Schulschwierigkeiten von Dialektsprechern

Normenkonflikte auf Seiten Dialekt sprechender Schüler


Hausarbeit, 1996

49 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Was ist Dialekt? – Versuch einer Begriffsbestimmung

3. Historische Entwicklung von Dialekt und Einheitssprache

4. Dialekt-Standardsprache-Situation heute: Eine Nachkriegserscheinung
4.1. Bemerkungen zum Begriff der Sprachbarriere
4.2. Zur sozialen Verteilung des Dialektes im deutschen Sprachraum
4.3. Statistische Angaben zur Dialektverbreitung
4.4. Dialekt und Schule
4.4.1. Situative Betrachtung der Dialektproblematik in der Schule
4.4.2. Phonetisch-phonologischer Komplex
4.4.3. Grammatikalischer Komplex
4.4.4. Lexikalischer Komplex
4.5. Standpunkte der Dialektdidaktik
4.5.1. Zielsetzung
4.5.2. Inhalte und Methoden der funktionalen Dialektdidaktik
4.5.3. Lehrmittel
4.5.4. Kritik dialektdidaktischer Lehrmaßnahmen

5. Resümee

6. Bibliographie

1. Einleitung

Stehen die Dialekte in Deutschland kurz vor ihrer endgültigen Zurückdrängung durch eine einheitlich normierte Standardsprache? Schon vor zweihundert Jahren prognostizierten »Sprachwissenschaftler« den deutschen Mundarten ein baldiges Ende, welches sich jedoch bis in die heutige Zeit nicht, zumindest nicht in dem erwarteten Umfang, bewahrheitet hat. Gerade in den letzten Jahren ist sogar eher eine Art »Dialektrenaissance« zu verzeichnen, man besinnt sich zurück auf die Mundart als eine in der Heimat verwurzelten Sprache mit eigenem kulturellen Erbe. Ob dieses neuerliche Interesse am Dialekt als Zeichen einer Angst vor der konkreten Bedrohung seiner Verdrängung zu werten ist, oder aber als bewusst vollzogene Aufwertung desselben innerhalb der Gesellschaft gesehen werden muss, soll jedoch nicht Hauptaspekt dieser Arbeit sein. Vielmehr wird es im weiteren Verlauf um die zentrale Frage gehen, ob – und wenn ja, in wieweit – Dialekt sprechende Kinder aufgrund ihrer Primärsprache schulische Probleme haben. Unterrichtssprache ist das so genannte Hoch- oder Standarddeutsche[1], sprachlich bedingte Normenkonflikte auf Seiten Dialekt sprechender Schüler sind daher fast immer vorprogrammiert; sprachliche und meist auch soziale Schwierigkeiten sind eine häufige Folge.

Zunächst erscheint es aber als notwendig, den Begriff des Dialektes, soweit dies im Rahmen der linguistischen Fachliteratur möglich ist, genauer zu bestimmen. Allerdings kann dieser Erklärungsversuch nur unvollständig und lückenhaft sein, denn selbst namhafte Sprachwissenschaftler und -forscher wie Ulrich Ammon, Heinrich Löffler oder Klaus J. Mattheier sprechen vom Dialekt als einem nicht exakt definierbaren Sprachphänomen. Nach dieser »Definition« soll die historische Entwicklung von Dialekt und Einheitssprache skizziert werden, wobei der Schwerpunkt auf der Entstehung der heutigen Dialekt-Standardsprache-Situation liegen wird. Innerhalb dieses Kapitels werden auch die Frage nach der soziokulturellen Verteilung sowie statistische Angaben zur regionalen Dialektverbreitung Berücksichtigung finden.

Im wichtigsten und zugleich umfangreichsten Kapitel der Arbeit, Dialekt und Schule, soll im speziellen auf die konkreten Probleme von Dialektsprechern in der Schule eingegangen werden. Hierbei erschien es mir sinnvoll, diesen komplexen Themenbereich anhand einiger Forschungsberichte nach phonetisch-phonologischen, grammatikalischen und lexikalischen Kriterien aufzuschlüsseln. Ebenso werde ich, wenn auch nur ansatzweise, entwicklungspsychologische Gesichtspunkte in meine Überlegungen mit einbeziehen, da die gesamte Problematik nicht ausschließlich mit sprachwissenschaftlichen Theorien zu erklären ist.

Anschließend sollen die unterschiedlichen Standpunkte innerhalb der Dialektdidaktik, einer jungen linguistischen Disziplin, vorgestellt und näher erläutert werden. Hierbei richte ich das Hauptaugenmerk erstens auf die Lerninhalte sowie Lehrmethoden und zweitens auf die dabei zur Anwendung kommenden Lehrmedien. Zum Abschluss werde ich den Versuch unternehmen, einzelne Theorien innerhalb der Dialektdidaktik bezüglich ihrer Anwendbarkeit und der Erreichbarkeit des gesetzten Lernzieles zu beurteilen.

2. Was ist Dialekt? – Versuch einer Begriffsbestimmung

Nahezu alle Sprachen der Welt gliedern sich in unterschiedliche Sprachvarianten, wobei eine Standardsprache[2] häufig ausschließlich in formellen und öffentlichen Kommunikationssituationen Anwendung findet, während Dialekte oder regional beschränkte Umgangssprachen in allen anderen Bereichen die am meisten benutzten Sprachtypen bilden. Auch die deutsche Sprache besitzt zahlreiche Varianten, von denen die Dialekte oder Mundarten[3] nur eine Gruppe von Sprachvarianten sind. Doch wann spricht man von einem Dialekt, wann von einer regionalen Umgangssprache?

»Dialekte definieren sich nach geographisch bestimmten Deckungs- und Vorkommensbereichen von Idio- und Soziolekten. Eine Sprache ist (in der Regel) ein Gefügekomplex und Deckungsbereich aus Idiolekten, Soziolekten und Dialekten.«[4]

Dialekte existieren innerhalb enger geographischer Grenzen, sie entstehen aus der Überlagerung von Individualsprachen (Idiolekten) sowie gruppenspezifischen Sprachen (Soziolekten). Der Dialektologe Jan Goossens folgert nach eingehender Betrachtung des Dialektbegriffes:

»Dialekt ist also der als Ausdrucksweise der Sprachgemei-nschaft eines Ortes zu betrachtende, auf lokale Verwendung zielende Komplex von Sprechweisen, bei dem zur Aufhebung der Differenzen zum hochsprachlichen System, im Vergleich zu den anderen am gleichen Ort vorkommenden Sprec-hweisen dieser Sprachgemeinschaft, eine maximale Anzahl von Regeln notwendig ist.«[5]

Entscheidend müssen bei der Begriffsbestimmung des Dialektes demnach die sprachlichen Unterschiede zwischen Mundart und Standardsprache sein. Von einem Dialekt könnte man also in dem Fall sprechen, wenn, bezieht man sich auf Goossens, ein Sprachtyp möglichst viele sprachliche Unterschiede gegenüber der Standardsprache aufweist und »eine maximale Anzahl von Regeln« zur Überwindung dieser Differenzen von Nöten ist. Sind die Unterschiede zwischen beiden Sprachvarianten allerdings äußerst gering und beschränken sich vielleicht sogar nur auf die Aussprache oder wenige lexikalische Kriterien, so wäre dies eher Merkmal einer regionalen Umgangssprache.[6]

Zwar gibt Goossens hier eine grobe Charakterisierung des Dialektes, doch über die Beziehung von Einzeldialekt zur Standardsprache und anderen Mundarten ist damit noch nicht viel gesagt. Das Verhältnis von konkreten Einzeldialekten zueinander soll jedoch in diesem Kapitel außer acht gelassen werden. Im folgenden konzentriere ich mich auf die evidentesten Unterscheidungsmerkmale von Dialekt und Einheitssprache. Nach den beiden vorangegangenen Definitionen steht lediglich fest, dass der Dialekt ein Sprachtyp unter vielen ist, sich wiederum aus anderen Sprachtypen, nämlich den Idio- und Soziolekten, zusammensetzt und auf eine »lokale Verwendung« hin ausgerichtet ist. Als auffälligstes Merkmal steht hierbei die Größe der regionalen Ausdehnung des Sprachtyps Dialekt; da letzteres aber nur den regionalen Geltungsbereich und nicht die sprachtypische Struktur betrifft, kann es nicht als linguistisches Kriterium gesehen werden. Erst bei der Betrachtung der wesentlichen Unterscheidungsmerkmale von Dialekt und Standardsprache kommen sprachwissenschaftliche Aspekte zur Geltung. Die vollständige Standardisierung der deutschen Einheitssprache ist das wichtigste dieser Merkmale: Im Gegensatz zum Dialekt hat das Standarddeutsche sowohl im Hinblick auf die Grammatik als auch bezüglich ihrer Lautung und Schreibung eine durchgängige Normierung erfahren, welche zugleich schriftlich fixiert und als rechtskräftig anzusehen ist.[7] Derartige Standardisierungen können jedoch nur auf der Grundlage einer bewussten Normfindung und -setzung vollzogen werden. Dies wiederum, so schreibt Ulrich Ammon in einem Aufsatz aus dem Jahr 1978, »impliziert eine höhere Normbewußtheit der Sprachbenutzer hinsichtlich der Einheitssprache als hinsichtlich des Dialekts«.[8] Sicherlich existieren auch innerhalb der Einzeldialekte bestimmte Sprachnormen, die bei Nichtbeachtung sanktioniert werden, doch sind diese nicht in dem Maße, wie es bei der Standardsprache der Fall ist, fixiert, »es handelt sich also um qualitativ unterschiedliche Normierungsstufen von Dialekt und Einheitssprache«.[9]

Weiterhin bleibt noch der funktionale Aspekt der Differenz von Standardsprache und Mundart zu klären. Wie oben schon bereits kurz angesprochen, werden die einzelnen differenten Sprachtypen jeweils in unterschiedlichen Kommunikationssituationen verwendet. Jede Sprachverwendung zielt auf eine angemessene und erfolgreiche Kommunikation. Demzufolge benutzen Sprecher je nach Kommunikationsvorgang eine andere Sprachvarietät.

»Generell funktioniert nach unseren bisherigen Bestimmungen der Dialekt nicht in solchen Kommunikationsvorgängen, die überregional sind und einer standardisierten Sprache bedürfen, also in nationweiten Kommunikationsvorgängen von einem erhöhten Verbindlichkeitsgrad. Dort funktioniert nur die Einheitssprache.«[10]

Prinzipiell ist eine Verständigung zwischen Dialektsprecher und einem sich der Standardsprache bedienenden Sprecher möglich, wenn auch – je nach Grad der Dialektalität – mit größeren Schwierigkeiten. Funktional betrachtet kann jedoch der Dialekt in jedem Kommunikationsvorgang durch die Einheitssprache ersetzt werden, nicht aber umgekehrt. Denn aufgrund der engen regionalen Beschränkung sowie der fehlenden Standardisierung ist der Dialekt nicht in der Lage, an die Stelle einer normierten Einheitssprache zu treten. Die unterschiedliche Funktion von Dialekt und Einheitssprache wird auch anhand der Lexik deutlich. Gegenüber der größtenteils abstrakten standardsprachlichen Terminologie findet sich im Wortschatz des Dialektes eher eine Praxisorientiertheit der Begriffe. Somit erweist sich der Dialekt zur Schilderung jeglicher abstrakter Sachverhalte, wie zum Beispiel wissenschaftlicher, politischer oder ökonomischer Themenbereiche, als unbrauchbar. Dies ist nicht zuletzt das Resultat der im ausgehenden Mittelalter einsetzenden Entwicklung zu einer einheitlichen deutschen Schriftsprache, in deren Verlauf die deutschen Dialekte immer weiter zurückgedrängt wurden, bis sie schließlich nur noch der mündlichen Kommunikation dienten; das Erscheinen so genannter »Dialektprosa« ist ein Phänomen jüngerer Vergangenheit.

3. Historische Entwicklung von Dialekt und Einheitssprache

Im Rahmen der Diskussion über aktuelle Theorien der Dialektdidaktik spielt die Darstellung des Entwicklungsprozesses von Dialekt und Einheitssprache eine wichtige Rolle, da ohne grundlegende Kenntnisse desselben eine tiefer gehende Interpretation der heutigen Dialekt-Standardsprache-Situation kaum möglich ist. Theoretische Überlegungen zu einer wissenschaftlichen Problematik lassen sich meist nur mit Blick auf die unterschiedlichen Entwicklungslinien sowie die einzelnen Bedingungen ihrer Entstehung anstellen. Innerhalb dieses Kapitels soll daher kurz der sich über viele Jahrhunderte ziehende Prozess der Entstehung einer deutschen Einheitssprache beschrieben werden, um dann im vierten Kapitel schwerpunktmäßig die Entwicklung seit Ende des Zweiten Weltkrieges aufzuzeigen.

Die vorherrschende Schriftsprache des frühen und Hochmittelalters war das Lateinische; nahezu alle handschriftlich fixierten Texte wurden von den wenigen, die lesen und schreiben konnten, lateinisch abgefasst. Da das Lateinische im Zuge der Entstehung eines mächtigen Römischen Reiches eine einheitliche und somit überall gültige Normierung erfahren hatte, besaß man hierin eine Art »Weltsprache«, mit der man die sich aus der Vielzahl deutscher Einzeldialekte ergebenden Kommunikationsbarrieren überbrücken konnte. Allerdings bedeutete letzteres für diejenigen, welche weder lesen noch schreiben konnten, dass sie in Abhängigkeit zu den Gebildeten standen und – speziell im Hinblick auf religiöse Schriften – auf deren Übersetzungen bzw. Interpretationen angewiesen waren. Erst mit der Bibelübersetzung durch Martin Luther[11] und einer höheren Alphabetisierungsrate begann im gebildeten Sprachgebrauch die kontinuierliche Ablösung des Lateinischen durch eine deutsche Sprache. Reiner Hildebrandt schreibt hierzu:

»Voraus geht jedoch eine Phase, die nach ganz anderen Maßstäben verfuhr. Da war ›deutsch‹ in einem allgemeineren Sinne alles das, was nicht lateinisch war. Jeder, der etwas schreiben wollte, was nicht im Banne oder im Umkreis mittelalterlicher Gelehrsamkeit und deshalb lateinisch zu konzipieren war, der mußte sich der Mühe unterziehen, seine dialektgeprägte Sprache zwar auch schon nach gewissen vorgeformten Mustern (Graphien), aber in der Hauptsache doch nach seinem individuellen Sprachvermögen zu Pergament bzw. zu Papier bringen.«[12]

Von der deutschen Einheitssprache zu reden, wäre also falsch und würde den Tatsachen keinesfalls gerecht werden, denn von einer normierten Standardsprache war man zu jener Zeit noch weit entfernt. Trotzdem stellt die Lutherbibel eine Zäsur für die Sprachentwicklung des Deutschen dar:

»Luthers Sprache in seinen Schriften signalisiert für uns die entscheidende Startphase zur Emanzipation des Deutschen als Einheitssprache. Man darf nicht verkennen, daß der echte Durchbruch sich nicht zuletzt dadurch vollzog, daß die deutsche Sprache durch Luther auch als angemessene Sprache für das göttliche Wort legitimiert wurde.«[13]

Legte Luther mit seiner aufklärerischen Leistung sozusagen den Grundstein für eben diese Loslösung des Deutschen vom Lateinischen, so zeigte sich die im ausgehenden Mittelalter einsetzende Umstrukturierung der Gesellschaft, zu nennen wäre hier vor allem die Verstädterung, als höchst entscheidend für die Entwicklung der einzelnen Sprachvarianten mit ihren unterschiedlichen Verwendungsbereichen. Die allmähliche Etablierung eines Bürgertums sowie der Ausbau von Handelsbeziehungen trieben die Entwicklung einer deutschen Schriftsprache voran.[14]

Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Herausbildung einer selbständigen Schriftsprache im deutschen Sprachraum ist die Erfindung des Buchdruckes durch Johannes Gutenberg. Mit ihr setzte im 15. und 16. Jahrhundert die allmähliche Verdrängung der deutschen Dialekte ein. Diese wurden im Laufe der Zeit als nicht mehr verschriftlichungswürdige Abarten einer sich entwickelnden kommerzialisierten Schriftsprache angesehen. Dabei fungierten die Drucker gleichermaßen als »die ersten und einflußreichsten Sprachreiniger und Sprachpfleger«[15]; weil die Vermarktung der Druckerzeugnisse im Vordergrund stand und die Texte folglich für ein breiteres Publikum gedacht waren, musste die allgemeine Verständlichkeit der verwendeten Sprache gewährleistet sein. Zwar beschränkte sich die Veröffentlichung noch auf ein relativ kleines geographisches Gebiet, doch die Dialekte wichen zumindest im Schriftbild immer weiter einer überregionalen Umgangssprache. Es sollte aber nicht übersehen werden, dass bis zur vollständigen Standardisierung des Deutschen noch Jahrhunderte vergingen, denn erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde z.B. die Rechtschreibung normiert.[16]

[...]


[1] Der Terminus Hochsprache wird in dieser Arbeit durch den Begriff Standardsprache ersetzt, da ersterer missverständlich zu der Annahme führt, eine einheitliche Sprache sei den Regionalsprachen oder Mundarten gegenüber überlegen, was selbstverständlich nicht der Fall ist. Jede Sprachvariante besitzt ihre Existenzberechtigung und dient der Kommunikation.

[2] Ebenso wie Mundarten oder regionale Umgangssprachen ist die Standardsprache eine Variante der jeweiligen Nationalsprache, welche sich im Laufe der Zeit von einer Regionalsprache zu eben dieser standardisierten und formellen Sprache entwickelt hat. So wurde in Deutschland das Preußische willkürlich zur Standardsprache erklärt.

[3] Die beiden Begriffe Dialekt und Mundart werden in dieser Arbeit synonym verwendet.

[4] Werner König: dtv-Atlas zur deutschen Sprache, München 91992, S. 11.

[5] Jan Goossens: Deutsche Dialektologie, Berlin 1977, S. 21.

[6] Beispielsweise werden im Rheinland anstelle der korrekten schriftsprachlichen Aussprache der Wörter ›das‹ und ›was‹ meist die Wörter ›dat‹ bzw. ›wat‹ verwendet, ohne dass dabei die betreffende Person schon als Dialektsprecher gilt. Dem alltäglichen Sprachgebrauch liegt fast überall im deutschen Sprachraum eine jeweilige Regionalsprache mit leicht dialektaler Färbung (als regionalem Akzent) zugrunde.

[7] Da eine Norm stets eine juristische Absicherung darstellt, kann hier durchaus von einer Rechtsgültigkeit gesprochen werden, die für schulische Bewertungsmaßstäbe zwingend vorausgesetzt werden muss. Anderenfalls wäre jede Lehrerentscheidung in Bezug auf eine schriftliche Schülerleistung willkürlich und somit juristisch anfechtbar.

[8] Ulrich Ammon: Begriffsbestimmung und soziale Verteilung des Dialekts, in: Ulrich Ammon, Ulrich Knoop u. Ingulf Radtke (Hrsg.): Grundlagen einer dialektorientierten Sprachdidaktik. Theoretische und empirische Beiträge zu einem vernachlässigten Schulproblem, Weinheim 1978 (= Pragmalinguistik, Bd. 12), S. 52.

[9] Ebd.

[10] Ebd., S. 53.

[11] Martin Luthers Übersetzung des Neuen Testaments ermöglichte zum ersten Mal auch breiteren Kreisen ein Textverständnis, zumal er keine wortgetreue Translation anfertigte, sondern den Sinn des Urtextes erfasste und an das Volk weitergab.

[12] Reiner Hildebrandt: Die historische Entwicklung von Dialekt und Einheitssprache, in: Ammon / Knoop / Radtke 1978, S. 33.

[13] Ebd.

[14] Zur Entstehung der neuhochdeutschen Schriftsprache vgl. König 1992, S. 91 ff.

[15] Hildebrandt 1978, S. 40.

[16] Als erstes der größeren Länder des Deutschen Reichs schaffte sich Bayern im Jahre 1879 eine verbindliche Orthographie, Preußen folgte dem Beispiel 1880, andere Länder schlossen sich an. Im selben Jahr veröffentlichte Konrad Duden sein Vollständiges orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 1907 wurde der Duden offiziell von den Länderregierungen als für die Schulen verbindlich erklärt.

Ende der Leseprobe aus 49 Seiten

Details

Titel
Schulschwierigkeiten von Dialektsprechern
Untertitel
Normenkonflikte auf Seiten Dialekt sprechender Schüler
Hochschule
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Veranstaltung
Thematisches Proseminar "Sprachnormen"
Note
1,3
Autor
Jahr
1996
Seiten
49
Katalognummer
V69745
ISBN (eBook)
9783638622417
ISBN (Buch)
9783638673716
Dateigröße
725 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Arbeit mit breitem Rand (Anm. der Red.)
Schlagworte
Schulschwierigkeiten, Dialektsprechern, Thematisches, Proseminar, Sprachnormen
Arbeit zitieren
Dirk Bessell (Autor:in), 1996, Schulschwierigkeiten von Dialektsprechern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69745

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