S/Q - Eine Einführung in die Lagerhaltungspolitik


Hausarbeit (Hauptseminar), 2003

20 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einführung

2. Aufgabe

3. Logistikservice und Bestandmanagement

4. Bestandsrechnung
4.1 Begriff Bestandsrechnung
4.2 Aufgaben und Bedeutung der Bestandsrechnung
4.3 Voraussetzung der Bestandsrechnung
4.4 Ziele der Bestandsrechnung

5. Bestandsarten
5.1 Allgemeines zu den Bestandsarten
5.2 Höchstbestand
5.3 Sicherheitsbestand
5.4 Meldebestand

6. Die Wahl des geeigneten Bestellmengenmodells

7. Stochatisches Losgrößenmodelle
7.1 Arrow-Harris-Marschak-Modell
7.2 Ein stochastisches (s/q) Losgrößenmodell

8. Resümee

9. Quellenverzeichniss

1. Einführung:

Die Logistik ist bekanntlich der Bereich, wo für Unternehmen hohe Kosteneinsparungs-potentiale bestehen. So ist denn schon im Wort ,,Logistik" steckt das griechische Wort ,,Logistikä", was soviel heißt wie ,,praktische Rechenkunst".

Dabei betrifft eine Überlegung die Art wie ein Unternehmen die Lagerhaltungskosten gegen die Vorteile der Produktionsstabilität abwägt. Lange Produktionsläufe sichern Größenvorteile und verringern die Rüstzeiten, die beim Wechsel von einem Produkt zum anderen entstehen. Sie verursachen jedoch auch Kosten durch die höheren Anforderungen an das Inventar. Und auf den versteckten Kosten der Lagerhaltung beruht eine der wichtigsten Lehren der japanischen Produktionsweise.

Normalerweise werden Lagerhaltungskosten auf Grundlage der Kosten des Betriebskapitals und der direkten Kosten für die Lagerhaltung berechnet. Eine zentrale Erkenntnis aus dem Produktionssystem des japanischen Industriekonzerns Toyota Motor ist dass dabei die Nachteile der Lagerhaltung extrem unterschätzt werden. Das Lager dient als Puffer zwischen Unternehmen und Unsicherheiten im Umfeld. Also werden betriebliche Probleme mit der Zuverlässigkeit oder der Qualität oft verschleiert. Große Lagerbestände verhindern dabei Problemlösungen.

Mit einem geringen Lagerbestand und einem Just-in-Time-System hingegen können Ausfälle bei Lieferanten oder Maschinen schnell zu einer Krise führen. Die Manager müssen also ihre Aufmerksamkeit auf die Ursache des Problems richten. In einem durch große Lager abgesicherten System aber werden Probleme eher eingelagert als gelöst. Der japanische Produktions-Guru Shigeo Shingo bezeichnet dies als »Befäubungseffekt«.

Auch die dritte Entscheidung, bei der Kosten und Qualität gegeneinander abgewogen werden, geht auf Gedanken der japanischen Unternehmensführung zurück. Üblicherweise erzeugt hohe Qualität auch hohe Kosten. Präzise Produktstandards gehen mit entsprechend hohen Kosten einher. Die Erfahrungen in Japan haben zu einer Neuformulierung dieses Problems geführt. Qualität wird hier als Maßstab dafür betrachtet, wie gut eine Leistung den Bedürfnissen und Erwartungen des Kunden entspricht, und nicht mehr dafür, wie stark ein Produkt vergoldet wurde. Misst man Qualität an Fehlern oder Zuverlässigkeit statt an Spezifikationen, ist es also möglich, dass ein billiges Auto ein weit teureres Übertrifft. Eine Abwägung von Produktqualität und Kosten hängt davon ab, wie man Qualität definiert.

Bei der Prozessqualität ist dieses Thema noch wichtiger. Hier ist die Beziehung zwischen Kosten und Qualität zwar weniger leicht zu erkennen. Es ist jedoch fast immer sinnvoll, in die Vermeidung von Qualitätsproblemen zu investieren. Eine fehlerhafte Produktion kann sich als überraschend teuer erweisen, wenn man sämtliche Kosten addiert. Das Abwägen zwischen Qualitätsanstrengungen und den Kosten durch Fehler ist also kein gradliniger Prozess.

In diesem Zusammenhang ist eine präzise Bestandsrechnung und Lagerhaltungpolitik erforderlich, wo ich mit meiner Hausarbeit ansetzen möchte.

2. Aufgabe

Erläutern Sie die (s, q) –Lagerhaltungspolitik, bezogen auf die Wiederbeschaffungszeit und die Möglichkeit der Simulation entsprechend der u.g. Aufgabe!

Aufgabe: Die tägliche Nachfrage nach einem Produkt in einem Tante- Emma-Laden ist mit einem Mittelwert von 16 und einer Varianz von 16 normalverteilt. Die Länge der Wiederbeschaffungszeit beträgt genau 5 Tage. Die fixen Bestellkosten betragen s= 30, der Lagerkostensatz ist h= 0,05 und es soll ein ß- Servicegrad von 99% erreicht werden.

3. Logistikservice und Bestandsmanagement

Der Logistikservice und die Lagerhaltunspolitik einer Unternehmung ob Tante- Emma- Laden oder High-Tec- Riese ist eng mit dessen Bestandsmanagements sowie mit den heutige Anforderungen an den Logistikservice eines Unternehmenverbunden:

1. Lieferflexibilität , (Informationsbereitschaft = Wann kann geliefert werden?)
2. Lieferzeit , (Zeit von der Bestellung bis zur Bereitstellung)
3. Lieferzuverlässigkeit , (Wahrscheinlichkeit, mit der die Lieferzeit eingehalten wird)
4. Lieferbereitschaft , (Wahrscheinlichkeit, mit der bestellte Menge in der richtigen

Zeit bereitgestellt wird; Berechnung: (Anzahl sofort gedeckter Bedarfsfälle) ./. (Gesamtanzahl der Bedarfsfälle))

5. Lieferungsbeschaffenheit , (Qualität in zunehmenden Maße)

Die Umsetzung aller Anforderungen führt zu einem Anstieg der Logistikkosten.

Hauptsachlich in den Beschaffungskosten, den Lagerhaltungskosten und den Distributionskosten.

Ein effektives Bestandsmanagement sowie eine optimierte Lagerhaltung kann einem Anstieg der Logistikkosten entgegenwirken.

Beschaffungs-, Lagerhaltungs-, Fehlmengen-, Distributions- und letztlich die Entsorgungskosten sowie die Kosten der Logistikplanung und -steuerung haben dabei wesendlichen Einfluss.

Dabei bedarf dieUmsetzung eines logistisch durchorganisierten UN`s, dass dann wiederum auf Bestandsrechnung und auf ein effektives Bestandsmanagement nicht verzichten kann (ohne Bestandsmanagement würden Kosten für die Umsetzung zu hoch sein).

4. Bestandsrechnung

4.1. Begriff Bestandsrechnung

Die Bestandsrechnung ist rechnerische Erfassung von Materialbeständen und Material-bewegungen (Zu- und Abgänge) im eigenen Lager. Sie ist Voraussetzung für die Durchführung einer kostenoptimierten Beschaffung.

- meist Mengenrechnungen, d.h. Bedarfs- und Verbrauchsangaben werden ausschließlich in Mengeneinheiten erfasst; wertmäßige Erfassungen nur für Kalkulationen und den Bereich Rechnungswesen notwendig.

4.2. Aufgaben und Bedeutung der Bestandsrechnung

Die Aufgaben der Bestandsrechnung für die Materialwirtschaft sind :

- Termingerechte Bestellauslösung für schnellen Materialumschlag und geringe Kapitalbindung/ Lagerhaltungskosten (Vorauss.: Vorgabe von optimalem Bestellzeitpunkt und Bestellmenge)
- Durch Ermittlung von Soll-Größen (z.B. Sicherheits- bzw. Höchstbestand) ist Überwachung der Ist-Größen möglich (ständige Kontrolle der Ist-Größen und dadurch schnelle Anpassung der Soll-Größen möglich)
- Erarbeitung statistischer Kennzahlen und Richtwerte (z.B. durchschnittlicher Lagerbestand, Umschlagshäufigkeit usw.)
- Kalkulation von Fehlern /Unsicherheiten und damit Verhinderung von Produktionsstörungen;

Fehler dabei können sein:

z.B. Fehler in der Disposition, Fehlerhafte Bestellabwicklung , Fehler bei der Einlagerung ,

Fehler bei der Kommissionierung, Fehler bei der Lagerbuchführung, Lieferung fehlerhafter oder falscher Teile, Lieferung zu geringer Mengen, Lieferzeitverzögerung usw.

4.3. Voraussetzungen der Bestandsrechnung

Eine korrekte Bestandsrechnung erfordert eine genaue Kenntnis der Materialbewegungen im UN sowie weiterhin die Klassifizierung der Materialarten nach ihrem relevanten Anteil am Wert des Gesamtbestandes in A, B und C-Güter (Grund: nicht alle Materialklassen sind in der Lagerhaltung in gleicher Weise zu behandeln, da sie mit unterschiedlicher Kostenintensität auf das UN einwirken (Bsp.: Geringwertige Verbrauchsgüter, wie z.B. Schrauben))
Die Planung der Bestandsrechnung erfolgt individuell pro Teil oder Teilegruppe und ist unternehmensspezifisch.

Eine Unternehmung wird versuchen sich so zu dispositionieren das die gesamten Beschaffungskosten ein Minimum erreichen.

4.4. Ziel der Bestandsrechnung

Die Bestände möglichst gering zu halten, um Kapitalbindung zu verringern; gleichzeitig aber ständige Lieferbereitschaft zu realisieren ist das Ziel der Bestandsrechnung.

5. Bestandsarten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

5.1 Allgemein zu den Bestandsrechnungsarten:

Allen Bestandsrechnungsarten ist gemein, dass sie einen allgemein höheren Organisations-aufwand und den Einsatz von modernen EDV-gestützten Lagerhaltungssystemen (da sonst zu hoher Personaleinsatz =nicht wirtschaftlich) erfordern.
Sie bewirken aber andererseits bei richtiger Anwendung eine Kostensenkung und damit verbunden höhere Rentabilität

Zusammenhang zwischen Höchstbestand, Meldebestand und Sicherheitsbestand:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
S/Q - Eine Einführung in die Lagerhaltungspolitik
Hochschule
Hochschule Magdeburg-Stendal; Standort Magdeburg  (7. Semester)
Veranstaltung
Logistik
Note
1,7
Autor
Jahr
2003
Seiten
20
Katalognummer
V8107
ISBN (eBook)
9783638151771
ISBN (Buch)
9783638811552
Dateigröße
649 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Sehr dichte Arbeit - einzeiliger Zeilenabstand.
Schlagworte
Eine, Einführung, Lagerhaltungspolitik, Logistik
Arbeit zitieren
Gunnar Salomon (Autor:in), 2003, S/Q - Eine Einführung in die Lagerhaltungspolitik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8107

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