Die Doppelkrise 1956 - Die Art der Darstellung und die Wahrnehmung in der "New York Times"


Hausarbeit, 2006

23 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Vorüberlegungen

II. Die Darstellung der Doppelkrise
II.1 Die Anzahl der Artikel
II.2 Das Verhältnis der Berichterstattung
II.3 Die Platzierung der Artikel
II.4 Was sagt uns das?

III. Die Wahrnehmung der Doppelkrise
III.1 Die Artikel genauer betrachtet
III.1.1 Die Artikel zu Suez und Ungarn
III.1.2 Die Artikel zu Suez
III.1.3 Der Artikel zu Ungarn
III.1.4 Leserbriefe
III.2 Gewonnene Erkenntnisse

IV. Bündelung der Erkenntnisse

V. Bibliographie
V.1 Quellen
V.2 Literatur
V.3 web-Seiten

I. Vorüberlegungen

„Much of what Americans believe (...) comes from the <Times>,

even though many have never seen a copy of it.

Russ Brawley[1]

Die New York Times ist nach wie vor die in Amerika am meisten gelesene und einflussreichste Zeitung.[2] Die Auflage der New York Times steigt seit ihrer Gründung beständig[3] und hat im Jahr 1990 in der Werktagsauflage eine durchschnittliche Auflagenhöhe von etwa einer Million Exemplaren[4] mit einer durchschnittlichen Leserschaft von circa 2 690 000 Personen[5] erreicht. Dieser Leserkreis setzte sich im Gegensatz zu dem vieler anderer Zeitungen in Amerika seit Erscheinen hauptsächlich aus „the very very very top top top“[6] zusammen - Personen mit höherer Schulbildung und hohem Einkommen. In ihrer Untersuchung über das Leseverhalten der Führungsgruppen in den USA fand die Soziologin Carol WEISS heraus, dass die New York Times von allen Printmedien das höchste Ansehen und das meiste Vertrauen genießt.[7] Sie kommt zu dem Schluss, dass ein Großteil der Eliten und der Entscheidungsträger der Vereinigten Staaten von Amerika die New York Times liest.[8] Damit nimmt die Times eine Schlüsselposition „im Spannungsfeld von Politik und Wirtschaft, veröffentlichter Meinung und öffentlicher Meinungsbildung ein“.[9] Nach dem Selbstverständnis der Times besteht die Aufgabe einer Zeitung darin, umfassende Informationen zur Verfügung zu stellen, einen Meinungs-austausch zwischen der Regierung und dem Volk zu ermöglichen sowie Einfluss auf den politischen Diskurs in der Art und Weise auszuüben, dass die Interessen der Eliten gewahrt und vor allem die Rechte des Volkes nicht verletzt werden.[10] Michael J. O`Neil, der Präsident der Society of American Newspaper Editors formulierte diesen Auftrag folgendermaßen: „We should make peace with government. We should not be ist enemy. We are supposed to be observers, not the participants - the neutral party, not the permanent opposition. We should cure ourselves of the adversarial mindset. The adversarial culture is a disease attacking the nation‘s vital organs.“[11] Der darin zum Ausdruck kommende Anspruch an Neutralität und Seriosität genießt unter anderen Journalisten eine derart hohe Glaubwürdigkeit, dass „immer dann, wenn Redakteuren und Produzenten bei ihrer Nachrichtenauswahl Zweifel kommen, [...] diese [prüfen], ob die betreffende Geschichte überhaupt in der New York Times erschienen ist, und wenn ja, wie sie dort behandelt und dargestellt wurde.“[12] Damit wird deutlich, dass der immense Einfluss der New York Times auf zwei Ebenen basiert: der Leserschaft zum Einen und der Funktion als Orientierungsgrundlage für andere Journalisten zum Anderen, womit allerdings aus Sicht des Historikers auch eine Schattenseite verbunden ist, die immer dann zu Tage tritt, wenn sich die Redaktion der Times aus welchen Gründen auch immer gegen die Veröffentlichung von Informationen entscheidet.[13] „Die New York Times ist also nicht nur in der Lage, das „wording“, die Formulierung, Akzentuierung und die Interpretation von Ereignissen in der Berichterstattung der Medien zu bestimmen, sondern sie entscheidet auch, welche Informationen überhaupt in die Nachrichten eingehen und in den USA Verbreitung finden.“[14] Diese power to select, also die Macht, über die Art und Weise der Berichterstattung zu entscheiden oder Informationen zu ignorieren, symbolisiert den politischen Einfluss der Times in Washington, der „besonders in der internationalen Berichterstattung“ deutlich wird.[15]

Die vorliegende Hausarbeit hat das Ziel, die Darstellung der Doppelkrise 1956 und die daraus resultierende Wahrnehmung durch den Leser näher zu untersuchen. Ausgehend von der Frage, in wie weit die politische Mehrheitsmeinung einer Nation sich auch an der Art und Weise der Berichterstattung über bestimmte Ereignisse in der Presse spiegelt, wird der Fokus auf der Darstellung der Doppelkrise 1956 in der Presse der Vereinigten Staaten von Amerika liegen. Da die USA an den Ereignissen in Ungarn und in Ägypten nicht direkt beteiligt waren,[16] wird anhand von Artikeln, die im Zeitraum vom 29. Oktober bis zum 06. November 1956 erschienen sind, untersucht, wie über die beiden Ereignisse einzeln berichtet wurde und ob die beiden Krisen als gleichzeitig oder gar als zusammenhängend geschildert und empfunden wurden.

Dazu ist die Arbeit ist in zwei große Abschnitte gegliedert.

Im ersten werden anhand von aus den vorliegenden Daten gewonnenen Schaubildern die Art und Weise der Berichterstattung genauer untersucht. Wie viele Artikel sind mit den Schlagwörtern „Suez“ und „Hungary“ im genannten Zeitraum erschienen? Wie viele Artikel beinhalten beide Schlagwörter? Wo sind die betreffenden Artikel in der Zeitung platziert? Durch die Auswertung der veranschaulichten Daten soll letztlich die Frage beantwortet werden können, ob das Interesse an den Konflikten im Verlauf der Doppelkrise eher zu- oder eher abnimmt.

Im zweiten Abschnitt wird die Wahrnehmung der beiden Krisen für sich allein und gleichzeitig als Doppelkrise betrachtet. Dazu werden im Besonderen die Begrifflichkeiten in der Berichterstattung näher betrachtet.

Die Quellenlage hat sich bei der Erstellung der Arbeit als äußerst ergiebig erwiesen. Alle Artikel der New York Times des untersuchten Zeitraums sind online über die Datenbank Historical Newspapers[17] abrufbar. Zusätzlich sind mehrere Darstellungen in Quellen veröffentlicht worden.[18]

Direkte Behandlungen des Themas der Hausarbeit finden sich hingegen so gut wie gar nicht. Eine Ausnahme ist der Aufsatz von István DEAK mit dem Titel „1956 in Hungarian Memory and Public Consciousness“.[19] Außerdem ist die Abhandlung „Die Ungarische Revolution 1956 - Reform - Aufstand - Vergeltung“[20] zum Themenkomplex der Reaktionen auf die Ereignisse in Ungarn in besonderem Maße nennenswert. Der einzige Aufsatz, der sich mit der Wahrnehmung der Ereignisse in Ungarn und Suez als Doppelkrise beschäftigt, ist „The Sovjet Union, The United States, and the Twin Crisis of Hungary and Suez“ von John C. CAMPBELL.[21] Sehr interessant für einen allgemeinen Überblick und die Krisen im Einzelnen waren folgende Veröffentlichungen: Wenn auch der Titel missverständlich ist, ist die von Erwin A. SCHMIDL herausgegebene Aufsatzsammlung in mehrfacher Hinsicht informativ.[22] Darin fand sich nicht nur DEAKs Aufsatz, sondern außerdem die ausgesprochen hilfreichen Aufsätze von László VARGA[23] und Günter BISCHOF.[24] Gezielt hervorzuheben sind des Weiteren die Veröffentlichungen von Géza ALFÖLDY[25] und Johanna C. GRANVILLE.[26] Wenn auch nicht auf dem neuesten Forschungsstand, hat sich „Aufstand in Ungarn - Die Tragödie eines Volkes“ von John IRVING doch als übersichtliche und ausführliche Darstellung erwiesen[27].

II. Die Darstellung der Doppelkrise

In diesem Kapitel soll die Art und Weise der Berichterstattung zu den Ereignissen sowohl in Ägypten, als auch in Ungarn unabhängig voneinander, aber gerade auch im gemeinsamen Kontext näher untersucht werden.

Zur Verdeutlichung dienen Schaubilder, die einen Versuch darstellen, die gefundenen Artikel als Quellen unter einem möglichst objektiven Gesichtspunkt unabhängig von sprachlichen oder darstellerischen Eigenarten auszuwerten.

Daher werden zunächst alle Aspekte ausgeblendet, die die Wahrnehmung des einzelnen Lesers betreffen, also subjektiv sein können.

Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich vom 29.10.1956, dem Folgetag auf die blutige Niederschlagung des Volksaufstandes in Ungarn und zugleich dem Tag, an dem israelische Truppen als Reaktion auf die Verstaatlichung des Suezkanals auf der Sinai-Halbinsel ägyptische Truppen angreifen, bis zum 06.11.1956, als auf Druck der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion englische und französische Truppen die Kanalzone am Vortag hatten wieder räumen müssen.

Einen ersten Eindruck wird ein Überblick über die Quantität der Artikel liefern. In einem zweiten Schritt wird für dieselben Suchkriterien eine Auswertung des Verhältnisses der Berichterstattung vorgenommen.

Abschließend erfolgt eine Darstellung der Platzierung der Artikel.

Im Einzelnen ergeben sich folgende Bilder:

II.1 Die Anzahl der Artikel

Da ein Zusammenhang zwischen der Häufigkeit, mit der Themenkomplexe in Zeitungen diskutiert werden und dem öffentlichen Bewusstsein besteht[28], ermöglicht die Interpretation der ermittelten Daten den Nachweis eines öffentlichen Interesses an einem bestimmten Thema.

Ein Schaubild wurde für Artikel der New York Times des Zeitraums 29.10.1956 bis 06.11.1956 erstellt. Gesucht wurde nach den Begriffen „Suez“ und „Hungary“, sowie nach einer Kombination der beiden Begriffe.

Folgendes Schaubild ergibt sich:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Man kann dem Schaubild entnehmen, dass insgesamt das Schlagwort „Hungary“ am häufigsten in Artikeln vertreten ist, gefolgt von „Suez“. Nur wenige Artikel dagegen weisen eine Kombination beider Begriffe auf.

Während die Anzahl der Artikel, die den Begriff „Hungary“ beinhalten, relativ stabil ist, nimmt die Anzahl der Artikel zu „Suez“ bis zum 01.11.56 täglich zu, fällt dann wieder ab, um 04.11.56 ihren Höhepunkt zu erreichen. In den beiden letzten Tagen des untersuchten Zeitraumes nimmt die Anzahl ebenfalls wieder ab. In diesen beiden Tagen erreichen nun aber die Artikel zu „Hungary“ ihren höchsten Wert.

Artikel mit beiden Begriffen erschienen nur an zwei Tagen, dem 03.11.56 und dem 06.11.56. Die Kombination weist deutlich die geringste Anzahl auf. Am Wenigsten werden also die beiden Krisen in Zusammenhang zueinander dargestellt.

II.2 Das Verhältnis der Berichterstattung

In diesem zweiten Schritt wird das Verhältnis der Berichterstattung näher beleuchtet. Zur Erstellung der Daten wurde die Gesamtanzahl aller erschienenen Artikel im kompletten Untersuchungszeitraum heran-gezogen. Wurde über die Ereignisse in Ungarn und in Ägypten ausgewogen berichtet? Oder überwiegt ein Themenkomplex? Die Beantwortung dieser Fragen soll helfen, im nächsten Kapitel zu einem Urteil zu kommen, ob die Ereignisse in Ägypten und in Ungarn lediglich singulär oder in Zusammenhang zueinander wahrgenommen wurden.

Das Ergebnis fällt eindeutig aus:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Während der Unterschied zwischen den beiden Themenkomplexen „Hungary“ und „Suez“ in dreizehn Prozentpunkten zugunsten „Hungary“ besteht, weist lediglich 1% aller untersuchten Artikel beide Suchbegriffe auf.

Insgesamt überwiegt also die Berichterstattung zu den Ereignissen in Ungarn.

Die Feststellung aus den Ergebnissen des ersten Schaubildes, dass die beiden Krisen nicht im Zusammenhang zueinander dargestellt werden, lässt sich hiermit untermauern.

II.3 Die Platzierung der Artikel

In diesem Schritt soll über eine quantitative Aussage hinaus eine Qualifizierung in der Art nachgewiesen werden, als dass die Platzierung eines Artikels Auskunft über seine relative Wichtigkeit geben kann.

Bei der New York Times sind die Rubriken in folgender Reihenfolge angeordnet: news, opinion und zuletzt features.

Die Rubrik news ist in folgende Bereiche unterteilt: international, national, Washington, business, technology, science, health, sports, New York region, education, weather sowie obituaries.

In der Rubrik opinion finden sich die editorials, op-eds und die letters to the editors.

In der Rubrik features gibt es die Themenbereiche arts, books, movies, theater, travel, New York City Guide, dining & wine, home & garden, fashion & style, crossword, The New York Times Magazine sowie die week in review.

Die Rubriken stehen für die Zwecke dieser Hausarbeit also bereits in einer für die Beurteilung der Gewichtung logischen Reihenfolge.

Davon unabhängig erscheinen die wichtigsten Schlagzeilen auf der Titelseite. Durch die Errechnung eines Durchschnittswerts der Seitenzahl für die Anzahl von Treffern pro Suchbegriff pro Erscheinungstag lässt sich eine Aussage darüber treffen, ob das öffentliche Interesse an einem Thema konstant bleibt oder sich verändert.

Im Schaubild werden alle Artikel mit den Schlagwörtern „Suez“, „Hungary“ und mit beiden Schlagwörtern eines Tages dem Wert einer Durchschnittsseite zugeordnet.

Umso geringer der ermittelte Wert ausfällt, umso weiter vorne im Blatt sind die Artikel erschienen und wurden folglich umso wichtiger eingeschätzt.

Folgende Werte ergaben sich[29]:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Als am wichtigsten wurde die Berichterstattung über Ungarn am 29.10.1956 erachtet, gefolgt vom 03.11.1956. Am Geringsten ist der Durchschnittswert für die Ausgabe vom 06.11.1956. Nur ein einziges Mal ist der Wert für Ungarn niedriger als der für Suez, und zwar am 29.10.1956.

Die Werte für Suez verhalten sich fast genau entgegengesetzt. Der Wert bleibt kontinuierlich niedriger als für Ungarn und ist am 03.11.1956 am Niedrigsten. Die höchsten Werte ergeben sich für den 29.10. sowie den 01.11.1956.

Interessant ist unterdessen, was sich für die Artikel ergibt, in denen beide Schlagwörter auftauchen:

Am 03.11.1956 ist der Wert so niedrig als möglich, da es sich um einen Artikel auf der Titelseite handelt. Am 06.11.1956 dagegen, an dem man ebenfalls einen niedrigen Wert erwartet hätte, übertrifft der Wert sogar den der beiden anderen Kurven.

Auch die Ergebnisse aus diesem Schaubild lassen den Schluss zu, dass sich die Darstellung 1956 noch auf zwei einzelne, voneinander unabhängige Ereignisse beschränkte.

II.4 Was sagt uns das?

Auf einer rein auf Fakten und Zahlen beruhenden Untersuchungsgrundlage zeigt sich, dass die Berichterstattung zu den beiden Themen-komplexen nicht ausgewogen ist.

Wird mit der Platzierung der Artikel die Spiegelung des öffentlichen Interesses an diesem Thema gleichgesetzt, so kann gesagt werden, dass das öffentliche Interesse der Leserschaft der New York Times an den Vorgängen in Ungarn beständig bleibt und sogar ansteigt, während an der Berichterstattung an Artikeln über die Ereignisse am Suezkanal das Interesse starken Schwankungen unterliegt und gegen Ende des Untersuchungszeitraums eindeutig abnimmt.

Die Ereignisse in Ungarn werden weit häufiger und weit besser platziert in der New York Times behandelt, als die Krise am Suezkanal.

Ein Zusammenhang zwischen beiden Krisen wird nur sehr vereinzelt hergestellt - von der Darstellung einer Doppelkrise kann zumindest 1956 nicht gesprochen werden.

Das nächste Kapitel wird sich mit der entgegengesetzten Untersuchungsmethode befassen und die Eigenschaften der Artikel näher beleuchten, die geeignet sind, einen subjektiven Eindruck zu vermitteln und ein öffentliches Interesse gezielt zu erzeugen oder zu hemmen.

III. Die Wahrnehmung der Doppelkrise

III.1 Die Artikel genauer betrachtet

Zum Wesen der Presse und zu der Rolle, die sie für die Wechselbeziehungen zwischen Außenpolitik und Volk spielt, existieren zwei vorherrschende Meinungen.

Während die eine die Presse als aktiven Partizipanten in den Prozessen der Außenpolitik sieht - sie als die fourth branch of government betrachtet,[30] vertritt die andere Seite die Meinung, die Presse würde von der Regierung beeinflusst und manipuliert.[31] Beide Meinungen für sich betrachtet klingen zunächst plausibel, es ist für die Zwecke dieser Hausarbeit allerdings nicht notwendig klar Stallung für eine der beiden Meinungen zu beziehen, da das Ergebnis dieser Wechselwirkungen oft genug das selbe ist. Nach der gründlichen Untersuchung dieser Wechselwirkungen kam ARONSON zu dem Schluss, dass „die New York Times (...) die Macht und den Einfluss der Mächtigen in den Schaltzentralen von Regierung, Militär und Wirtschaft [fördert].“[32]

Könnten die unterschiedlichen Ergebnisse aus Kapitel I dieser Arbeit damit zu erklären sein, dass die Presse nur das spiegelt, was gespiegelt werden soll? Oder anders ausgedrückt: Fällt die Berichterstattung über Suez geringer aus als über Ungarn, weil außenpolitisch gesehen die Vorgänge in Ungarn für die Interessen der USA wichtiger waren? Oder ist es gerade umgekehrt? Ist die Berichterstattung über die Ereignisse in Ungarn und Suez geeignet, um die öffentliche Meinung in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen?

Sechs Artikel wurden dazu exemplarisch näher beleuchtet:

Den Anfang machen zwei Artikel, sie sowohl über Suez, als auch über Ungarn berichten,[33] es folgt ein Bericht zu den Ereignissen in Ungarn,[34] danach drei Artikel zu Suez[35] und abschließend zwei Leserbriefe, die veranschaulichen sollen, wie die konkrete Wahrnehmung der amerikanischen Bevölkerung ausgesehen hat.

Der Fokus wird dabei auf Eigenschaften wie dem Gebrauch eindeutig konnotierter Begrifflichkeiten liegen.

Es gilt zu beantworten, in wie weit sich die bereits gewonnenen Erkenntnisse aus Kapitel I auf diese Weise bestätigen lassen.

III.1.1 Die Artikel zu Suez und Ungarn

Bei dem einen der beiden zu untersuchenden Artikeln handelt es sich um die Aufzeichnung zweier Wahlkampfreden, die beide im Rahmen des Senatswahlkampfes am 5. November 1956 gehalten wurden und für den Abdruck in der New York Times aufgezeichnet wurden. Bei den beiden Rednern Adlai E. Stevenson und Senator Estes Kefauver handelt es sich um demokratische Politiker, die in ihren Reden auch auf die Außenpolitik unter Dwight D. Eisenhower eingehen und Bewertungen über die Geschehnisse in Suez und Ungarn abgeben.

Adlai E. Stevenson geht in seiner Reden auf beide Ereignisse ein und nutzt diese hauptsächlich, um das Versagen der Regierung Eisenhower und des Präsidenten ganz speziell zu kritisieren:

„[...] When Egypt took over the Suez Canal in July the President was at Gettysburg. On Aug. 4, when The New York Times called the Suez impasse the „gravest challenge to the West since Berlin and Korea,“ the President played golf [...].“[36] Auch wenn das von ihm verwendete Zitat aus der New York Times bereits die Wichtigkeit der Ereignisse am Suezkanal spiegelt, geht die Äußerung in dem von Stevenson verwendeten Kontext unter, da sie hier schon aufgrund ihrer semantischen Stellung die Tätigkeit des Präsidenten betont: Golfspielen. Damit erreicht Stevenson zwar auf der einen Seite das Ziel, den Präsidenten als uninteressierten und auf sein eigenes Wohl bedachten Egoisten darzustellen, gleichzeitig verliert aber die Botschaft über die Zustände im mittleren Osten ihre Wichtigkeit und Aussagekraft. Er fährt fort, die Versäumnisse der Eisenhower Administration aufzuzählen und weist auf die Auswirkungen für das amerikanische Volk hin: „[...] The death of Stalin caught us off guard. The uprising in Poznan caught us off guard. The most recent revolts in Poland and Hungary obviously caught us off guard [...].[37] Auch im weiteren Verlauf der Rede dienen die Ereignisse lediglich als Beispiele für eine gescheiterte Außenpolitik Eisenhower s: „The Eisenhower Administration’s policy in the Middle East commenced in 1953 with the presentation of the pistol to the dictator of Egypt and has ended in the Egyptian seizure of the Suez Canal, Russian Communist penetration in the Middle East for the first time, bad blood between America and her oldest friends, Britain, France, and finally war itself.“[38] Besonders interessant an dieser Formulierung ist vor allem, dass Nasser als Diktator Ägyptens bezeichnet wird. Ein „dictator“ ist laut Oxford Advanced Learner’s Dictionary: „a ruler who has total power over his country, esp. one who has obtained it by force and uses it in a cruel way; a person who insists that people do what he or she wants.“[39] Diese Definition beinhaltet bereits den Aspekt der Gewalt und der ungerechtfertigten Herrschaft. Dieser Diktator hat sich den Suezkanal laut der Darstellung STEVENSONs mit Gewalt unter den Nagel gerissen - was durch die Verwendung des Begriffes „seizure“ (the action or an instance of seizing s.th. by force[40] ) zum Ausdruck kommt und womit Amerika die Opferrolle in dieser Konstellation einnimmt. Zu Ende seiner Rede bringt er Suez und Ungarn allerdings auch noch in einen gemeinsamen Kontext, der keinen Angriff auf den Präsidenten darstellt. Er bezeichnet die Ereignisse in Osteuropa und im mittleren Osten als Symptome einer neuen Erhebung [des Ostens A.d.V.], die die weltweite Machtverteilung gefährdet.[41]

Senator Estes Kefauver argumentiert ähnlich. Er spricht in seiner Rede davon, dass die Geschehnisse am Suezkanal den ironischen Höhepunkt von Eisenhowers falscher Außenpolitik darstellten.[42] Auch er sieht Amerika in der Opferrolle: „[...] the Communists now urging us to go to war with them against Britain and France!“[43] Er bedauert ebenfalls, unter der jetzigen Regierung keine Lösung für die Probleme im Ausland zu erkennen: „I see no hope that the Republican party can retrieve the tragic situation abroad.“[44] Er spricht allerdings nicht von Problemen, sondern von einer tragischen Situation, was die Ereignisse als schicksalhaft und keineswegs von Amerika beeinflusst erscheinen lässt. Die selben schicksalhaften Gegebenheiten sieht Kefauver auch in Osteuropa: „[...] we are hopeless in Hungary’s agony.“[45] Er sieht im Gegensatz zu Stevenson allerdings eine Mitverantwortung der USA, was die Probleme am Suezkanal angeht: „[...] Our policy in the Middle East is now in ruins and has furthered the Sovjet design to penetrate this strategic area to the great damage of the cause of freedom.“[46]

Der zweite Artikel, der beide Themenkomplexe thematisiert, stammt vom 6. November 1956 und befasst sich mit den Kompetenzen der U.N.[47] In dem vorliegenden Artikel werden die Ereignisse in Ungarn und am Suezkanal im Zusammenhang mit den Möglichkeiten der U.N. Aktionen zur Lösung der Konflikte zu unternehmen erwähnt. Es wird von „[...] the Israeli invasion of Egypt, the Franco-British movement against the Suez Caqnal area and the crimes against the people of Hungary commited by Sovjet Russia [...].“[48] gesprochen. Auch hier wird Russland ganz eindeutig die Rolle des Aggressors und den Vereinigten Staaten von Amerika die in diesem Falle schmeichelhaftere Rolle des Opfers zugeschrieben. Der Artikel endet mit einem Aufruf an die U.N., ihr Möglichstes zu unternehmen, um Nasser in seine Schranken zu weisen: „It remains true that the U.N. cannot deal with monsters bent on exterminating whole populations.“[49] Die Gleichsetzung Nasser s mit einem unmenschlichen Ungeheuer begegnet dem Leser in diesen Tagen oft, wie auch aus anderen Artikeln, deren nähere Untersuchung den Rahmen dieser Hausarbeit gesprengt hätte, beweisen.[50]

III.1.2 Die Artikel zu Suez

Der Artikel War in the Middle East[51] erklärt zunächst ausführlich die Hintergründe für den Krieg am Suezkanal, wobei zum ersten Mal tatsächlich die Vokabel „war“ benutzt wird. Wurde zuvor von schwierigen Situationen, Krisen oder Problemen geschrieben, so wird die eskalierte Situation nun eindeutig als Krieg bezeichnet. Nachdem die Schuld an diesem Krieg weit von Amerika gewiesen wird[52], erfolgt bereits im nächsten Absatz eine (Wieder-) Annäherung an Großbritannien und Frankreich: „In this situation the United States has been compelled to decide on a new policy, proclaimed by President Eisenhower last night. This new policy is of non-involvement in the present hostilities, which will have to be conducted by Britain and France without our help. We do not challenge their right to take the actions they have taken, but we also maintain our right to dissent.“ Bereits in diesem Zitat wird die vorherige Formulierung von einem Krieg zu einer Feindseligkeit abgeschwächt. Die Schuldzuweisung für diese Feindseligkeiten folgt im nächsten Abschnitt: „[...] as there is any one man guilty of aggression it is the Egyptian President. For he has waged war against Israel, Britain and France by propaganda, by gunrunning, by infiltration of murderous bands, by stirring up rebellion in French North Africa, by seizing the Suez Canal by force and scrapping a treaty in the same manner in which Hitler marched into the Rhineland, by blocking the canal for Israeli shipping in defiance of United Nation orders - finally by his whole loudly proclaimed program of throwing Israel into the sea in alliance with other Arab states and creating an Arab empire under his hegemony which would expand his influence in concentric circles to all Africa and the whole Moslem world.“[53] Neben dem bereits erörterten Vergleich mit Hitler[54] sind die Formulierungen in diesem komplexen Vorwurf mehr als eindeutig konnotiert. „Aggression“ muss nicht näher erklärt werden, „to wage war“ besitzt im Englischen die selbe Konnotation wie ein Angriffskrieg im Deutschen[55]. Nasser soll diesen Krieg mit Hilfe von Propaganda, illegalem Waffenhandel („gunrunning“), dem Anzetteln einer Rebellion in Nordafrika und durch die Bezahlung von Kopfgeldjägern forciert haben. Damit befindet sich auch in der Sichtweise dieses Artikels Amerika eindeutig in der Opferrolle. Interessant ist, dass auch hier, obwohl gezielt die Problematik der Sperrung des Kanals angesprochen wird, die eigentlichen Interessen Amerikas nicht zur Sprache kommen. Am Ende des Artikels wird die Aufgabe Amerikas darin gesehen, den Konflikt zu lösen und das Blutvergießen zu beenden.[56] Ebenfalls interessant ist die Tatsache, dass zu Beginn des Artikels von zwei getrennten militärischen Konflikten die Rede ist[57], aber Ungarn mit keinem Wort erwähnt wird.

Der zweite Artikel ist eine direkte Reaktion auf den eben besprochenen Artikel, die am Folgetag veröffentlicht wurde.[58] Dieser Artikel stellt in so fern eine Ausnahme zu den übrigen Artikeln dar, als dass es sich um eine Stellungnahme von mehreren Autoren handelt, die als Advertisement veröffentlicht wurde und so nicht der Redaktion der New York Times direkt entstammt. Es werden vier Fragen aufgeworfen und beantwortet, die

1. Nasser die moralische Verantwortlichkeit für die Eskalation des Konflikts vorwerfen(dazu wird der Artikel vom Vortag zitiert, vgl. oben)
2. Nasser ein Verlangen nach kolonialer Expansion unterstellen, das zur Eskalation führte
3. Israel den Versuch, die Wahlen in den USA zu sabotieren unterstellen und dies damit erklären, dass sich Israel durch den Aufstand in Ungarn genötigt sah, sofort militärisch einzugreifen und schließlich
4. Amerikas Position als Anführer der westlichen Welt gefährdet sehen, da wirtschaftliche und sicherheitspolitische Aspekte betroffen seien („The United States has lost control of events in areas vital to ist security.“[59] )

Insgesamt weist der Artikel eine weitaus dramatischere und populistischere Art der Darstellung auf als die übrigen Artikel.[60]

III.1.3 Der Artikel zu Ungarn

Der Artikel zu Ungarn fällt im direkten Gegensatz zu den Artikeln, die Suez behandeln, dadurch auf, dass er sich keinerlei konnotierter Begrifflichkeiten bedient. Die Berichterstattung erfolgt neutral und wertungsfrei. Fallen Begriffe wie revolutionists oder counter-revolutionists, so werden diese als Zitat verwendet und in Anführungszeichen gesetzt.[61]

Lediglich eine Definition kann an dieser Stelle erörtert werden: Die Ereignisse in Ungarn werden, obwohl die teilnehmenden Personen als „counter-revolutionary elements“[62] bezeichnet werden, eben gerade nicht als Revolution, sondern als Aufstand bezeichnet.

III.1.4 Leserbriefe

Aufgrund der geringen Anzahl von Artikeln, die beide Krisen in Zusammenhang zueinander darstellen, werden in die Untersuchung im Rahmen dieser Hausarbeit auch exemplarisch zwei Leserbriefe mit ein bezogen, die ein öffentliches Interesse nachweisen und ein vorhandenes Bewusstsein für eine Doppelkrise beweisen sollen.

Der erste Leserbrief wurde am 4. November 1956 in der Rubrik Letters to the Times abgedruckt und stammt von dem Geschichtsprofessor Hugh A. ANDERSON am New York City College. Der Verfasser stellt den Zusammenhang zwischen beiden Krisen wie folgt her: „The last week witnessed two astonishing developments. The one was the apparent abandonment of Russian total control over the subject peoples in Central-Eastern Europe. [...] In contrast [...] stands a new Franco-British policy of imposing their will in disregard of the United Nations and of a liberal interpretation of international law.“[63] ANDERSON sieht die Gefahr der Gleichzeitigkeit beider Krisen darin, dass die militärische Intervention auf jeden Fall eine Schwächung des Westens zur Folge haben wird.[64]

Am Folgetag wurde in derselben Rubrik der Leserbrief von Robert SPEAIGHT und Malcolm MUGGERIDGE veröffentlicht, der die Berichterstattung über Suez anprangert, weil sie von den Ereignissen in Ungarn ablenke.[65] Diese Bemerkung ist insofern interessant, als dass sie die Ergebnisse der Daten aus Kapitel I dieser Hausarbeit bestätigt.

III.2 Gewonnene Erkenntnisse

Es kann gesagt werden, dass von der Wahrnehmung einer Doppelkrise in den Artikeln nicht gesprochen werden kann.

Die beiden Krisen werden nur im Zusammenhang mit der U.N. in Verbindung gebracht.

Die Ereignisse in Ungarn werden im Vergleich zum Konflikt am Suezkanal weitaus sachlicher und rationaler geschildert.

Obwohl die Artikel, die den Konflikt am Suezkanal thematisieren zahlenmäßig unterlegen sind, so dürfte ihre blumige und populistische Sprache doch einen großen Eindruck bei den Lesern hinterlassen haben.

Dank der Leserbriefe ist ein öffentliches Bewusstsein für die Gleichzeitigkeit der Krisen nachweisbar.

Eine Wahrnehmung beider Konflikte als Doppelkrise im Sinne des Hauptseminars bleibt fraglich.

IV. Bündelung der Erkenntnisse

Die Hausarbeit konnte nachweisen, dass zumindest in den Vereinigten Staaten von Amerika im Jahr 1956 keine Wahrnehmung der Doppelkrise 1956 im Sinne des Hauptseminars feststellbar war.

Dass Journalisten und Reporter, die sich meist als die Augen und Ohren der Öffentlichkeit verstehen und unter Zeitdruck Artikel fertig stellen müssen nicht immer die Möglichkeit zu so ausführlicher Recherche und erst recht nicht den zeitlichen und emotionalen Abstand haben, der eine Untersuchung wie die Vorliegende möglich macht, ist selbstverständlich und deshalb muss die Frage sein, in wie fern eine Wahrnehmung der Doppelkrise im Jahr 1956 einem Journalisten möglich gewesen wäre.

Auch wenn man davon ausgeht, dass die Möglichkeit bestanden hat, fällt das Ergebnis gleich aus. Die einzige Schlussfolgerung, die ein bestehendes öffentliches Bewusstsein wie in den beiden Leserbriefen und die geringe Anzahl von Artikeln zu beiden Themenkomplexen zusammen erklären könnte, wäre die, dass wie bereits in der Einleitung beschrieben, die Lehrmeinung zur Presse Recht behält, die davon ausgeht, dass in der amerikanischen Presse und speziell in der New York Times nur berichtet wird, was berichtet werden soll und somit die Artikel auch nur widerspiegeln können, was die Öffentlichkeit nach dem Wunsch der Politik über die beiden Krisen denkt. Auch wenn eine solche Annahme durch noch tiefer gehende Untersuchungen wie das im Seminar angesprochene direkte Umfeld der Artikel und deren optische Präsentation in Kombination mit geschlechtsspezifischer Werbung zu stützen gewesen wäre, so hätte sie doch den Rahmen dieser Hausarbeit gesprengt. Auch eine genaue Untersuchung der Amerikanischen Außenpolitik unter Eisenhower wäre dafür Voraussetzung gewesen.

So bleibt fraglich, warum die Darstellung der Doppelkrise in den Vereinigten Staaten von Amerika so entscheidend anders ausfiel als die in den Westdeutschland oder Frankreichs.

V. Bibliographie

V.1 Quellen

Anderson, Hugh A., Middle East Policies - Franco-British Attack is Feared a Danger to Western Unity, (A Letter to the Times), New York Times, 4. November 1956, Seite 202.

Display Ad 129 -- No Title, New York Times, 5. November 1956, Seite 35.

Eden and Gaitskell remarks on Mideast, New York Times, 4. November 1956, Seite 28.

Hope for the Middle East, New York Times, 5. November 1956, Seite 30.

Israelis attract French sympathy - Officials and public support move on Egypt, but formal position is deferred, New York Times, 30. Oktober 1956, Seite 2.

Shepilov charges new attack plot - Russian says Britain, France and Israel plan further aggression in Mideast, New York Times, 29. November 1956, Seite 9.

Speaight, Robert und Malcolm Muggeridge, Hungary and the Middle East, New York Times, 5. November 1956, Seite 202.

Text of Addresses Made by Stevenson and Kefauver as They End Their Campaign, New York Times, Seite 38.

U.N. Speakers ask help for Hungary by Lindesay Parrott, New York Times,

3. November 1956, Seite 1.

U.N. Still Stands, New York Times, Nov. 6, 1956, Seite 34.

War in the middle east, New York Times, 1. November 1956, Seite 38.

V.2 Literatur

ALFÖLDY, Géza, Ungarn 1956 - Aufstand, Revolution, Freiheitskampf. Heidelberg 1997.

ARONSON, James, The Press and the Cold War, New York 1971.

BISCHOF, Günter, Eindämmung und Koexistenz oder "Rollback" und Befreiung? Die Vereinigten Staaten, das Sowjetimperium und die Ungarnkrise im Kalten Krieg, 1948-1956. In: Die Ungarnkrise 1956 und Österreich. Herausgegeben von Erwin A. Schmidl, Wien, Köln, Weimar 2003, Seiten 101-128.

[...]


[1] Zitiert in Salisbury, Harrison, A Journey of Our Times - The New York Times and its Times, New York 1980, Seite 593.

[2] Ebenda.

[3] Elfenbein, Stefan W., The New York Times - Macht und Mythos eines Mediums, Frankfurt am Main 1996, Seite 225.

[4] Ebenda.

[5] Ebenda.

[6] So der ehemalige stellvertretende Vorsitzende der New York Times Company gegenüber einer Reporterin der Washington Post, zitiert in Randolph, Eleanor, The Rich and Troubled “Times“, (erschienen in drei Teilen), in: The Washington Post, 7. Januar 1986.

[7] Weiss, Carol, What America’s Leaders Read, in: Public Opinion Quarterly, Spring 1974, Seite 5.

[8] Ebenda.

[9] Elfenbein, The Times, Seite 10.

[10] Ders., Seite 225.

[11] Zitiert in Aronson, James, The Press and the Cold War, New York 1971, Seite 312.

[12] Vgl. Gans, Herbert, Deciding What’s News, New York 1979, Seite 180.

[13] Beispiele dafür in Elfenbein, The Times, insb. Kapitel 3 und 4.

[14] Ders., Seite 228. Für diese Feststellung spricht auch die Tatsache, dass sich der New York Times News Service seit dem Zweiten Weltkrieg zur drittgrößten Nachrichtenagentur der USA entwickelt hat.

[15] Elfenbein, The Times, Seite 234.

[16] Eine ausführliche Beleuchtung der Hintergründe findet sich bei Schmidt, Gustav, Zäsur 1955/56. Strukturen nach dem ersten großen Wandel - Die Suez- und Ungarn-Krise. In: Konfrontationsmuster des Kalten Krieges - 1946 bis 1956, herausgegeben von Mastny, Vojtech und Gustav Schmidt, München 2003, Seiten 371-373.

[17] Zugänglich über die Homepage der Universitätsbibliothek Heidelberg.

[18] Diese beziehen sich meist auf Originaldokumente und beleuchten die Krisen aus Sicht der unmittelbar betroffenen, so zum Beispiel Békés, Csaba; Byrne, Malcolm und János M. Rainer (Hrsg.), The 1956 Hungarian Revolution: A History in Documents. (A National Security Archive Cold War Reader), Budapest und New York 2002.

[19] Deák, István, 1956 in Hungarian Memory and Public Consciousness. In: Die Ungarnkrise 1956 und Österreich. Herausgegeben von Erwin A. Schmidl, Wien, Köln, Weimar 2003, Seiten 89-100.

[20] Litván, György und János M. Bak (Hg.), Die Ungarische Revolution 1956 - Reform - Aufstand - Vergeltung. Wien 1994.

[21] Campbell, John C., The Sovjet Union, The United States, and the Twin Crisis of Hungary and Suez. In: Suez 1956, The Crisis and ist Consequences. Herausgegeben von Louis, WM. Roger und Roger Owen, Oxford 1989, Seiten 233-253.

[22] Schmidl, Erwin A. (Hg.), Die Ungarnkrise 1956 und Österreich - Mit einem Vorwort von Paul Lendvai. Wien, Köln, Weimar 2003.

[23] Varga, László, Die Ereignisse in Ungarn 1956. In: Die Ungarnkrise 1956 und Österreich. Herausgegeben von Erwin A. Schmidl, Wien, Köln, Weimar 2003, Seiten 53-72.

[24] Bischof, Günter, Eindämmung und Koexistenz oder "Rollback" und Befreiung? Die Vereinigten Staaten, das Sowjetimperium und die Ungarnkrise im Kalten Krieg, 1948-1956. In: Die Ungarnkrise 1956 und Österreich. Herausgegeben von Erwin A. Schmidl, Wien, Köln, Weimar 2003, Seiten 101-128.

[25] Alföldy, Géza, Ungarn 1956 - Aufstand, Revolution, Freiheitskampf. Heidelberg 1997.

[26] Granville, Johanna C., The first Domina. International Decision Making during the Hungarian Crisis of 1956, 2004.

[27] Irving, David, Aufstand in Ungarn. Die Tragödie eines Volkes, Hamburg 1981.

[28] Vgl. Berry, Nicholas O., Foreign Policy and the Press - An Analysis of The New York Times‘ Coverage of U.S. Foreign Policy, New York et al. 1990, Seite xiii.

[29] Die sich ergebenden Werte für den 04.11.1956 werden im Folgenden für die Interpretation nicht verwendet, da es sich an diesem Tag um eine Sonntagsausgabe handelte, die nicht dem Aufbau der übrigen Tagesausgaben folgt.

[30] Vgl. Berry, Foreign Policy and the Press, Seite ix.

[31] Ebenda.

[32] Aronson, The Press and the Cold War, Seite 313.

[33] U.N. Still Stands, New York Times, 6. November 1956, Seite 34;

Text of Addresses Made by Stevenson and Kefauver as They End Their Campaign, New York Times, 6. November 1956, Seite 38.

[34] Diese sind: U.N. Speakers ask help for Hungary by Lindesay Parrott, New York Times,

3. November 1956, Seite 1.

[35] Diese sind: War in the middle east, New York Times, 1. November 1956, Seite 38;

Display Ad 129 -- No Title, New York Times, 5. November 1956, Seite 35;

Shepilov charges new attack plot - Russian says Britain, France and Israel plan further aggression in Mideast, New York Times, 29. November 1956, Seite 9.

[36] Text of Addresses Made by Stevenson and Kefauver as They End Their Campaign, New York Times, Seite 38.

[37] Text of Addresses Made by Stevenson and Kefauver as They End Their Campaign, New York Times, Seite 38.

[38] Text of Addresses Made by Stevenson and Kefauver as They End Their Campaign, New York Times, Seite 38.

[39] Crowther, Jonathan (Hg.), Oxford Advanced Learner’s Dictionary of Current English, Oxford 51995, Seite 308 - dictator-.

[40] Ders., Seite 1018 - seizure-.

[41] Text of Addresses Made by Stevenson and Kefauver as They End Their Campaign, New York Times, Seite 38: „[...] It is clear that the events in Eastern Europe and the Middel East are symptoms of a vast new upheavel in the balance of world power [...]“.

[42] Text of Addresses Made by Stevenson and Kefauver as They End Their Campaign, New York Times, Seite 38: „[...] And tonight we have seen the ironic culmination of the disastrous Eisenhower foreign policy in the Middle East [...]“.

[43] Text of Addresses Made by Stevenson and Kefauver as They End Their Campaign, New York Times, Seite 38.

[44] Ebenda.

[45] Ebenda.

[46] Ebenda.

[47] U.N. Still Stands, New York Times, Nov. 6, 1956, Seite 34.

[48] Ebenda.

[49] U.N. Still Stands, New York Times, Nov. 6, 1956, Seite 34.

[50] Der Artikel Hope for the Middle East vom 5. November 1956, Seite 30 stellt zum Beispiel fest: „Those of us who rightly condemned the appeasement of Hitler in the Nineteen Thierties should today think of the consequences that might well have followed appeasement of President Nasser of Egypt.“ Am 4. November 1956 war auf Seite 28 ein Artikel mit dem Titel Eden and Gaitskell Ramrks on Mideast erschienen, vergleicht die Situation am Suezkanal mit der Situation in Europa vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs: „It’s exactly the same as we encountered from Mussolini and Hitler [...]“. Auch der Artikel von Harold Callender Israelis attract French sympathy vom 30. Oktober 1956, Seite 2, enthält eine Gleichsetzung Nassers mit Hitler.

[51] War in the middle east, New York Times, 1. November 1956, Seite 38.

[52] Ebenda: „Both Britain and France, as well as Israel, have embarked on a military solution of their problems in the face of open disagreement with the United States and without awaiting approval of their action by the United Nations.“

[53] War in the middle east, New York Times, 1. November 1956, Seite 38.

[54] Vgl. nochmals Fußnote 50.

[55] Crowther, Jonathan (Hg.), Oxford Advanced Learner’s Dictionary of Current English, Oxford 51995, Seite 308, - wage2-.

[56] War in the middle east, New York Times, 1. November 1956, Seite 38: „[...] to localize the conflict and then end the bloodshed.“

[57] Ebenda: „Despite President Eisenhower’s persistent efforts to promote a peaceful solution of world problems the complex situation in the Middle East has now exploded in two related but seperated military conflicts, [...] In one of these conflicts Israeli and Egyptian forces continue to fight by land, sea and air over an expanding area. In the other, following Egypt’s rejection of a twelvehour ultimatum, British and French forces have opened hostilities against Egypt for the purpose of occupying the Suez Canal and safeguarding that lifeline of Western Europe.“

[58] Es handelt sich um Display Ad. 129 -- No title vom 5. November 1956 auf Seite 35, der auch im Seminar als Quellentext zum Referat besprochen wurde.

[59] Ebenda.

[60] Eineige Beispiele: „[...]we find ourselves with strange bedfellows[...]“, „[...]Egyptian dictator Nasser[...]“, „[...]military measures to bring Jordan, Syria, and Lebanon within Naser’s orbit[...]“, „[...]he is the typical aggressor-dictator[...]“, „[...]he will not stop until he is stopped[...]“.

[61] Zum Beispiel im Leitartikel vom 3. November 1956, U.N. Speakers ask help for Hungary: „[...] Meanwhile, Mr. Sobolev added that „counter-revolutionary elements“ had entered into the Hungarian uprising since its inception.“

[62] Siehe oben.

[63] Anderson, Hugh A., Middle East Policies - Franco-British Attack is Feared a Danger to Western Unity, (A Letter to the Times), New York Times, 4. November 1956, Seite 202.

[64] Ders.: „Their strange and precipitate ultimatum, followed by invasion of Egyptian territory, has created a situation which, whatever its immediate success, may ultimately weaken the West [...].“

[65] Speaight, Robert und Malcolm Muggeridge, Hungary and the Middle East, New York Times, 5. November 1956, Seite 202.

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Die Doppelkrise 1956 - Die Art der Darstellung und die Wahrnehmung in der "New York Times"
Hochschule
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg  (Historisches Seminar)
Veranstaltung
1956 - Kalter Krieg im Jahr der Krisen
Note
1,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
23
Katalognummer
V77244
ISBN (eBook)
9783638821100
ISBN (Buch)
9783638821278
Dateigröße
497 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Doppelkrise, Darstellung, Wahrnehmung, York, Times, Kalter, Krieg, Jahr, Krisen
Arbeit zitieren
Stefanie Klering (Autor:in), 2006, Die Doppelkrise 1956 - Die Art der Darstellung und die Wahrnehmung in der "New York Times", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77244

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