Analyse zu William Goldings "Herr der Fliegen". Bedeutungen für die Pädagogik


Hausarbeit, 2005

22 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Der Autor (Melanie Monzel)
2.1 Biographie

3. William Goldings Roman „Der Herr der Fliegen“ (Melanie Kratz)
3.1 Entstehung des Romans
3.2 Inhalt und Aufbau des Romans
3.2.1 Inhaltsangabe
3.2.2 Aufbau
3.3 Goldings Schreibstil und seine Sprache

4. Interpretation (Melanie Monzel)
4.1 Die Symbolik in „Herr der Fliegen“
4.1.1 Die Insel
4.1.2 Das Muschelhorn
4.1.3 Das Feuer
4.1.4 Der „Herr der Fliegen“
4.2 Die Hauptpersonen
4.2.1 Ralph, der charismatische Führer
4.2.2 Piggy, der Vernünftige
4.2.3 Jack, der autoritäre Anführer
4.3 Weitere wichtige Personen
4.3.1 Simon, der Märtyrer
4.3.2 Roger, der sadistische Vollstrecker
4.3.3 Sam und Eric, die Mitläufer

5. Bedeutung für die Pädagogik (Melanie Kratz)

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Der Roman „Herr der Fliegen“ von Sir William Golding ist heute eines der meistverkauften Werke der jüngeren englischen Literatur und gilt mittlerweile als Literaturklassiker. Nach seinem schweren Start im Jahr 1954 fand es durchgehend so viel Interesse, das bis heute nicht gesunken ist, dass das Buch heute bereits in der 48. Auflage erschienen ist. In den Jahren nach der Veröffentlichung verdrängte es in den USA sogar Salingers „Der Fänger im Roggen“ (1951), was bis dahin als Kultbuch für jugendliche Leser und als sehr beliebt galt[1].

Obwohl Golding seit „Herr der Fliegen“ bis zum Jahre 1995 weitere neun Romane und 2 Erzählungen veröffentlichte, bleibt „Herr der Fliegen“ der Roman, mit dem sein Name verknüpft wird. Mittlerweile steht er auch als Schullektüre auf einem hohen Rang und wurde bereits zweimal, 1963 und 1990, verfilmt. Die Filme wurden allerdings niemals sehr erfolgreich und haben leider große Lücken im Handlungsstrang. So wurde beispielsweise. in keiner Verfilmung die Szene gezeigt, in der Simon dem „Herrn der Fliegen“ begegnet (vgl. Kapitel 3.2.1).

Im Verlauf der Geschichte stellt Golding sieben zentrale Themen in den Mittelpunkt, die für die gesamte Menschheit, vor allem für ihren Sozialisationsverlauf, von Bedeutung sind:

1. Das Bedürfnis der Menschen in einer zivilisierten Gesellschaft zu leben und was passiert, wenn diese Zivilisation verloren geht.
2. Der Verlust der Unschuld.
3. Der Identitätsverlust.
4. Die Begegnung zweier Kräfte, die vollkommen verschieden sind.
5. Die Angst, die in jedem Menschen innewohnt.
6. Die Erkenntnis, dass die Natur stärker ist, als die menschliche Existenz.
7. Die Bedeutung von Behinderungen für einen Menschen und seine

Umgebung; Hier: sehen können und blind sein[2].

Im folgenden werden wir auf die genannten Themen und ihre Bedeutung für den Roman genauer eingehen. Nach einer kurze Biographie des Autors (vgl. Kapitel 2), widmen wir uns dem Roman mit seiner Entstehung, seinem Inhalt und seiner Sprache um schließlich in Kapitel 4 den Inhalt zu interpretieren. Im letzten Kapitel werden wir Bezüge zur Pädagogik darstellen die wir in Form eines Fazits erläutern werden.

2. Der Autor

2.1 Biographie

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[3]

3 William Goldings Roman „Der Herr der Fliegen“

3.1 Entstehung des Romans

Der Verlag Faber and Faber veröffentlichte 1954 Goldings „Herr der Fliegen“, nachdem er von etlichen Verlagen abgelehnt wurde. Den Grund für die hohe Zahl der Ablehnungen ist in dem wenig Zukunftsweisenden Inhalt des Buches zu finden.

1954, der zweite Weltkrieg war zu Ende und die Menschen dachten an Fortschritt, Verbesserungen, technische Neuheiten und an die Steigerung der Lebensqualität. Es ist nicht verwunderlich, dass ein Roman, der sich nach den Werken von Daniel Defoe (Robinson Cruso, 1719) und Robert Michael Ballantyne (Die Koralleninsel, 1857/58) augenscheinlich in die Reihe der „Robinsonaden“ einordnen lässt in den Augen vieler Verlage als nicht-zeitgemäß galt. Kurz nach der Veröffentlichung in Großbritannien erschien der Roman in Deutschland, Frankreich, Italien und in den USA.

Golding wurde im zweiten Weltkrieg als Offizier in der Royal Navy im Rahmen eines geheimen Forschungsprojektes als Minenspezialist in Schottland und später in New York eingesetzt, wo er sich bei einem Einsatz verletzte.

Die Versenkung der Bismarck 1941 und die Invasion der Alliierten 1944 gehören zu seinen traumatischsten Kriegserfahrungen. In vielen Vorträgen, die Golding nach dem Krieg gab, brachte er seine Erschütterung über die Kriegsgräuel, vor allem die der Nazis, aber auch die scheinbar ignorierten Taten der Alliierten zum Ausdruck.

Er erklärte, dass das Thema des Romans ein Versuch darstellt, die Fehler der Gesellschaft nicht in ihr selbst, sondern in den Menschen zu suchen. Alles Böse, was durch den Krieg an die Öffentlichkeit gelangte, können die Menschen nicht ansehen, als sei es nicht der Mensch gewesen, der dieses Böse in die Welt brachte[4].

Die apodiktischste Quelle für Goldings Roman, stellt Ballantynes Roman „Die Koralleninsel“ dar, was Golding auch niemals verleugnete. Der Inhalt von Ballantynes Roman stellt, genau wie Goldings, einen Flugzeugabsturz auf eine einsame Insel dar, den lediglich eine Gruppe von Jungen überlebt. Anders als bei Golding, sind diese Jungen etwas älter und versuchen Probleme wie Erwachsene zu lösen, wobei sie auf der Insel eine Gesellschaft errichten, die ihrer gewohnten, zivilisierten gleicht.

Man kann somit sagen, dass Golding Ballantynes Roman, durch die Kriegserfahrungen, die er machen musste, wodurch er begriff, zu was Menschen in der Lage sein können, was sein Menschenbild prägte und durch seine Erfahrungen als Lehrer in Salisbury, in eine umgekehrte Lage bringt und die optimistische These Ballantynes somit negativ parodiert[5].

3.2 Inhalt und Aufbau des Romans

3.2.1 Inhaltsangabe

Nach einem Flugzeugabsturz findet sich eine Gruppe englischer Schuljungen auf einer Insel im Pazifik wieder. Die Erwachsenen an Bord der Maschine haben den Absturz nicht überlebt, so dass die Jungen auf sich allein gestellt sind. Ralph, ein großer blonder Junge, trifft auf Piggy, einen kleinen, kurzsichtigen, dicken Jungen und sie finden eine große Muschel. Als Ralph hineinbläst ertönt ein lauter Ton, der die anderen Jungen zum Strand lockt. Ralph, als Besitzer des Muschelhorns, wird zum Anführer gewählt, sehr zum Missfallen von Jack, der als Führer der „Jäger“ fungieren will und sehr autoritär ist. Ralph stellt mit Hilfe von Piggy Regeln auf, die ein geordnetes Zusammenleben ermöglichen sollen, z.B. die Errichtung von Hütten oder ein Signalfeuer zur Rettung. Die anfängliche gute Stimmung wird jedoch rasch getrübt als von einem Ungeheuer auf dem Berg die Rede ist. Auch die ständig wachsende Rivalität zwischen Ralph und Jack führt schließlich dazu dass sich die Gruppe in zwei Lager aufspaltet: die Hüter des Feuers (Ralph, Piggy und die Zwillinge Sam und Eric) und die Jäger um Jack. Als Jack nach einer erfolgreichen Jagd, Ralphs Gruppe das Feuer stiehlt und ein Fest veranstaltet, ufert der ekstatische Tanz der wild bemalten Gruppe aus: Simon, ein zurückgezogener aber dennoch mutiger Junge, hat das Geheimnis um das „Tier auf dem Berg“ erkundet (ein abgestürzter und nun verwesender Fallschirmspringer) und will es den anderen mitteilen. Im Rausch des Tanzes und in wilder Ekstase wird er jedoch von den anderen getötet. Nach diesem schrecklichen Vorfall wird die Spaltung in zwei Gruppen immer deutlicher. Jack lässt Wachen aufstellen und beginnt diejenigen zu foltern die sich ihm nicht beugen. Roger entwickelt sich zum Folterknecht und kann seinem Sadismus freien Lauf lassen. Der Streit wird immer gefährlicher und wilder und endet schließlich mit der Gefangennahme von Samneric, dem Tod von Piggy und einer brutalen Hetzjagd auf Ralph, bei der die komplette Insel angezündet wird um ihn „auszuräuchern“. Zu diesem Zeitpunkt ist jegliche Zivilisation verschwunden. Als die Jäger Ralph stellen wollen, taucht ein englischer Marineoffizier auf und verhindert einen weiteren Mord. Durch die Gegenwart eines Erwachsenen wird nun allen klar was sie getan haben.

[...]


[1] Vgl. Poppe R.(2003): Königs Erläuterungen und Materialien, Bd. 332: William Golding. „Herr der Fliegen“ (Lord of the Flies). Hollfeld, S. 76

[2] Vgl. ebd., S. 6

[3] Vgl. Poppe R.: a.a.O., S. 8-11.

[4] Frei übersetzt, vgl.: Poppe R.: a.a.O., S. 21.

[5] Vgl. Poppe R.: a.a.O., S. 21f.

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Analyse zu William Goldings "Herr der Fliegen". Bedeutungen für die Pädagogik
Hochschule
Katholische Hochschule für Soziale Arbeit Saarbrücken
Veranstaltung
Erziehungsziele und Methoden
Note
1,0
Autoren
Jahr
2005
Seiten
22
Katalognummer
V41289
ISBN (eBook)
9783638395816
Dateigröße
2293 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Das phantstische Werk von William Golding wird ausführlich behandelt und am Schluss Zusammenhänge und Bedeutungen für die Pädagogik hergestellt. Mit Bildern, etc.
Schlagworte
William, Golding, Herr, Fliegen, Erziehungsziele, Methoden, Thema Herr der Fliegen
Arbeit zitieren
Melanie Monzel (Autor:in)Melanie Kratz (Autor:in), 2005, Analyse zu William Goldings "Herr der Fliegen". Bedeutungen für die Pädagogik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41289

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