Barings als Beispiel einer wirtschaftlichen Krise


Seminararbeit, 2007

20 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Unternehmenskrisen im Allgemeinen
2.1. Begriffliche Abgrenzung
2.2. Krisenarten und Krisenursachen
2.3. Krisenmanagement

3 Der Fall Barings
3.1 Geschichtliche Entwicklung
3.2 Interne Revision und Risikomanagement
3.2 Unternehmenskultur
3.3 Geschehnisse in Singapur

4 Krise der Barings Bank in dem Speziellen
4.1 Early Warning Signals
4.2 Gründe der Krise
4.3 Nach der Krise
4.4 Bezug zu den Krisenmanagementtheorien

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

In den heutigen komplexen und dynamischen Marktwirtschaften spielen wirtschaftliche Anpassungsprozesse eine entscheidende Rolle. Weiterentwicklungen durch Veränderungen der Marktteilnehmer sind dabei wichtige Elemente ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmensneugründungen und Firmeninsolvenzen spiegeln dies wieder und beschreiben damit auch sich wandelnde Gesellschaften.

Ursachen und Folgen von Gelingen und Misserfolg sind jedoch genauso vielfältig und unterschiedlich wie die Unternehmungen an sich. Die Vorbereitungsphase bei entstehenden Betrieben ist dabei, genauso wie die wirtschaftliche Krise bei bedrohten Firmen, für die weitere Marktteilnahmefähigkeit entscheidend. Beide Perioden sind von Gründungs- und Krisenmanagement gekennzeichnet. Letzteres hilft bei der Lösung bedrohlicher Probleme, die intern entstanden sind, oder von außen an die Organisation heran getragen wurden.

Ziel meiner Arbeit ist es, den Niedergang der traditionsreichen englischen Großbank Barings als Beispiel einer wirtschaftlichen Unternehmenskrise darzustellen und zu untersuchen, ob menschliches Fehlverhalten oder Organisationsfehler die Hauptursache waren.

Hierzu wird zunächst in Kapitel 2 der Begriff Krise abgegrenzt, erklärt und der Umgang mit ihm vorgestellt. In Kapitel 3 findet sich eine Darstellung der Grundlagen der Bank als Unternehmung und der geschichtlichen Ereignisse, Kapitel 4 untersucht die entstandene Krise hinsichtlich ihrer ersten Anzeichen, Gründe und Nachwirkungen. Ein Fazit beinhaltet Kapitel 5.

2 Unternehmenskrisen im Allgemeinen

2.1. Begriffliche Abgrenzung

Das Wort Krise kommt aus dem Griechischen und steht in dem Allgemeinen als Ausdruck einer schwierigen Lage. Genauer betrachtet, beschreibt sie in der Medizin einen Höhe- oder Wendepunkt einer akuten Krankheit, in der Psychologie einen entscheidenden Abschnitt eines psychologischen Entwicklungsprozesses oder einer Lebenssituation, in der Politologie einen Prozess, der Ziele der Entscheider bedroht und in der Wirtschaftstheorie eine Phase des wirtschaftlichen Niedergangs im Konjunkturzyklus.[1]

Im Gegensatz zu anderen Krisenarten entstehen bei Wirtschafts- und wirtschaftlichen Krisen also nur finanzielle Verluste, statt auch Personen Schaden zuzuführen. Wirtschaftskrisen lassen sich weiter in Inflationskrisen und Finanzkrisen unterscheiden und haben Einflüsse auf ganze Volkswirtschaften. Somit wirken sie auch mehr oder minder auf die Weltwirtschaft.

Wirtschaftliche Krisen, beziehungsweise Unternehmenskrisen, betreffen dagegen nur einzelne Organisationen, die in Schieflagen geraten sind. In der Betriebswirtschaftslehre hat sich allgemein jene Sachlage mit Krise verbunden, welche eine konkrete Existenzbedrohung für den Weiterbestand eines Betriebes darstellt. Dabei wird ein “ungewollter, zeitlich begrenzter Prozess, durch den die Erfolgspotentiale, der Erfolg oder die Liquidität der Unternehmung ernsthaft bedroht werden“ beschrieben.[2] Daraus folgt, dass der Ausgang einer Notlage nicht bekannt ist und zur Lösung der Probleme die “normalen Arbeits- und Führungsmethoden nicht mehr ausreichen“.[3] Gleichwohl muss immer der Einzelfall betrachtet werden, um eine Unternehmenskrise zu identifizieren und ein geeignetes Krisenmanagement einzuleiten.

2.2. Krisenarten und Krisenursachen

Prinzipiell hat ein Unternehmen zwei Möglichkeiten mit einer Krise wirksam umzugehen. Entweder werden erste Symptome noch vor Eintreten einer Notlage aufgedeckt und bereinigt, oder es wird sich intensiv mit der Problemlösung beschäftigt nachdem die Krise bekannt ist.[4] Krisenvermeidung und Krisenbewältigung sind aber keine Wahlmöglichkeiten, sondern müssen sich komplettieren, um eine Schieflage gar nicht erst entstehen zu lassen.

Damit von einer Krise gesprochen werden kann, setzt es Kenntnisse über die genaue wirtschaftliche Lage einer Unternehmung voraus, da Krisen meist einmaligen Charakter besitzen. Konkrete Bedrohung entsteht durch die Gefährdung des Erreichens der Unternehmensziele, die für das Überleben wichtig sind, wie zum Beispiel die Zahlungsfähigkeit und die Gewährleistung eines Mindestgewinns.

Krisentypen werden in der organisationstheoretischen Literatur anhand verschiedener Kriterien unterschieden. Notlagen lassen sich somit nach Hauptargumenten einteilen, die weitere Vertiefungen zulassen. Beispiele hierfür sind Richtung der Unternehmensentwicklung (Wachstums-, Stagnations- oder Schrumpfungskrisen), Ursachen (exogene, endogene Krise), Zeitdruck (akute, latente, potenzielle Krise) und Art der bedrohten Ziele (Strategie-, Ertrags-, Liquiditätskrise).[5]

Krisenursachen wurden im Laufe der Zeit vielfältig erforscht und auf Grund einer unterschiedlich weiten weiteren Untersuchung ihrer Ursache - Wirkung - Zusammenhänge in verschiedenste Ursachenkataloge gefasst.[6] Es lässt sich aber festhalten, dass es die Unternehmenskrise an sich nicht gibt, sondern vielmehr Schieflagen durch Eintreten mehrerer Ursachen zur selben Zeit entstehen. Da in der Krisenforschung hauptsächlich mit Tendenzaussagen gearbeitet wird und somit eine große Ursachenvielfalt bezüglich Notlagen besteht, können keine allgemeingültigen Aussagen getroffen werden. Jedoch lassen sich übereinstimmende Grundtendenzen in den Ursachen Komplexität, Multikausalität, Mehrstufigkeit und Multilokalität zusammenfassen.[7]

Weiterhin lassen sich interne und externe Gründe für Unternehmenskrisen finden. Interne Ursachen behandeln betriebsspezifische Auslöser, bei denen sowohl personelle, als auch institutionelle und operative Faktoren eine Rolle spielen. Beispiele hierfür sind Managementfehler, überhastete Expansionen und Mängel im Fertigungsprozess. Natürlich kann auch eine Kombination dieser Krisenursachen auftreten. Externe Ursachen verursachen durch Störungen von außen Krisensituationen, oder verstärken diese. Damit sind konjunkturelle Fehlentwicklungen, strukturelle Veränderungen, wachsende Marktdiskontinuität und zunehmender Wandel im soziopolitischen Umfeld des Unternehmens gemeint. Natur- und Umweltkatastrophen gehören auch zu den externen Ursachen, da sie nicht im Einflussbereich des Unternehmens liegen.[8]

[...]


[1] Vgl. Brockhaus (1998), S. 93.

[2] Zitiert nach Müller (1982), S. 1.

[3] Zitiert nach Lüthy (1988), S. 27.

[4] Vgl. Müller (1982), S. 5.

[5] Vgl. Kühne/Häuptli (2005), S. 2.

[6] Vgl. Lüthy (1988), S. 46.

[7] Vgl. Krystek (1987), S. 67.

[8] Vgl. Kühne/Häuptli (2005), S. 7.

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Barings als Beispiel einer wirtschaftlichen Krise
Hochschule
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg  (Lehrstuhl für Personal- und Organisationsökonomie)
Veranstaltung
Krisenmanagement und Organisation von
Note
2,3
Autor
Jahr
2007
Seiten
20
Katalognummer
V86937
ISBN (eBook)
9783638027588
ISBN (Buch)
9783638927178
Dateigröße
454 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Barings, Beispiel, Krise, Krisenmanagement, Organisation
Arbeit zitieren
Christian Kieb (Autor:in), 2007, Barings als Beispiel einer wirtschaftlichen Krise, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86937

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