Das Byzantinische Reich (Mittelgriechisch)


Seminararbeit, 2006

26 Seiten, Note: 2+


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Byzanz
2.1 Das Byzantinische Reich
2.2 Die Herrscher des Byzantinischen Reichs
2.3 Die Geschichte des Byzantinischen Reichs

3. Die Kultur des Byzantinischen Reiches
3.1 Die Kunst des Byzantinischen Reichs
3.2 Die Literatur des Byzantinischen Reichs
3.3 Die Musik des Byzantinischen Reichs
3.4 Die byzantinische Kirche

4. Die Sprache in der byzantinischen Zeit: Mittelgriechisch
4.1 Historisches Umfeld des Griechischen in Byzanz
4.2 Entwicklung des byzantinischen Wortschatzes
4.3 Lehnwörter im byzantinischen Griechisch

5. Das byzantinische Erbe

6. Abbildungsverzeichnis

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Es gibt in der Geschichte weder Anfang noch Ende. Geschichtsbücher beginnen und enden, nicht aber die Ereignisse, welche sie schildern.“[1]

Wie steht es mit dem Byzantinischen Reich? Wo liegt sein Anfang, wo sein Ende? Welche Bedeutung hat es für Europa und seine Sprachenwelt?

Der Ausdruck Byzantinisches Reich erinnert uns an die geschichtliche Bedeutung der Tatsache, dass Kaiser Konstantin die griechische Stadt Byzanz (= Konstantinopel) als neue Reichshauptstadt ausgewählt hat. Er hatte durch diese Gründung ein Machtzentrum geschaffen, in dem die Kräfte des Reichs konzentriert werden konnten. Es war ein Reich, das durch den Willen des Christengottes getragen wurde. Ein heidnisches Reich, das auf die römische Tradition von Gesetz und Verwaltung gestellt war und von einem christlichen Kaiser regiert wurde, der seine Herrschaft auf dem Fundament eines einheitlichen christlichen Glaubens aufbauen sollte.

Heidnisch-hellenistische Kultur, römische Tradition und christliche Kirche konnten nur allmählich und erst nach langen Kämpfen miteinander verschmelzen. Von vornherein erkannten die Herrscher des Reichs ihre Verpflichtung, die ererbte Kultur zu bewahren und der Bedrohung durch die Barbaren entgegenzutreten.

Was war die Grundlage für die Stärke des Reichs, das den ständigen Angriffen von allen Seiten über Jahrhunderte standhalten konnte? Eine bevorzugte Stellung nimmt gewiss die Überzeugung ein, dass das Reich von Gott gewollt und von ihm und seinem Gesalbten beschützt sei. Dieser Aspekt erklärt vielleicht zum großen Teil die Traditionsgebundenheit und den extremen Konservativismus Ostroms. Gestärkt durch Gottes Beistand war der byzantinische Staat Verteidiger des Glaubens. Der christliche Glaube wurde das Band, das weitgehend an die Stelle einer gemeinsamen Nationalität trat.

Konstantinopel, die Kaiserstadt, zog wie ein Magnet die Menschen aus allen Himmelsrichtungen an. Im frühen Mittelalter war sie die Stadt Europas. Die Byzantiner konnten mit Stolz von sich behaupten, niemals im Laufe der Jahrhunderte die Hauptstadt wirklich an einen fremden Feind verloren zu haben.

„Das ist ihre historische Tat für Europa.“[2]

2. Byzanz

Der Name Byzanz stammt aus dem Griechischen: Byzantion. Es war eine griechische Kolonie am Bosporus, das heutige Istanbul, die um 660 v. Chr. Von Megara aus gegründet wurde. Kaiser Konstantin der Große ließ sie 324 n. Chr. neu errichten und erhob sie am 11.05.330 n. Chr. feierlich als Nova Roma „Neues Rom“ zur neuen Reichshauptstadt Konstantinopel „Konstantinstadt“. Nach Byzanz nannten die Humanisten das Oströmische Reich Byzantinisches Reich.[3]

2.1 Das Byzantinische Reich

Byzantinisches Reich, kurz Byzanz, ist die abendländische Bezeichnung für die östliche, griechisch-orientalische Hälfte des Römischen Reiches und den daraus entstandenen mittelalterlichen Staat, der sich selbst als Romania „Römerreich“ verstand.[4]

Seine Anfänge sind um 330, die Ernennung Konstantinopels zur Reichshauptstadt, zu datieren. Sein Ende besiegelt der endgültige Fall Konstantinopels an die Türken 1453. Sein Zentrum, die Hauptstadt Konstantinopel, lag an der Nahtstelle zwischen Europa und Asien, seine Kernräume waren der östliche Mittelmeerraum, das Schwarze Meer, Kleinasien und die Balkanhalbinsel. Bis ins 12. Jh. War das Byzantinische Reich der Staat mit den meisten Völkern und dem größten wirtschaftlichen Wohlstand.

2.2 Die Herrscher des Byzantinischen Reichs

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Die Herrscher des Byzantinischen Reichs[5]

Die Konzentration aller Autorität in den Händen des Kaisers, des Stellvertreters Gottes, war eine große Kraftquelle. In Westeuropa entstanden viele Staaten, im Osten blieb der eine Staat erhalten und mit ihm das Erbe des alten Roms, das eine Gesetz. Im Westen lebten die Menschen unter vielen Rechtssystemen. Im Osten gab es nur ein Recht, und dieses römische Recht entsprang einer einzigen Quelle, dem Kaiser.

Diese ungeheure Last der Verpflichtung, die auf dem Herrscher lag – die Verantwortung zugleich für das weltliche und für das geistliche Wohl seiner Untertanen – formte das byzantinische Kaiserideal, und dieses Ideal übte seinen Zwang auf den Herrscher aus. Der Kaiser war nicht nur die Quelle aller Autorität, sowohl der militärischen wie der zivilen, der alleinige und einzige Gesetzgeber und der höchste Richter, sondern seine Hand war es auch, die im Krieg den Willen Christi ausführte.

Etwa 90 Herrscher regierten von 324 n. Chr. bis 1453 n. Chr. das Byzantinische Reich. Bis auf wenige Ausnahmen entstammten die meisten dreizehn verschiedenen, großen Dynastien. Sicherlich kann man über jeden einzelnen von ihnen mehr oder weniger Großartiges berichten, doch hier soll sich neben den vielen Namen auf einen beschränkt werden, der wohl zu den bedeutendsten gezählt werden darf: Kaiser Justinian I. regierte in den Jahren von 527 n. Chr. bis 565 n. Chr.. Seinem Namen verdankt das Byzantinische Reich zahlreiche großartige Leistungen. Justinian – auch der Große genannt - ist die beherrschende Gestalt in der byzantinischen Geschichte des 6. Jh. Zum letzten Mal herrschte ein römisch gesinnter Kaiser, der lateinisch sprach und lateinisch dachte, am Bosporus. Er hielt es für die Pflicht des Kaisers, die Ausbreitung und den Sieg des orthodoxen Glaubens sicher zu stellen und zugleich eine absolute Kontrolle über kirchliche Angelegenheiten auszuüben. Staatliche Arbeiten und Bauten jeder Art, von denen noch heute eindrucksvolle Überreste auf drei Kontinenten (Europa, Asien und Afrika) zu sehen sind, verdanken ihren Ursprung und oft auch ihren Namen dem Ehrgeiz und der Energie Justinians. Die gleichen Grundsätze führten zu seinen beiden größten Schöpfungen, der Kodifikation des römischen Rechts Corpus Iuris Civilis und dem Bau der Hagia Sophia (Kuppelbasilika in Konstantinopel). Der Kaiser als Repräsentant Gottes auf Erden trug besondere Verantwortung für die Errichtung der vornehmsten Kirche der Christenheit. Die erste große Periode byzantinischer Kunst wird von diesem prächtigen Bauwerk, der Kirche der Heiligen Weisheit – denn das bedeutet „Hagia Sophia“ – verkörpert.

Zudem gelangen Justinian während seiner Amtszeit wichtige Gebietseroberungen wie Teile Afrikas, Italiens und der Süden Spaniens. Damit stand nun das ganze Mittelmeer den byzantinischen Schiffen offen.

Alle Kräfte des Reiches – die politischen, künstlerischen, literarischen, sozialen und wirtschaftlichen – konnte dieser Kaiser während seiner Amtszeit in der Hauptstadt zusammenfassen.

Justinian I. erschien der Nachwelt als glänzendster byzantinischer Kaiser, der dem Reich seinen Stolz zurückgab, seine Kultur erneuerte und zugleich Ermutigung und Vorbild für sein Volk und seine Nachfolger war.

2.3 Die Geschichte des Byzantinischen Reichs

Die Geschichte des Byzantinischen Reichs umfasst mehr als ein Jahrtausend, in dem sich zahlreiche Kaiser, Kriege, Veränderungen und Geschehnisse die Hand reichten. Details würden hier den Rahmen sprengen, deshalb wird die Geschichte nur in ihren wichtigsten Grundzügen dargestellt. Sie lässt sich grob in drei Zeiträume einteilen: Spätantik-frühbyzantinische Ära, Mittelbyzantinische Ära und Spätbyzantinische Ära.[6]

Spätantik-frühbyzantinische Ära (330 n. Chr. – 601 n. Chr.)

Die lange Zeit der Christenverfolgung hat mit Konstantin dem Großen endlich ein Ende und ihm gelingt zunächst die Einheit der Kirche. Obwohl es auch die Zeit Justinians I. war, der viele Gebiete erobern konnte, musste das Byzantinische Reich am Ende dieser ersten Ära zahlreiche Gebietsverluste durch den Einfall der Langobarden, Awaren, Perser, Germanen, Westgoten, Hunnen und Slawen hinnehmen. Zudem herrschte ein ständiger Streit der Völker um die göttliche und menschliche Natur Christi, der auch durch die Kompromissformeln der Kaiser zu keiner Einigung führte und den ersten Bruch mit Rom zur Folge hatte.

[...]


[1] Baynes/ Moss 1964, S. 7

[2] Baynes/ Moss 1964, S. 20

[3] Brockhaus 2003, S. 1008

[4] Brockhaus 1987, S. 256f

[5] Baynes/ Moss 1964, S. 35f

[6] Brockhaus 1987, S. 257-261

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Das Byzantinische Reich (Mittelgriechisch)
Hochschule
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Veranstaltung
Europa und seine Sprachen in Geschichte und Gegenwart
Note
2+
Autor
Jahr
2006
Seiten
26
Katalognummer
V67156
ISBN (eBook)
9783638603157
ISBN (Buch)
9783638649490
Dateigröße
1707 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Byzantinische, Reich, Europa, Sprachen, Geschichte, Gegenwart
Arbeit zitieren
Kathrin Doeppner (Autor:in), 2006, Das Byzantinische Reich (Mittelgriechisch) , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67156

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