Gegenüberstellung des Lesebuchs "Deutschbuch" mit dem Lehrplan


Hausarbeit (Hauptseminar), 2003

28 Seiten, Note: gut


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Deutschbuch Grundausgabe – Sprach- und Lesebuch
2.1 Darstellung der Grundkonzeption
2.2 Besondere konzeptionelle Charakteristika des Lehrwerks
2.2.1 Kapitel zum Grammatiktraining
2.2.2 Kapitel zum Rechtschreibtraining
2.2.3 Arbeiten und Lernen in Projekten
2.2.4 Kennen lernen von Arbeitstechniken
2.2.5 Orientierungswissen
2.2.6 Das Einführungskapitel
2.2.7 Hinweise zur Methodik
2.3 Didaktische Innovationen in den Lernbereichen
2.3.1 Sprechen und Schreiben
2.3.2 Umgang mit Texten
2.3.3 Reflexion über Sprache

3 Der Lehrplan für das Fach Deutsch
3.1 Zum Arbeitsbereich „Sprechen und Schreiben“
3.1.1 Gespräche führen
3.1.2 Informieren
3.1.3 Diskutieren und Argumentieren
3.1.4 Freies Erzählen
3.1.5 Grammatik
3.1.6 Rechtschreibung
3.2 Zum Arbeitsbereich „Umgang mit Texten“
3.2.1 Leseförderung
3.2.2 Umgang mit literarischen Texten
3.2.3 Umgang mit Sach- und Gebrauchstexten
3.2.4 Umgang mit Medien
3.3 Zum Arbeitsbereich „Kulturelle Praxis“

4 Sprach- und Lesebuch Deutschbuch vs. Lehrplan
4.1 Die Arbeits- bzw. Lernbereiche
4.2 Das Prinzip der Integration
4.2.1 Integration von Inhalten innerhalb des Faches
4.2.2 Integration von Schulischem mit Außerschulischem
4.2.3 Integration von Inhalten über die Fachgrenzen hinweg

5 Resümee
5.1 Zu den Arbeits- bzw. Lernbereichen
5.2 Zum Prinzip der Integration

6 Literatur

1 Einleitung

Die Grundausgabe des integrierten Sprach- und Lesebuchs Deutschbuch wurde im Jahr 1999 von Heinrich Biermann und Bernd Schurf herausgegeben. Es ist derzeit das meist genutzte Lesebuch für den Deutschunterricht der Sekundarstufe I. Neben der Grundausgabe für Real- und Gesamtschule existiert auch eine Version, die für Gymnasien konzipiert wurde und bereits 1997 erschienen ist. (Bremerich-Vos in: Ehlers: Das Lesebuch. 2003.)

In meiner Hausarbeit soll die Grundausgabe dieses Lehrwerks in Beziehung zum Lehrplan Deutsch des Bildungsgangs Realschule gesetzt werden.

Im nachfolgenden Kapitel stelle ich zunächst das Deutschbuch eingehend vor, indem ich die Grundkonzeption mit ihren Gliederungsbereichen und Leitprinzipien aufzeige. Unter Punkt 2.2 benenne ich besondere Merkmale des Lesebuchs und im letzten Unterpunkt werden didaktische Innovationen aus den zuvor kennen gelernten Lernbereichen besprochen.

In meiner Darstellung beziehe ich mich in erster Linie auf die konzeptionellen Ausführungen aus dem Handbuch für den Unterricht 5. Zwischen den Handbüchern für die einzelnen Jahrgangsstufen bestehen allerdings keine gravierenden Unterschiede in Bezug auf Grundkonzeption, Besonderheiten und Innovationen in den Lernbereichen, so dass sich die genannten Merkmale auf das gesamte Lehrwerk beziehen.

Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Lehrplan. Meinen Ausführungen liegt der Lehrplan Deutsch des Hessischen Kultusministeriums für den Bildungsgang Realschule, Jahrgangsstufen 5-10 aus dem Jahr 2003, zugrunde. Dieser wird in seinen drei Arbeitsbereichen mit den dazugehörigen Unterpunkten vorgestellt.

Im vierten Kapitel findet nun die Gegenüberstellung zwischen dem Deutschbuch und dem Lehrplan statt. Zunächst nehme ich einen Vergleich der Gliederung in die Lern- bzw. Arbeitsbereiche vor, indem ich Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzeige. In Punkt 4.2 gehe ich schließlich auf den Aspekt der Integration von Lernbereichen und Inhalten im Deutschbuch und im Lehrplan ein. Ich beschränke mich in meinen Ausführungen auf drei Formen von Integration, wobei die fachinterne Integration den Schwerpunkt bildet, und lasse andere innovative Aspekte, wie z.B. selbstorganisiertes, selbstverantwortetes Lernen, außen vor, da dies den Rahmen der Arbeit zu sehr ausdehnen würde.

Abschließend wird in Kapitel 5 ein Fazit aus den gewonnenen Erkenntnissen und eine eigene Stellungnahme formuliert.

Noch eine Erläuterung zu Beginn: In meinen Ausführungen spreche ich der Einfachheit halber häufig vom Lese buch, meine jedoch immer das Sprach - und Lesebuch Deutschbuch.

2 Deutschbuch Grundausgabe – Sprach- und Lesebuch

2.1 Darstellung der Grundkonzeption

Das Lesebuch Deutschbuch nimmt nicht die traditionelle Differenzierung von Sprach- und Lesebuch vor und somit auch nicht eine Einteilung des Deutschunterrichts in die Bereiche Sprach- und Literaturunterricht, sondern die Teilbereiche Sprache und Literatur sind in einem Lehrwerk integriert. Dennoch wird innerhalb des Buches zur übersichtlichen Darstellung eine Binnengliederung des Faches in folgende drei Lernbereiche vorgenommen:

- Sprechen und Schreiben
- Umgang mit Texten
- Reflexion über Sprache

Das Prinzip der Integration im Deutschbuch meint nicht, dass die drei Lern- oder auch Arbeitsbereiche kapitelweise bearbeitet werden, sondern die Besonderheit des Buches liegt darin, dass innerhalb eines Kapitels alle drei Bereiche miteinander verknüpft werden.

Dies gelingt folgendermaßen: Jedes Kapitel unterteilt sich in drei aufeinander aufbauende Arbeitsschritte. Im ersten Teil wird einer der beiden Bereiche „Sprechen und Schreiben“ oder „Umgang mit Texten“ als übergeordneter, sogenannter Hauptlernbereich anhand eines Themas aufgegriffen. Das zweite Teilkapitel integriert bis auf wenige Ausnahmen, in denen der Bereich „Reflexion über Sprache verbindend eingesetzt wird, den jeweils anderen der beiden genannten Lernbereich. Im dritten Teil wird das Gelernte weiter vertiefend angewendet und geübt. Der Lernbereich „Reflexion über Sprache“ ist in der Regel durch gezielte Aufgabenstellungen zur Grammatik und Rechtschreibung in allen drei Teilbereichen integriert.

Um dennoch einen Überblick darüber zu behalten, in welchem Lernbereich man sich befindet, sind diese farblich unterschiedlich gekennzeichnet.

Im Anschluss an die beschriebenen Kapitel finden sich sogenannte „Extras“. Dies sind in der Regel zwei Kapitel mit Grammatik- und Rechtschreibübungen, ein weiteres, das zu Projektarbeit einlädt, und ein letztes, in dem Arbeitstechniken vertieft werden. Darauf folgt der Anhang, wo Lerninhalte nachgeschlagen werden können. Dieser Teil wird als „Orientierungswissen“ bezeichnet und integriert Wissen aus allen drei Lernbereichen. Hierzu mehr unter Punkt 2.2 „Besondere konzeptionelle Charakteristika des Lehrwerks“. (Biermann, Schurf: Handbuch 5. 1999.)

Das Deutschbuch hat sich verschiedene Prinzipien zur Aufgabe gemacht. Zum einen orientiert es sich an „dem pädagogischen Grundsatz [...], dass [sich] alles erfolgreiche Sprachlernen [...] aus komplexen und realitätsnahen Lernsituationen heraus entwickelt“ (Biermann, Schurf: Handbuch 5. 1999, 4). Dies wird an den Titeln der einzelnen Kapitel besonders deutlich. Hier finden sich ausschließlich Themen, die sich an Alltag und Lebensumfeld der SchülerInnen orientieren. Einige Beispiele sind: „Unsere Fernsehwelt“ (Deutschbuch 5), „Verkehr und Umwelt: Ein Problem erkunden“ (Deutschbuch 6), „Reisen – Bericht und Reportagen“ (Deutschbuch 7), „Fremde Sichtweisen verstehen. Den eigenen Standpunkt klären“ (Deutschbuch 8), „Wir erkunden Berufe“ (Deutschbuch 9).

Die Integration von Sprache und Literatur innerhalb der thematisch strukturierten Kapitel gelingt, indem anhand von Alltagsbezogenheit Sprache problematisiert und anhand ergänzender Texte das Thema vertieft wird, neue Erfahrungen eingebracht werden und zu Diskussionen eingeladen wird.

Ergänzend ist ein weiteres Leitprinzip des Buchs: Es soll sowohl schüler- als auch wissenschaftsorientiert sein. Daher findet für jedes Kapitel eine exakte Abwägung zwischen der Anknüpfung an lebensnahe Lern- und Erfahrungssituationen einerseits und Vermittlung von Fachwissen andererseits statt. Das Prinzip lautet: „So viel Situations- und Erfahrungsanbindung wie möglich, so viel Fachsystematik wie unbedingt nötig“ (Biermann, Schurf: Handbuch 5. 1999, 5).

Beide Prinzipien machen deutlich, dass das „Lernen in Zusammenhängen“ (Biermann, Schurf: Handbuch 5. 1999, 5) von großer Bedeutung für die Konzeption des Buches ist. Das selbstorganisierte und selbstständige Arbeiten und das aktive, entdeckende Lernen, vorwiegend mit lebensweltlichem Bezug, stehen im Vordergrund des Lernprozesses. Systematisches Auswendiglernen von Inhalten und Regeln sowie abfragbares, begriffsbezogenes literarisches Wissen werden abgelehnt.

2.2 Besondere konzeptionelle Charakteristika des Lehrwerks

Wie bereits erwähnt, ist der überwiegende Teil der Kapitel im sogenannten „Dreischritt“ aufgebaut, die abschließenden Kapitel jedoch nicht. Diese haben einen gesonderten Stellenwert neben den üblichen Kapiteln, der hier im einzelnen aufgezeigt werden soll. Einige weitere Charakteristika schließen sich an.

2.2.1 Kapitel zum Grammatiktraining

Dieses Kapitel ist in einigen Jahrgangsbänden in drei und in anderen in vier Teilbereiche gegliedert. Diese Teilbereiche unterliegen zwar einem thematischen Schwerpunkt, müssen aber nicht zusammenhängend bearbeitet werden, sondern können bei Bedarf in die vorherigen Kapitel eingeflochten werden.

Die Aufgabenstellungen zur Grammatik fallen in erster Linie unter den Lernbereich „Nachdenken über Sprache“. Integration der beiden Lernbereiche „Sprechen und Schreiben“ und „Umgang mit Texten“ findet statt, indem die SchülerInnen im Umgang mit Texten Erfahrungen machen und an alltägliches Sprachhandeln aus dem Lebensumfeld der Kinder und Jugendlichen angeknüpft wird.

Das Kapitel ist so aufgebaut, dass zunächst zu einem bestimmten grammatischen Thema eine Wiederholung stattfindet und dann ein neuer Baustein hinzukommt. Hierzu werden die SchülerInnen durch zielgerichtete Aufgaben zur eigenständigen Erarbeitung angeleitet. (Biermann, Schurf: Handbuch 5. 1999.)

2.2.2 Kapitel zum Rechtschreibtraining

„Tipps zum Rechtschreiben“ und „Übungen zu Fehlerschwerpunkten“ nennen sich in jedem Jahrgangsband die beiden Teilbereiche dieses Kapitels, die keinem thematischen Schwerpunkt unterliegen. Rechtschreibübungen sollen „aus konkreten Sprachverwendungssituationen heraus thematisiert werden [und] [...] zu diesem Zweck [enthält das Kapitel] mehrere eigenständige Einheiten“ (Biermann, Schurf: Handbuch 6. 1999, 142), in denen Rechtschreibübungen zur Wiederholung, Erarbeitung und Festigung genutzt werden können.

Die somit vielfältig einsetzbaren Unterrichtsmaterialien des Kapitels orientieren sich u.a. an den folgenden konzeptionellen Überlegungen:

- Erlernen der Rechtschreibung gelingt am besten durch Schreiben.
- Schaffung kurzer Lerneinheiten mit Abwechslung der Arbeitsformen, häufigen Wiederholungen und Anwendung des Gelernten in verschiedenen Schreibsituationen.
- Ermöglichung von mehrkanaligem Lernen und Berücksichtigung verschiedener Lerntypen.
- Staffelung der Erarbeitung von Themen mit komplexen Regelwerken.
- Anlegung und Verwendung einer Rechtschreibkartei.
- Beteiligung der SchülerInnen an der Formulierung von Rechschreibregeln.
- Kennen lernen von Entscheidungshilfen in Zweifelsfällen („Rechtschreibtipps“).

Eine Integration der Lernbereiche findet auch in diesem Kapitel statt. Die zu erlernenden Rechtschreibregeln werden durch diverse „Schreibaufgaben, in der Auseinandersetzung mit Texten oder eingebunden in Sprachreflexionsprozesse“ (Biermann, Schurf: Handbuch 6. 1999, 143) vertieft und gefestigt. (Biermann, Schurf: Handbuch 6. 1999.)

[...]

Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Gegenüberstellung des Lesebuchs "Deutschbuch" mit dem Lehrplan
Hochschule
Justus-Liebig-Universität Gießen  (Didaktik der deutschen Sprache und Literatur)
Veranstaltung
Das Lesebuch
Note
gut
Autor
Jahr
2003
Seiten
28
Katalognummer
V30414
ISBN (eBook)
9783638316774
ISBN (Buch)
9783638650755
Dateigröße
615 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gegenüberstellung, Lesebuchs, Deutschbuch, Lehrplan, Lesebuch
Arbeit zitieren
Judith Düringer (Autor:in), 2003, Gegenüberstellung des Lesebuchs "Deutschbuch" mit dem Lehrplan, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30414

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