Kurbauten in Baden


Wissenschaftlicher Aufsatz, 2000

9 Seiten


Inhaltsangabe oder Einleitung

Das Konversationshaus wurde 1821 in großherzoglichem Auftrag begonnen, nachdem der baufällig gewordene Theaterbau hatte weichen müssen, der erst 1810 durch Weinbrenner erstellt worden war. Weinbrenners Neubau sah in der Mitte einen querliegenden Saalbau mit korinthischer Säulenfront vor, die ohne Giebelkrönung als Kolossalordnung unter dem hohen Walmdach eingefügt wurde. Zwei kurze, in der Höhe abgestufte Seitenflügel leiten zu niedrigeren Zwischenbauten mit Säulenfront über, die mit zweistöckigen Eckpavillons unterschiedlicher Tiefe verbinden. Im linken Seitenbau hatte Weinbrenner aus Kostengründen das alte Promenadenhaus mit Saalanbau integriert, im rechten wurde das Theater untergebracht. Speisesaal und Küche befanden sich im linken Zwischenbau, die geforderten Gesellschaftsräume im rechten. Die französischen Spielbankunternehmer Bénazet ließen das Innere des Gebäudes ab 1838 in prunkvoller Weise zum Casino umgestalten, auf Einspruch des Architekten Heinrich Hübsch durfte das Äußere des Gebäudes nicht angetastet werden. Mehr als ein halbes Jahrhundert später führte der Karlsruher Architekturprofessor und Baurat August Stürzenacker (1871-1943) hier entscheidende Veränderungen durch. Das Gebäude war heruntergekommen, nachdem 1872 alle Spielbanken im Deutschen Reich geschlossen worden waren. Stürzenacker fügte weit vorspringende, jeweils bis zum Mittelteil reichende verglaste Terassen an, deren Gestaltung auf die heute im Innenraum befindlichen Kolonnaden zurückgeht, die zwischen den Gebäuden vermittelten. Der Südflügel und ein Saalbau im Westen wurden neu erbaut. Im Inneren erfuhr das Haus eine Neuanlage, n ur Benarzétschen Festsäle im rechten Flügel und der Spielsaal Weinbrenners in der Mitte blieb unangetastet. Die anspruchsvolle Innnenausstattung mit polychromen Marmorgliederungen, grünen Majolikaplatten, Vergoldungen, Glasmosaiken und dunkel poliertem Holz in nüchternen Formen zeigt bereits Formen der aufkommenen Neuen Sachlichkeit. Erst 1933 nahm wieder eine Spielbank den Betrieb auf, Stürzenacker fügte 1936 weitere Räume hinzu. Bei Umbauten von 1955 und 1979/80 wurde die Innenarchitektur Stürzenackers weitgehend zerstört. An der

Rückseite des Mitteltraktes waren bereits 1971/72 neue Spielsäle angebaut worden. Der Brand im Restaurantflügel im Jahre 1987 zwang zu Erneuerungsarbeiten, die zu einer weiteren Umgestaltung des gesamten Flügels genutzt wurden.

Details

Titel
Kurbauten in Baden
Hochschule
Universität Karlsruhe (TH)  (Landesdenkmalamt Baden-Württemberg)
Veranstaltung
Vortrag
Autor
Jahr
2000
Seiten
9
Katalognummer
V20846
ISBN (eBook)
9783638246163
Dateigröße
415 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Behandelt die großen Bäderbauten des 19. Jahrhunderts in Baden-Baden, die heute noch den Ruhm der Stadt ausmachen.
Schlagworte
Kurbauten, Baden, Vortrag
Arbeit zitieren
Clemens Kieser (Autor:in), 2000, Kurbauten in Baden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20846

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