Die telefonische Befragung - eine Alternative zur mündlichen Befragung?


Zwischenprüfungsarbeit, 2005

17 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einführung

2 Kriterien der Wissenschaftlichkeit

3 Methoden der Befragung
3.1 Das mündliche Interview
3.2 Das fernmündliche Interview und seine Gemeinsamkeiten zur Befragung „Face-to-face“
3.3 Vorteile der fernmündlichen Befragung

4. Die Stichprobe
4.1 Die Stichprobenqualität
4.2 Das RLD – Verfahren
4.3 Das Stichprobendesign

5 Fragebogen und Interviewsituation bei der Telefonbefragung

6 Fazit

Literaturverzeichnis

Thema: Die telefonische Befragung – eine Alternative zur mündlichen Befragung?

1 Einführung

In der Sozial- und Marktforschung gewinnen Telefonbefragungen mehr und mehr an Bedeutung. Für die einen gelten sie als kostengünstiger, schneller und haben auch methodische Vorzüge. Für andere gelten sie noch immer als „quick and dirty“ und dem Königsweg unter den Befragungen, der persönlich – mündlichen Befragung, unterlegen. Stellt die Telefonumfrage also eine Alternative zu der Befragung „face-to-face“ da?

Ausgehend von einer Bestimmung der Kriterien der Wissen-schaftlichkeit, an denen die Qualität der Befragungsmethode Telefonumfrage gemessen werden soll, möchte ich in dieser Arbeit die unterschiedlichen Methoden kurz vorstellen. Ein wichtiger Indikator für die Wissenschaftlichkeit, die Repräsentativität, soll anschließend, anhand der Qualität der für die Telefonumfrage zu ziehenden Stichprobe, untersucht werden.

Dem folgend müssen die Interviewsituation sowie die Möglichkeiten und Schwierigkeiten der Fragebogengestaltung für eine Telefonumfrage in den Fokus des Interesses rücken. Neben dem Stichprobendesign muss auch die Interviewsituation, die natürlich bei der Telefonumfrage eine andere als bei der persönlich - mündlichen ist, den Anforderungen an die Wissenschaftlichkeit genügen. Der Fragebogen strukturiert und standardisiert die Interviewsituation und ist daher ebenfalls von Interesse.

Im Fazit schließlich sollen die Ergebnisse kurz zusammengefasst werden. Hier sollen auch Schwierigkeiten bei der Beantwortung des Themas ausgeführt werden.

2 Kriterien der Wissenschaftlichkeit

Fragen und Antworten sind Bestandteile der Kommunikation und begegnen uns auch im Alltag in vielen Situationen. Es besteht jedoch ein Unterschied zwischen einer alltäglichen Befragung, wie man sie etwa vom Arztbesuch kennt, und der Befragung als wissenschaftlichem Instrument, wie sie in der Sozialforschung Anwendung findet.

Zu dem notwendigen Kriterium den Grad der Wissenschaftlichkeit zu messen, gehören eine systematische Vorbereitung und Führung der Befragung und zudem eine gewisse Zielgerichtetheit. Ihr Ziel ist es, etwas über die Wirklichkeit zu erfahren, um mit dieser Information eine Prognose über ein Verhalten in einer bestimmten Situation ableiten zu können, was wiederum helfen soll, ein Problem zu lösen. Auch die alltägliche Befragungssituation zwischen Patient und Arzt genügt in der Regel diesen Kriterien. Sie reichen demnach nicht aus, um die wissenschaftliche von der alltäglichen Befragung zu unterscheiden.

Jede Befragungsphase muss, so ein weiteres Kriterium der Wissenschaftlichkeit, einer gewissen Kontrolle unterliegen. Da es das Ziel von Befragungen in der empirischen Sozialforschung ist, vergleichbare Ergebnisse zu erhalten, muss ein gewisser Grad der Standardisierung erreicht werden. Die Tatsache, dass untersuchungs-fremde Einflüsse, die auf den Befragten einwirken, in der Praxis nicht ganz verhindert werden können, fordert von der Gestaltung der Untersuchung, diese Einflüsse weitgehend konstant zu halten.

Nur auf dem Weg der Kontrolle kann festgestellt werden, inwieweit die in der Befragung gewonnenen Daten von den Bedingungen, unter denen sie stattfindet, verzerrt werden. Die wissenschaftliche Befragung ist ein Messinstrument, das nicht die Gewinnung von Daten partikularer Natur zum Ziel hat, sondern auf der Suche nach Informationen allgemeiner Art ist. Dieser Umstand führt dazu, dass es notwendig wird, mehrere Personen zu befragen, um die Ausprägung und das zahlenmäßige Auftreten von Variablen zu erkunden.

Es ist aus verschiedenen Gründen oftmals nicht möglich, alle Angehörigen einer Gruppe zu befragen. So stehen bei einer allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS) allein die entstehenden Kosten einer vollständigen Erhebung entgegen. Um valide Forschungsdaten über eine Grundgesamtheit dieser Größe gewinnen zu können, müssen Stichproben vorgenommen werden, die dem wissenschaftlichen Anspruch der Repräsentativität zu genügen haben.

3 Methoden der Befragung

Hinsichtlich ihres Kommunikationsmodus lassen sich drei Gruppen von Verfahren der Befragung unterscheiden:

Die schriftliche Befragung ist als erste zu nennen. Sie gehört nicht zu den Gegenständen dieser Arbeit, soll jedoch der Vollständigkeit halber kurz umrissen werden.

Bei der schriftlichen Befragung füllt der Befragte ohne Einwirkung eines Interviewers einen Fragebogen aus, der ihm zuvor in der Regel zugeschickt wurde. Die Interviewsituation unterliegt bei dieser Befragungsmethode nur einer geringen Kontrolle. In welcher Reihen-folge der Befragte sich den Fragen annimmt und wie viel Zeit er ihnen schenkt, sind nur zwei von mehreren Parametern, die keiner Kontrolle unterliegen und schlecht zu standardisieren sind. Zudem besteht das Problem der niedrigen Rücklaufquote. Wenn lediglich zehn Prozent der Angeschriebenen antworten, sind Zweifel an der Validität der Ergebnisse einer Auswertung berechtigt.

Abhängig vom Untersuchungsgegenstand, kann die schriftliche Befragung jedoch auch Vorteile haben. Bei der Frage nach Fakten etwa, hat sich die schriftliche Befragung als besonders verlässlich erwiesen, gewährleistet sie doch häufig eine höhere Genauigkeit. Soziale Tatbestände lassen sich dagegen mit der schriftlichen Befragung eher schlecht untersuchen. Die niedrige Rücklaufquote, gerade bei gesellschaftlichen Randgruppen, verzerrt zum Beispiel oftmals das Untersuchungsergebnis.[1]

[...]


[1] Vgl.: Atteslander, P. und Kopp, M.: Gewinnung von Daten, Befragung, in: Sozialwissenschaftliche Methoden, hrsg. von: Roth, Erwin und Holling, Heinz, 5. Auflage, München, 1999

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Die telefonische Befragung - eine Alternative zur mündlichen Befragung?
Hochschule
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Note
2,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
17
Katalognummer
V50513
ISBN (eBook)
9783638467193
ISBN (Buch)
9783638764704
Dateigröße
399 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Befragung, Alternative, Befragung
Arbeit zitieren
Philipp Farwick (Autor:in), 2005, Die telefonische Befragung - eine Alternative zur mündlichen Befragung?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50513

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