Die Verbgruppen Kopula, Modalverben, Modalitätsverben und Funktionsverben


Hausarbeit, 2005

17 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Kopulaverben
2.1. Eigene Definition
2.2. Definition nach Wilfried Kürschner
2.3. Definition nach Gerhard Helbig und Joachim Buscha
2.4. Definition nach Kirsten Adamzik
2.5. Definition nach Peter Eisenberg
2.6. Definition nach Elke Hentschel und Harald Weydt

3. Modalverben
3.1. Eigene Definition
3.2. Definition nach Wilfried Kürschner
3.3. Definition nach Gerhard Helbig
3.4. Definition nach Hans-Werner Eroms 6f.
3.5. Definition nach Kirsten Adamzik
3.6. Definition nach Walter Jung
3.7. Definition nach Elke Hentschel und Harald Weydt

4. Modalitätsverben
4.1. Eigene Definition
4.2. Definition nach Wilfried Kürschner
4.3. Definition nach Gerhard Helbig und Joachim Buscha
4.4. Definition nach Hans-Werner Eroms
4.5. Definition nach Kirsten Adamzik
4.6. Definition nach Elke Hentschel und Harald Weydt

5. Funktionsverben
5.1. Eigene Definition
5.2. Definition nach Wilfried Kürschner
5.3. Definition nach Gerhard Helbig und Joachim Buscha
5.4. Definition nach Hans-Werner Eroms
5.5. Definition nach Kirsten Adamzik
5.6. Definition nach Walter Jung
5.7. Definition nach Peter Eisenberg
5.8. Definition nach Duden
5.9. Definition nach Elke Hentschel und Harald Weydt

6. Zusammenfassung
6.1. Gemeinsamkeiten und Unterschiede der einzelnen Verbklassen
6.2. Schlussbemerkung

1. Einleitung

Verben werden in unterschiedliche Kategorien eingeteilt. Dabei spielen ihre Bedeutung, ihr Anteil an Verbphrasen und ihre Kombinierbarkeit eine Rolle. Die Verteilung der Klassen und deren Bezeichnung wird in jeder Grammatik anders dargestellt. Die Termini Kopulaverben, Modalverben, Modalitätsverben und Funktionsverben werden in nahezu jeder deutschen Grammatik verwendet und erklärt. Dennoch besteht keine eindeutig einheitliche Meinung der Linguisten, was Definitionen und Klassifizierungen der oben genannten Verben betrifft.

Ich möchte in meiner Arbeit klären, welche Bedeutung und Funktion Kopulae, Modalverben, Modalitätsverben und Funktionsverben haben, worin sie sich unterscheiden und wo ihre Gemeinsamkeiten liegen. Dabei werde ich auf die Ansichten der Linguisten der Dudenredaktion sowie auf die von Wilfried Kürschner, Gerhard Helbig, Joachim Buscha, Hans-Werner Eroms, Kirsten Adamzik, Walter Jung, Peter Eisenberg, Elke Hentschel und Halrald Weydt eingehen.

2. Kopulaverben

2.1. Eigene Definition

Die Verben sein, werden und bleiben bezeichnet man als Kopulaverben, wenn sie zusammen mit einem Prädikativ (einer Adjektivphrase, einer Substantivphrase, einer Konjunktionalphrase aus wie + Substantivphrase, einer Adverbialphrase oder einer Teilsatzphrase in Form eines Nebensatzes) das Prädikat bilden. Kopulaverben sind zweiwertig, d.h. sie setzen zwei Bestandteile des Satzes in Beziehung zueinander, das Subjekt und das Prädikativum.

Beispielsätze:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ohne das Prädikativ beim Kopulaverb ist das Prädikat unvollständig.

Vergleiche Bsp.1.): Ich bin ... . – Frage: Was bin ich? Antwort: Studentin.

Achtung: Ich denke, also bin ich. (nach René Descartes) Hier fungiert sein („bin“) als Vollverb, denn es hat eine feste Bedeutung, d.h. es ist für sich allein Valenzträger und bildet allein das Prädikat. „bin“ hat in diesem Satz die lexikalische Bedeutung von existieren.

Nicht verwechselt werden dürfen Kopulae mit den Hilfsverben sein und werden. Hilfsverben sind Verben, die „zur Bildung von zusammengesetzten Verbformen“ (Kürschner 2003: 90)i dienen. Hilfsverben bilden also zusammen mit anderen Verben das Prädikat. Kopulaverben dagegen benötigen kein weiteres Verb, sondern ein Prädikativ, um das Prädikat zu bilden.

Bsp.: Er ist gekommen. vs. Er ist da.

ist - Hilfsverb ist – Kopulaverb

Prädikat = Hilfsverb + Partizip II Prädikat = Kopulaverb + Prädikativ

2.2. Definition nach W. Kürschner

Kürschner definiert Kopulae als Unterklasse der Hauptverben. Unter Hauptverben zählt er Verben, die ohne die Anwesenheit weiterer Verben (Hilfsverben, Modalitätsverben) das Prädikat bilden können. Kopulaverben (sein, werden, bleiben) bilden zusammen mit einem Prädikativum das Prädikat. Kürschner teilt das Verb „scheinen“ der Funktionsklasse „Kopulaverben“ zu (vgl. Kürschner 2003: 71)i. In anderen Grammatiken (vgl. hier: Helbig/ Buscha 2001: 45)e werden ausschließlich die Verben sein, werden und bleiben den Kopulae zugeordnet.

2.3. Definition nach G. Helbig und J. Buscha

Helbig und Buscha klassifizieren Verben nach syntaktischen Kategorien. Kopulaverben werden den Nicht-Vollverben zugeordnet, da sie zusammen mit anderen Komposita das Prädikat bilden. Bei den Gliedern, die mit den Kopulae das Prädikat bilden, handelt es sich um Adjektive (Partizipien oder Adverbien) oder Substantive (als Prädikativ). Helbig und Buscha verweisen bei ihren Erläuterungen auf die allgemeine Bedeutung der Kopulaverben, „die bei sein durativ [...], bei werden inchoativ [...], bei bleiben durativ + kontinuativ [...]“ (Helbig/Buscha 2001: 45)e ist.

2.4. Definition nach K. Adamzik

Adamzik beschreibt Kopulaverben als „nahezu inhaltsleere“ (Adamzik 2001: 321)a Verben. Die Funktion der Kopulae besteht darin, zwei andere Bestandteile des Satzes zueinander in Beziehung zu setzen, zum einen das Subjekt und zum anderen das Prädikativ, das das eigentliche inhaltstragende Element ist. Daher tragen Kopulaverben ihren Namen von dem lateinischen > copulare < verbinden.

2.5. Definition nach P. Eisenberg

Eisenberg trennt die Gruppe der Kopulaverben von den Vollverben und den Modalverben ab, denn sie unterscheiden sich in ihrer syntaktischen und semantischen Funktion voneinander. Wenn ein Verb zusammen mit einem substantivischen oder adjektivischen Prädikatsnomen das Prädikat bildet, handelt es sich bei diesem Verb um ein Kopulaverb. Auch Eisenberg orientiert sich ausschließlich an den Kopulaverben sein, werden, bleiben. Verben wie aussehen, sich dünken, klingen, schmecken und heißen kommen den Kopulae zwar in semantischer und syntaktischer Funktion ziemlich nahe, werden den Kopulaverben jedoch nicht zugeordnet.

Eisenberg geht explizit auf das Verb scheinen ein, welches u.a. von Kürschner den Kopulaverben zugeteilt wird. Scheinen, so Eisenberg, verlange ein Prädikativ, welches jedoch mit als verbunden wird. (Eisenberg 1999/2000: 86)c Da diese „neue“ Erscheinung die ursprüngliche Einteilung der Kopulae „erweitert“, beschreibt Eisenberg jene Verben in gleicher als -Verwendung als Kopula-ähnliche Verben.

2.6. Definition nach E. Hentschel und H. Weydt

Hentschel und Weydt gehen im Grunde mit den Ansichten von Adamzik konform. Kopulaverben haben die Funktion zwei Elemente zu verknüpfen. Beide äußern sich nur allgemein zum Thema Kopulaverben, eher verweisen sie auf die Unterschiedlichen Ansichten von z.B. Duden (Duden-Grammatik 1998)b und Helbig (Helbig/Buscha 2001)e. Hentschel und Weydt greifen nochmals Eisenbergs „Problemverben“aussehen, sich dünken, klingen, schmecken auf. Auch sie kommen zu dem Schluss, dass jene Verben zwar semantische und syntaktische Eigenschaften der Kopulaverben tragen, aber keine direkte Eigenschaft des Subjekts im Satz ausdrücken.

[...]


[1] Blödföhn ist ein lieb gemeinter Ausdruck für ein übermäßig nervendes, männliches Wesen namens Peter. J

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Die Verbgruppen Kopula, Modalverben, Modalitätsverben und Funktionsverben
Hochschule
Universität Leipzig  (Herderinstitut)
Note
1,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
17
Katalognummer
V38579
ISBN (eBook)
9783638375955
Dateigröße
541 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Zusammenfassung der Verbklassen: Kopulaverben, Modalverben, Modalitätsverben und Funktionsverben. Eigene Definition zu jeder Verklasse + Auffassungen anderer Linguisten (Helbig, Buscha, Adamzik, Eroms, Hentschel, Weydt, Eisenberg..)
Schlagworte
Verbgruppen, Kopula, Modalverben, Modalitätsverben, Funktionsverben
Arbeit zitieren
Constance Hanke (Autor:in), 2005, Die Verbgruppen Kopula, Modalverben, Modalitätsverben und Funktionsverben, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38579

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