Economic Value Added: Das Führungs- und Steuerungskonzept EVA


Hausarbeit, 2007

13 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Economic Value Added (EVA) - Definition
1. EVA
2. MVA
3. Weitere wertorientierte Kennzahlenkonzepte

II. Economic Value Added (EVA) - Strategie

III. Economic Value Added (EVA) - Berechnung
1. Capital Charge – Methode
a) NOPAT
b) WACC
c) NOA
2. Value spread – Methode

IV. Economic Value Added (EVA) - Konversion
1. Operating Conversion
2. Funding Conversion
3. Tax Conversion

Literaturverzeichnis

"EVA is based on something we have known for a long time: what we call profits, the money left to service equity, is usually not profit at all. Until a business returns a profit that is greater than its cost of capital, it operates at a loss. Never mind that it pays taxes as if it had a genuine profit. The enterprise still returns less to the economy than it devours in resources. Until then it does not create wealth; it destroys it".[1] - Peter Drucker -

Laut Drucker entsteht demnach ein Gewinn einer Unternehmung -ungeachtet einer eventuell ausgewiesenen Gewinngröße der externen Rechnungslegung- erst dann, wenn es die unternehmensspezifischen Kapitalkosten verdient.[2] Diese Gewinnvorstellung systematisiert der Economic Value Added (kurz: EVA®)[3] Ansatz als eine Methode des internen Rechnungswesens zur Bestimmung des betrieblichen Übergewinns.[4]

I. Economic Value Added (EVA) - Definition

1. EVA

Die Economic Value Added (EVA) Methode[5] ist ein von der amerikanischen Beratungsfirma Stern Stewart & Co.[6] im Jahre 1989 entwickeltes integriertes Führungs- und Steuerungskonzept.[7] Es dient zur Messung von Leistung und Effizienz, beinhaltet wertbasierte Planung sowie Mitarbeitermotivation über Anreizsysteme und berücksichtigt zugleich den Shareholder-Value-Ansatz.[8] Stewart selbst sieht in EVA den Residualgewinn, der einer Unternehmung verbleibt, nachdem aus dem operativen Gewinn die Kapitalkosten „full and fair“ beglichen wurden.[9] Die EVA-Methode zielt auf die Maximierung des Marktwertes des Eigenkapitals durch Unternehmenswertsteigerung[10] und unterstützt damit die Wertorientierung (value based management) eines Unternehmens.[11] Somit setzt EVA - wie das Shareholder Value Konzept-[12] die Interessen der Anteilseigner von Unternehmen in den Mittelpunkt der unternehmerischen Zielsetzung.[13] EVA und der Shareholder Value Ansatz basieren mithin auf demselben Kerngedanken: das Management soll sich auf die Maximierung des Unternehmenswerts fokussieren.[14] Im Rahmen der EVA Methode bedeutet dies, dass sich das Management auf die Maximierung der „economic value added“ Kennzahl konzentrieren soll.[15] Diese als EVA bezeichnete Kennzahl ergibt sich aus dem bilanzierten Betriebsgewinn nach Steuern minus der unternehmensindividuellen Gesamtkapitalkosten.[16] EVA stellt als wertorientierte Performancekennzahl somit einen Residualgewinn oder auch Übergewinn dar und ergibt eine absolute Nettogröße eines Gewinns nach Abzug der Kapitalkosten für das eingesetzte Gesamtkapital.[17] Die Gesamtkapitalrendite und die Ermittlung der Gesamtkapitalkosten ist dabei der wichtigste Aspekt von EVA. Wie bereits im Zitat eingangs kenntlich gemacht erscheinen viele Unternehmen nach den herkömmlichen Rechnungslegungsmethoden profitabel ohne es de facto zu sein. Denn solange eine Unternehmung keinen Gewinn erwirtschaftet, der größer als die Kosten des eingesetzten Gesamtkapitals sind, solange wird Unternehmenswert vernichtet. Der EVA Ansatz versucht diesen Fehler zu korrigieren, indem er Unternehmensverantwortlichen vor Augen führt, dass auch das eingesetzte Kapital zu bezahlen ist, wie es beispielsweise auch die Löhne und Gehälter für die Mitarbeiter sind.[18]

2. MVA

Die Summe diskontierter EVA-Größen künftiger Perioden wird „market value added“ (MVA) genannt und entspricht dem residualen Unternehmungskapitalwert.[19] Der MVA zeigt somit den Wert, den ein Unternehmen zukünftig zusätzlich zu dem Wert schaffen wird, der heute schon im Unternehmen als investiertes Vermögen und Kapital vorhanden ist.[20] Über die MVA-Berechnungsmethode kann die EVA-Kennzahl also auch ein wichtiger Maßstab für die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens oder eines betrachteten Geschäftsbereichs sein.

[...]


[1] Drucker P. (1995): The Information Executives Truly Need, in: Harvard Business Review, p.54.

[2] Vgl. auch Drucker P. (1954): The Principles of Management: “There is no profit unless you earn the cost of capital.”

[3] Die EVA Methode ist rechtlich von der Firma Stern Stewart & Co. geschützt.

[4] Vgl. Beatty J. (1998): The World According to P. Drucker: “…and now EVA (economic value added) has systematized this idea, thank God.”

[5] Gemäß Stern Stewart benutzen mittlerweile über 300 Firmen weltweit EVA < http://www.sternstewart.com/evaabout/evacomp.php >.

[6] Joel Stern and G. Bennett Stewart gründeten Stern Stewart & Co. in 1982 und starteten 1989 die Kommerzialisierung der EVA Methode.

[7] Vgl. Stern J. (2001): The EVA Challenge, p.15.

[8] Vgl. die Definition von Stern Stewart & Co. < http://www.sternstewart.com/evaabout/whatis.php >.

[9] Vgl. Stewart G. (1999): The Quest for Value, p.742: “It is the residual income that remains after operating profits cover a full and fair return on capital (i.e. the cost of capital)”.

[10] Vgl. Stewart G. (1999), p.1: “…a greater value rewards the shareholders who, after all, are the owners of the enterprise”.

[11] Vgl. Grant J. (1997): Foundations of Economic Value, p.1: “EVA…is closely aligned with the shareholder wealth-maximization requirement”.

[12] Vgl. Rappaport A. (1986): Creating Shareholder Value: “Shareholder Value = corporate value – debt”, p.33.

[13] Vgl. Weber J. (2004): Wertorientierte Unternehmenssteuerung. Konzepte - Implementierung – Praxisstatements, S.55.

[14] Vgl. Rappaport A. (1986): Creating Shareholder Value: “…management’s primary responsibility is to increase value”, p.1.

[15] Vgl. Stewart G. (1999): “Management should focus on maximizing a measure called economic value added (EVA)”, p.1.

[16] “Put most simply, EVA is net operating profit minus an appropriate charge for the opportunity cost of all capital invested in an enterprise”, vgl. < http://www.sternstewart.com/evaabout/whatis.php >.

[17] Vgl. < http://de.wikipedia.org/wiki/Economic_Value_Added >.

[18] “EVA corrects this error by explicitly recognizing that when managers employ capital they must pay for it, just as if it were a wage”, vgl. < http://www.sternstewart.com/evaabout/whatis.php >.

[19] Hahn D. (2001): PuK, Wertorientierte Controllingkonzepte, S.14.

[20] Vgl. Hungenberg H. (2004): Strategisches Management in Unternehmen. Ziele, Prozesse, Verfahren, S.267.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Economic Value Added: Das Führungs- und Steuerungskonzept EVA
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Note
1,7
Autor
Jahr
2007
Seiten
13
Katalognummer
V71915
ISBN (eBook)
9783638689526
ISBN (Buch)
9783638747646
Dateigröße
473 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Economic, Value, Added, Führungs-, Steuerungskonzept
Arbeit zitieren
Dr. Mark von Kopp-Krimpenfort (Autor:in), 2007, Economic Value Added: Das Führungs- und Steuerungskonzept EVA, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71915

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