Unterrichtsentwurf zu 'Ein Schauder' von Jürgen Spohn


Unterrichtsentwurf, 2004

15 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsangabe

1. Bedingungsanalyse

2. Didaktische Analyse
2.1 Sachanalyse
2.2 Einordnung in den unterricht
2.3 Entscheidungen im Bereich der Intentionalität und Thematik
Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung
Exemplarischer Charakter und Ergiebigkeit
Zugänglichkeit und Darstellbarkeit
2.4 Lernziele

3. Methodische Überlegungen
3.1 Verfahren
3.2 Organisationsstruktur
3.3 Unterrichtsformen
3.4 Lernzielkontrolle
3.5 Unterrichtsfolge
1. Besprechung des Gedichts
2. Theaterspiel des Gedichts
3. Zeichnerische Umsetzung des Gedichts
4. Unterrichtshilfen
5. Verlaufsplan

1. Bedingungsanalyse

Die Klasse 3 der Grundschule im Rieselfeld in Freiburg hat 26 Schüler, davon sind 13 Mädchen und 13 Jungen. Die Schüler und Schülerinnen kommen aus der näheren Umgebung der Schule, einem Neubaugebiet mit vielen jungen Familien. Die Schule besitzt ein Montessori-Profil, dieses bemerkt man etwas an den Klassenzimmern, in den Kunststunden jedoch bemerkt man davon kaum etwas. Die Kunststunden, in denen wir hospitierten, waren mittwochs in der 5. und 6. Stunde, daher war die Klasse nicht immer konzentriert, hat aber meist sehr gut mitgearbeitet. Wie die Kunstlehrerin Frau Kabas uns berichtete, hat die Klasse in der Vergangenheit mehr gezeichnet als gemalt, daher sind sie darin viel geübter und haben mehr Spaß dabei. Besonders auffällige Schüler und Schülerinnen in der Klasse sind vor allem Hubert und Farsan. Hubert hat große Probleme bei der Herangehensweise der Aufgaben, er weiß nicht wie er beginnen soll und traut sich nicht, seine eigenen Ideen zu verwirklichen, so zeichnet oder malt er meist die Bilder seiner Nachbarn ab. Während den 4 Monaten unseres Praktikums hat sich auch daran nichts verändert.

Farsan hingegen hat sehr viel Selbstvertrauen und sieht sich sehr gerne im Mittelpunkt der Klasse. Vor allem bei Darstellungsaufgaben beteiligt er sich oder wird von seinen Klassenkameraden aufgefordert etwas beizutragen. Im Spielerischen ist er auch sehr erfolgreich, bei der Ausarbeitung der Aufgaben hat er jedoch oft keine Lust und arbeitet sehr unmotiviert und unkonzentriert an ihnen.

2. Didaktische Analyse:

2.1 Sachanalyse

Die Unterrichtsstunde besteht aus zwei verschiedenen Teilen und baut auf dem Gedicht "Ein Schauder" von Jürgen Spohn auf. Dieses soll zunächst darstellerisch und später zeichnerisch bearbeitet werden.

Das Gedicht:

Ein Schauder

von Jürgen Spohn

Ein Schauder

stieg am Bahnhof aus

lief über'n Damm

in's nächste Haus

und legte sich

auf die Lauer

an einer

dunklen Mauer.

Dort um die Ecke

bog ein Mann,

den sprang er dann

von hinten an,

mit Wonne und Entzücken

lief er ihm

über'n Rücken.

Das Gedicht besitzt das Metrum eines 4hebiger Jambus und besteht aus Paarreimen nach dem Prinzip aa bb cc dd. Es besteht aus 15 Zeilen welche sich zwei Strophen teilen. Die Besonderheit dieses Gedichts liegt aber im Inhalt und vor allem in der Erfindung des Wortes 'Schauder'. Dieses neue Wort erhält einen Charakter, wird also personifiziert, sodass sich der Leser oder Hörer eine Gestalt vorstellen kann. Das Aussehen dieses Wesens, welches vielmehr die Darstellung eines Gefühls ist, wird nicht beschrieben, daher erscheint dieses in der Vorstellung der unterschiedlichen Personen individuell. Diese Gestalt legt im Gedicht eine bestimmte Strecke zurück, vom Bahnhof zu einer dunklen Mauer, welche sich eignet gezeichnet zu werden. Um diesem Verlauf gerecht zu werden, kann man das Gedicht unterteilen und in eine Bildergeschichte umwandeln.

Die Formulierung "mit Wonne und Entzücken lief er ihm über'n Rücken" bedarf, gerade bei Grundschülern, eine genaue Analyse, da diese Metapher viel Interpretationsspielraum lässt. Ebenso wie bei 'an der Nase herum führen' steht sie für ein Gefühl, eine Begebenheit und kann eigentlich nicht dargestellt werden.

2.2 Einordnung in den Unterricht

Die geplante und gehaltene Stunde stand frei von einer größeren thematischen Einheit. Dadurch, dass verschiedene Studentinnen Stunden übernommen haben, war es nicht möglich projektartig zu planen.

Die Stunde hatte fächerverbindenden Charakter, da es sich um die Bebilderung eines Gedichtes handelte. Man hätte das Gedicht zuerst ausführlich unter dem Aspekt des Deutschunterrichts behandeln können um später künstlerisch damit zu arbeiten. Aus zeitlichen Gründen war dieses Vorgehen nicht möglich, so wurde in einer Doppelstunde das Gedicht besprochen und dazu eine Zeichenaufgabe gestellt. Es handelte sich dabei um eine Bildergeschichte, daher würde ich eine Einordnung in den neuen Lehrplan, gültig ab 2004 wie folgt vornehmen:

- zweiter Themenbereich: Ich – du – wir: zusammen leben, miteinander gestalten, voneinander lernen
- Inhalte: gemeinsame Gestaltungsaktionen, Theaterspiel

gestalterischer Ausdruck von erlebten Begegnungen mit Menschen

kurze Begründungen: im erste Teil der Stunde wurde das Gedicht besprochen und im Stuhlkreis vorgespielt. Dadurch wurde der Text verinnerlicht und mit eigenem Ausdruck dargestellt. Dieser Text wurde wiederum gegliedert und nun in zeichnerischer Form, in einer Bildergeschichte einzelne Szenen umgesetzt.

2.3 Entscheidungen im Bereich der Intentionalität und Thematik

Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung

Comics, und so mit auch Bildergeschichten, haben bei Kindern einen sehr hohen Stellenwert. Das Lesen wird durch die Bilder einfacher und vor allem eingängiger gemacht, die Bilder sprechen für sich.

Durch das zweimalige Umsetzten des Gedichts "ein Schauder", wird den Schülerinnen und Schüler die Bedeutung der einzelnen Szenen näher gebracht. Dadurch dass sie die Handlung spielen und dann selbst die wichtigsten Bilder auswählen, müssen sie sich erneut mit dem Inhalt auseinandersetzen. Der zeichnerische Prozess ist dann die letzte Umsetzung, die Einteilung wird auf Papier fixiert, eine neue Bildergeschichte entsteht.

Für die Zukunft bedeutet dies, dass die Schülerinnen und Schüler für szenische Bilder sensibilisiert worden sind und angeregt wurden, sich zu Geschichten und Gedichten eigene Bilder zu machen.

Exemplarischer Charakter und Ergiebigkeit

Die Umsetzung des Gedichtes "ein Schauder" hat exemplarischen Charakter. Es eignet sich prinzipiell jedes Gedicht dass sich personalisieren lässt und eine Geschichte erzählt. Besonders spannend verhält es sich mit Gedichten und Geschichten, in denen die Charaktere frei erfunden wurden, womöglich sogar der Name, bzw. die Bezeichnung erfunden ist. Hierfür ist das Gedicht " ein Schauder" ein Beispiel, da die Schülerinnen und Schüler sicherlich noch nie einen Schauder gesehen haben. So müssen sie ein Gefühl in eine Gestalt umsetzen, dies birgt große Möglichkeiten.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Unterrichtsentwurf zu 'Ein Schauder' von Jürgen Spohn
Hochschule
Pädagogische Hochschule Freiburg im Breisgau  (Institut der Künste)
Note
1
Autor
Jahr
2004
Seiten
15
Katalognummer
V35041
ISBN (eBook)
9783638350884
ISBN (Buch)
9783668269514
Dateigröße
933 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Bei diesem Unterrichtsenwurf handelt es sich um die Umsetzung des Gedicht "ein Schauder" von Jürgen Spohn in eine Bildergeschichte. Hierbei steht der kreative Aspekt des Erfindens des Schauders im Fordergrund. In der Arbeit sind Bildbeispiele aus der 3. Klasse Grundschule enthalten!
Schlagworte
Unterrichtsentwurf, Schauder, Jürgen, Spohn
Arbeit zitieren
Cathrin Dehmer (Autor:in), 2004, Unterrichtsentwurf zu 'Ein Schauder' von Jürgen Spohn, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35041

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