hgg.]: Texte zur Literaturtheorie der Gegenwart, Stuttgart: Ph. Reclam jun., 1996, S. 334-348) von 1967 verwendet sie ihn im Kontext eines strukturalistischen Geschichtsbegriffs (vgl. ebd., S. 335).

[2] Roland Barthes: S/Z. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1976. Im Folgenden im Kontext zitiert als „S/Z“.

[3] Roland Barthes: „Textanalyse einer Erzählung von Edgar Allan Poe“. In: ders.: Das semiologische Abenteuer. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1988. Im Folgenden im Kontext zitiert als „Poe“.

[4] Barthes hat sich an verschiedener Stelle gegen den Begriff der Methode ausgesprochen. In seiner Poe-Analyse spricht er von ihm als „zu hochgegriffen und vor allem ideologisch diskutabel, insofern ‚Methode’ allzu oft ein positivistisches Resultat postuliert“ (Poe, 267), und in einem Interview von 1970 bezweifelt er und verbietet er sich, dass die S/Z -Arbeit „den Wert eines wissenschaftlichen Modells“ haben könnte (Barthes: Die Körnung der Stimme, S. 92). Doch stellt er unmittelbar dieser Äußerung nachfolgend die Möglichkeit in Aussicht, dass „sich die Deformation der Methode als fruchtbar erweisen“ (ebd.) könnte. Eben diese Möglichkeit soll hier ergriffen und kritisch betrachtet werden.

[5] Beispielsweise indem das analytische Vokabular partiell ergänzt wird durch die äußerst praktikable Terminologie der Genette’schen narrativen Analyse (vgl. Gérard Genette: Die Erzählung. München: Wilhelm Fink, 1998).

[6] Der Begriff der „Ideologie“ soll dabei im Folgenden als ein fixiertes, individuelles wie gesellschaftliches, System von Weltanschauungen und Wertungen verstanden werden.

[7] Wobei „Schreiben“ in dem Sinne verstanden werden will, den Barthes in „Der Tod des Autors“ (in: Jannidis/Lauer/Martinez/Winko [Hgg.]: Texte zur Theorie der Autorschaft. Stuttgart: Ph. Reclam jun., 2000. S. 185-193) angibt; nämlich als ein „Entwirren“ (vgl. ebd., 191) und Neuschreiben (im Kommentar, im Leser).

[8] Sie schließt sich damit Barthes’ Vorhaben an, „den aufsatzhaften Diskurs zugunsten eines diskontinuierlichen Diskurses auseinanderzunehmen, zu zerstören und aufzulösen“ (Barthes: Die Körnung der Stimme, S. 82).

[9] Vgl. Julia Kristeva: „Bachtin, das Wort, der Dialog und der Roman“ [1967]. In: Kimmich/Renner/ Stiegler (Hgg.): Texte zur Literaturtheorie der Gegenwart. Stuttgart: Ph. Reclam jun., 1996. S. 335.

[10] Ebd., S. 337.

[11] Die von Barthes vorgeschlagene Form des Kommentars, das voranschreitende und unstrukturierte Kommentieren der Codes, eignet sich besonders auch deshalb, da es „weder ganz Bild, noch ganz Analyse“ (S/Z, 17) sein will und weil ihm das Vorgehen entlang des Textes, entlang seiner „Kammlinie“ (S/Z, 18), eigen ist.

[12] Heinrich von Kleist: Geistererscheinung. In: ders.: Gesammelte Werke in vier Bänden. Herausgegeben u. eingeleitet v. Heinrich Deiters. Berlin: Aufbau-Verlag, 1955. Band III: Erzählungen und kleine Schriften. S. 286-290.

[13] Zur Einteilung des Textes in die von Barthes sogenannten „Lexien“ oder „Leseeinheiten“, die naturgemäß auch hier „eine sehr willkürliche“ (S/Z, 18) ist, vgl. den Anhang der vorliegenden Arbeit (Kap. IX), wo der Text zusammenhängend und mit der hier vorgenommenen Lexieneinteilung gegeben wird.

[14] Vgl. Poe, S. 271.

[15] Der „hermeneutische Code“ (S/Z, 21), der „Code des Rätsels“ (Poe, 295) oder die „Stimme der Wahrheit“ (S/Z, 26) „versammelt jene Glieder, durch deren Verknüpfung man [...] ein Rätsel stellt, dessen Lösung nach einigen Aufschüben, die das Salz der Narration bilden, enthüllt wird“ (POE, 295). Er verfügt über verschiedene – „Hermeneuteme“ oder „Morpheme“ (S/Z, 207) genannte – Glieder, von denen die vielleicht wichtigsten folgende sind: Thematisierung und Setzung eines Rätsels, Antwortversprechen, Irreführung, „Äquivokation“ (als „Mischung von Irreführung und Wahrheit in einer einzigen Äußerung“, ebd.; vgl. S/Z, 145 f. u. 162 f.), Blockierung, aufgeschobene Antwort, Teilantwort und Enthüllung bzw. Dechiffrierung (vgl. ebd.). Vgl. auch S/Z, 88 f. u. 187. – Auf den hermeneutischen Code wird im Folgenden mit dem Kürzel „HER“ verwiesen.

[16] Die „Stimme der Wissenschaft“ (S/Z, 26) oder „kulturelle Codes“ bzw. „Referenz-Codes“ (ebd., 23) sind (offensichtlich) zitiertes Wissen oder „Zitate aus dem Schatz von Wissen und Weisheit“ (ebd., 24), aus einem „Wissenskorpus“ (ebd., 202) „von Regeln, die von der Gesellschaft herausgearbeitet werden“ (Poe, 292). Daher findet nicht zuletzt durch sie eine gewisse (stereotypische) „ideologische Perspektive“ (S/Z, 103) Eingang in den Text. Zu den vielfältigen Elementen dieser Codes gehören etwa chronologische, historische, geographische oder literarische Codes, aber ebenso all das Wissen, das in bestimmten (realen wie metaphorischen) Büchern der Kultur (vgl. S/Z, 25 u. 202 f.) zu finden ist. – Kulturelle Codes werden im Folgenden mit dem Kürzel „REF“ markiert.

[17] Der symbolische Code, das „symbolische Feld“ (S/Z, 24) oder die „Symbolstimme“ (ebd., 26) besorgt die Freilegung symbolischer Muster im Text, sie ist „jener Zug der Sprache, der den Körper verschiebt und den Blick auf eine andere Bühne als die der Äußerung [...] ‚freigibt’“ (Poe, 294). Damit beschreibt der symbolische Code den Raum einer „parapsychologische[n] Lektüre“ (Barthes: Die Körnung der Stimme, S. 86), die der psychoanalytischen Textanalyse nach Freud (und Lacan) sehr nahe steht. Sein wichtigstes Element im Kontext der vorliegenden Arbeit ist die (rhetorische) Figur der Antithese, von der Barthes in S/Z schreibt, dass sie – als ein zentraler „Eingang“ (S/Z, 212 f.) in den Text – „die Figur der gegebenen, ewigen, ewig rückläufigen Opposition [sei]: die Figur des Unsühnbaren“ (S/Z, 31). Die Versöhnung der Terme dieser Opposition stellt eine (rhetorische) „Tabuverletzung“ (ebd., 32) dar und wird von Barthes unter dem Terminus der „Transgression“ (ebd.) gefasst, der auch für den vorliegenden Kleist’schen Text eine zentrale Bedeutung annimmt. – Die Abkürzung „SYM“ steht dabei für das symbolische Feld.

[18] Das „Konnotationssignifikat“ (S/Z, 22), das Sem oder die „Stimme der Person“ (ebd., 26) ist als einfache Konnotation „Signifikat par excellence“ (ebd., 22). Sie ist in besonderem Maße „ein Konnotator von Personen, Orten, Gegen-ständen, dessen Signifikat ein Charakter ist“ (ebd., 189). Die Benennung der konnotierten Signifikate ist dabei rein approximativ, denn „das Sem ist nur ein Ausgangspunkt, eine Avenue des Sinns“ (ebd.). Doch die Seme spielen eine wichtige Rolle, da sie nicht nur alle Konnotationen umfassen, die nicht von anderen Codes erfasst werden, sondern vielmehr diese anderen Codes speisen: eine Bedeutungssituation herstellen, derer sich diese bedienen können (vgl. ferner zu den Semen als Konstituenten der narrativen Person: S/Z, 71 f.). – Sie werden hier als „SEM“ gekennzeichnet.

[19] Die Zeitangaben können dabei in dem doppelten Sinne verstanden werden, den Barthes ihnen in seiner Poe-Analyse zuspricht: Sie haben einmal die „operatorische, diegetische Funktion“ (Poe, 277), die Ereignisse der Erzählung zu ordnen, machen zum zweiten aber auch einen „Wirklichkeitseffekt“ (ebd.) aus, der nicht zuletzt darin besteht, „eine bestimmte Ideologie der Zeit“ (Poe, 293) zu bestätigen.

[20] Der biographische Code als Bestandteil der kulturellen Codes kommt weder in S/Z noch in der Poe-Analyse vor, was vor dem Hintergrund von „Der Tod des Autors“ ([1968] in: Jannidis/Lauer/Martinez/Winko [Hgg.]: Texte zur Theorie der Autorschaft. Stuttgart: Ph. Reclam jun., 2000. S. 185-193) verständlich ist. Versteht man allerdings biographische Fakten zum Autorleben und Werk nicht als Ursprung desselben (vgl. ebd., S. 190), sondern als weiteres Element eines gesellschaftlichen Wissenskorpus’, dann können solche als Code in den Kommentar aufgenommen werden, wie es hier exemplarisch versucht wurde. Vgl. dazu Barthes’ Interview mit Les Lettres françaises vom 20. Mai 1970, wo er von seinem – verworfenen – Vorhaben spricht, „Bezüge zu Balzacs Leben und zu seinem Werk als Einheiten des schulischen und universitären Kodes als kulturellem Kode schlechthin zu kodieren“ (Barthes 2002: Die Körnung der Stimme, S. 91).

[21] Wird hier wie im Folgenden in Anlehnung an Barthes’ Terminologie von „Diskurs“ gesprochen, so ist damit auch der in Genetteschen Kategorien „extradiegetisch-heterodiegetisch“ genannte Erzähler gemeint (vgl. Genette: Die Erzählung, 178). „Diskurs“ meint hier aber noch mehr: Der Begriff umfasst (für Barthes) den gesamten Organismus des Textes, so dass es schließlich die Sprache selbst ist, die – gewissermaßen durch die verschiedenen „Stimmen“ – des Textes spricht.

[22] Damit wird an dieser Stelle bereits auf die Unterscheidung von lesbaren, klassischen Texten und schreibbaren, pluralen Texten rekurriert, wie sie Barthes in S/Z vornimmt (vgl. S/Z, 8 f.; vgl. ferner Kap. V dieser Arbeit).

[23] Der „Code der Handlungen“ (Poe, 294) bzw. die (in Anlehnung an Aristoteles) „proaïretisch“ (S/Z, 22) genannte „Stimme der Empirie“ (ebd., 26) bildet „das anekdotische Gerüst der Erzählung“ (Poe, 294) und bezeichnet Handlungssequenzen „menschlicher Verhaltensweisen“ (S/Z, 22), die einer gewissen „endoxe[n], kulturelle[n] Logik“ (Poe, 294), welche für gewöhnlich mit der Chronologie verschmilzt, folgen. Diese Logik entspringt „unseren Denk- und Beobachtungsgewohnheiten“ (ebd.). – Auf diesen Code wird im Folgenden mit „AKT“ verwiesen, seine Glieder werden nummeriert.

[24] Vgl. Genette: Die Erzählung, S. 41f. Diese narrative Analepse endet und erreicht die Basiserzählung erst wieder bei Nr. 36.

[25] Der „Code der Kommunikation“ oder „Empfängercode“ (Poe, 293) findet nur Erwähnung in der Poe-Analyse und bleibt in S/Z noch unerwähnt. Doch erweist er sich in Hinblick auf die Poe-Erzählung ebenso wie auf die vorliegende Geschichte Kleists als fruchtbare und notwendige Ergänzung. Er bezeichnet „jede Beziehung, die im Text als Adresse geäußert wird“ (ebd.) und will von Barthes am vielleicht stärksten „im ökonomischen Sinn“ (ebd.) verstanden werden. –

Im Kontext wird auf diesen Code mit dem Kürzel „KOM“ verwiesen.

[26] François Flahault: „Über S/Z und die Analyse von Erzählungen“. In: Roland Barthes. Mit Beiträgen zu seinem Werk v. Jacques Derrida, Jean-Pierre Richard, François Flahault, Gérard Genette u.a. Hg. v. Hans-Horst Henschen. München: Klaus Boer Verlag, 1988. S. 99.

[27] Dass eine Anwendung in der vorliegenden Form zugleich noch anderen Einschränkungen unterliegt, wird weiter unten behandelt; vgl. Kap. VI dieser Arbeit.

[28] Vgl. Kapitel VII dieser Arbeit.

[29] Der hermeneutische Code ermöglicht den vielleicht elegantesten Bogen von S/Z zurück zu Elementen aus der strukturalen Analyse, die Barthes immer noch begleiten; es ist die Faszination an der Fähigkeit erzählender Texte zur „Distorsion und Expansion“ (vgl. R. Barthes: „Einführung in die strukturale Analyse von Erzählungen“. In: ders.: Das semiologische Abenteuer. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1988. S. 131 ff.), die sich (auch) im Rätselcode als Schlüsselelement der Perspektive auf den Text als Ware und Tausch (vgl. Kapitel IV dieser Arbeit) ausdrückt.

[30] Im Interview mit Les Lettres françaises vom 20. Mai 1970 gibt Barthes zu, dass „die symbolische oder parapsychologische Lektüre heute für uns unwiderstehlich verführerisch ist und einen erwiesenen Reizwert besitzt“ (Barthes: Die Körnung der Stimme, S. 86), und in einem in Signs of the Times abgedruckten Interview von 1971 spricht er sogar davon, dass „wahrscheinlich auf der Ebene dieses symbolischen Kodes das auf dem Spiel steht, was man die Qualität des Werks nennen könnte“ (ebd., S. 152).

[31] Barthes: Die Körnung der Stimme, S. 87.

[32] In „Der Tod des Autors“ spricht Roland Barthes von dem „moderne[n] Schreiber [scripteur]“ (in: Jannidis/Lauer/Martinez/Winko [Hgg.]: Texte zur Theorie der Autorschaft, 189), der nach der Verabschiedung des Autors das „ Schreiben“ (ebd.) des Textes übernimmt.

[33] Barthes differenziert zwischen dem „schreibbaren“, modernen Text, der vollkommen offen ist und der Lektüre keine strukturierten Sinnzusammenhänge vorgibt, und dem „lesbaren“, klassischen Text, der nur in einer Weise (einer Richtung) gelesen werden kann und derart als (ab)geschlossen bezeichnet werden kann. Vgl. hierzu Kap. V der vorliegenden Arbeit.

[34] Und es ist gewiss nicht abwegig, diese Schizophrenie als Symptom einer Epoche zu identifizieren, das sich im Übrigen in raffinierter Weise kongruent zu Jacques Derridas „différance“ verhält (vgl. Jacques Derrida: „Die différance“; in: ders.: Randgänge der Philosophie, Wien: Passagen, 1999, S. 31-56).

Ende der Leseprobe aus 41 Seiten

Details

Titel
Eine Analyse von Kleists "Geistererscheinung" unter Zuhilfenahme von Roland Barthes' Konzept der "écriture-lecture"
Hochschule
Freie Universität Berlin
Note
1,0
Autor
Jahr
2003
Seiten
41
Katalognummer
V77615
ISBN (eBook)
9783638833233
ISBN (Buch)
9783638833240
Dateigröße
636 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Eine, Analyse, Kleists, Geistererscheinung, Zuhilfenahme, Roland, Barthes, Konzept
Arbeit zitieren
Magister Artium Andree Michaelis (Autor:in), 2003, Eine Analyse von Kleists "Geistererscheinung" unter Zuhilfenahme von Roland Barthes' Konzept der "écriture-lecture", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77615

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