Einflussnahme der Medien auf Poltik und Wähler


Seminararbeit, 2004

14 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Stellung der Medien in der Verfassung

3. Aufgabe der Medien
3.1. Information
3.2. Meinungsbildung
3.3. Kritik und Kontrolle

4. Die deutsche Medienlandschaft
4.1. Printmedien
4.2. Hörfunk und Fernsehen

5. Verbreitung, Leseverhalten und Glaubwürdigkeit der Medien

6. Funktionelle Probleme der Medien
6.1. Wirtschaftliche Abhängigkeit
6.2. Wirklichkeitsverzerrung

7. Politik – Medien – Wähler: Wer beeinflusst wen? (Modelle)
7.1. Agenda-Setting
7.2. Bottom-Up
7.3. Top-Down
7.4. Mediokratie

8. Abhängigkeitsthesen zwischen Medien und Politik
8.1. Dependenzthese
8.2. Instrumentalisierungsthese

9. Fazit

10. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Niemand der Bundesbürger kann sich davon freisprechen, sich wenigstens einmal am Tag über das Weltgeschehen zu informieren. Sei es über eine Zeitung, die Nachrichtensendungen und Magazine im Fernsehen, über das Radio oder im Internet. Die meisten nutzen täglich sogar gleich mehrere dieser Quellen, um umfassendere und vor allem differenziertere Informationen zu erlangen.

Gerade wenn es um politische Themen und Akteure geht, vertrauen die Deutschen den Medien. Denn nur die wenigsten haben einen „direkten Draht“ zur Politik und erhalten so alles Wissenswerte sozusagen aus erster Hand. Die Medien spielen daher eine wichtige Vermittlerrolle.

Aber können wir dem Schein, dass Medien wirklich objektiv beobachten und weitergeben, wirklich Glauben schenken? Und sind es wirklich noch die Politiker, die die Themenagenda aufstellen oder werden sie durch andere Gruppen wie Wähler und Medien beeinflusst?

Diesen Fragen widmet sich die vorgelegte Hausarbeit.

Zu Beginn werden allgemeine Fakten über die Medien vorgestellt: ihre Stellung in der Verfassung, ihre Aufgaben, die Verbreitung und der Umgang der Bevölkerung mit den unterschiedlichen Medien. Daran an schließen sich die Probleme von Medien mit Unabhängigkeit und Wirklichkeitsdarstellung. Die vier danach vorgestellten Modelle sollen Antwort auf die Frage geben, welche der beteiligten Gruppen auf wen Einfluss nehmen können. Zum Schluss werden noch zwei wissenschaftliche Theorien, die die Beziehungen zwischen Medien und Politik erklären, erläutert.

2. Stellung der Medien in der Verfassung

Die Medien nehmen in der deutschen Verfassung eine herausragende und auch machtvolle Stellung ein. Sie sind in ihren Funktionen und in ihrer Freiheit im Artikel 5 des Grundgesetzes verankert:

„Artikel 5 GG:

(1) Jeder hat das Recht seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.“ (Grundgesetz 2003: 11)

Das bedeutet zum einen, dass gerade Journalisten, dass Recht haben, ihre Meinung zu verlautbaren und der Öffentlichkeit kund zu tun. Wichtig wird dies beispielsweise bei Stellungnahmen, Kritiken, Beurteilungen, Wertungen, die sich, wenn auch manchmal nicht explizit, in Artikeln wiederfinden lassen. Durch den zweiten Absatz werden jedoch verleumderische oder beleidigende Äußerungen, die Aufforderung zu Straftaten und das Brechen der Schweigepflicht von Ärzten, Rechtsanwälten, etc. verboten.

Außerhalb der Verankerung im Grundgesetz Artikel 5, gelten für die Medien noch die Pressfreiheit, das Zeugnisverweigerungsrecht und die Auskunftspflicht der Behören. Unter die Pressefreiheit fallen alle anhand eines Vervielfältigungsverfahrens erstellte Massenpublikationen. Das bedeutet, Unterhaltungspresse und Yellow Press, sowie Anzeigenblätter, etc. Für die freie Berichterstattung in Hörfunk und Fernsehen sorgen deren pluralistische Organe und die Vertretung des gesamten Meinungsspektrums. Das Zeugnisverweigerungsrecht schützt die Journalisten. Sie dürfen Informationen veröffentlichen, ohne deren Quellen nennen zu müssen. Deshalb wenden sich Bürger auch sehr gerne an die Medien, um ein Anliegen anonym öffentlich machen zu können. Dass die Behörden den Medien gegenüber auskunftspflichtig sind, ist wichtig, da Journalisten sonst ihrer Aufgabe als Informationsvermittler nicht mehr nachkommen können. Behörden müssen über alle Vorfälle informieren. Ausgeschlossen von dieser Regelung sind Geschehnisse, die der Geheimhaltung unterliegen, ein schutzwürdiges privates Interesse schädigen oder die sachgerechte Durchführung eines noch nicht abgeschlossenen Verfahrens gefährden.

3. Aufgabe der Medien

Es ist in der Bundesrepublik Deutschland fast unmöglich, alle notwendigen Informationen, gerade in der Politik, durch einen persönlichen Kontakt mit einem Verantwortlichen zu erhalten. Nur die wenigsten Bürger haben diesen zu Politikern. Daher sind die Medien ein wichtiges Bindeglied zwischen der Bevölkerung und den politischen Akteuren. Deshalb gehören folgende Funktionen zu den wichtigsten Aufgaben der Medien in der Politikvermittlung:

3.1. Information

Die Bürger müssen verstehen, was in der Politik geschieht. Von daher müssen die Medien versuchen, das öffentliche Geschehen möglichst verständlich, in einer knappen, sachlichen und vollständigen Form zu vermitteln. Darum ist es auch wichtig die Hintergründe aus wirtschaftlicher, sozialer und politischer Ebene zu beleuchten. Jedem Bürger soll durch die gelieferten Informationen die Möglichkeit gegeben werden, sich aktiv am politischen Geschehen zu beteiligen. Jedoch bleibt auch hierbei zu bedenken, dass die Informationen über einen Mittler überbracht und somit nicht unmittelbar sind.

3.2. Meinungsbildung

Aus der Funktion der Meinungsbilder sind die Medien heute nicht mehr wegzudenken. Gerade bei Wahlen ziehen die Bürger ihre Informationen aus den Darstellungen der Presse. Die Medien übernehmen häufig eine wertende Rolle. Denn wer in den Medien dargestellt wird, hat automatisch auch eine Präsenz in den Köpfen der Bürger. Eine große Organisation wie Parteien des Bundestages, Gewerkschaften, Kirchen und Verbände haben eine wesentlich größere Chance in den Medien beachtet zu werden als beispielsweise ethnische, rassistische, religiöse oder politische Minderheiten. Da viele Bürger diesem doch verzerrten Bild der Wirklichkeit Glauben schenken, basieren ihre Meinungen auf diesem produzierten Realitätsbild der Presse.

3.3. Kritik und Kontrolle

Als erstes ist zu sagen, dass die Medien keine Legitimation als „vierte Gewalt“ im Staat haben. Dennoch üben sie diese Stellung teilweise aus. Neben der Kontrolle, die sich zwischen Koalition und Opposition so wie so schon ergeben, mischen sich auch mehr und mehr die Medien ein. Sie decken Missstände auf und regen so Diskussionen sowohl in der Öffentlichkeit als auch in den politischen Institutionen an. Dadurch üben sie auch gleichzeitig Kritik. Allerdings beschränkt sich die Kritik- und Kontrollfunktion nicht nur auf die Politik, sondern ist auf die ganze Gesellschaft übertragbar.

4. Die deutsche Medienlandschaft

4.1. Printmedien

Die Printmedien stellen noch immer den größten Posten in den Medien dar. Allein 1584 Zeitungsausgaben insgesamt, 1312 Anzeigenblätter, etwa 1300 Amtsblätter und mehr als 15000 Zeitschriften der verschiedensten Interessengruppen (Special Interest, Frauen, Stadtmagazine, Kunden- und Mitarbeiterzeitschriften, etc.) waren im Jahre 2002 (BDZV und BVDA) auf dem Markt.

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Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Einflussnahme der Medien auf Poltik und Wähler
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz  (Institut der Politikwissenschaft)
Veranstaltung
Das poltische System der BRD
Note
2,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
14
Katalognummer
V25527
ISBN (eBook)
9783638281232
ISBN (Buch)
9783638756860
Dateigröße
470 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Einflussnahme, Medien, Poltik, Wähler, System
Arbeit zitieren
Catrin Knußmann (Autor:in), 2004, Einflussnahme der Medien auf Poltik und Wähler, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25527

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