Was wird unter dem Shareholder Value verstanden und wie wird er gemessen?


Seminararbeit, 2001

28 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einführung und Gang der Untersuchung

2. Der Shareholder – Value
2.1 Begriffliche Kennzeichnung des Shareholder - Value
2.2 Wachsendes Interesse am Shareholder – Value
2.3 Die unterschiedlichen Interessen und Zielsetzungen von Management und Eigenkapitalgebern

3. Unzulänglichkeiten der klassischen Steuerungsgrößen zur Unternehmensbewertung

4. Berechnungsmethoden des Shareholder – Values
4.1 Die verschiedenen Methoden
4.1.1 Der Shareholder – Value Ansatz nach Rappaport
4.1.2. Der Shareholder – Value Ansatz nach Copeland, Koller und Murrin
4.1.3. Der Shareholder – Value Ansatz nach Stern und Stewart
4.1.4. Der Shareholder – Value Ansatz nach Lewis
4.2 Die Problematik der Shareholder – Value Messung

5. Schlussbetrachtung

Abkürzungsverzeichnis:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einführung und Gang der Untersuchung

Die vorliegende Arbeit behandelt die Fragestellung „was wird (üblicherweise) unter dem Shareholder – Value (SV) verstanden, und wie wird er gemessen ?“ Im Verlauf der Untersuchung soll zunächst aufgezeigt werden was unter dem SV verstanden wird, und warum er immer mehr an Bedeutung gewinnt. Dazu werden beispielhaft einige Anwendungsfelder des SV dargestellt.

Um die Bedeutung des SV in einem Unternehmen aufzuzeigen, wird auf die Problematik eingegangen, dass das Management und die Anteilseigner unterschiedliche Interessen verfolgen können. Dieser Problematik kann durch eine konsequente Ausrichtung der Unternehmenspolitik am SV entgegengewirkt werden.

Im nächsten Abschnitt werden bisherige Ansätze zur Unternehmensbewertung dargestellt.

Hierzu werden die klassischen gewinnorientierten Steuerungsgrößen, wie z.B. der Gewinn, die Rentabilität des investierten Kapitals ( ROI ), der Gewinn pro Aktie (EPS ), sowie die Eigenkapitalrentabilität, aus Bilanz und GuV kurz vorgestellt. Danach soll deutlich gemacht werden, dass die vorgestellten klassischen Steuerungsgrößen einige Unzulänglichkeiten aufweisen, um den Wert des Unternehmens darzustellen. Man kann erkennen, dass mit einer Erhöhung der klassischen Steuerungsgrößen nicht unbedingt eine Erhöhung des Unternehmenswertes einhergeht. Dieser Aspekt soll die Wichtigkeit der Verwendung des SV zur Unternehmensbewertung unterstreichen.

Im letzten Teil meiner Arbeit sollen repräsentativ einige Berechnungsmethoden des SV dargestellt werden. Hierzu werden die Zusammensetzung, die Berechnung der verwendeten Erfolgsgrößen, sowie die unterschiedlichen Prognosen der zukünftigen Erfolge des zu bewertenden Unternehmens in den verschiedenen Ansätzen nach Rappaport, Copeland, Stern und Stewart, sowie Lewis untersucht. Da der Ansatz nach Rappaport als Ursprung unternehmenswertorientierter Konzepte anzusehen ist, soll ihm die meiste Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Nach der beispielhaften Darstellung, wie in den einzelnen Ansätzen der SV berechnet wird, soll die allgemeine Problematik, die mit den Berechnungsmethoden einhergeht, erläutert werden. Anschließend werden die Vor- und Nachteile, die sich auf die speziellen Verfahren beziehen, kurz dargestellt.

In einer abschließenden Schlussbetrachtung soll noch einmal ein kurzer Überblick über die Ergebnisse der Arbeit gegeben werden. Weiterhin wird ein Vorschlag zur Erweiterung des

SV aufgezeigt.

2. Der Shareholder – Value

2.1 Begriffliche Kennzeichnung des Shareholder - Value

Der Begriff des Shareholder – Value (SV) stammt aus dem anglo – amerikanischen Raum und gewann in den 80er Jahren an Bedeutung. Bei der Fagestellung was man unter diesem Begriff versteht, muss man beachten, dass „ein Unternehmen meist durch zwei Gruppen finanziert“[1] wird. Dies sind zum einen die Eigenkapitalgeber ( z.B. Aktionäre ) und zum anderen die Fremdkapitalgeber (z.B. Banken ). Diese beiden Werte bilden zusammen den Unternehmenswert.

„Fremdkapitalgeber stellen zu einem bestimmten Zinssatz Kapital zur Verfügung, an den unternehmerischen Chancen oder Risiken partizipieren sie nicht oder höchstens nur dann, wenn der Kredit ausfallbedroht ist. Eigenkapitalgeber tragen hingegen in vollem Umfang die Unternehmensrisiken, ernten dafür aber auch die Früchte.“[2]

Laut Rappaport versteht man unter dem SV den Anteil des Eigenkapitals am Unternehmenswert.[3]

Formal ausgedrückt bedeutet das:

Shareholder – Value = Unternehmenswert – Fremdkapitalwert[4]

Der Grundgedanke des SV – Ansatzes basiert darauf, die Unternehmertätigkeit so auszurichten, das im Interesse der Aktionäre maximale Renditen erwirtschaftet werden.[5] Zur Verwirklichung dieses Ziels sind Verfahren notwendig, mit denen der Marktwert des Eigenkapitals gemessen werden kann. ( Diese Verfahren werden in Kapitel 4 vorgestellt ). Somit kann die Ausrichtung des Handelns eines Unternehmens nach dem SV- Ansatz, als ein Instrument zur Erhöhung des Unternehmenswertes angesehen werden, womit eine Maximierung der Eigentümerrendite einhergeht. Es handelt sich also um die Wertsteigerung des Unternehmens und nicht unbedingt um die Steigerung des Gewinnes.

2.2 Wachsendes Interesse am Shareholder – Value

"Während noch vor 15 Jahren das Wachstum der Unternehmen im Vordergrund stand, sind es jetzt die Gewinne und der Shareholder – Value."[6] Aber aus welchen Gründen gewinnt der SV immer mehr an Bedeutung ?

Ein wichtiger Grund ist, dass die Wirtschaft einem ständigen Prozeß des Wandels unterliegt, und somit die Unternehmen einem ständigen Zwang der Anpassung unterliegen. Die Unternehmensleitungen unterliegen immer häufiger dem Druck von feindlichen Übernahmen.[7] Sie können sich vor den feindlichen Übernahmen schützen, indem sie sich die Maximierung des Eigenkapitalwertes zum Ziel machen. Denn die sogenannten „Raider“ sind auf der Suche nach schlecht geführten Unternehmen und deren unterbewerteten Vermögensbestandteilen.[8] Durch eine konsequente marktwerterhöhende Unternehmenspolitik, die den Wert für Anteilseigner steigert, wird ein Aufkauf eines Unternehmens erschwert.

Zudem wuchs mit den Anforderungen an die Unternehmen auch die Kritik an den klassischen Kennzahlen des Rechnungswesen. Es wurde deutlich, dass die gewinnorientierten Kennzahlen keine zuverlässige Beziehung zwischen Gewinn und Eigentümerrendite aufweisen. Somit führt das Ziel einer „ Gewinnmaximierung nicht zur Maximierung des Shareholder – Value.“[9]

[...]


[1] Nitzsch, v. R. ( 1998 ), S.24

[2] ebenda, S.24

[3] vgl. Korczak, D. ( 1999 ), S.38

[4] vgl. Nitzsch, v. R. ( 1998 ), S.25

[5] vgl. Pape, U. (2000 ), S.714

[6] WISU ( 1997 ) 8-9/97 S.697

[7] Becker, G. ( 1999 ), S.122

[8] vgl. Rappaport, A. ( 1995 ), S.3ff

[9] Nitzsch, v. R. ( 1998 ), S.45

Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Was wird unter dem Shareholder Value verstanden und wie wird er gemessen?
Hochschule
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen  (Industrielles Controlling)
Note
2,0
Autor
Jahr
2001
Seiten
28
Katalognummer
V15161
ISBN (eBook)
9783638203593
ISBN (Buch)
9783638937313
Dateigröße
536 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Shareholder, Value
Arbeit zitieren
Kirstin Baltzer (Autor:in), 2001, Was wird unter dem Shareholder Value verstanden und wie wird er gemessen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15161

Kommentare

  • Gast am 18.5.2005

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