Die Konstruktion totalitärer Räume

Am Beispiel des Generalbebauungsplans für Berlin im Dritten Reich


Hausarbeit (Hauptseminar), 2006

54 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhalt:

1. Einleitung
1.1. Die Konstruktion von Räumen
1.2. Die Funktion von staatlicher Repräsentation im Raum am Beispiel der absolutistischen Prachtentfaltung

2. Die Leitbilder und Traditionen der nationalsozialistischen Stadtplanung
2.1. Das Modell der Gartenstadt
2.2. Gartenstadt in Deutschland
2.3. Die Gartenstadt im Nationalsozialismus

3. Die Ansätze einer ressortbezogenen Stadtplanung im Nationalsozialismus

4. Nationalsozialistische Architekturtheorie:
4.1. Die Vertreter der NS- Architekturtheorie
4.2. Der Klassizismus als dominierender Architekturstil

5. Von Berlin zu Germania
5.1. Hitlers Anspruch an eine Welthauptstadt
5.2. Der Generalbauinspektor
5.3. Der Stadtplan von Germania
5.4. Die Ausgestaltung der repräsentativen Nord- Süd Achse
5.4.1. Das Wasserbecken, die „Große Halle“ und der „Adolf Hitler“-Platz
5.4.2. Der südliche Abschnitt der Nord- Süd Achse
5.3. Wohnungsbau und Siedlungsplanung
5.4. Der Grünflächenplan der „neuen“ Reichshauptstadt

Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungen

1. Einleitung

Die Landschaften und Räume die uns umgeben, entstehen im Verlauf eines gesellschaftlichen Konstruktionsprozesses. Sie können wie Texte im Raum von Individuen und Gruppen gelesen werden und geben uns Auskunft über die herrschende soziale Ordnung innerhalb einer Gesellschaft.[1]

Die Arbeit soll zeigen, in wie weit sich ressortorientierte Stadtplanung und Architektur mit politischen Zielsetzungen ihrer Planer verknüpften. Es soll dabei aufgezeigt werden, dass sich der Konstruktionprozess von Macht und Herrschaft im Raum und funktionale Stadtplanung einander nicht ausschließen, sondern maßgeblich von der politischen Intention der jeweiligen Stadtplaner und des sie umgebenen politischen Systems geprägt werden.[2] Dabei gilt es die Frage zu beantworten, in wie weit der Anspruch einer totalen rationalen Stadtplanung innerhalb eines totalitären Regimes auch totalitäre Räume generiert. Und wenn nicht sogar, die totale Stadtplanung zum Herrschaftsinstrument wird und zur Legitimation einer totalitären Gesellschaftsordnung beiträgt.

Am Beispiel der Architektur und Stadtplanung im Dritten Reich, soll geklärt werden, wie die Zielsetzungen einer rationalen funktionsorientierten Stadtplanung für die Propaganda der Nationalsozialisten instrumentalisiert wurde und welchen städtebaulichen und architektonischen Leitbilder die Stadtplaner im Dritten Reich folgten.[3]

Anhand des fertigen Generalbebauungsplanes für die Reichshauptstadt Berlin aus dem Jahr 1942 soll gezeigt werden, wie die propagandistische Konstruktion von Macht und Herrschaft Repräsentation im Raum innerhalb einer vermeintlich theoriegeleiteten rationalen Stadtplanung planerisch umgesetzt wurde.[4]

1.1. Die Konstruktion von Räumen

Die Konstruktion von räumlichen Texten ist, Hennings zufolge, vergleichbar mit dem sprachlichen Kommunikationsprozess bei dem ein Sender seine Botschaft mittels sprachlicher Zeichen dem Empfänger mitteilt. Im Fall der verbalen Kommunikation wird die Botschaft in der gemeinsamen Sprache von Sender und Empfänger kodiert.[5] Im räumlichen Konstruktionsprozess erfolgt das kodieren der Botschaft indem der Akteur bestimmte materielle und soziale Güter im Raum platziert. Die darin enthaltene Botschaft kann von anderen Akteuren im Raum dekodiert werden. Der aktive Konstruktionsprozess wird als „Spacing“ bezeichnet und besteht in der Anordnung und Herstellung von räumlichen Strukturen. Das Herauslesen bzw. das Dekodieren der Botschaft ist eine passive Syntheseleistung und beinhaltet die Interpretation der im Raum vorgefundenen Ordnung.[6]

Das Spacing wird von den Individuen oder gesellschaftlichen Gruppen vorgenommen, die über die nötigen materiellen und sozialen Ressourcen verfügen, in der Regel sind dies Reichtum und Macht. Aufgrund der sozialen Stellung in der Gesellschaft sind sie in der Lage die durch das Spacing konstruierte Ordnung in ein soziales Regelwerk festzuschreiben und sich so wiederum im institutionellen Kontext der Gesellschaft einzubetten. Die so entstandenen räumlichen Strukturen sind demzufolge auch soziale Strukturen und ergeben ein räumliches Abbild der gesellschaftlichen Hierarchie. Auf diese Weise werden die Teile der Gesellschaft, die nicht in der Lage sind das Spacing zu betreiben durch ihre Syntheseleistung sozialisiert.[7] Nach Hennings kann die Syntheseleistung jedoch nur auf der Grundlage der Kenntnis über die jeweiligen kulturellen und gesellschaftlichen Hintergründe erfolgen, da auch der Konstruktionsprozess auf den eigenen sozialen und kulturellen Systemen einer Gesellschaft beruht.[8]

Die durch das Spacing und die Syntheseleistung gekennzeichneten Orte entfalten in der gesellschaftlichen Wahrnehmung symbolische Wirkungen, die von Hennings als atmosphärische Qualität des Raumes bezeichnet wird. Über die atmosphärische Qualität von Orten wird der Mensch auf einer emotionalen Ebene beeinflusst. Seine Syntheseleistung erfolgt dementsprechend nicht allein aufgrund einer rationalen Interpretation. Seine Wahrnehmung eines Ortes und Raumes erfolgt vielmehr über sein Gefühl [Fremdheit, Angst, Freude, Wohlgefühl, Attraktivität], das ihm in einem Raum oder an einem Ort überkommt. Aus dieser atmosphärischen Qualität ergibt sich für den Betrachter eine symbolische Wirkungen, wie Identität oder Zugehörigkeit aber auch Ausgrenzung. Über die gefühlte Symbolik lassen sich in Räumen und an Orten Stimmungen erzeugen, die bei dem Betrachter ein bestimmtest Verhalten auslösen. Das Resultat dieser gefühlten räumlichen Ordnung führt zu sozialen Exklusion- und Inklusionsprozessen und zu einer Sozialistation des Betrachters.[9]

Im Wahrnehmungsprozess ergibt sich aus der „(…) Summe menschlicher Empfindungen [und der] Verknüpfung von persönlichen Erfahrungen mit symbolhaften Bedeutungen (…)“[10] eine emotionale Ortsverbundenheit. Diese Ortsverbundenheit entsteht mit Hilfe von kognitiven Bildern die von dem Betrachter bei seiner Interpretation hinzugezogen werden. Kognitive Bilder können sich ergeben aus:

- Pfaden durch den Raum, z.B. Straßen und Achsen, die als Orte der Begegnung und der Verbindung.
- Begrenzungen , die als Barrieren der Abgrenzung dienen, dies können Küsten, Gebirge und Flüsse, ebenso wie Mauern sein.
- Bezirke, Areale mit charakteristischen Merkmalen die Menschen betreten können, Geschäfts- und Regierungsviertel, Wohngebiete.
- Knoten, sind strategische Punkte der Orientierung und Begegnung, Kreuzungen und Plätze
- Landmarken physisch- geographische Bezugspunkte.

Durch ständige Wiederholung von bestimmten Handlungen durch soziale Interaktion im Alltag, werden die kognitiven Bilder, die in den vorher erwähnten spezifischen Merkmale im Raum eingebettet sind, erlernt und intuitiv das jeweilig passende Verhalten angewandt.[11] Durch die symbolische Aufladung von den im Raum konstruierten kognitiven Bildern lässt sich ein der gesellschaftlichen Ordnung entsprechendes Verhalten, erzeugen das zur Herstellung und Stabilisierung von gesellschaftlicher Macht genutzt werden kann. Die symbolische Wirkung der atmosphärischen Qualität von Orten, trägt dazu bei eine räumliche Ordnung zu erzeugen und zu Schauplätzen zu inszenieren, in denen sich bestehende Herrschaftsverhältnisse mittels einer emotionaler Ortsverbundenheit reproduzieren und legitimieren lassen.

1.2. Die Funktion von staatlicher Repräsentation im Raum am Beispiel der absolutistischen Prachtentfaltung

Um die Funktion von staatlicher Repräsentation im Nationalsozialismus zu verstehen ist es notwendig sich mit den historischen und sozialen Ursprüngen und Hintergründen zu beschäftigen.[12] Die Konstruktion von Räumen und Orten findet sich zu fast jeder Zeit und in fast allen Gesellschaften, jedoch unterscheiden sie sich in ihrer Kodierung aufgrund der unterschiedlichen gesellschaftlichen Entwicklungen.

In Mitteleuropa gewann die staatliche Repräsentation von Macht und Herrschaft im Zuge der Staatenbildung im 17. und 18. Jahrhundert an Bedeutung. Wesentliches Merkmal war die Konstruktion des höfischen Raumes im Absolutismus und dessen Tradierung als Leitbild im Verständnis von staatlicher Repräsentation im 19. und 20. Jahrhunderts.[13]

Einen grundlegenden Ansatz zur Beantwortung der Frage nach der Funktion absolutistischer Hofhaltung bietet Norbert Elias Arbeit „Die höfische Gesellschaft“, am Beispiel des französischen Hofes Ludwig des XIV. Elias zufolge diente der zentrale Hof mit seiner Prachtentfaltung als Zentrum der Repräsentation von absoluter Macht. Ihm zufolge war der Hof der Sammelpunkt des Adels der sich an den Hof ansiedelte um zur höfischen Gesellschaft zu gehören. Innerhalb dieser höfischen Gesellschaft konkurrierte der Adel untereinander um die Stellung am Hof. Je höher die gesellschaftliche Stellung am Hofe und die Nähe zum Herrscher, desto größer war auch das soziale Prestige und die Partizipation an der Macht.[14] Die höfische Pracht, ihre Inszenierung im Raum und der Glanz der barocken Architektur, waren Symbole der Machtmonopole des Königs. Sie waren Anreiz für den Adel am Hofe zu verweilen.

Dem absolutistischen König ermöglichte die zentrale Hofhaltung die Kontrolle des am Hofe versammelten Adels, der innerhalb des Hofes ständig miteinander um die Gunst des Herrschers konkurrierte. Der landständige Adel wurde also am Hofe domestiziert und als Opposition gegen eine zentrale Verwaltung des Land ausgeschaltet. Nach Elias war diese Form der höfischen Repräsentation nach innen gerichtet. Und diente als Herrschaftsinstrument zur Legitimation der Herrschaft.[15]

Neuere historische Arbeiten, wie die von Winterling und dessen Untersuchung des Kurkölner Hofes, verweisen auf eine andere Funktion der absolutistischen Hofhaltung und der höfischen Repräsentation. Winterling zufolge ging es dem absolutistischen Landesherrn vielmehr darum sich mit seiner Hofhaltung die Anerkennung als Staat innerhalb der höfischen Öffentlichkeit gegenüber anderen Adleshäusern zu sichern. Neben einem stehenden Heer kennzeichnete den absolutistischen Staat auch die Tatsache, dass er über die ökonomischen Möglichkeiten verfügte einen zentralen Hof zu unterhalten. Die räumliche Prachtentfaltung bot den adäquaten Rahmen für Empfänge, bei denen sich der Landesherr gegenüber dem ausländischer Würdenträger im Rang erhöhte.[16]

Aus dieser räumlichen und sozialen Ordnung, aus Prachtentfaltung und Hofzeremoniell entwickelte sich innerhalb der höfischen Öffentlichkeit ein international gültiger Zeichenkodex. Die räumliche Konstruktion von höfischer Prachtentfaltung im Raum diente weniger der Inszenierung und der Legitimation von Herrschaft gegenüber der eigenen Gesellschaft, als vielmehr der innerhalb einer höfischen Öffentlichkeit und der darin herrschenden Konkurrenz zwischen den einzelnen Landesherrn.[17] Dies trat vor allem dann zum Vorschein, wenn die Hofhaltung die finanziellen Möglichkeiten des Landesherrn sprengte und er in die finanzielle Abhängigkeit der Stände geriet. Um den Schein jedoch gegenüber anderen Adelshäusern zu wahren, erklärten sich viele Landesherren bereit bestimmte Herrschaftsmonopole an die Ständevertretungen abzutreten.[18]

Der Nationalstaat des 19. und 20. Jahrhunderts übernahm als Bauherr die tradierte Formsprache und Symbolik aus der Zeit der Staatenbildung um seine Macht und Größe nach Innen und gegenüber anderen Nationen zu repräsentieren. Er inszenierte sich und sein Machtmonopole mittels der Architektur von staatlichen Bauten im öffentlichen Raum.

2. Die Leitbilder und Traditionen der nationalsozialistischen Stadtplanung

Ab Mitte des 19. Jahrhundert begann die Architektur sich mit einer systematischen Stadtplanung auseinander zu setzen. Man versuchte die Probleme, die sich aus der Industriealisierung und der ständig wachsenden Bevölkerung den in den Städten ergaben, zu kategorisieren und Lösungsstrategien zu entwickeln.[19] Es entwickelte sich zu dieser Zeit ein immer stärker werdendes Berufsbewußtsein unter den Architekten und Stadtplanern, die von sich überzeugt waren die anstehenden Probleme im Städtebau radikal lösen zu können. Die Grundhaltung dieser neuen Generation von Stadtplaner und Architekten wurzelte in der Vorstellung, dass die Ingenieurswissenschaften dem Menschen die Möglichkeit bot seine Umwelt technisch kontrollieren zu können.[20]

Nach dem Ende des 1. Weltkrieges lebte mit der radikalen Städtebaudebatte ein Diskurs über die Zukunft der modernen Stadtplanung auf. Viele Architekten sahen die Ursache für die Probleme der Großstädte in der mangelnden Planung. Aus ihrer Sicht fehlte es von Seiten der politisch Verantwortlichen an Verständnis und Unterstützung für den Städtebau. Als Beispiel für eine geglückte Symbiose zwischen politischer Macht und städtebaulichen Anspruch sah man in der Beziehung von Napoleon III. und Georg Haussmann. Le Corbusier sah in der Umsetzung des Haussmann Planes für Paris ein Vorbild für die radikale Erneuerung der gewachsenen Städte, die in seinen Augen nicht mehr zeitgemäß waren [Abb.1].[21]

Le Corbusier sah die Grundvoraussetzungen für eine funktionierende Stadtplanung in der Verknüpfung von Wohnen, Arbeit, Freizeit und Verkehr. Die daraus resultierenden Probleme ließen sich seiner Ansicht nach nur durch eine Trennung der einzelnen städtischen Funktionen voneinander lösen. Le Corbusier formulierte seine Ansichten in der Charta von Athen, die durchaus auch für die Ansicht einer Mehrzahl der jungen europäischen Architekten, auch in Deutschland, repräsentativ war.[22] Gerade weil viele dieser jungen deutschen Architekten in der Zeit des Dritten Reiches an der „Neugestaltung der deutschen Städte“ mitwirkten, gilt es zu klären welche der vorformulierten städtebaulichen Leitbilder aus der Städtebaudebatte ins Dritte Reich übernommen wurde. Eine besondere Bedeutung im Zusammenhang mit der Charta von Athen, kommt dabei der deutschen Rezeption des „Modell der Gartenstadt“ von Ebenezer Howard zu.

2.1. Das Modell der Gartenstadt

Das Modell der Gartenstadt hat ihren Ursprung in der Errichtung von Gartenvorstädten in Form von Arbeiterkolonien und Rentnersiedlungen. Sie waren eine unmittelbare Reaktion auf die schlechten Lebensbedingungen in den Arbeiterquartieren ab Mitte des 19. Jahrhunderts in England und Deutschland.[23]

Howards Gartenstadt wandte sich gegen die baulichen und sozialen Auswüchse der Industrie- und Großstädte. Sein Ziel war es ein Maximum an Ländlichkeit das mit dem Stadtleben vereinbar ist, zu verwirklichen. Auf der sozialen Ebene orientierte sich Howard an den Schriften der sogenannten Utopisten und Frühsozialisten der ersten Jahrhunderthälfte. Das Konzept der Gartenstadt sah, nach Howard, eine genossenschaftliche Verwaltung ihrer Einwohner vor, gleichzeitig beruhte die praktische Ausführung auf dem Ideal des Einfamilienhauses im Grünen. Also der sozialen Abschottung der Familie und ihres privaten Raumes.[24]

Die Gartenstadt war als autarke Stadt mit einer begrenzten Zahl an Einwohnern konzipiert worden. Eine Zentrale Gartenstadt von maximal 50.000 Einwohnern sollte im Zentrum eines Netzes von weiteren Gartenvorstädten mit maximal 30.000 Einwohnern liegen. Jede Stadt sollte sich über eine eigene Industrie selbst versorgen. Ein Konzept das an die damaligen Vorstellungen einer mittelalterlichen Stadtwirtschaft anschließt. Der Stadtplan [Abb.2] weißt ein System aus konzentrischen und radialen Straßen auf. Im Zentrum lagen die öffentlichen Gebäude wie Theater, Gemeinschafts- und Verwaltungsgebäude aufgelockert durch Parks, Erholungs- und Verweilräume sowie Grünflächen. Entlang der städtischen Peripherie, getrennt durch einen Grüngürtel um die Wohnquartiere, sollte die Industrie, Fabriken und Lagerhäuser angesiedelt werden. Das Ziel war die Humanisierung des städtischen Wohnens.[25]

2.2. Gartenstadt in Deutschland

Im Jahr 1902 wurde in Deutschland, nach englischem Vorbild, die „deutsche Gartenstadtgesellschaft“ gegründet. Wie beim englischen Vorbild war auch in Deutschland die Umsetzung einer Gartenstadt nur innerhalb eines Systems aus weiteren Gartenstädten vorstellbar und auch der Grundriss des Stadtplan unterschied sich nicht vom Vorbild. Der Unterschied zu England lag jedoch in den verschiedenen politischen Strömungen, denen ihre Mitglieder angehörten. Dementsprechend vielfältig waren die gesellschaftlichen Visionen ihrer Mitgliedern und so reichte die Spanne der Akteure von dem Sozialisten Bruno Taut bis hin zum völkisch nationalen Großstadtreformer Theodor Fritsch.[26] Die Werke von beiden wurden zur Grundlage für die Kritiker und ihrer Leitbilder in der Städtebaudiskussion der 1920er Jahre in Deutschland.

Bruno Taut war als beratender Architekt für die deutsche Gartenstadtgesellschaft tätig. Als Sozialist war Taut von der Vorstellungen der Überwindung der sozialen Unterschiede in der Gesellschaft geleiten und ebenso wie viele andere deutsche Architekten zu Beginn der dreißiger Jahre in der Sowjetunion tätig gewesen. Seine Vorstellung von einer Stadtkrone, die er in dem Buch „Die Stadtkrone“ 1919 veröffentlichte, hatte einen Nachhaltigen Einfluss auf die architektonischen Gestaltungsprinzipien der kommenden Jahre. Seiner Auffassung nach sollten die öffentlichen Gebäude als gläserne Bauten im Zentrum der Stadt formiert werden [Abb.3]. Das Zentrum sollte durch geschwungene Straßen untergliedert und von Grünanlagen und Parks aufgelockert werden.[27]

Der Wohnungsbau sollte in kleinen Wohnungen innerhalb von niedrigen Einzel- und Reihenhäusern mit kleinen Gärten erfolgen. Die Einwohner wären auch in diesem Konzept, ähnlich wie bei Howard, genossenschaftlich organisiert. Die Glasgebäude der Stadtkrone sollten als „Bauten der Gemeinschaft“ dienen, gleichzeitig schuf er mit der Stadtkrone ein repräsentatives Element. Tauts Idee der Stadtkrone fand vor allem wegen der Idee der Repräsentation des Stadtzentrums und der Begrifflichkeit von „Bauten der Gemeinschaft“ erneut Verwendung in der Planung Nationalsozialisten. Das ursprüngliche Konzept hatte jedoch politisch nichts mit der Weltanschauung des Nationalsozialismus gemein.[28]

Ein weiterer Verfechter des Gartenstadtmodells war Theodor Fritsch. Er gilt in weiten Kreisen als eigentlicher Vater der Gartenstadt. Schon im Jahr 1896, zwei Jahre vor Howards Modell, nahm Fritsch die wesentlichen planerischen Elemente vorweg. Fritsch unterschied sich jedoch von seinen politischen und geistigen Hintergrund von Howard. So beruhten seine Überlegungen zur Stadtplanung weniger auf sozialpolitischen Reformbestrebungen, als vielmehr auf einer fundamentalen und radikalen Stadtkritik sowie einer verklärten Agrarromantik. Seiner Auffassung nach müssten Städte, wenn es diese schon geben muss, vernünftig angelegt werden. Das planerische Konzept ähnelte stark den Howardschen Planungsstrukturen.[29]

Hinzu kam das Fritsch ebenfalls ein genossenschaftliches Gesellschaftskonzept für seine Stadt vorsah. Dieses Gesellschaftkonzept spiegelte bei Fritsch jedoch anders als bei Taut die antikapitalistischen Tendenzen innerhalb der völkisch- nationalen Bewegung der Jahrhundertwende wieder. So lehnte Fritsch die Bodenspekulation ab und sah in ihr auch die Ursache vieler städtischer Probleme seiner Zeit. Im Gegensatz zu Howard, dessen Konzept in erster Linie eine menschenwürdigere Unterbringung der städtischen Bevölkerung vorsah, verfolgte Fritsch mit seinem Konzept das Prinzip der Auslese von bestimmten „unliebsamen Elementen“ aus der Gemeinschaft. Die Genossenschaft war für Fritsch ein Instrument der sozialen Segregation und die Gartenstadt die „ Pflanzschule deutschen Lebens“.[30] Dies war jedoch gepaart mit seiner antisemitischen Einstellung, so war Fritsch Mitherausgeber des antisemitischen Hetzblattes „der Hammer“. Beides, sein völkisch- nationaler Antisemitismus und sein Antikapitalismus boten später einen ideologischen Anknüpfpunkt für die Nationalsozialisten und ihr ständisches Ordnungsprinzip in der Stadtplanung.[31]

2.3. Die Gartenstadt im Nationalsozialismus

Der Anspruch der Nationalsozialisten an die Stadtplanung lag in der Vereinigung verschiedener Zielsetzungen im Stadtbild. So sollte eine Stadt den sozialpolitischen Ansprüchen im Sinne des Nationalsozialismus genügen und die Tradition der Heimatschutzbewegung wiederspiegeln. Propagandistisch lehnte man sich an die Ausführungen von Theodor Fritsch an, den man zum Vater der Gartenstadt stilisierte. Trotz der propagandistischen Großstadtfeindlichkeit in der NS- Propaganda vor 1933 distanzierte man sich in der Praxis nach 1933 von den radikalen Raumordnungsmodell, dass jenes Konzept der Gartenstadt in sich barg. Es gab keine Möglichkeit innerhalb des dicht besiedelten deutschen Reiches und seiner Wirtschaftsstruktur das Modell der Gartenstadt umzusetzen. Man sah in der Gartenstadt ein Instrument zur Entballung und der Großstädte und griff das Konzept als Form einer Vorstadt auf. Sie bot die Möglichkeit die räumlichen und strukturellen aber auch sozialpolitischen Disparitäten zwischen Stadt und Land zu entschärfen. So nutzte man planerische Ansätze des Gartenstadt für die Umsiedelung von Klein- und Mittlerer Industrie.[32] Die Nationalsozialisten bevorzugten hierfür das Konzept der Vorstädte. Die Idee der Gartenstadt ging dabei in dem Konzept der vorstädtischen Kleinsiedlung auf. Die deutsche Gartenstadtgesellschaft wurde im Zuge der Gleichschaltung 1937 aufgelöst.[33]

Die Idee der Gartenstadt war für die Leitbilder der nationalsozialistischen Raumpolitik und ihrer Legitimation trotzdem wichtig. Sie adaptierte vor allem die naturnahen und romantisierenden Lebensformen der Gartenstadt und belegten es mit den Stereotypen vom Begriff der Volksgemeinschaft. Übernommen wurde auch die Idee einer Stadtkrone als repräsentatives Stadtzentrum, ebenso wie das axiale auf das Zentrum zulaufende Straßensystem.[34]

3. Die Ansätze einer ressortbezogenen Stadtplanung im Nationalsozialismus

Die Großstadtpolitik im nationalsozialistischen Deutschland ebenso wie in Europa und den USA musste sich mit den negativen sozialen und ökonomischen Auswirkungen der rasanten Urbanisierung auseinandersetzen. Da Stadtneugründungen nach der Konzeption von Fritsch, aufgrund ökonomischer Gründe undenkbar waren, konzentrierte man sich auf die Neugestaltung der bestehenden Großstädte. Das Hauptaugenmerk richtete sich auf die bestehenden Wohnverhältnisse und die Situation auf dem Wohnungsmarkt, sowie auf die Verkehrssituation in den industrialisierten Ballungszentren.[35]

Johannes Gröderitz, Geschäftsführer der „Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung“, faste 1938 in einen Artikel im „Handwörterbuch Wohnung- und Siedlungswirtschaft“ die wichtigsten Leitlinien der Städtebaupolitik im Dritten Reich zusammen.[36] Die Städtebaupolitik hätte folgende Aufgaben zu erfüllen:

Die Befriedigung der Bedürfnisse nach angemessenem Wohnen, die Verbesserung der Gesundheitspflege der Bevölkerung, die Anpassung der Verkehrsplanung an die Erfordernisse der Wirtschaft, die Berücksichtigung der Landeskultur und der Heimatpflege sowie die der Landesverteidigung. Seine Vorstellungen in der Verkehrsplanung sahen, wie bei Fritsch, eine Abkehr vom System der Ringstraße vor und deren Ablösung durch ein radiales konzentrisches Verkehrsnetz. Göderitz sah in dem radialen konzentrischen Verkehrsnetz die Möglichkeit, für eine leichtere Erweiterung einer Stadt, da ihre keilförmigen Strukturen in das Umland hinein wachsen. Ein solches gelenktes Wachstum ließe Freiräume für Grün- und Erholungszonen, die ebenfalls keilförmig bis ins Zentrum der Stadt hinein reichen würden. Der Anteil der Grünflächen sollten bei geschlossener Bebauung mindestens 25%, bei offener Bebauung 35% bis 40% betragen.[37]

Das Verkehrsnetz war hierarchisch in zwei Hauptstraßen gegliedert, die jeweils eine Nord – Süd und eine Ost – West Achse bildeten. Konzentrisch hierzu verliefen die Sammelstraßen die wiederum radial von den Wohnstraßen gekreuzt wurden. Die Straße war bei Göderitz in erster Linie Verkehrsraum, der in seinen planerischen Ansprüchen den Erfordernissen des modernen Gütertransports und dem zunehmenden privaten Automobilverkehr gerecht werden sollte. Dabei sollte das Verkehrsnetz zum einen eine funktionsfähige Verkehrsanbindung zu den Arbeitsplätzen und zum anderen die Erreichbarkeit des Stadtzentrums mit seinen Konsum- und Dienstleistungseinrichtungen garantieren. Desweiteren beinhaltete die nationalsozialistische Verkehrsplanung auch den Aspekt des Luftschutzes, wonach ein gewisser Gebäudeabstand zu den Hauptverkehrsstraßen vorgesehen war. Eine Umgehung des Verkehrs vom städtischen Zentrum, war nicht vorgesehen. Statt dessen sah man eine Trennung von Hauptverkehrsstraßen und den sogenannten Wohnwegen vor.[38]

Aus sozialpolitischer Sicht sollte die Lebens- und Wohnqualität durch die Entballung der Baumasse gefördert werden. Göderitz formulierte einen Anspruch an die Wohndichte von 50 bis maximal 200 Einwohner pro Hektar Stadtfläche. Im Vergleich dazu hatten die Mietskasernen der Jahrhundertwende eine Wohndichte von 700 Einwohnern pro Hektar. Der Forderung standen jedoch die steigenden Bodenrenten, vor allem in den Stadtzentren, entgegen. Aufgrund der hohen Kapitalisierung der Flächen war der Boden teuer. Die Lösung durch kostengünstige und stark verdichtende Hochhäuser wurde jedoch aus ideologischen Gründen abgelehnt. Die Lösung dieses Problems wäre, nach Gröderitz, eine rationale Stadtplanung. Das Straßenkreuz im Stadtzentrum sollte als Entwicklungsachse der City dienen. Die wirtschaftlichen Bedürfnisse, die bis dahin die Gestaltung der Innenstadt bestimmten, sollten durch eine städtebauliche und rational konzeptionierte Stadtplanung abgelöst werden. Also nicht der Markt bestimmte das Bild der Innenstadt, sondern die Gesellschaft bzw. ihr Repräsentant der Staat.[39]

Ein weiterer Aspekt für Göderitz war die soziale Durchmischung der innerstädtischen Wohngebiete. Gemeinschaftsbauten, Wohn- und Grünanlagen sollten nicht mehr nur allein für bestimmte Bevölkerungsgruppen zur Verfügung stehen. Das Leitbild der Volksgemeinschaft sollte die soziale Segregation auflösen. Hierfür entwickelte er ein Kernmodell. In den Mittelpunkten der Wohngebiete sollten die staatlichen (Volksschulen) und parteilichen (Ortsgruppen, Hitlerjugend) Institutionen die Integration in die Volksgemeinschaft vollziehen. Dies sollte auch durch die sogenannten Wohnwege erreicht werden. Die Funktion der Wohnwege wurde nicht verkehrstechnisch sondern soziologisch definiert. Man betrachtete den Wohnweg als kleinste Einheit des Zusammenwohnens, der Wohnweg war die Nachbarschaft. Das Wegenetz innerhalb der Wohngebiete hatte demnach den Zweck eines Gemeinschaftsraumes. Das dahinter stehende Konzept der Nachbarschaft war stark mit dem Begriff der Volksgemeinschaft verwoben. Der Siedlungsraum hatte neben der Funktion als Wohnraum eine integrative Funktion. Er sollte das Entstehen eines sozialen Gefüges zwischen den Bewohnern und die Reproduktion von sozialkulturellen und ideologischen Wertemuster fördern. Die Nachbarschaft als Volksgemeinschaft ergab sich, nach der Vorstellung der nationalsozialistischen Stadtplaner, aus der räumlichen Zuordnung seiner Bewohner und des Wohnbereiches zueinander. Demzufolge bildete der Wohnweg das kleinste räumliche und zentrale Zentrum.[40] Während die Durchgangs- und Zubringerstraßen einer rationalen verkehrstechnischen Konzeption folgten, dienten die Wohnwege im Siedlungsraum der politischen und ideologischen Lenkung ihrer Anwohner.

[...]


[1] Zur Konstruktion von Macht und Herrschaft im Raum: Das Manuskript von Hennings, W., Von „Öden Orten“ zum „Narrativen Raum“. Über die Konstruktion von Raum und die Konstruktion von Orten. Veröffentlicht unter: From „Barren Places“ to the narrative Space. Of the Constitution of Space and the Construction of Places. Java`s Magic Axis. in: Person, Space and Memory in the Coutampary Practice, Bd. 12, Respective Methods, hrsg. Wassermann, Keck, Oxford, New York 2007. Grundlegend für die Betrachtung von staatlicher Repräsentation im öffentlichen Raum ist meine Seminararbeit für den Kurs „Die Geburt Europas aus dem Geist der Konkurrenz. Militärischer . ökonomischer und kultureller Wettbewerb zwischen Staaten der Frühen Neuzeit.“ Rolf, S., Die höfische Repräsentation in der Adelsgesellschaft als Ursache für den Ständekonflikt. Am Beispiel der Hofhaltung unter Friedrich Adolph und Simon Heinrich Adolf in der Grafschaft Lippe von 1697 bis 1734,. Bielefeld 2004.n.V. Elias, N., Die höfische Gesellschaft. Untersuchung zur Soziologie des Königtums und der Aristokratie., Frankfurt (Main) 1983. Stollberg – Rilinger, Höfische Öffentlichkeit. Zur zeremoniellen Selbstdarstellung des brandenburgischen Hofes vor dem europäischen Publikum, in Forschung zur brandenburgisch – preussischen Geschichte, NS [1997]. Winterling, A., Der Hof des Kurfuersten zu Koeln 1688 – 1794.Eine Fallstudie zur Bedeutung „absolutistischer“ Hofhaltung, Bonn 1986.

[2] Münk, D., Die Organisation des Raumes im Nationalsozialismus: eine soziologische Untersuchung ideologisch fundierter Leitbilder in Architektur, Städtebau und Raumplanung des Dritten Reiches, Bonn 1993. Zur Rolle der Architektur im Dritten: Brenner, H., Die Kunstpolitik des Nationalsozialismus, Hamburg 1963. Miller- Lane, B., Architektur und Politik in Deutschland von 1918 – 1945, Braunschweig 1984. Larsson, L.,O., Klassizismus in der Architektur des 20. Jahrhunderts, in: Arndt, K., Albert Speer. Architektur, Arbeiten 1933 -1942, 1970. Frank, H., Welche Sprache sprechen Steine?, in: Faschistische Architekturen: Planen und Bauen in Europa 1930 – 1945, Hrsg.: Frank, H., Hamburg 1985. Berndt, H., Das Gesellschaftsbild bei Stadtplanern, Stuttgart 1968.

[3] Zu den städtebaulichen Leitbildern wurde folgende Literatur verwendet, Göderitz, Johannes, Städtebau, in: Enskat, A., Fischer- Dieskau, J., Knoll, E., Wörterbuch der Wohnungs- und Siedlungswirtschaft, Loseblatthandbuch für die gesamte privatwirtschaftliche, genossenschaftliche, öffentlich- wirtschaftliche und Verwaltungspraxis auf dem Gebiet des Wohnungs- und Siedlungswesen, 2.Bände, Stuttgart, Berlin 1938, S. 1015-1033. Schrade, H., Der Sinn politischer Architektur, in NS Monatshefte, Heft 51, 1934. S. 508 – 514. Bruhns, L., Wilhelm Pinder gesammelte Aufsätze aus den Jahren 1907 – 1935, Leipzig 1938. Troost, G., Bauen im Dritten Reich, Bayreuth 1938. Wolters, R., Vom Beruf des Baumeisters, Oldenburg 1944.

[4] Berndt, Ebd. Larsson, L., O., Die Neugestaltung der Reichshauptstadt, Albert Speers Generalbebauungsplan für Berlin, Stockholm 1978. Reichardt, H.J., Schäche, W., Von Berlin zu Germania. Über die Zerstörung der „Reichshauptstadt“ durch Albert Speers Neugestaltungsplanungen., Berlin 1998.

[5] Hennings, S. 1.

[6] Ebd.

[7] Hennings, S. 1.

[8] Hennings, S. 4.

[9] Hennings, S. 4f.

[10] Ebd.

[11] Hennings, S. 6.

[12] Grundlegend für die folgenden Ausführungen ist meine Seminararbeit für den Kurs „Die Geburt Europas aus dem Geist der Konkurrenz. Militärischer, ökonomischer und kultureller Wettbewerb zwischen Staaten der Frühen Neuzeit.“ Rolf, S., Die höfische Repräsentation in der Adelsgesellschaft als Ursache für den Ständekonflikt. Am Beispiel der Hofhaltung unter Friedrich Adolph und Simon Heinrich Adolf in der Grafschaft Lippe von 1697 bis 1734,. Bielefeld 2004.n.V.

[13] Ebd.

[14] Elias, N., Die höfische Gesellschaft. Untersuchung zur Soziologie des Königtums und der Aristokratie., Frankfurt (Main) 1983, S. 230ff., 240f.

[15] Ebd.

[16] Winterling, A., Der Hof des Kurfuersten zu Koeln 1688 – 1794.Eine Fallstudie zur Bedeutung „absolutistischer“ Hofhaltung, Bonn 1986, S. 152f.,159ff.

[17] Winterling, ebd. , Bauer, V., Die höfische Gesellschaft in Deutschland von der Mitte des 17. Bis zum Ausgang des 18. Jahrhundert. Versuch einer Typologie, Tübingen 1993, S. 59ff. Stollberg – Rilinger, Höfische Öffentlichkeit. Zur zeremoniellen Selbstdarstellung des brandenburgischen Hofes vor dem europäischen Publikum, in Forschung zur brandenburgisch – preussischen Geschichte, NS [1997], S. 151ff..

[18] Rolf, S., Adelsgesellschaft, S. 12ff.

[19] Eine ausführlichere Darstellung findet sich in Berndt, H., Das Gesellschaftsbild bei Stadtplanern, Stuttgart 1968, S. 17f..

[20] Berndt, Ebd. Larsson, L., O., Die Neugestaltung der Reichshauptstadt, Albert Speers Generalbebauungsplan für Berlin, Stockholm 1978 , S. 111., Münk, D., Die Organisation des Raumes im Nationalsozialismus: eine soziologische Untersuchung ideologisch fundierter Leitbilder in Architektur, Städtebau und Raumplanung des Dritten Reiches, Bonn 1993, S.162f.

[21] Larsson, Generalbebauungsplan, S.111. Le Corbusiers Bewunderung für die radikale Umgestaltung von Paris teilte er mit dem Referenten des Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt Hans Stephan. Dieser schrieb 1939: „[…] wie der Fürst der Mittelpunkt des Staates war, so zwangen seine Bauten die Umgebung in ihre Ordnung und in ihr Gesetz. Aber im 19 Jahrhundert war es kaum noch möglich, […] Von wenigen Ausnahmen abgesehen, wie Paris wo die einzigartige bauliche Tradition dieser Stadt die Kraft hatte, noch einmal Großleistung zu vollbringen,[…]“ in : Stephan, H., Die Baukunst im Dritten Reich insbesondere die Umgestaltung der Reichshauptstadt, Berlin 1939, S.6.

[22] Larsson, Generalbebauungsplan, S. 112.

[23] Münk, S. 166.

[24] Benevolo, L., Geschichte der Architektur des 19. Und 20. Jahrhundert, Band 2, München 1988, S. 412. Howard, E., Gartenstädte in Sicht, übers. Wallroth- Unterlip, M., Jena 1907, S.73f., 94ff. Berndt, S. 35f.

[25] Benevolo, S. 417f.

[26] Berndt, S. 40. Münk, , S. 167f.

[27] Taut, B., Die Stadtkrone, Jena 1919, in der digitalen Ausgabe der Uni Cottbus unter http://www.tu-cottbus.de/BTU/Fak2/TheoArch/D_A_T_A/Architektur/20.Jhdt/BrunoTaut/Stadtkrone/Stadtkrone.htm (Eingesehen am 9. 10. 2006)

[28] Münk, Raumordnung, 167f..

[29] Berndt, S. 38. Münk, S. 172f. Fritsch, T., Die Stadt der Zukunft, Leipzig 1896, S. 4ff.. Unter: www.tu-cottbus.de/BTU/Fak2/TheoArch/D_A_T_A/Architektur/20.Jhdt/FritschTheodor/die_stadt_der_zukunft.htm. (Eingesehen am 11. 10. 2006)

[30] Fritsch, S. 6., ebenso zu finden bei Berndt, S. 37f.

[31] Ebd.

[32] So wurde Wolfsburg als „ Stadt des KdF Wagens“ zum Vorzeigeprojekt nationalsozialistischer Stadtplanung erkoren. Siehe Münk, S. 337ff.

[33] Münk, Raumordnung, S. 175f..

[34] Brenner, H., Die Kunstpolitik des Nationalsozialismus, Hamburg 1963, S. 124f..

[35] Münk, S. 285.

[36] Göderitz, Johannes, Städtebau, in: Enskat, A., Fischer- Dieskau, J., Knoll, E., Wörterbuch der Wohnungs- und Siedlungswirtschaft, Loseblatthandbuch für die gesamte privatwirtschaftliche, genossenschaftliche, öffentlich- wirtschaftliche und Verwaltungspraxis auf dem Gebiet des Wohnungs- und Siedlungswesen, 2.Bände, Stuttgart, Berlin 1938, S. 1015-1033, S. 1027.

[37] Göderitz, Städtebau, S. 1024. Ebenso Münk, S. 286.

[38] Ebenda.

[39] Göderitz, Handbuch, S.1027. Ebenso Münk, Raumordnung, S. 287f.

[40] Münk, S. 212 f.

Ende der Leseprobe aus 54 Seiten

Details

Titel
Die Konstruktion totalitärer Räume
Untertitel
Am Beispiel des Generalbebauungsplans für Berlin im Dritten Reich
Hochschule
Universität Bielefeld
Veranstaltung
Stadtsoziologie
Note
1,7
Autor
Jahr
2006
Seiten
54
Katalognummer
V84760
ISBN (eBook)
9783638015349
ISBN (Buch)
9783638918329
Dateigröße
7279 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Eine intressante Arbeit! Gutes Ausgangsmaterial im Anhang. Intressant wäre auch ein Bezug auf die tatsächlich realisierten Bauten (z.B. Reichsparteitagsgebäude Nürnberg).
Schlagworte
Konstruktion, Räume, Stadtsoziologie
Arbeit zitieren
Sven Rolf (Autor:in), 2006, Die Konstruktion totalitärer Räume, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84760

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