Zeche Zollverein, Schacht XII. Ein Modell für den Strukturwandel altindustrialisierter Räume?


Hausarbeit, 2003

16 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Internationale Bauausstellung Emscher Park

3. Die Geschichte der Zeche Zollverein
3.1 Chronik des Schachts XII
3.2 Der Strukturwandel und seine Folgen
3.3 Zeche Zollverein, Schacht XII, als Beispiel für Kunst, Industriekulturund Tourismus
3.4 Die IBA Emscher Park und die Folgen für Zollverein Schacht XII

4. Schlussbetrachtung

5. Literaturverzeichnis

6. Fotoverzeichnis

1. Einleitung

Der Strukturwandel des Ruhrgebiets stellt eine der wesentlichen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte dar. Am Beispiel der Zeche Zollverein, Schacht XII in Essen soll diese Entwicklung konkret dargestellt werden. Eine besondere Rolle spielt dabei die Internationale Bauausstellung (IBA) Emscher Park, mit ihrem Bereich in Kunst, Industriekultur und Tourismus.

Zunächst soll die Entstehung und die Entwicklung der Zeche Zollverein vorgestellt werden, sowie ihre Veränderung auf Grund des Strukturwandels im Ruhrgebiet. Weiterhin soll veranschaulicht werden, auf welche Weise die Zeche Zollverein, speziell Schacht XII, durch die IBA Emscher Park zwischen 1989 und 1999 verändert wurde.

Schließlich soll ein Ausblick gegeben werden auf die Möglichkeiten in naher und weiterer Zukunft, inwiefern alte Industriegebäude auch abseits ihrer ursprünglichen Bestimmung für die Bevölkerung des Ruhrgebiets und für den Tourismus weiterhin attraktiv bleiben können. Dabei stellt sich die Frage, inwiefern die Zeche Zollverein Schacht XII ein Modell für den Strukturwandel altindustrialisierter Räume im Ruhrgebiet darstellt.

Das Thema ist für mich besonders interessant, da ich in Essen aufgewachsen bin und einen Teil dieses Wandels des Ruhrgebietes bewusst miterlebt habe. Die Zeche Zollverein halte ich für besonders interessant, weil durch zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen, die auf Zollverein stattgefunden haben, mein Interesse auf diesen ehemaligen Industriekomplex gelenkt wurde. So habe ich bereits vor einigen Jahren durch die Teilnahme an Führungen durch die alte Schachtanlage und durch den Besuch des Designzentrums sowie weiteren Ausstellungen einen intensiven Einblick von Zollverein bekommen.

2. Die Internationale Bauausstellung

1901 wurde erstmals eine erste Internationale Bauausstellung in Darmstadt eröffnet. Ziel war es, neue Bauten und aktuellen Städtebau vorzustellen. Es folgten weitere Ausstellungen in Stuttgart, Hamburg und Berlin.

1987 fand in Berlin erneut eine Internationale Bauausstellung statt. Die Vorstellung von Gebäuden war jedoch nicht mehr alleiniger Schwerpunkt: Stadtreparaturen und neue Planungsformen standen von nun an im Vordergrund.

1989 kam die Internationale Bauausstellung auf zehn Jahre befristet in die Emscherregion und in das nördliche Ruhrgebiet, mit dem Titel Internationale Bauausstellung Emscher Park. Es gab 2 neue Merkmale: Zum ersten Mal fand die Ausstellung nicht nur an einem einzigen Ort statt, sondern bezog sich auf die gesamte Emscherregion. Außerdem erstreckte sie sich über einen langen Zeitraum hinweg.

Ihr Ziel war es, die damalige soziale, ökonomische und ökologische Situation im Ruhrgebiet zu verbessern, indem das nördliche Ruhrgebiet ökologisch und städtebaulich erneuert werden sollte. „Mit der Ankündigung und dem Versprechen von vorbildlichen Lösungsansätzen ist die Internationale Bauausstellung Emscher Park angetreten, um der ökologischen, sozialen und ökonomischen Krise des nördlichen Teils des Ruhrgebietes - der Emscherregion - zu begegnen“[1].

Ihr Schwerpunkt war es, unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit, also „eine ökonomische, soziale und ökologische Entwicklung, die die Bedürfnisse der gegenwärtigen Generation befriedigt, ohne die Lebenschancen künftiger Generationen zu gefährden“[2], die Emscherregion umzugestalten. Dabei sollte aber ein Flächenwachstum verhindert werden, indem alte Industriebrachen neu genutzt werden. Ein Wandel ohne Wachstum also, bei dem bestehende Strukturen und Flächenpotenziale genutzt werden und ein Umbau statt einem Neubau stattfindet. Eine weitere Leitstrategie war die Kreislaufwirtschaft, z.B. die lokale Grundwasserbildung sowie um die regionale Wasserver- und Entsorgung.

Karl Ganser, der Leiter der gesamten IBA Emscher Park, schreibt seinem Buch „Liebe auf dem zweiten Blick“ über die Projekte der IBA folgendes: „Die IBA Emscher Park hat zehn Jahre lang bei jedem einzelnen Projekt darum gerungen, ökologische Prinzipien nicht länger zu verletzen und der schönen Gestalt wieder zu Ansehen zu verhelfen.“ Er sagte auch, das Ziel der IBA Emscher Park sei es, „dem Strukturwandel ein ökologisches Fundament und ein schönes Gesicht zu geben“[3].

Insgesamt entstanden mehr als 120 Projekte. 17 Städte und 2 Kreise waren daran beteiligt, unter anderem Gelsenkirchen, Bochum, Bottrop und Essen. Die IBA Emscher Park wird in sechs verschiedene Teilbereiche aufgeteilt: Emscher Landschaftspark, Umbau des Emscher-Systems, Arbeiten im Park, Neues Wohnen und Stadtteilentwicklung, Kunst, Industriekultur und Tourismus sowie soziale Initiativen, Beschäftigung und Qualifizierung.

[...]


[1] Initiativkreis Emscherregion e.V. (Hrsg.): IBA, Inspektion von Unten. Strukturwandel im Ruhrgebiet, IBA Emscher Park: Eine Strategie?, Essen 1994, S.5

[2] Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG: Brockhaus in einem Band, Stichwort: Nachhaltige Entwicklung, Mannheim, Datum: 2003,

http://brockhaus.xipolis.net/suche/suche_treffer_detail.php?lemma=nachhaltige+Entwicklung&werk_id=3&artikel_id=104003166&PHPSESSID=5bd2d8006c532aed43403297c437c460

letztes Update: unbekannt, Datum der Recherche: 27.3.03

[3] Ganser, Karl: Liebe auf den zweiten Blick. Internationale Bauausstellung Emscher Park, Dortmund 1999, S. 12

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Zeche Zollverein, Schacht XII. Ein Modell für den Strukturwandel altindustrialisierter Räume?
Hochschule
Ruhr-Universität Bochum  (Geographisches Institut)
Veranstaltung
Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
Note
1,3
Autor
Jahr
2003
Seiten
16
Katalognummer
V22074
ISBN (eBook)
9783638255097
ISBN (Buch)
9783656447740
Dateigröße
446 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Zeche, Zollverein, Schacht, Modell, Strukturwandel, Räume, Einführung, Arbeiten
Arbeit zitieren
B.A. Silke Gerlach (Autor:in), 2003, Zeche Zollverein, Schacht XII. Ein Modell für den Strukturwandel altindustrialisierter Räume?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22074

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